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Feuer & Flamme

Jahr 136 des Teufels, Santa Ana, Kalifornien.

Im Rückblick war mir stets bewusst gewesen, dass mein Lebensende höchstwahrscheinlich nicht durch Altersschwäche kommen würde. In meiner Branche galt das frühe Ableben gewissermaßen als anerkanntes Berufsrisiko.

Wer sich den Exorzisten der letzten Tage anschloss, tat dies mit ganzer Hingabe und Opferbereitschaft. Einmal Mitglied dieser Vereinigung geworden, gab es nur einen Ausweg - den Tod. Doch das bedeutete keineswegs, dass alle Exorzisten lediglich Fanatiker mit Todessehnsucht waren, die sich aus dem Wunsch nach einem dramatischen Ende heraus der Gilde anschlossen.

Nein. Nein, es gab auch einfach solche wie mich. Arme Irre, die zufällig in die falsche Familie geboren worden waren ...


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Ich stand sprichwörtlich mit dem Rucken an der Wand.

Doch ganz gleich, wie sehr ich mich auch gegen den porösen Putz hinter mir presste, gelang es mir dennoch nicht der enormen Hitze zu entgehen, die von allen Seiten auf mich einströmte. Das Drecksloch um mich herum stand nicht einfach nur in Flammen, es brannte lichterloh – kein Zweifel, das Werk eines gottverdammten Pyrodämons.

Trotz meines vergeblichen Versuchs, Mund und Nase mit der Handfläche abzuschirmen, drang dennoch bei jedem meiner flachen Atemzüge mehr des beißenden Rauchs in meine Lungen. Ich verkniff mir ein Husten und blinzelte gegen den Tränenschleier an, der mir drohte, die Sicht zu rauben. Aus den Tiefen des Infernos, das vor Urzeiten einmal ein Wohnzimmer gewesen sein musste, drang das hysterische Kichern des Dämons an meine Ohren. Oh, dieser kleine Bastard schien den Spaß seines Lebens zu haben. Tja, wenigstens einer ...

Obwohl Pyrodämonen zu der untersten Klasse der Implinge gehörten und somit zwar allgemein als ziemlich nervtötend, wenn auch nicht ungemein gefährlich galten, war dieser einer der besonders feurigen Sorte. Ein fleißiger kleiner Brandstifter, der allein in den letzten zwei Wochen mehr als drei Dutzend Gebäude in Asche verwandelt hatte. 

Dass der Imp dabei vorzugsweise unbewohnte Häuser an gezündelt hatte und es so zu keinem ernsthaften Personenschaden gekommen war, glich einem regelrechten Wunder. Besonders da er keine Probleme damit zu haben schien, Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen, immerhin 'gab sich der kleine Mistkerl alle Mühe mich in ein übergroßes Stück Kohle zu verwandeln.

Schon kurz nach dem ich das verlassene Einfamilienhaus in der Oak Street betreten hatte, war mir der unverkennbare Schwefelgeruch in die Nase gekrochen, der all diesen höllischen Bastarden anhaftete, wie Hundescheiße an einem Schuhe.

Natürlich kannte ich die goldene Regel, die besagte,  immer auf Verstärkung warten. Trotzdem war ich allein hineingegangen. Normalerweise zählte meine Person eher weniger zu den Draufgängern war diese Rolle doch schon zur Genüge von anderen Gildenmitgliedern besetzt. Doch ich hatte einfach die Schnauze voll, meine Zeit weiter in Santa Ana zu vergeuden.

Die Bewohner des ehmaligen Vorortes waren zwar bereit, der Gilde - und somit auch meiner Person - eine hübsche Summe für die Beseitigung des Implings zu bezahlen, doch war es bei weitem nicht genug, um einen mehrtägigen Aufenthalt samt Ermittlungen zu finanzieren.

Als Iris meinen Brüdern und mir den Auftrag zuteilte, fügte sie hinzu, dass es sich um einen simplen dreitägigen Job handele: ein Tag für die Anreise, einer, um den Job zu erledigen und das Geld zu kassieren, und ein Tag für die Rückreise. Heute war Tag sechs.

Abermals drang das schrille Gekicher des Dämons an meine Ohren, und ich fuhr herum, um die Quelle des Geräuschs zu lokalisieren. Der dichte Qualm, der den Raum erfüllte, machte es jedoch unmöglich, etwas Genaueres zu erkennen. Mein Verstand arbeitete auf Hochtouren, während ich verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser brenzligen Situation suchte.

Das Erdgeschoss und  Treppenhaus standen bereits in Flammen, was meine Fluchtmöglichkeiten erheblich einschränkte. Mein Blick fiel auf das Fenster zu meiner Linken. Obwohl ich nicht gerade darauf brannte, mich aus dem ersten Stock zu stürzen, war mir klar, dass dies möglicherweise meine einzige Chance war, nicht als Aschehaufen zu enden. Und aschgrau war nun wirklich nicht meine Farbe. 

Mit einem schweren, Seufzen auf den Lippen, drückte ich mich mit dem Rücken an der Wand nach links. Verdammt, war das heiß. Obwohl ich die lederne Gildenkluft liebte - sie sah nicht nur verdammt cool aus, sondern war auch unheimlich bequem -, war sie in dieser Situation alles andere als hilfreich. 

Schon unter normalen Umständen schwitzte man sich in der Montur, bestehend aus Lederhose und Harnisch, in der kalifornischen Sonne die Seele aus dem Leib. Und das ganz ohne dämonische Beihilfe. 

Ich schwamm  praktisch in meinem eigenen Schweiß, als ich endlich das Fenster erreichte.  Dabei fiel mir mit jeder verstrichenen Sekunde das Atmen immer schwerer. Diesmal hatte ich mich wahrlich tief in die Scheiße manövriert.

Trotz der klobigen Handschuhe spürte ich die sengende Hitze des Kunststoffs, als meine Finger sich um den Fenstergriff schlossen. Fraglich war, ob sich das Jahrhunderte alte Fenster überhaupt öffnen ließ. Bevor ich jedoch die Chance bekam, es auch nur zu testen, durchfuhr mich ein eisiger Schauer.

Ohne zu zögern, ließ ich mich in einer fließenden Bewegung zu Boden fallen, wo ich mit einem harten Aufprall auf den Dielen landete, nur einen Sekundenbruchteil, bevor ein faustgroßer Feuerball mit wütendem Gebrüll die blinden Fensterscheiben durchschlug – genau an der Stelle, wo sich zuvor mein Kopf befunden hatte. Das Glas zersplitterte mit einem schrillen Kreischen. Tausende Scherben, unterschiedlichster Größe und Formen spritzten in alle Himmelsrichtungen, wie die Funken eines Feuerwerks.

Angestachelt von der plötzlichen Zufuhr frischer Luft, flammte das Feuer hinter mir mit einer neuen Intensität auf, als würden es begierig darauf warten, alles in seiner Umgebung zu verschlingen. Das Knistern und Knacken des brennenden Holzes verstärkte sich, begleitet vom schadenfrohen Kichern des Pyrodämonen.

Oh, diese kleine Höllenausgeburt. Das fand er also witzig, was? Mal sehen wie lustig er es fand, wenn ich ihm die Scheiße aus dem gottlosen Leib prügelte.

Bis zu diesem Moment hatte ich die Angelegenheit nicht persönlich genommen. Immerhin war dies nur ein Job, wie jeder andere. Jemand zahlte, die Gilde lieferte. Auch wenn ich die meisten Dämonen in etwa so sehr leiden konnte wie Fußpilz, war dem rationalen Teil meiner Selbst klar, dass sie im Grunde nur das taten, wofür sie geschaffen worden waren. Ein Pyrodämon legte Feuer, weil er nicht anders konnte.

In den Flammen von Abaddon geschmiedet, existierten sie einzig und allein, um die Welt um sie herum in Brand zu setzen. Dies taten sie so lange, bis jemand kam und sie ein für alle Mal auslöschte. Und hier kam ich ins Spiel.

Auf der Suche nach Halt glitten meine Hände über den mit Ruß und Scherben übersäten Boden, während der beißende Geruch von verbranntem Holz und Metall meine Sinne erfüllte. Mit einem Schnauben gelang es mir, mich auf die Füße zu stemmen, trotz des brennenden Schmerzes in meinen Lungen, der mit jedem elenden Atemzug zunahm.

Das Gelächter des Implings war indes versiegt, und einen törichten Moment lang war ich versucht zu glauben, dass der Dämon das Interesse an mir verloren hatte und weiter in einen anderen Teil des Hauses gezogen war. Doch dann meldete sich abermals das vertraute Prickeln auf meinem Rücken, ein unheilvoller Schauer, der mir klarmachte, dass ich keinesfalls allein war.

»Skorcha rakkar Thraxi.«

Selbst durch den Lärm des Feuers erkannte ich die infernalen Worte des Dämons.

Brenn endlich Mensch - Nicht gerade subtil.

»Vrakk usk«, lautete meine ebenso wenig subtile Antwort. Manchmal gab es im Leben Situationen, in denen ein simples "Fuck you" - selbst wenn es in der Sprache der Hölle ausgesprochen wurde - das Beste war, was man sagen konnte.

Mit einer gewissen Genugtuung bemerkte ich im Augenwinkel, wie die Flammen innezuhalten schienen, als wären selbst sie von meiner Antwort irritiert. Der Imp war jedenfalls überrascht. Ich konnte förmlich hören, wie ihm die Kinnlade herunterklappte.

Und dieses Mal war ich diejenige, die sich ein kleines Kichern nicht verkneifen konnte. Genauso wenig wie den anschließenden Hustenanfall. Mist.

Die Flammenwand teilte sich wie von Zauberhand und gab den Blick auf eine kleine Gestalt frei. Etwa fünf Meter von mir entfernt, durch den Rauch verschleiert, war es nicht einfach, ein genaues Bild von ihm zu bekommen. Doch was ich erkennen konnte, entsprach dem Erscheinungsbild anderer Pyrodämonen, denen ich in den letzten sechsundzwanzig Jahren begegnet war.

Sein Körper war von einem tobenden Meer aus orangefarbenen Flammen umgeben, die jedoch nicht vermochten, seine wahre Natur zu verschleiern: Der schwarze, kohleartige Kern, aus dem er geformt worden war, schimmerte deutlich durch. Eine Reihe winziger, kreisrunder Hörner ragte wie eine düstere Krone aus seinem Kopf, und anstelle von Augen fanden sich nur zwei gähnende, schwarze Löcher, die in die unendliche Leere zu blicken schienen.

Jener leere Blick ruhte nun auf mir.

»Du beherrschst die Zunge der Tiefe?«, fragte der Impling, während er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. Seine Stimme war wie das Knistern brennenden Holzes, warm und doch gefährlich, und verlieh seinen Worten eine unheimliche Intensität.

»Latein war es jedenfalls nicht«, entgegnete ich kühl und überging das Prickeln meiner Haut, welches sich ganz langsam zu einem schmerzhaften Ziehen wandelte. Offensichtlich war jemand nicht erfreut über diesen spontanen Smalltalk. Lange würde ich ihn nicht mehr im Zaum halten können, doch fürs Erste ließ ich ihn durch meine Ignoranz wissen, wer hier immer noch das Sagen hatte.

»Dein Körper wird zu Asche verbrennen«, lies mich indessen der Dämon vor mir wissen. Seine ganze Aufmerksamkeit lag nunmehr auf mir, was zur Folge hatte, dass das Inferno um uns herum an Intensität zu verlieren schien. Idiot. Genau das war der Grund, warum die Pyrodämonen trotz ihrer enormen Zerstörungskraft ganz unten in der Dämonenliga mitspielen. Sie waren nicht nur abartig neugierig, nein, sie waren obendrein auch noch unglaublich nachlässig.

»Klingt unerfreulich«, gab ich zur Antwort und strich mir mit einer Hand durch mein schweißnasses blondes Haar. Diesmal gelang es mir nicht ganz so gut, den pulsierenden Schmerz zu ignorieren, der sich mittlerweile über die gesamte Länge meines Rückens zog. Die Zähne aufeinander gebissen, stieß ich einen Fluch aus, der jedoch im allgemeinen Lärm unterging. Ich verabscheute es, wenn er das tat. Geduld war eine Tugend, die Salis nicht kannte - falls er überhaupt irgendeine Tugend kannte.

»Irgendwann bringe ich dich um«, knurrte ich, den Blick auf den Boden gerichtet, bevor ich mich wieder dem Impling zuwandte. »Weißt du, was ich bin?«

»Sterbliches Fleisch«, kam die prompte Antwort.

Ich nickte leicht, hob eine Hand und begann langsam, den Handschuh meiner Rechten abzustreifen. Der Schmerz in meinem Rücken wurde mit jedem Herzschlag schlimmer und überschattete mittlerweile sogar das Brennen meiner Lungen.

»Ganz recht. Ich bin sterbliches Fleisch. Aber weißt du, was ich sonst noch bin?«

Auch wenn der Dämon keine Augenlider besaß, wirkte sein Gesicht, als hätte er auf meine Frage gerne irritiert geblinzelt. 

»Ich bin«, begann ich und langsam breitete sich ein kleines Lächeln auf meinen von der Hitze spröden Lippen aus, »das letzte sterbliche Fleisch, das du sehen wirst.«

Der Handschuh landete lautlos auf dem Boden. Der Pyrodämon, der offenbar genug Grips besaß, um zu begreifen, dass irgendetwas nicht stimmte, wich ein Stück zurück, bevor seine leeren Augenhöhlen auf meiner mitlerweile entblößten Hand landeten.

Obwohl ich genau wusste, was er sah, senkte auch ich meine Augen auf die tief schwarzen Finger, die im flackernden Licht der Flammen wie die albtraumhaften Klauen einer Bestie aussahen. Der Impling stieß ein hohes Zischen aus, das die alten Gemäuer um uns herum zum Zittern brachte. 

Der kleine Feigling klang beinah empört, als er blitzschnell die Hände hob und den Vorhang aus Feuer wieder um sich hüllte. Wieder im Schutz seines Kokons aus Flammen, feuerte er nicht einen, sondern gleich sechs der faustgroßen Feuerbälle in meine Richtung.



-Worte: 1887-

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