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Ohne Titel Teil 1

Hallo. Hier ist mal wieder ein One Shot von mir. Sie ist entstanden, als ich irgendwas schreiben wollte, aber bei meinen offenen (und noch nicht veröffentlichten) Geschichten nicht weiter kam. Habe mir nicht wirklich darüber Gedanken gemacht, sondern einfach darauf losgeschrieben, während ich Musik gehört habe. Ich hab es einfach als kleine Schreibübung angesehen. Wollte es aber dennoch veröffentlichen und vielleicht gefällt es ja Jemanden.

Viel Spaß beim lesen.

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Die Nacht geht langsam zu Ende. Die Sterne verschwinden, Einer nach dem Anderen. Und zurück bleibt nur die schwärze des Himmels, für einen Moment, einen kurzen Moment, bis ein feiner Lichtschimmer am Horizont zu erkennen ist. Der Aufgang der Sonne, der Beginn eines neuen Tages.

Man sagt, dass die Zeit zwischen Nacht und Tag, die dunkelsten Minuten sind. Und das ist auch so. In dieser Zeit, wo das Licht der Sterne erlischt, die Sonne aber noch nicht mal zu erahnen ist und selbst der Mond es kaum schafft mit seinem Licht die Erde zu erhellen, werden all die Schatten dunkler, verschmelzen mit der Finsternis. Es ist der Moment, wo man das Gefühl hat, dem Bösen der Welt ausgeliefert zu sein und nirgends Schutz vor dem Unheil zu finden. Es ist die Zeit, wo alles Leben auf der Erde kurz die Luft anhält, in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden. Wo Jeder, der auch nur einen leisen Hauch davon spürt, was wirlich alles in der Dunkelheit auf uns lauert, sich ins künstliche Licht flüchtet, um dort Sicher zu sein, sicher vor all den Kreaturen, die hinter uns her sind. Die hinter allem her sind, was lebt und eine Seele hat. Es ist der Moment, in dem ich eins mit der Finsternis werde, mich dieser hingebe und mich den Kreaturen stelle, gegen sie kämpfe und sie vernichte. Jedenfalls einen Teil von ihnen, einen kleinen Teil...

Doch genügt dies, um die Dunkelheit in mir zufrieden zu stellen. Wenn auch nur für eine kurze Zeit. Bis zur nächsten Dämmerung, wie man diese Zeit, zwischen Nacht und Tag nennt. Doch es reicht, damit ich nicht all Jene, die es noch nicht verdient haben zu sterben, in Ruhe lasse. Damit die Kreaturen und der Dämon in mir, all Jene leben lässt.

Mit einer letzten Bewegung meines rechten Armes, durchtrennt mein schwarzes Schwert die Kreatur vor mir. Teilt diese in zwei Hälften. Noch während dieser Bewegung, habe ich schon meinen nächsten Gegner in Blick. Und kaum fallen die zwei Hälften der Kreatur, die gerade mein Schwert zu spüren bekam, zu Boden, liegt mein Blick auch schon auf diesen Gegner, sowie auch auf einige weitere, die sich mir nähern. Ohne auch nur einen von ihnen aus den Augen zu lassen, bewege ich mich fast tanzend, zwischen ihnen hin und her, und zerteile ihre Körper mit meinem Schwert. Und noch, während der letzte von ihnen zu Boden fällt, sehe ich schon die nächsten Kreaturen, wie sie auf mich zu stürmen. Doch noch bevor sie mich erreichen, verharren sie plötzlich in der Position, die sie gerade eingenommen hatten und blicken zum Himmel. Alle in dieselbe Richtung. Auch mein Blick geht in die Richtung und ich erkenne, was sie hat stocken lassen. Ein feiner Lichtschein erscheint am Horizont. Die Sonne geht auf und lässt die Kreaturen den Rückzug antreten. Ich selber atme erleichtert auf und erlaube mir endlich zu entspannen, nach mehreren Minuten des Kampfes. Für heute ist es geschafft. Doch morgen muss ich mich wieder den Kreaturen stellen.

Während ich weiterhin den Sonnenaufgang beobachte, lösen sich die Überreste der Kreaturen in schwarzen Rauch auf. Genauso wie mein Schwert, welches aus der Dunkelheit geschmiedet wurde, somit ein Teil dieser ist und im Licht nicht existieren kann. Nachdem die Sonne vollkommen zu sehen ist, gehe ich zum Rand des Daches, auf welches ich mich befinde und welcher der Schauplatz dieses Kampfes war. Ohne weiter darüber nachzudenken springe ich von dem Dach, nur um kurz darauf sicher auf den Boden einer Gasse zu landen. Angst, dass ich dabei sterbe, wenn ich von ein 7 Stockwerk hohes Haus springe, brauche ich nicht zu haben. Die Dunkelheit in mir, lässt mich nicht sterben, sie lässt es nicht zu, dass mich sowas einfaches tötet.

Lässig trete ich aus den Schatten der Gasse hervor und schlendere den Bürgersteig entlang, zur nächsten U-Bahn-Station, um nach Hause zu fahren. Nur noch ein paar Stunden, dann muss ich los, zur Uni. Und ich möchte doch nicht zu spät kommen, zur Vorlesung. Auch wenn diese keine Bedeutung für mich hat.

Frisch geduscht und nach einer Stunde schlaf lehne ich an der Theke in der Küche, mit einer Tasse heißen Kaffee in der Hand, von dem ich mir ab und an einen Schluck genehmige. Während ich dabei Löcher in die Luft starre, versuche ich Caym zu ignorieren. Was leichter gesagt, als getan ist. Dieser verfluchte Dämon kann nerviger sein, als man denkt.

"Alec. Komm schon. Tu nicht so, als würdest du mich nicht hören. Auch wenn du der Einzige bist, der es tut und auch der Einzige, der mich sieht. Von den anderen meiner Art mal abgesehen." Und ich wünschte, ich würde zu den Glücklichen gehören, die ihn ebenfalls weder sehen, noch hören können. Für die er einfach nicht existiert.

"Wenn du endlich mal ehrlich zu dir selbst sein würdest, würdest du mir Recht geben. Diese Kreaturen zu töten, reicht dir nicht. Reicht uns nicht. Wir wollen doch Beide mehr. Du willst genauso, wie ich, endlich menschliches Blut vergießen. Worauf warten wir also?" Ach ja... Als ich ihn als Dämon bezeichnete, war das nicht nur sinnbildlich gemeint. Er ist wirklich einer. Und leider mit mir verbunden. Er ist meine Dunkelheit, meine Finsternis, mein Parasit, der in meinem Körper, meinem Geist lebt und mich langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt.

"Ich möchte keine Menschen töten und werde es auch nicht! Und das weißt du.", wende ich mich nun endlich an ihn, sehe ihn dabei ausdruckslos an. Sein sehniger Körper, der einem Menschen ähnlich ist, lehnt an dem Küchentisch, mir Gegenüber, doch nun stößt er sich davon ab. Die rote Iris in seinen sonst pechschwarzen Augen glitzert amüsiert und auch seine Aschgrauen Lippen verziehen sich zu einem amüsierten Grinsen, welches leicht irre auf mich wirkt. Nach ein paar Schritten steht er vor mir, stützt dabei seine Arme links und rechts von mir auf der Arbeitsplatte der Theke ab und blickt mich immernoch mit diesem amüsierten Gesichtsausdruck an.

"Doch! Das willst du. Denn anders, als du immer behauptest, bin nicht ich die Dunkelheit in dir. Sie war schon vorher da, sonst hätte ich dich nie als meinen Wirt ausgesucht." Seine Stimme klingt so sanft, während er diese Worte spricht. So sanft und einnehmend, dass man das Gefühl hat, ihn glauben zu müssen. Doch ich weiß es besser. Einen Dämon kann man nicht trauen.

"Wir hatten das Thema nun schon zu genüge. Ich töte keine Menschen." Manchmal frage ich mich schon, wieso ich eigentlich alles ausspreche. Immerhin kann er meine Gedanken hören. Er ist schließlich irgendwie ein Teil von mir. Wenn auch ein unerwünschter. Dennoch mache ich es. Naja... Immerhin bin ich allein, dass heißt, es spielt keine Rolle. Es ist nicht so, dass mich im Moment Jemand sieht, wie ich anscheinend Selbstgespräche führe. Und das ist auch gut so. Bei den Worten die ich gerade gesagt habe, würde man mich wohl sonst wegsperren wollen...

"Hm.... Irgendwann wirst du es. Irgendwann wirst du den Drang danach nicht mehr nach geben können. Und ich werde diesen Moment dann genießen." So wie er klingt, genießt er es jetzt schon.

Antworten konnte ich ihm allerdings nicht mehr, da sich in diesem Moment ein Schlüssel in der Tür umdreht. Aber um ehrlich zu sein... Ich hätte eh nicht gewusst was ich Caym hätte entgegnen sollen. Manchmal ist es besser, ihn zu ignorieren.

Der Dämon schaut missbilligend zur Küchentür, die in den Flur führt, auch mein Blick gleitet dahin, genau in dem Moment, wo Julian, mein Mitbewohner, im Türrahmen erscheint. Er sieht ziemlich fertig aus, seine Gesichtsfarbe ist unnatürlich blass und seine kurzen schwarzen Haare sind total verwuschelt, so als ob er sich mehr als nur ein mal mit der Hand durch diese gefahren ist.

"Anstrengende Schicht gehabt?", erkundige ich mich, bei seinem Anblick.

Julian sieht mich nur müde an, nickt aber und kommt auf mich zu, wobei er auf meine Tasse zeigt. "Kaffee?"

Ich nicke ebenfalls und übergebe ihm meine noch halbvolle Tasse, die er mit einem Mal leert. Die leere Tasse gibt er mir dann zurück.

"Es gab eine Leiche, auf einem Dach. Eine Frau, sie wurde mit einem Schwert zerteilt. Genauso.", bei den letzten Worten deutet er auf meine linke Schulter und zieht mit der Hand einen unsichtbaren Strich runter zu meiner rechten Hüfte.

"Oh....", mehr bringe ich erst mal nicht heraus. Geht mir doch gerade zu vieles durch den Kopf. Eine Frau? Auf einem Dach? Getötet mit einem Schwert? Wann? Und wo? Und wieso hab ich so ein nagendes Gefühl? Ich kann es schließlich nicht gewesen sein. Ich töte keine Menschen!

"Bist du dir sicher?", erklingt plötzlich Caym's Stimme neben mir. Und ohne weiter darüber nach zu denken antworte ich laut, wenn auch nur gehaucht: "Ja."

"Was?", erkundigt sich nun Julian. Er kann den Dämon schließlich weder hören noch sehen, weswegen er mein 'Ja' nicht deuten kann.

"Ich meine. 'Ja', da hattest du wirklich eine anstrengende Schicht." Mittlerweile bin ich ziemlich gut, in Rausreden, wenn man mich mal bei 'Selbstgespräche führen' erwischt.

"Achso.. Ja, das stimmt. Ich werde deswegen auch erst Mal duschen und dann ins Bett gehen, falls ich überhaupt schlafen kann. Und du solltest wohl auch langsam los, zur Uni." Schon während er redet, dreht er sich um und bei den letzten Worten verlässt er die Küche. Seufzend stelle ich die leere Tasse in die Spüle und mache mich, wie er es sagte, auf den Weg.

Diesmal befinde ich mich am Hafen, der in der Zeit der Dämmerung noch Menschenleer ist. Zum Glück. So können die Kreaturen nur mich angreifen und keine Zivilisten. Ich habe nun wirklich keine Zeit Menschenleben zu retten, während ich gegen diese Kreaturen kämpfe. Denn auch, wenn ich selber keine Menschen töte, heißt das nicht, dass ich einen um jeden Preis beschütze. Damit habe ich schon vor Jahrzehnten aufgehört. Es bringt nur Selbstzweifel und Selbsthass, wenn ich es nicht schaffen sollte. Daher lass ich es einfach gleich und versuche es erst gar nicht.

Gleich eines Jägers lauere ich auf einem Dach der Lagerhäuser, die hier im Hafen stehen und beobachte die Schatten, aus denen die Kreaturen kriechen. Kaum dass ich die ersten erblickt habe, springe ich vom Dach und nach einem Salto in der Luft lande ich neben einer dieser Viecher. Noch während der Landung lasse ich meine schwarze Klinge erscheinen und mit einer gezielten Bewegung zerteile ich die Kreatur, bevor sie mich überhaupt bemerkt. Dafür habe ich nun die Aufmerksamkeit der Anderen, die sich nun auf mich stürzen. Und wieder entflammt ein Kampf, aus dem nur ich als Gewinner hervorgehen darf. Und dank Caym, der meinen Körper lenkt und der mir die Macht gewährt, dieses Schwert zu führen, gewinne ich auch jeden Kampf. Egal wie viele dieser Kreaturen mich auch angreifen mögen.

Eines nach dem Anderen vernichte ich. Einige mit einem Schlag, andere brauchen mehrere. Doch jedes dieser Kreaturen unterliegt mir am Ende, während ich kaum einen Kratzer davon trage. Und wenn sie mich doch mal verletzten, sorgt mein Dämon dafür, dass diese gleich wieder verheilt. Vielleicht mag es unfair sein, dass ich ihnen so überlegen bin. Doch sind es nun mal Kreaturen des Bösen, gegen die normale Menschen nichts ausrichten können. Im Gegenteil sie werden eher von diesen Viechern getötet, qualvoll getötet. Daher ist es wohl nur gerecht, dass es Jemanden gibt, der sie besiegen kann, auch wenn ich selber dafür die Kräfte des Bösen, eines Dämonen, nutzen muss. Doch wieso auch nicht? Immerhin hab ich es mir nicht ausgesucht mit ihm verbunden zu sein. Er hat es entschieden, in dem Moment wo ich verwundet und dem Tode nahe auf dem Schlachtfeld lag. In diesem Moment hat er sich in mir eingenistet, mir somit das Leben gerettet, es aber auch Verdammt, für die Ewigkeit. Auch damals zog ich nicht gegen Menschen in die Schlacht, sondern gegen Dämonen. Mein König konnte sie sehen und er schickte uns, sein Heer in die Schlacht gegen sie. Obwohl niemand von uns diese Dämonen sehen konnte. Somit schickte uns mein König in einen ausweglosen Kampf und in den sicheren Tod.

Caym dachte damals, den idealen Wirt in mir zu sehen. Dass ich für ihn töten würde, um seinen Hunger zu stillen. Doch ich wollte keine Menschen töten, wie er es gerne hätte. Also entschloss ich mich seine Art und ähnliche Kreaturen des Bösen auszulöschen. Ebenfalls ein auswegloser Kampf, da ihre Anzahl nie abnimmt und ich somit bis in die Ewigkeit gegen sie kämpfen werde. Immerhin bin ich dank Caym unsterblich.

Schon als ich vom Dach sprang hörte ich die Polizeisirenen, eigentlich nichts ungewöhnliches in dieser Stadt, hier heulen diese ständig auf. Doch diese kommen näher, in meine Richtung und während ich die zweite und dritte Kreatur mit einem Hieb erledige, erhellen die Scheinwerfer des Polizeiautos, welches nur ein paar Meter von mir entfernt hält, den Kampfplatz und scheucht die Kreaturen zur Seite. Immerhin mögen diese kein Licht.

Leicht genervt sehe ich zu dem Auto, dessen Fahrertür sich nun öffnet und ein junger Mann aussteigt. Nachdem ich diesen erkenne wird mein Gesichtsausdruck ungläubig, aber nicht nur meiner.

"Alec?", kommt es fragend von meinem Mitbewohner, der nun überraschenderweise vor mir steht.

"Julian. Steig sofort wieder ein und fahre.", befehle ich ihm, während ich die Kreaturen im Auge behalte, die nun ebenfalls zu dem am Auto Stehenden schauen. Dieser steht leider nicht im Licht und ist somit eine leicht Beute für diese. Was wohl einige genauso sehen und sich für den Angriff bereit machen.

"Du kannst ihm nicht helfen. Und er wird nicht auf dich hören. Wieso also töten wir ihn nicht einfach? Er wird dich eh nie verstehen und wahrscheinlich sogar noch wegsperren lassen. Dann kannst du deinen Kampf nicht fortführen." Diese Worte höre nur ich, dass weiß ich, kommen sie doch von Caym. Und im Moment bin ich mir nicht sicher, ob er nicht sogar Recht hat. Julian jedenfalls bewegt sich keinen Millimeter, er steht immer noch da, sieht mich fragend an, nicht verstehend, was hier gerade los ist. Wie sollte er auch? Er kann sie nicht sehen, diese Kreaturen.

"War....", beginnt er, doch unterbreche ich ihn einfach in dem ich noch einmal eindringlich meine, dass er endlich einsteigen soll. Kurz darauf sprinte ich los, in seine Richtung, die Kreaturen im Blick, die ebenfalls auf ihn zustürmen. Sobald ich aus dem Licht raus bin, materialisiert sich mein Schwert wieder, welches sich durch das Scheinwerferlicht in Rauch aufgelöst hatte. Julians Blick fällt sofort darauf und ich erkenne die Frage, woher das aufeinmal kommt, in seinem fragenden und ungläubig schauenden Augen.

Noch bevor ich bei ihn ankomme, beseitige ich einige Kreaturen, die ebenfalls auf dem Weg zu ihm sind. Eine von ihnen steht schon vor ihm, bereit ihre Klauen in seine Brust zu jagen, doch hindere ich sie noch rechtzeitig daran, indem mein Schwert ihren Körper in Zwei teilt.

"Steig endlich ein!" Eindringlich sehe ich meinem Mitbewohner in die Augen, während mein Arm mit dem Schwert sich wie von selbst bewegt und die nächste Kreatur, die von der Seite auf uns zu stürmt zerteilt.

"Nein! Nicht bevor du mir das hier erklärst." Mit seinen Worten zeigt er auf mein Schwert. Seine Körperhaltung und sein Blick sagen mit, dass er nicht ohne eine Antwort gehen wird. Nur dafür haben wir keine Zeit. Schon greifen uns die nächsten Kreaturen an, die ich mit einer Drehung erst mal beseitige. Währenddessen höre ich Caym's Stimme in meinen Kopf.

"Er wird nicht auf dich hören und du kannst ihn nicht retten. Also tu es einfach, töte ihn, bevor die es tun! Erspare ihm einen schmerzhaften Tod. Du weißt, dass es keinen anderen Weg gibt. Sie werden ihn zerfetzen, ihn in Stücke reißen. Es wird ein schmerzhafter, grausamer Tod für ihn, wenn sie es tun. Also komme ihnen zuvor. Du kannst dafür sorgen, dass er schnell stirbt, fast schmerzfrei."

"Nein!", schreie ich heraus. Ich möchte das nicht hören. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass er Recht hat. Möchte ich das nicht hören. Ich töte keine Menschen.

"Was?", kommt es fragend von Julian, als ich wieder zu ihm sehe, doch schüttle ich den Kopf und meine nur: "Jetzt verschwinde endlich von hier!"

"Nicht ohne eine Erklärung!", wendet er wieder ein, lässt mich verzweifeln, da ich nicht weiß, wie ich ihn noch dazu bewegen soll, endlich in das Auto zu steigen, wo er sicherer ist, als hier draußen, bei den Kreaturen, bei mir.

"Julian. Bitte." Bei jedem Wort, welches mir verzweifelt über die Lippen kommt, beseitige ich eine der Kreaturen, die versucht uns anzugreifen. Doch andere schaffen es mich zu verletzen, mit ihren Krallen, bevor ich auch diese auslösche.

"Hör endlich auf, die Luft zu zerteilen und rede mit mir!" Er gibt einfach nicht klein bei, möchte jetzt eine Erklärung.

"Er kann sie nicht sehen.", höre ich wieder Caym's Stimme und unbewusst antworte ich ihm: "Ich weiß."

"Was weißt du?", kommt es fragend von Julian und langsam verfluche ich es, dass er Caym nicht hören kann, wenigstens jetzt.

"Du kannst sie nicht sehen. Und ich habe jetzt keine Zeit es dir zu erklären." Entmutigt lasse ich den Kopf hängen, gehe einen Schritt zurück, wobei gleich eine der Kreaturen die entstandene Lücke nutzt, und sich zwischen uns drängt, mit einem grausigen Grinsen und erhobenen Klauen, die sie jeden Moment in Julians Körper schlagen wird.

"Töte ihn jetzt, zusammen mit der Kreatur. Du hast keine andere Wahl. Alec!" Wieder Caym und mittlerweile glaube ich, er hat Recht. Ich kann Julian nicht helfen, ihn nicht beschützen. Also sollte ich dafür sorgen, dass er einen schnellen Tod bekommt. Keinen Gewaltsamen, keinen Grausamen.

"Wovon redest du?", erkundigt sich mein Mitbewohner weiter, nicht locker lassend, bei der Forderung nach Antworten. Für einen kurzen Moment, nicht mal eine Sekunde, schließe ich meine Augen, dann sehe ich ihn entschlossen, aber auch entschuldigend an.

"Es tut mir Leid.", kommt es über meine Lippen, während ich mein Schwert erhebe und die Kreatur zwischen uns zerteile, noch bevor ihre Krallen ihn berühren können. Dabei stehe ich aber noch zu nah, so dass mein Schwert auch Julian trifft, seine Kleidung, seine Haut und sein Fleisch durchtrennt, so dass der rote Lebenssaft seinen Körper verlassen kann. Fassungslos sieht er nach unten, auf die Wunde, die ich ihm zugefügt habe, bevor sein Blick den Meinen trifft. Genau in diesem Moment ramme ich das Schwert in seine Brust und in sein Herz. Dabei lasse ich ihn nicht aus meinen Augen, sehe in seine und erkenne, wie sich diese leicht Weiten, bei der Erkenntnis, dass ich ihn getötet habe. Kurz darauf wird sein Blick trüb und als ich das Schwert wieder zurück ziehe fällt sein lebloser Körper zu Boden, wo sich langsam eine Blutlache auf dem von der Sonne erhellten Asphalt bildet.

"Was?" Ungläubig sehe zum Horizont, an dem die Sonne immer höher steigt. "Wie?... Caym!", rufe ich erbost aus, woraufhin er sich grinsend neben mir materialisiert. Er wusste es! Er wusste, dass die Sonne gleich aufgehen wird. Und dennoch....

"Ach komm! Wie lange machst du das jetzt schon? Du hättest es ebenfalls wissen müssen. Das die Sonne jeden Moment aufgeht." Leise kichert er bei seinen Worten, während ich fassungslos auf den leblosen Körper vor mir sehe. Ja! Er hat Recht. Ich hätte es wissen müssen.

"Genau! Aber du wolltest es doch so sehr. Ihn töten. So sehr, dass du es einfach ignoriert hast."

"Nein! Ich wollte ihn nicht töten. Ich..." Ich breche ab, stocke und ... Wollte ich es doch? Nicht unbedingt ihn... Aber irgendeinen Menschen... Fassungslos schüttle ich den Kopf und doch ist da dieses nagende Gefühl in mir, dass mir sagt, dass es genauso ist.

"Du weißt, dass ich Recht habe. Gib es doch einfach zu. Es hat dir gefallen." Obwohl ich es nicht möchte, spüre ich ein leichtes Zucken meines Mundwinkels bei Caym's Worten.

"Verdammt! Ja.... Das hat es... Irgendwie.", gestehe ich ihm und mir endlich ein. Wieso auch nicht, wenn es doch stimmt. Der Dämon kennt mich wohl doch besser, als ich mich selbst. Schon komisch. Da habe ich so lange, gegen seine Worte, gegen seinen Willen und gegen meinen eigenen Drang einen Menschen zu töten gewehrt, in dem Glauben, dass dies nicht mein Verlangen sei, nur um jetzt festzustellen, dass es dies doch ist. Vielleicht hat er mich deswegen ausgesucht, mich deswegen gerettet, weil er es schon damals wusste.

"Natürlich! Das habe ich dir doch auch schon so oft gesagt." Muss er unbedingt seinen Senft zu meinen Gedanken dazugeben?

"Aber dennoch...", wende ich ein. "Ist sein Tod nicht gerecht. Er hat es nicht verdient jetzt schon zu sterben." War Julian doch immer einer der Guten, Jemand der sein Leben dafür genutzt hat, Anderen zu helfen, sie zu beschützen. Er hätte es verdient gehabt, weiter zu leben.

"Spielt das wirklich so eine Rolle? Mensch ist Mensch. Und einen Menschen zu töten, gibt uns Kraft, mehr als der Tod dieser Kreaturen. Also was sollst." Bei diesen Worten sehen ich zu Caym, denke darüber nach, was er sagt. Mensch ist also Mensch? Es stimmt. Es gibt uns Kraft. Selbst ich spüre es, diesen Rausch, den sein Tod bei mir ausgelöst hat. Weil ich dafür verantwortlich bin. Es fühlt sich einfach gut an. So gut, dass ich es wieder spüren möchte, dass ich weiß, dass ich wieder einen Menschen töten werde. Aber... Wenn es egal ist, was für ein Mensch. Ich muss ja keinen Unschuldigen mehr töten, nicht wie ihn. Es gibt genug, die es nicht verdienen länger zu leben, weil sie Andere nur Schaden. Wieso also nicht? Wenn es uns Beide Kraft gibt? Uns so berauscht? Und vielleicht... Vielleicht wächst meine Kraft dadurch, so dass ich gefährlichere Kreaturen, als dieses Ungeziefer, vernichten kann, vielleicht sogar niedrigere Dämonen oder....

Caym beobachtet mich, während meine Gedanken von einem zum nächsten springen, dabei fängt er an zu Grinsen, welches immer breiter wird, bis er in schallendes Gelächter ausbricht. Nachdem er sich wieder beruhigt hat, erwidert er meinen Blick, triumphierend und meint: "Ja. Der Blutdurst von uns Dämonen existiert schließlich nicht umsonst. Natürlich macht es uns stärker, je mehr wir töten, besonders Menschen..." Kurz überlegt er noch mal, bevor er ergänzt: "... vor allem Menschen. Und ja, vielleicht wächst auch deine Kraft und du kannst es irgendwann mit niedrigeren, vielleicht sogar mit höher gestellten Dämonen aufnehmen. Und wer weiß... Vielleicht sogar irgendwann mit dem Teufel persönlich." Wieder lacht er kurz auf und bevor er in meinem Körper verschwindet höre ich noch: "Ab jetzt, werden wir so viel Spaß miteinander haben. Du wirst schon sehen..."

Und ja. Ich glaube ihm. Meinem Dämon. 

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Das war es dann auch schon wieder. 

Über eure Meinungen dazu würde ich mich freuen.

LG

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