Kapitel 110
Jin pov.
Namjoon: ,,Deine Hausaufgaben."
Nervös kaute ich an meinen Fingernägeln während ich auf meinem Bett in die letzte Ecke gequetscht saß. Mehr als diese zwei Worte kam von der anderen Seite der Tür nicht. Aber schon seine Stimme zu hören versetzte mich in Panik.
Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und kratze mir leicht meinen Kopf auf.
An meinen Fingern klebte Blut. Allerdings wusste ich nicht so recht ob das von meinem Kopf kam oder weil ich meine Fingernägel komplett zerbissen hatte. Aber das ist auch egal, solange es keiner sieht.
Deswegen wartete ich auch noch ein bisschen, ehe ich mir meine Schulsachen ins Zimmer holte. Zittrig kippte ich fast um als ich aufgestanden war. Seit fast einer Woche hatte ich nichts gegessen, obwohl man mir immer was Essbares brachte. Aber ich konnte einfach nichts essen. Wohin auch immer mein Appetit verschwunden war, er ist weg.
Mehr oder weniger gut schleppte ich mich zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Bevor ich allerdings heraustrat, wartete ich kurz ob irgendwer dort sein würde. Glücklicherweise war es niemand also konnte ich halbwegs beruhigt meine Sachen reinholen.
Sie einfach achtlos auf den Schreibtisch geworfen legte ich mich wieder in mein Bett. Auf mein Handy geschaut um die Uhrzeit abzuchecken, blinkte dieses wieder ohne Ende. Jungkook hat mir seit ich nicht mehr bei ihm war unendlich viele Nachrichten geschickt, auf die ich bisher nicht geantwortet hatte.
Ich weiß nicht so richtig wieso eigentlich. Aber irgendwie fehlte mir die Kraft. Immer mehr zieht mich der Wahnsinn in seine Arme, während mich andere stärker dahindrücken. Nur mein Messer half mir das zu verkraften.
Es war inzwischen mein bester Freund geworden, was man auch deutlich an meinen Arm sehen konnte. Es war meine Befreiung und der Zutritt in meine eigene Welt, in der ich sorglos fliehen konnte.
Morgen jedoch würde ich wieder nach Außen treten und mein Zimmer verlassen müssen. Mal schauen wie der Tag morgen wird. Vielleicht ja nur halb so schlimm wie ich denke?
Mich ins Bett gekauert, aber nicht zugedeckt weil es zu warm war schlief ich ein.
Nachts war ich mehrmals wach geworden weil ich immer wieder von wiederkehrenden Träumen heimgesucht wurde. Ich war so froh das mein Kopf wenigstens Nachts Ruhe gegeben hatte, bis Namjoon die Bilder wieder rausholte.
Deswegen war ich auch immernoch müde. Oder vielleicht weil ich in letzter Zeit einfach zu viel schlafe. Beides zusammen ist wahrscheinlich die Kombination die meine Müdigkeit hervorruft.
Heute werde ich diese aber so gut es geht unterdrücken und vernünftig auftreten müssen.
Nachdem ich mich aufgerappelt hatte, ging ich mich im Badezimmer fertig machen. Nur mit einem Handtuch bekleidet ging ich so schnell ich konnte in mein Zimmer zurück und kramte etwas in Plastik eingepacktes aus meinem Schrank heraus.
Es war ein Anzug welchen ich mir vor ein paar Wochen extra für heute schneidern lassen musste.
Ihn angezogen musterte ich mich im Spiegel. Noch nie zuvor trug ich solche Klamotten und ich muss sagen, sie sehen an mir nicht all zu schlecht aus. Sogar schon fast gut. Aber mich störte die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und irgendwie fühlten sich meine Schultern darin ziemlich steif an. Am liebsten würde ich ja in meinen eigenen Klamotten gehen, was natürlich nicht denkbar wäre.
Meine Krawatte gebunden und auch meine Schuhe angezogen, atmete ich einmal stark tief ein und aus, bevor ich auf meine Tür zuging.
Schon jetzt hatte ich Angst aus meinem Zimmer rauszugehen. Die Situation gerade war einfach nur schrecklich, fast unerträglich. Heute waren wir Männer alleine und meine Mutter außer Haus. Erst später würde sie wiederkommen und dann zusammen mit Saeha wegfahren.
Eine ganze Woche wäre ich dann alleine...
Zur Tür getaumelt und diese geöffnet, wurde sie von einem Widerstand gestoppt. Der Grund für den Widerstand schockte mich in dem Moment so sehr, dass sogar meine Gedanken verstummten.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro