Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 19

Es ging Bergauf. Lins Zustand verbesserte sich zusehends. Die Ärzte waren zufrieden, mahnten jedoch weiter zur Geduld. Es würde noch lange dauern, bis sie wieder die Alte war.

Bob hatte sich zwei Wochen Urlaub genommen, um bei ihr bleiben zu können und ließ sie keine weitere Minute aus den Augen. Seine Kollegen mussten eine Weile ohne ihn auskommen. Seine Prioritäten lagen derzeit woanders.

Sie redeten viel. Besser gesagt Bob redete viel, denn Lin war immer noch sehr schwach. Aber sie hörte geduldig zu und es tat ihm gut. Er erzählte ihr Geschichten von damals. Von ihren Fällen. Von den Menschen, denen sie begegnet waren. Und natürlich auch von dem verhängnisvollen Fall und dem Unfall.

Drei Tage, nachdem sie aufgewacht war, wurde es Lin jedoch zu bunt.

»Wenn du nicht sofort Justus anrufst, lasse ich mich scheiden!«, sagte sie scherzhaft, ihre Augen trugen jedoch einen mahnenden Ausdruck.

Er wusste, dass sie recht hatte. Widerwillig gehorchte er, wählte mit nervös zitternden Fingern die Nummer, die er sich aus Lins Handy besorgt hatte.

»Ja?«, hörte er Justus' Stimme.

»Hi, hier ist Bob.«

Stille.

»Ich ...« Er stockte. »Können wir reden? Alle drei?«

»Wann?«

»Morgen Abend?«

Justus schien zu überlegen. »Ich werde Peter Bescheid sagen«, sagte er dann ziemlich unterkühlt. »Um Acht in der Zentrale.«

»Okay, bis morgen«, sagte Bob und hörte, wie grußlos die Verbindung unterbrochen wurde.

Er seufzte. Genau, wie er es erwartet hatte. Justus Jonas würde es ihm nicht einfach machen.

Als er den Wagen am nächsten Abend am Straßenrand neben dem Schrottplatz abstellte, war er bereits eine viertel Stunde zu spät. Wieder hatte er versucht, Zeit zu schinden. Und wieder war es Lin, genau genommen ihr mahnender Blick, der ihn dazu veranlasste, sich endlich auf den Weg zu machen. Aber er würde sich sowieso in der Defensive befinden, da machte es auch nichts mehr, dass er nun auch noch zu spät war.

Er betrat das altvertraute Gelände durch das schmiedeeiserne Tor, das lediglich angelehnt gewesen war. Sein Blick wanderte über die Schrottberge, die Lagerhalle und das Bürohäuschen. Nichts hatte sich verändert. Wie automatisch führten ihn seine Füße in Richtung der Zentrale. Das diese noch existierte, hatte ihn so überrascht, dass er es erst nicht hatte glauben können. Aber warum hätte Justus ihn herbestellen sollen, wenn es nicht so wäre?

Als er den letzten Schrottberg, hinter dem sie versteckt lag, fast umrundet hatte, zögerte er noch einmal. Einen kurzen Moment übermannte ihn das Bedürfnis umzudrehen und zu flüchten. Sich nicht dem zu stellen, was ihn gleich erwarten würde. Nicht wieder die Panik zu erleben.

Reiß dich zusammen!

Abhauen war keine Option mehr. Lin würde es ihm niemals verzeihen und er musste inzwischen ehrlich zugeben, dass auch er dieses Kapitel endlich hinter sich lassen wollte.

Er straffte die Schultern und trat um den Schrottberg herum. Dort stand sie, wie eh und je. Der alte Wohnwagen, den sie als ihre Zentrale auserkoren und in liebevoller Kleinarbeit für ihre Zwecke umgestaltet hatten.

Justus und Peter saßen auf Campingstühlen davor und erwarteten ihn. Sie hatten sich leise unterhalten und verstummten, als er erschien. Justus blickte ihn ernst an, mit einem professionell distanzierten Gesichtsausdruck, der keinerlei Emotionen durchsickern ließ. Peter versuchte sich ebenfalls in einem Pokerface, es gelang ihm allerdings nur bedingt. Seine Augen glühten und Bob ahnte, dass es einiges an Überzeugungsarbeit gekostet haben musste, ihn heute hierher zu bekommen.

Bob straffte die Schultern. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

»Hi.«

»Hi.« Justus war der einzige, der antwortete. Peter starrte ihn weiter finster an, auf dem Stuhl lümmelnd und die Arme vor der Brust verschränkt.

Bob setzte sich auf den freien Stuhl und rieb sich nervös die verschwitzten Hände an seiner Jeans ab.

»Danke, dass ihr da seid.« Bob hatte sich überlegt, was er sagen wollte und sich etwas zurechtgelegt. Aber jetzt kamen ihm alle Worte plötzlich reichlich bescheuert vor.

»Du wolltest reden«, stellte Justus trocken fest. »Also reden wir. Ich freue mich, dass du gekommen bist, statt einfach wieder zu verschwinden. Das ist immerhin ein Fortschritt.«

Bob schniefte und verzog den Mund. »Meine Frau hat vorgesorgt und mir ordentlich den Kopf gewaschen.« Nervös fuhr er sich durch die Haare.

»Wie geht es ihr?«

»Sie ist aufgewacht. Es geht ihr gut. Ihr Zustand wird täglich besser.«

Bob bemerkte, wie Justus Fassade feine Risse bekam und ein erleichterter Ausdruck in seinen Augen erschien.

»Ich will euer Geplänkel nicht unterbrechen, aber haben wir uns hier wirklich getroffen, um über Lin zu plaudern? Für diese Info könnten wir auch Kelly fragen.« Peters Stimme klang eiskalt. Seine Ungeduld konnte er nur noch mit viel Mühe zurückhalten.

Justus warf ihm einen warnenden Blick zu.

Bob seufzte. »Nein, haben wir nicht.« Er sah Justus direkt an. »Tut mir leid ... das vor ein paar Tagen. Ich war offensichtlich noch nicht bereit, mich dem hier zu stellen. Aber ich hatte in der Zwischenzeit genug Gelegenheit, nachzudenken. Und du hattest Recht. Ich bin euch eine Erklärung schuldig.«

»Na, dann lass mal hören!«, raunte Peter.

»Vielleicht könnt ihr mir erst einmal auf die Sprünge helfen«, begann Bob. »Da ich mich an nichts erinnern kann, ist das nicht unbedingt die zuverlässigste Quelle. Und auf die habe ich mich die letzten Jahre wohl viel zu sehr konzentriert.«

Justus blickte prüfend ihn an, dann nickte er und berichtete ihm, was in jener Nacht geschehen war. Wie er und Peter um ihn gebangt hatten und welche Versuche sie unternommen hatten, ihn zu finden. Und schließlich, wie man ihn gefunden hatte. Die Zeit im Krankenhaus ließ er aus, denn an diese konnten sich alle drei noch schmerzhaft erinnern.

Nachdem er geendet hatte, herrschte Schweigen. Bob betrachtete seine Hände.

»Was ist aus dem Fall geworden?«, frage er schließlich.

»Es ist der einzige Fall, den die ›drei Fragezeichen‹ niemals gelöst haben«, gestand Justus. »Und nach deiner Reaktion war es auch der letzte.«

Bob schluckte. Dann deutete er mit dem Kinn auf die Zentrale. »Darf ich?«

Ohne eine Antwort abzuwarten, erhob er sich und ging zur Tür. Er vernahm keinen Protest und betrat ungehindert das alte Reich der ›drei Fragezeichen‹, in dem er so viele Stunden seines Lebens verbracht hatte. Er tastete nach dem Lichtschalter und sah sich um. Auch die Zentrale hatte sich nicht großartig verändert. Die alte Couch, der Sessel, in dem er meistens gesessen hatte, das Labor und der Schreibtisch, vor dem immer noch Justus' Chefsessel stand – alles noch da. Nur seine Akten fehlten. Was wohl aus denen geworden war?

Und etwas Anderes fehlte auch noch, aber er kam zunächst nicht darauf. Stirnrunzelnd blickte er sich um. Dann fiel es ihm ein.

»Was ist mit Blacky passiert?«

»Er ist schon vor längerer Zeit ins Wohnhaus umgezogen und hat dort Mathilda und Titus genervt. Vor zwei Jahren ist er dann gestorben.«

»Oh«, sagte Bob. »Der gute alte Blacky.«

Eine seltsame Stille war das, ohne das Geplapper des Vogels.

Justus hatte sich in der Zwischenzeit auf seinem Bürostuhl niedergelassen. Peter warf sich geräuschvoll in den Sessel. Beide beobachteten ihn. Justus abwartend, während Peter vor Ungeduld fast zu platzen schien. Nervös mit den Beinen wippend, saß er da.

Bob ließ sich auf der Couch nieder, nach vorne gebeugt, die Arme auf den Knien abgestützt. Jetzt war er am Zug. Genug Zeit geschunden. Stockend begann er zu erzählen und rief sich das erste Mal seit sehr sehr langer Zeit die Ereignisse dieses verheerenden Tages ins Gedächtnis.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro