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Exorzisten

Ein stechender Schmerz durchzog meine Sinne, und ich kämpfte nicht nur mit dem Ding in mir, sondern auch gegen die Schwärze, die sich vor meinen Augen ausbreitete. Mein Kopf dröhnte. Dumpf nahm ich den Geschmack von Kupfer auf der Zunge wahr, als Salis endlich nachgab und mein Bein mit einem Ruck auf den Boden zurückkehrte.

Für die Dauer eines Herzschlages war es, als wäre ich wieder alleine in meinem Körper, dann aber kehrte das Ungetüm mit voller Wucht zurück.

Aus meiner Kehle drang ein Grollen, das ich bis in meine Zehenspitzen spürte. Meine Knochen vibrierte. Salis' tobte vor blindem Zorn, die Dunkelheit um uns herum, peitschte wild hin und her. Der Imp wimmerte bloß noch, seine Schreie waren längst versiegt.

»Dein Widerstand ist zwecklos; du wirst dich mir beugen oder im Nichts untergehen«, hallte Salis' wutentbrannte Stimme durch den Raum. »Ich bin die Dunkelheit, die in deiner Seele haust, ich bin der Tod in deinen Knochen, ich bin...«

»Ein narzisstisches Arschloch«, unterbrach ich mit erstickter Stimme seinen drohenden Monolog.

So ungern ich es auch zugab, so hatte ich diese Ansprache schon zur Genüge gehört. Ja, ich konnte sie beinah im Schlaf aufsagen. Im Wesentlichen reduzierte sie sich auf drei essenzielle Punkte: Er war der Boss, ich war nichts, und irgendwann würde er mich töten. Grausam und schmerzvoll, versteht sich. Was das Arschloch dabei jedoch nicht begriff, war, dass eine Drohung an Wirkung verlor, wenn man sie zu oft hört.

Jetzt, da ich meine Gliedmaßen wieder unter Kontrolle hatte, hob ich probeweise erst das eine, dann das andere Bein. Sie gehorchten, und ich nickte zufrieden. Zur Sicherheit überprüfte ich es noch einmal. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Salis mit mir spielte, aber auch dieses Mal verlief alles nach Plan.

Erleichterung durchflutete meinen Geist. Das war verdammt knapp gewesen. Zu knapp ...

Ich konnte Salis zwar noch immer spüren, fühlte wie seine wütende Präsenz dicht unter der Oberfläche umherstreifte, doch fürs Erste war die Gefahr gebannt. Jedenfalls so weit die Gefahr je gebannt sein konnte.

Am Rande meines Sichtfeldes bemerkte ich, wie sich der Imp wieder zu regen begann.  Er war noch immer im Netz der Schatten gefangen, doch seine Bewegungen wurden wieder kräftiger. Offensichtlich hatte auch der kleine Mistkerl seine Willenskraft wiederentdeckt – oder er spürte einfach, dass sich Salis' Präsenz zurückgezogen hatte. Was auch immer es war, es spielte ohnehin keine Rolle, denn Salis' Macht hielt den Raum immer noch fest in ihrem düsteren Griff. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass sie nun mir gehorchte.

Da staunst du Bitch, was?

Oh, es fühlte sich verflucht gut an, endlich wieder die Zügel in der Hand zu halten. Dass sich mein Körper ansonsten wie ein Sack voll Scheiße anfühlte, lies sich so beinah verdrängen. 

Mit einem Fingerschnippen erwachten die Schatten zum Leben. Sie lösten sich von den Wänden und schmolzen dahin wie Eis in der Sonne. Sie tropften zu Boden und krochen langsam auf mich zu, um sich erneut zu einer dunklen Lache zu formieren. Mein Blick fixierte den Imp, der schlagartig in seiner Bewegung erstarrte.

 »Bleib mir fern, du Abscheulichkeit«, zischte er. 

»Das war jetzt aber etwas arg harsch«, gab ich zurück und verzog spielerisch das Gesicht. Kaum war der große Böse Salis wieder an der Leine, da riskierte der kleine Mistkerl gleich wieder eine dicke Lippe. Typisch. 

 »Komm schon, sei ein lieber kleiner Rußbrocken und verrate mir deinen Namen.«  Ich war sowas von bereit, diese elende Angelegenheit endlich zu beenden. Sobald ich dem kleinen Unhold seinen Namen entlockt hatte, würde er an mich gebunden sein, und wir könnten diesen nach Rauch müffelnden Ort endlich hinter uns lassen.

»Ich werde die Welt in Asche legen!« , brüllte der Dämon.

Ich seufzte. Man, warum konnte es nicht einmal einfach sein?

»Ist das der Vor- oder Nachname?«

»Du wirst mein Brennen spüren ...«

»War das der Anmachspruch, mit dem dein Vater deine Mutter ins Bett bekommen hat?« 

Der Imp tat etwas, mit dem ich tatsächlich nicht gerechnet hatte - er versuchte, nach mir zu spucken. Anstelle von Speichel würgte er etwas hervor, dessen Geruch und Konsistenz an geronnene Milch erinnerten. Er verfehlte meine von Ruß geschwärzten Stiefelspitzen nur knapp. Was für ein drolliges Kerlchen er doch war. 

Ich hatte endgültig die Nase voll. Genug Geplänkel, es wurde Zeit, die Sache zu beschleunigen. Mit einem Zungenschnalzen trat ich näher an ihn heran. »Gut«, sagte ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Wenn du deinen Namen nicht preisgeben willst, dann beantworte mir doch eine andere Frage.«

Der Imp knurrte, was ich als stumme Zustimmung interpretierte. Angelehnt an unser erstes Gespräch stellte ich die Frage: »Was bin ich?«

Der Imp stockte, als erahnte er insgeheim die drohende Finte. »Sterbliches Fleisch...«, entgegnete er denn zögerlich, und ich vernahm die Unsicherheit in seiner Stimme. Kein Wunder, nach allem, was geschehen war.

Ich klatschte begeistert in die Hände. »Ding,ding,ding. Richtig! Aber weißt du auch, was ich darüber hinaus bin?« 

Stille. Ich nickte nachdenklich. »Das ist in der Tat eine schwierige Frage« , räumte ich mit einem bedauernden Lächeln ein. Langsam begann ich, den Dämon zu umkreisen, während die dunkle Pfütze meinen Füßen folgte und über den Boden glitt. »Ich werde es dir einfach verraten. Ich bin...« , ich hielt inne und lächelte halbherzig. »Eine Exorzistin.« 

Das Maul des Imps klappte auf, und er schrie wie am Spieß. Ganz recht schrei nur so viel du willst. Die Schatten zu meinen Füßen erwachten auf mein Kommando zum Leben. Tentakel erhoben sich und waberten auf den Imp zu, der in seiner Panik genau das tat, was ich mir mit all dem erhofft hatte - er brüllte seinen Namen in die Welt hinaus. War doch gar nicht so schwer.

Um die Reaktion des Imps zu verstehen, musste man die wahre Natur der Exorzisten kennen. Ich kannte die Geschichten, welche die ältere Gildenmitglieder sogerne weitergaben – Geschichten von Männern, die im Namen einer zweifelhaften Kirche Grausamkeiten verübt hatten. Von Exorzismen in einer Zeit, als Dämonen noch als bloße Mythen galten. 

Es war mir ein Rätsel, wie jemals jemand ernsthaft hatte glauben können, dass man einen Dämon austreiben könnte, der sich einmal in einem Wirt festgesetzt hatte. Ein deutlicher Beweis dafür, dass die Menschen vergangener Zeiten wahrlich im Dunkeln getappt waren.

Die harte Wahrheit war, dass es keine Rettung gab, sobald ein Dämon Besitz von einem ergriffen hatte. Dämonen waren keine sanftmütigen Wesen, die sorgsam mit dem umgingen, was sie in Besitz nahmen. Sie fraßen ihren Wirt von innen heraus auf – oder verschlangen zumindest dessen Seele, was letztlich ohnehin das Einzige war, das am menschlichen Leben wirklich wert hatte.

Die Seele, das Herzstück unserer Existenz, formte unseren Charakter und machte uns zu dem, was wir waren. Ging sie verloren, verlor man nicht bloß sein wahres Selbst. Nein, man verlor auch jede Chance auf irgendein Leben danach. Es gab also tatsächlich nichts, das befreit werden konnte.

Und genau hier wurde offenbart, was Exorzisten wirklich waren. Wir alle, ich eingeschlossen, litten unter derselben Plage – Dämonenfieber. Ein poetischer Name für eine hässliche Wahrheit. Entgegen der Assoziationen, die der Name hervorrufen mochte, war dieses Fieber nämlich keineswegs eine Krankheit im herkömmlichen Sinne. Denn Krankheiten konnte man in den meisten Fällen kurrieren. Es war also vielmehr ein beschönigender Begriff, um nicht aussprechen zu müssen, was wirklich vor sich ging.

Wir alle – ich selbst – waren besessen.

-1204 Worte-

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