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Dritter Albtraum

"YOH!" Schantalles ach-so liebliche Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. "Was?" Genervt drehe ich mich zu ihr um. Doch sie antwortet mir nicht, da etwas viel Interessanteres ihre Aufmerksamkeit erlangt hat: Ein schnell dahingekrakelter Spruch auf meinem Tisch. "Rosähn sint roht, grün is dat mer, fik mich in jungsklo, dat mag ich sär", steht dort, in Lettern der Marke Edding Superfett, ein wenig verschmiert. Unter dem Spruch prangt ein lieblos dahingeklatschtes Kaugummi mit Zahnabdrücken, sowie eine Handynummer. Fassungslos starrt Schantalle auf den Tisch, welchen ich spätestens in der nächsten Pause gegen einen neuen, kaugummifreien eintauschen werde. "Was?", frage ich noch einmal, diesmal jedoch verwirrter. "Dise Bitsch ey!" Schantalles Unterkiefer, welcher vorher von der Tischplatte magisch angezogen schien, klappt beim Sprechen in seine natürliche Ausgangsposition zurück. "DISE BITSCH HAT MIR VERSPRESCHT, DAS SI NISCH DÄITEN TUT!" Was? Wer? Wer ist heute die Bitch? Was habe ich verpasst? Schantalle scheint zu merken, dass ich gerade null Plan davon habe, wovon sie gerade spricht. "Di Schrift is von Tschajen", erklärt sie mir schließlich. "Unt isch hap ja mit Kehwin Schlus gemacht. Unt dan hap isch si halt gebittet iren Rasdi auch Schlus zu machen. Weil des macht man als Freundin so." Aha? Ich kann dazu nichts sagen, ich kann mich an meine ja nicht einmal mehr erinnern... "Unt jezz tut se wida daiten!!", kreischt mir Schantalle empört ins Ohr. "Vielleicht hast du das ja alles missverstanden", versuche ich sie zu beschwichtigen, während ich mir mein Ohr massiere. Schantalle als Brüllaffe zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für Schantalle und den Affen gleichermaßen. Die Lungen dieses Mädchens sind größer als alles bisher dagewesene. "Vielleicht ist sie ja unter die Poeten gegangen... oder..." Okay, zugegeben, es ist sehr unwahrscheinlich. Aber einen Versuch war es wert. "HÄLS DU MISCH FÜR FOL BESCHEUERT ODA WAS?! WÄR TSCHAJEN PODETIN WÜRDE SI NISCH IRE NUMA DRUNTASCHREIBEN!!" Eines muss man Schantalle lassen: Für ihren abgrundtiefen IQ ist ihre Kombinationsgabe fantastisch. "Boah wen isch dise Fozze for Bio see dan klärn wia des!" Soziolekt on point, wie immer. Ich schüttele nur seufzend den Kopf.
"Vielleicht-", fange ich wieder an, da ich eine Schlägerei vor Biologie unbedingt vermeiden möchte (aus dem einfachen Grund, dass ich so schnell nämlich kein Popcorn auftreiben kann). Doch Schantalle schneidet mir charmant das Wort ab: "Dise Schlampe wirt bezaln unt nisch nur Geld, ne!"
"Schantiii!", hören wir da auch schon Tschajen um die Ecke dackeln. Als sie den Klassenraum wieder betritt, welchen sie aufgrund eines überaus wichtigem Toilettengangs verlassen musste, verschlägt mir ihr Parfum fast die- ähm... Atemwege? Was wollte ich gerade sagen? Egal. Von Tschajens schrecklicher Duftnote wird mir ganz komisch und alles scheint sich irgendwie zu drehen... Benommen schlage ich mir gegen den Kopf und schüttle ihn probehalber hin und her. Der süßliche, intensive Geruch- um nicht zu sagen, Gestank- macht auch meinem Magen zu schaffen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es Tschajen wirklich darauf anlegt, mein Frühstück auf ihrem Fake-Designer-Rock landen zu sehen. Doch Schantalle lässt sich von dem Gestank nicht einschüchtern oder irritieren. Im Gegenteil, es scheint sie nur darin zu bestärken, dass sie im Recht ist und Tschajen nicht. Denn weshalb auch sonst sollte sich Tschajen in eine Badewanne aus Parfum legen, wenn nicht wegen eines Dates. Eigentlich hätte es mir auch schon früher auffallen müssen, denn Tschajens Minirock ist heute noch ein paar Zentimeter kürzer als sonst und auch ihr Dekolleté gewährt einen noch tieferen Einblick in das Leben ihres Tops.
Schantalle macht einen großen Schritt auf sie zu. "Stek dir dein verficktes »Schantii« sons wo hin tu behinderte Bitsch!!", keift Schantalle und baut sich bedrohlich vor Tschajen auf, welche sich bis jetzt noch keiner Schuld bewusst ist. "Wat hap ich ten jezze wieda gemacht?", fragt Tschajen augenverdrehend. Ein großer Fehler, den ihr Schantalle bestimmt nicht so einfach verzeihen wird. Denn das Augenverdrehen ist eigentlich Schantalles Markenzeichen.
"Tu nisch so scheiß unschuldisch tu Schlampe!!", Schantalle ist kurz davor, die Beherrschung zu verlieren und Tschajen an die Wand zu klatschen, das kann man deutlich sehen. "Hä was izz ten los??", fragt Tschajen, ehrlich verwirrt. Ein bisschen tut sie mir ja leid, wenn ich nicht wüsste, dass Tschajen umgekehrt wahrscheinlich genauso reagieren würde. Nur, dass in beiden Fällen Schantalle als Gewinnerin hervorgehen wird bzw. würde, da sie einfach... äh... überzeugender ist, was in diesem Fall bedeutet, fester zuschlagen kann.
"ISCH HAP TIR GESAGT TU SOLS NISCH DAITEN TUN WEIL ISCH ES AU NISCH TU UND TU FICKFRESSE TUS ES TROSSDEM!!" "A-aber...", fängt Tschajen an, bevor sie abbricht, tief Luft holt und sich rechtfertigend zurückschreit: "APA ICH WILL DAT LIEHPE VON MAIN LEHPEN KENNENLERNEN UND ZWAR HIER AUF DAT SCHULE WAIL ICH HAP IN FERNSEHN GESEHN DAT WENN DU JUNG EIN KINT KRIEGST DAN KRIEGS TU EIGENE FERNSESCHO AUF RTL 2!!" "FICK TEIN SCHAISS ER TE EL SWEI MAN TU KANS NISCH EIFACH UNSRE REGEL VON FRÄUNSCHAFT BRESCHEN TUN MACHT ODRI DOCH AU NISCH!!"
Als nächstes folgt ein lautes Klatschen, bevor Schantalle sich elegant umdreht, ihre wasserstoffblonden, gelockten Haare über die Schulter und damit voll in Tschajens Gesicht wirft, mich fest am Arm packt und mit mir zielstrebig aus dem Klassenzimmer hinaus und den Gang hinunterstöckelt. Tschajen währenddessen holt ihren kleinen, handlichen Taschenspiegel heraus, um die Fingerabdrücke auf ihrer linken Wange zu zählen. Sofern sie zählen kann. Vielleicht versucht sie auch einfach, die Abdrücke zu überschminken- wer weiß das schon so genau?

Schantalle lässt mich erst wieder los, als wir vor dem Biosaal sind. Da die nächste Stunde (Mathe) für uns wohl ausfällt, hole ich mein Handy trotz Verbotes hervor und höre Musik. "Caged" von Within Temptation blendet zum Glück den Großteil von Schantalles Hasstiraden aus, worüber ich ziemlich dankbar bin. Ich höre erst wieder hin, als Schantalle mir leicht aber bestimmt gegen den Arm schlägt. "Hey tu has grad Händi trausen kannse mal was gugeln?", fragt sie mich. Innerlich seufzend verstaue ich meine Kopfhörer wieder in meiner Tasche und gebe ihr mein Handy. "Fack kein Datenvolumen mer", meint Schantalle ein paar Sekunden später, nur um daraufhin ihr eigenes Handy herauszuholen.
Ich schaue ihr über die Schulter und sehe, wie sie in Google eintippt "Wi lass ich mord aus sen wi unfahl", bevor sie die verschiedenen Artikel durchscrollt, die hauptsächlich aus Amoklauf-Artikeln und Rezensionen des Filmes "Tod im Spiegel" bestehen. "Schaise nisch mal umbring kan man dise Treks-" schnell verstecken wir unsere Handys in hinter Schantalles Fake-Louis-Vuitton-Tasche. Der Lehrer geht jedoch an uns vorbei, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. Trotzdem. Das war ziemlich knapp.
Schantalle scheint sich daran nicht zu stören, denn kaum hat der Lehrer uns den Rücken zugedreht, ist sie auch schon wieder am Handy, Musical.lys drehen. Ihr Ärger mit Tschajen scheint vergessen.
Hach, manchmal hätte ich auch gerne so ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis wie Schantalle!

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Ungefähr zehn Jahre später update ich wieder... sorry :/

Aber in der Zwischenzeit war ich in London und habe mir SEHR viel Inspiration holen können :)

Also... ich hoffe einfach mal, ihr seid nicht böse, weil ich nicht so oft und schon gar nicht regelmäßig update und hoffe auch einfach mal, dass ihr die Story immer noch gut findet, auch wenn bis jetzt nur "Kleinkram" passiert ;)

Euch noch einen schönen Tag (bzw. SCHLAFT JETZT ENDLICH!, falls es gerade Macht ist...)
Eure Cosette ♥️

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