
Kapitel 34.2 - Rettung
Echo
,,Hätten wir nicht zwischendurch Mal Pause machen können?", maulte Ven-Gahn, kaum das ich meinen Rucksack absetzte. ,,Es ist mitten in der Nacht und erst jetzt machen wir Rast!"
,,Entschuldige bitte, dass ich um unsere Sicherheit gesorgt bin. Ist ja nur so, dass ein Haufen Spione, Söldner und Kopfgeldjäger hinter uns her sind."
Mit einem entnervten Seufzen wandte Ven-Gahn den Blick ab und ließ sich auf den halbfeuchten Waldboden fallen. Selbst hier konnte man die Nässe von Prodias bemerken: Man spürte sie im Boden und an den Rinden der Bäume und roch sie in der Luft. Wie so oft ließ ich auch in dieser Nacht die Wärme eines Feuers aus und schützte mich mit einer Decke. Meine Alchemie-Laterne musste zusätzlich wieder Licht spenden. Hunger hatte ich nicht, das Einzige was ich wollte war schlafen. Nach so einem langen Tag, wäre ein guter Schlaf das Beste, um morgen genauso viel Weg hinter sich zu lassen.
Vielleicht werden wir morgen auch einen Ort finden, wo wir für die nächsten paar Tage bleiben können. Ein kleines Dorf weit in Prodias's Tiefe. Es wäre schön für längere Zeit irgendwo Rast zu machen.
Mit diesem Gedanken legte ich mich hin und schloss die Augen. Irgendwo neben mir hörte ich Ven-Gahns schwere Schritte und wie er müde irgendetwas vor sich hin murmelte, bevor er sich wieder hinlegte. Dieses Mal nah bei mir, denn ich konnte die Wärme seines Körper spüren – wahrscheinlich wollte er mich auch warmhalten.
Doch die Ruhe und der Schlaf konnten nicht lange anhalten. Plötzlich erstarb der Gesang der Eulen, Gänse und Fledermäuse und eine furchterregende Ruhe legte sich über den Wald. Ich spürte die Gefahr genauso stark, als würde Halastjarni mich warnen. Sofort öffnete ich die Augen und erkannte, dass Ven-Gahn dieses drohende Gefühl wohl auch spürte. Seinen vorher niedrigen und ruhigen Flammen waren nun wieder groß und warfen mit ihrem strahlenden Licht Schatten an die nahen Laubbäume.
Ven-Gahn reagierte sofort und stand auf. ,,Bleib hinter mir", zischte er mir dabei zu.
Nickend stand ich langsam auf und streifte mir die Decke von den Schultern. Obwohl sich Ven-Gahn schützend vor mich stellte, ließ ich die Magie in mir erwachen. Noch pulsierte sie nur in meinen Adern, aber sie war bereit zum Einsatz zu kommen.
Zuerst sah man nichts außer die Nacht und ihre Dunkelheit. Doch dann fing die Dunkelheit an sich zu bewegen. Körper lösten sich aus der Finsternis und rot glühende Augen blickten uns gierig entgegen. Die schlanken und beweglichen Körper der Kreaturen sahen aus wie abgezupfte Stücke der Dunkelheit. Manche hatten vier Beine mit messerscharfen Krallen, andere nur zwei Vorderklauen und von der Hüfte abwärts wirkte der restliche Körper wie eine schwarze Nebelwolke.
Schattenfresser!
,,Das ist nicht normal", flüsterte ich besorgt und blickte mich nach allen Seiten um.
Es waren insgesamt fünf Schattenfresser, die uns mit gefletschten Zähnen und wildleuchtenden Augen fixierten. Schattenfresser lebten hauptsächlich in Thyra und ein paar wenige Exemplare waren auch in Ashlyver zuhause, aber in Prodias würden sie sich normalerweise nicht ansiedeln. Die Gegend war dafür zu feucht und bot durch die wenigen Wälder keine geschützten Jagdgebiete an. Wieso also umzingelte uns also hier in Prodias ein Rudel?
Die Antwort bekam ich sogleich darauf. Hinter den Schattenfressern schob sich eine weitere Gestalt aus der Dunkelheit. Dies war aber kein Schattenfresser, sondern ein Mensch. Er trug dunkelgraue Kleidung und dazu einen schwarzen Umhang, dessen Kapuze er sich über den Kopf gezogen hatte. Das Gesicht war bis auf die Augen und den Mund von einer hölzernen Maske verborgen, die dem Gesicht eines Schattenfressers ähnelte. Passend waren an seiner Kapuze auch zwei glattpolierte Hörner befestigt. An seinem Waffengurt trug er in einer dunklen Scheide ein breites Schwert, an seinem Rücken war eine schwer aussehende Keule mit metallenen Stacheln befestigt.
Ich sah sofort was er war: Ein Kopfgeldjäger. Fiese Persönlichkeiten, die das Töten anderer Leute zu ihrem Lebenssinn gemacht haben. Normalerweise arbeitete ein Kopfgeldjäger allein und verließ sich auf seine körperlichen Stärken, aber dieser hier schien mit Schattenfressern zu arbeiten. Aber wie schaffte er es sie zu kontrollieren? Normalerweise würden sie uns oder ihn sofort angreifen und töten. Wohlmöglich war er ein Geist-Beschwörer, doch so jemand wurde normalerweise kein Kopfgeldjäger.
,,Wer bist du?", fragte ich und stellte mich neben Ven-Gahn.
Schweigend neige der Kopfgeldjäger den Kopf zur Seite. Er ließ eine Hand langsam durch die Luft fahren und ein nahstehender Schattenfresser trat daraufhin zur Seite, um dem Fremden Platz zu machen. Ven-Gahn, der das alles genauso komisch fand wie ich, knurrte tief, ließ damit die Schattenfresser aber nur aggressiver werden.
,,Man nennt mich Den Dunkelsinger", stellte sich der Mann mit einer merkwürdigen, heiser klingenden Stimme vor. ,,Und ich bin aus einem guten Grund hier, Abtrünnige!"
Natürlich, ein vom Imperium losgeschickter Kopfgeldjäger. Obwohl ich wusste, dass man die Kopfgeldjäger aus gutem Grund fürchten sollte, so war ich dennoch überrascht wie schnell sie mich hatten finden können. Die meisten Kopfgeldjäger waren zwar gute Fährtenleser, aber dabei hatte ich mir die größte Mühe gegeben keine Spuren zu hinterlassen.
Obwohl die Loyalität und die Meinung des Typen wahrscheinlich schon felsenfest standen, konnte ich mich nicht mit der Situation zufrieden geben. Alles in mir schrie dagegen an, dennoch trat ich weiter vor und schob mich so vor Ven-Gahn. Dieser war darüber alles andere erfreut und scharrte angespannt mit den Krallen in der Erde. Doch auch die Schattenfresser knurrten und fauchten mich gleich wütender an. Jeder einzelne der fünf Kreaturen, konnte mir jederzeit den Schatten vom Körper reißen und mich somit töten. Doch sollte dieser Dunkelsinger sie wirklich irgendwie unter Kontrolle haben, würde er es bestimmt nicht zulassen – das Imperium brauchte mich lebend!
,,Ich weiß nicht, was dir das Imperium für einen Preis anbietet", sprach ich mit überraschend ruhiger Stimme. ,,Aber ich bitte dich, was auch immer du vor hast, tue es nicht! Du hast keine Ahnung davon, was das Imperium vor hat."
,,Es ist mir auch egal", erwiderte der Dunkelsinger kaltschnäuzig. ,,Meinetwegen können sie dich häuten, sobald ich dich ihnen gebracht habe. Ich interessiere mich nur für den Preis auf deinen Kopf."
,,Und wenn ich dir verspreche, das Doppelte zu bezahlen?"
Lachend hielt der Kopfgeldjäger inne. Mit seinem Lachen schien er die Schattenfresser die Anspannung zu nehmen, denn ihr knurren erstarb und stattdessen blickten sie uns nur noch drohend an. ,,Denkst du wirklich, du könntest mich kaufen?"
,,Das Imperium tut es doch auch."
Mit der nächsten Handbewegung, schien der Dunkelsinger den Schattenfressern ein Signal zu geben, denn sofort standen sie wieder bereit. Hinter mir fauchte Ven-Gahn auf und ich sah aus dem Augenwinkel das drohende Leuchten seiner Flammen.
,,Hüte deine Zunge, Abtrünnige!", drohte mir der Dunkelsinger. ,,Ich gebe dir die Chance dich zu ergeben. Dann wird dir nichts passieren und dein Freund kommt auch heil aus der Sache raus."
Schon ein wenig enttäuscht stieß ich angestrengt Luft aus. Prüfend blickte ich zu den Schattenfressern, die uns bis auf eine Seite beinah umzingelt hatten. Der Weg zum nahen Waldrand war frei, wahrscheinlich weil sie sich vor ihm und der leeren Umgebung fürchteten. Würden wir es schaffen den Waldrand zu erreichen, wären wir vielleicht vor den Kreaturen sicher und müssten uns dann nur noch vor dem Kopfgeldjäger hüten.
Als hätte er meine Gedanken gelesen trat Ven-Gahn wieder vor mich. Er schirmte mich dabei ein wenig ab und schob mich so zur freien Seite. Dadurch blieb mir bei einer Flucht keine andere Möglichkeit als zum Waldrand zu laufen.
,,Echo."
,,Ja?"
,,Lauf!"
Ich hörte sofort auf ihn und rannte los. Hinter mir vernahm ich das aufgeschreckte Kreischen der Schattenfresser und den wütenden Ruf des Kopfgeldjäger. Was mit Ven-Gahn war wusste ich nicht und so gerne ich mich auch umdrehen würde um es zu erfahren, so dürfte ich es nicht riskieren.
Dafür wusste ich aber, was die Schattenfresser taten. Ihre schnellen, fast schon schwebenden Bewegungen konnte man wie das Sausen eines Pfeils hören. Schattenfresser waren schnell und sprangen wie riesige Eichhörnchen zwischen Ästen und Baumstämmen umher. Jedes mal, wenn sie gegen einen Baumstamm sprangen, hörte man Holz splittern und dieses Geräusch war es, was mich schneller laufen ließ. Dummerweise konnte ich in der Nacht nicht so gut sehen wie die Kreaturen. Ich hatte es mehr meinem Glück als Geschick zu verdanken, dass ich nur über ein paar Wurzeln stolperte und dabei kein einziges Mal über die eigenen Beine trat und zu Boden fiel.
Doch leider hielt auch dieses Glück nicht lange an. Mein Ziel lag so nah. Ich konnte schon das Schimmern des nahen Flusses zwischen den wenigen Bäumen aufblitzen sehen. Doch den Baumstamm, dessen eines Ende aus einem dichten Gebüsch herausragte, konnte ich nicht sehen. Und so nahm das grausame Schicksal seinen Lauf. Mit dem linken Schienbein knallte ich gegen das morsche Holz und fiel zu Boden. Schmerzen schossen durch mein Bein und wären diese nicht gewesen, so hätte ich mich sofort wieder aufgerappelt.
Doch ich war zu langsam und der erste Schattenfresser erreichte mich. Er sprang von einem Ast herab, packte mich am Nacken und stieß meinen Kopf zu Boden. Mein Mund schloss sich zu langsam und so kamen ein paar Brocken Erde in meinen Mund, die ich hustend ausspuckte. Der Griff des Schattenfressers wurde dabei fester. Ich spürte seine Kraft und die Spitzen seiner Krallen, die sich ganz leicht und vorsichtig an meinen Hals drückten.
Lautere Schritte teilten mir die Ankunft des Kopfgeldjägers mit. Mit einem langgezogenen Pfiff rief er den Schattenfresser zurück und blieb neben mir stehend. Sein Blick war im Schatten der Maske teils verborgen, aber ich spürte seine tiefe Gehässigkeit.
,,Das war ein Fehler", zischte er mich an.
Überraschend schnell beugte er sich herunter, packte mich am Kragen meiner Jacke und zog mich gewaltsam hoch. Als ich mit meinem schmerzenden Bein auftrat, unterdrückte ich ein schmerzliches Stöhnen, verzog aber dennoch mein Gesicht. Die nächsten Schmerzen überraschten mich mit voller Wucht und ließen mich aufschreien.
Während ich von den Schmerzen des Schienbeins abgelenkt war, hatte der Dunkelsinger unbemerkt ein Paar Handschellen hervorgeholt und in einem schnellen Zug an meine Hände befestigt – Handschellen aus Silber. Die Schmerzen brannten wie Feuer auf meiner Haut. Es fraß sich tief in meinen Körper rein und schien mein Blut zum kochen zu bringen. Tränen stiegen mir in die Augen, während meine Beine durch die Kraft des Silbers anfingen zu zittern. Dabei wollte ich keine Schwäche vor diesem Bastard zeigen.
Meine Qualen schienen den Dunkelsinger wohl zu amüsieren. Sein Mund verzog sich zu einem hämischen Grinsen. Ohne weitere Rücksicht auf mich zu nehmen, packte er mich am Arm und drehte sich um, nur um erschrocken zurückzuweichen. Verwirrt blinzelte ich die Tränen aus meinen Augen und erkannte eine neue Gestalt, die ganz in unsere Nähe stand.
Es war ein Mykos, ein Magier mit einer Maske aus Elfenbein und einem Mantel mit schwarzen Stickereien. Ganz ruhig, beinah regungslos stand der Mykos da. Ich konnte keine Waffe bei ihm erkennen, was mich noch weiter überraschte. Ein wenig sah er aus wie ein weiterer Kopfgeldjäger, aber kein Kopfgeldjäger ging unbewaffnet auf die Jagd.
Der Dunkelsinger war genauso über den Fremden überrascht. Sein Griff an meinem Arm verstärkte sich und mit einem leisen Fingerschnipsen, ließ er den anwesenden Schattenfresser zähnefletschend näher kommen. ,,Was willst du hier, Mykos?"
,,Dass du die Daegor gehen lässt", antwortete der Gegenüber sofort, als hätte er diese Antwort erwartet.
,,Vergiss es!"
Langsam schüttelte der Mykos den Kopf. Das Geräusch von mehreren Schritten ließ mich erschrocken umschauen. Weitere getarnte Leute schoben sich aus den Schatten. Es waren elf insgesamt. Acht von ihnen trugen allesamt eine gleich aussehende Rüstung, die anderen drei trugen keine Rüstung.
Eine der drei Ausnahmefällen war eine Frau mit cremefarbener Haut und braunschwarzen Haaren. Ihre enganliegende, dunkle Kleidung wirkte wie eine Art Tarnung, wie die Kleidung des Dunkelsingers. Die Frau blieb neben dem Mykos stehen und musterte den Kopfgeldjäger mit angespannter Miene.
,,Du hast die Wahl", sprach sie mit eiserner Stimme. Dabei wanderte eine Hand zu ihrem dunkelgrauen Waffengurt und blieb am Griff einer gebogenen Klinge hängen.
,,Ich bin ein Kopfgeldjäger im Auftrag des Imperiums!", rief der Dunkelsinger wütend auf. ,,Ich habe die Befugnis dafür diese Mistgeburt nach Johran zu bringen. Das ist meine Beute!"
,,Du irrst dich."
Als ich die Stimme hörte, schnappte ich überrascht nach Luft. Diese Stimme erkannte ich sofort und ein Zweifel war ausgeschlossen.
Als ich den Kopf zur Seite wandte, traute ich meinen eigenen Augen kaum. Doch da stand er wirklich: Fynch! Der Brecher stand zwischen den Soldaten. Die Hände zu Fäusten geballt und der Körper angespannt. Auch wenn ich es nicht glauben konnte, so lächelte ich auf und verspürte Freude. Er war wirklich hier!
,,Das ist nicht deine Beute", fuhr Fynch den Kopfgeldjäger wütend an. ,,Sie gehört allein mir!"
Fynch entfachte seine Magie, noch bevor er die Hand hob. Goldens Licht umhüllte seine Hand und kaum stieß er sie in unsere Richtung, traf uns die Magie und warf sowohl mich, als auch den Dunkelsinger zu Boden. Während ich fiel, bemerkte ich, wie die kreischenden Schattenfresser von den Bäumen sprangen und sich auf die Anwesenden stürzten. Als meine gefesselten Hände auf den Boden aufschlugen, schossen die Schmerzen erneut durch meine Arme und meinen Körper. Erneut entwich mir ein Schrei. Mein Körper krümmte sich vor Schmerzen und verzweifelte versuchte ich meine Hände zu befreien, was den Schmerz nur weiter wachsen ließ. Ich hörte das Kreischen der Schattenfresser und die Rufe der angegriffenen Menschen, doch sehen konnte ich es nicht, dafür lenkten mich die Schmerzen zu sehr ab.
Plötzlich tauchte jemand neben mir auf. Zwei Hände packten die silbernen Handschellen und als ein metallisches Klicken ertönte, fielen die von Zauberhand geöffneten Handschellen zu Boden. Erleichtert atmete ich auf und rieb mir die schmerzenden Handgelenke. Rote Striemen hatten sich um meine Handgelenke gebildet und brannten noch leicht von den qualvollen Schmerzen.
,,Warte kurz", hörte ich eine weibliche Stimme.
Die Hände legten sich sanft auf meine geröteten Handgelenke und auf einmal entwichen die Schmerzen und eine angenehme Kühle breitete sich aus. Noch einmal stieß ich erleichtert Luft aus und erschöpft fiel mein Kopf nach vorne. Noch nie war ich so froh gewesen von Schmerzen befreit worden zu sein.
Als ich den Kopf wieder hob, blickte ich in die freundlichen, silberfarbenen Augen einer Frau mit weißblonden Locken. Lächelnd bot sie mir eine Hand an und dankbar ergriff ich sie, um mir auf die Beine helfen zu lassen. Während ich aufstand, verspürte ich eine angenehme Wärme, die meine Handgelenke nun ein wenig erwärmten, nur nicht so erdrückend wie bei den vorherigen Schmerzen. Die Frau war wohl eine Heilerin, es waren ihre magischen Fähigkeiten dir mir gerade halfen.
Während sich die Heilerin um mich gekümmert hatte, hatten die anderen die Lage mit den Schattenfressern in den Griff bekommen. Genauer gesagt, hatten sie sich um die Schattenfresser gekümmert, denn alle fünf Monster lagen tot und mit leeren Augen auf dem Boden. Der Dunkelsinger dagegen lebte noch, nur war er von vier der Soldaten umzingelt und kniete mit gefesselten Händen auf dem Boden. Einer der Soldaten hielt ihn fest, die anderen hielten warnend ihre Waffen in den Händen.
Die Heilerin legte vorsichtig eine Hand auf meine Schläfe und schob meinen Blick vom Kopfgeldjäger weg. ,,Ist alles in Ordnung? Hast du noch irgendwelche Schmerzen?"
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein. Es ist...Es geht schon."
Dadurch, dass sich mein Blick von meinem Peiniger gelöst hatte, hielt ich nun nach jemand anderem Ausschau. Und ich fand ihn schnell. Mit bebender Brust stand Fynch bei einem der toten Schattenfresser. Neben ihm hockte ein junger Mann, der gerade dabei war aus dem toten Körper eine Klinge herauszuziehen. Schwarze Bluttropfen klebten an Fynchs dunkelbrauner Jacke und der sonst glatte Stein seiner Maske, war durchzogen von einem weißen Kratzer. Obwohl ich ihn erkannt hatte, so sagte irgendeine Stimme in mir, dass ich mich geirrt hatte. Doch als er sich dann zu mir wandte erstarb die Stimme. Ich hatte keine Zweifel mehr.
Von Erleichterung erfüllt konnte ich nicht anders als zu ihm zu eilen und ihm um den Hals zu fallen. Ich war kurz überrascht, als sich seine Arm fest um meinen Körper schlangen und mich an ihn drückten. Aus seinem noch bebenden Atem vernahm ich einen erleichterten Seufzer. Tränen bildeten sich erneut in meinen Augen, nur waren es dieses Mal Freudentränen und leise schluchzend, vergrub ich mich mein Gesicht im Stoff seiner Jacke.
Langsam zog ich mich aus der Umarmung. ,,Wieso bist du hier?", fragte ich leise.
,,Du bist meine Melari", antwortete er schmunzelnd. Als könnte er es nicht glauben, dass ich vor ihm stand, legte er seine Hände an meinen Kopf. ,,Ich habe einen großen Fehler gemacht, aber ich werde es nicht nochmal wiederholen. Ich werde meine Schwester nie wieder im Stich lassen."
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