Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 14.2 - Erste Bekanntschaft

Echo

Die restliche Nacht verbrachte ich in einem ungleichmäßigen Rhythmus aus Schlafen und wach sein. Eine Seite in mir wollte einfach nur schlafen, die andere Seite wollte in der Gegenwart des Brechers keine Schwäche zeigen. Erst als ich am frühen Morgen nach einem kurzen Schläfchen wieder zu mir kam, musste ich einsehen, dass meine Gedanken eigentlich ohne Grund gewesen waren.

Immer noch an den Felsen gelehnt, schlief auch der Scalra. Man erkannte es daran, wie er den Kopf hängen ließ, sein Körper locker und entspannt war und seine Atmung ruhig und langsam ging. Wie konnte ein Meuchelmörder so entspannt und auch ein wenig leichtsinnig sein? Wenn ich wollte, könnte ich ihn nun hier und jetzt angreifen und vielleicht sogar schwer verletzen, bevor er es überhaupt bemerken würde. Doch ich tat es nicht und dass lag hauptsächlich an dem Sha'Kmal, der noch immer mir gegenüber lag und die Augen geschlossen hatte. Bei ihm konnte ich nicht erkennen, ob er schlief oder nur so tat.

Kurz nach Sonnenaufgang wachte der Brecher auf und begann die Sachen zusammenzupacken. Während er sein Gepäck aus zwei Taschen an dem Geschirr des Drachens festschnallte, lief ich nachdenklich von einer Seite zur anderen. Ich wusste nicht, was ich hier zu suchen hatte. Wieso schickte das Imperium seinen besten Scalra los, um ausgerechnet mich gefangen zu nehmen? Hatten sie etwa herausgefunden, dass ich einen Daegor in mir versteckte? Aber selbst dann bestand kein driftiger Grund mich ausgerechnet von einem Scalra suchen zu lassen, anstatt von einem Kopfgeldjäger oder bezahlten Söldner. Selbst wenn meine Magie das Problem war, in solchen Fällen schickte man eher Gardisten los, um einen Daegor festnehmen zu lassen. Das machte alles einfach keinen Sinn und eine hilfreiche Antwort konnte mir der Brecher auch nicht geben!

,,Bist du fertig mit deinem nachdenken?", holte mich die ungeduldige Stimme des Brechers aus den Gedanken.

Kaum blickte ich zum Scalra, da warf er mir schon etwas entgegen. Ich verdankte es mehr Glück als Fähigkeit das Knäul so plötzlich zu fangen. Bei diesem Knäul handelte es sich um ein einziges Kleidungsstück und wie ich erkannte, war es eine Art Mantel, der einen besonderen Kragen aus hellbraun gesprenkeltem, weichem Fell besaß.

Verwirrt blinzelte ich den Mantel an, der mir augenscheinlich ein paar Nummern zu groß war. ,,Das ist der zeremonielle Mantel eines Mykos."

,,Und unsere Tarnung."

,,Was für eine Tarnung?"

Der Scalra drehte sich gar nicht zu mir um, während er in seinen befestigten Taschen anfing nach irgendetwas zu suchen. Ich fragte mich kurz ob, er sich überhaupt umgedreht hatte, als er mir den Mantel zugeworfen hatte.

,,Weil dein alter Freundeskreis auf der Suche nach dir ist, ist die Sache etwas komplizierter geworden", erklärte er, während er anfing immer tiefer in seiner Tasche herumzuwühlen. Bei dem Wort Freundeskreis verdrehte ich die Augen. ,,Sie suchen nach dir, Melari. Meinetwegen können sie auch weiter nach Echo Conall suchen, aber sollten sie auf uns treffen, werden sie nur zwei reisende Mykos finden." Er hielt in seiner Suche inne und schaute kurz über die Schulter zu mir. ,,Mantel anziehen!"

Und schon wieder verdrehte ich die Augen. ,,Dann brauche ich aber eine Maske", sagte ich, während ich mich aus meiner alten Jacke schälte.

,,Brauchst du nicht."

,,Aber alle Mykos haben Masken."

,,Nicht die Novizen", erwiderte der Scalra und zog etwas hervor. Als er sich zu mir umdrehte, versteckte er seine gefundene Sache in einer geschlossenen Faust. ,,Ein Mykos beginnt erst die Maske zu tragen, wenn er als Novize eine Prüfung ablegt und diese Prüfung legen sie im Alter zwischen achtzehn oder einundzwanzig ab. Das heißt für jeden anderen Reisenden wirst du eine Novizin sein."

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. ,,Und du sollst was sein? Mein Lehrer?"

,,Bei den Mykos heißt es Meister."

Den Mantel anzuziehen war einfach, ihn aber weiterhin zu tragen könnte eine Herausforderung für mich werden. Der große Mantel reichte mir fast bis zu den Fußknöcheln und bestand aus einem schweren, braunen Stoff, der mithilfe von Magie umgewandelt worden war. Und obwohl er sich schwer anfühlte, musste ich zugeben, noch nie so etwas weiches und Ordentliches getragen zu haben. Vor allem der Fellkragen fühlte sich wie ein Kissen an, sobald ich den Kopf zur Seite neigte.

,,Wo hast du eigentlich den Mantel her?", fragte ich.

Als ich aufblickte, wich ich erschrocken zurück, denn ohne einen Laut war der Scalra direkt vor mich getreten. Er war fast zwei Köpfe größer als ich, so dass ich den Kopf leicht in den Nacken legte, musste, um zu ihm hochzuschauen.

,,Ich habe ihn von einem Freund", antwortete er langsam, als würde er zögern zu antworten. ,,Wir werden auch zuerst zu ihm gehen, bevor wir nach Johran aufbrechen. Und jetzt bitte nicht bewegen."

Bevor ich fragen konnte weshalb, hob der Brecher die Hand und drückte einen kühlen Gegenstand gegen meine Schläfe, der allerdings schnell warm wurde. Durch die plötzliche Wärme wollte ich zurückweichen, doch eine feste Hand auf meiner Schulter behielt mich an meiner Position. So musste ich trotz harter Wehr ertragen, wie eine Rune ihre Magie an meinem Kopf ausführte. Es dauerte ganze zehn Sekunden an und kaum verschwand die Hand an meiner Schulter, wich ich gleich mehrere Schritte zurück.

,,Was sollte das?", rief ich aufgebracht. ,,Was hat die Rune gemacht?"

,,Sie schützt dich", antwortete der Brecher mit deutlicher Härte in der Stimme. ,,Jemand mit deiner Haar- und Augenfarbe ist nicht gerade unauffällig in Thyra. Außerdem wird dich der Kreuz-Clan dadurch nicht sofort erkennen."

Das wusste ich nur zu gut. Jeder Mensch, der anders aussah, wurde von der Gesellschaft genau beobachtet, was in mancher Hinsicht gefährlicher war, als wenn das Imperium einen beobachtete. Musste ich aber dennoch unbedingt mein Aussehen verändern?

Meine Augen konnte ich nicht sehen, deswegen griff ich nach einer dicken Strähne meines Haars. Die dunkelbraune Strähne mit der blassblonden Spitze, hatte sich zu einem warmen und strahlenden goldblond verändert. Dabei bemerkte ich, dass sich auch meine Hand verändert hatte. Die Blässe war übergangen in einen sanften, gebräunten Hautton und der Schmutz war weg, als wäre unsichtbares Wasser über meine Hände geflossen. Selbst der Schmutz unter meinen Fingernägeln war weg. Bei diesem Anblick, war ich froh nicht sehen zu können was aus meinem Gesicht geworden war. Verächtlich ließ ich meine Strähne los. Solche Haare und so eine Haut besaß niemand aus meiner Gegend. So sahen die verwöhnten und reichen Adelsdamen aus, die jemanden wie mich am liebsten mit dem Schuh zerquetschen wollten wie Ungeziefer.

Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. ,,Ich brauche deinen Schutz nicht, Meuchelmörder! Ich habe mich schon zwei Mal vom Bluthund des Kreuzritters retten können und meinetwegen werde ich es auch ein drittes Mal machen. Nur werde ich mich dabei entweder auch vor dir retten oder dich auf dieser Flucht erledigen."

,,Du kannst es gerne versuchen", erwiderte der Scalra ruhig. ,,Aber ich habe es dir schon Mal gesagt: Der Imperator wird mich bezahlen selbst wenn du ohne Arme bei ihm ankommst. Du solltest es lieber nicht darauf ankommen lassen."

,,Wieso nicht?"

Motiviert in meinen Worten trat ich ihm entgegen. Nun, da ich so plötzlich vor ihm stand war es – selbst zu meiner Überraschung – der Brecher, der ein kleines Stückchen zurücktrat. Über diese Reaktion von ihm hätte ich am liebsten gelacht, aber im Moment reichte es sich innerliche darüber zu freuen.

,,Hast du Angst, dass ich dir wirklich etwas antun könnte?", fragte ich provozierend. ,,Kann es sein, dass ihr unglaublichen Elitekämpfer genauso schnell und einfach sterben könnt wie wir normalen Menschen auch?"

Das meine Worte mir Schwierigkeiten einbringen konnten, war mir von Anfang an klar gewesen, dennoch hatte etwas in mir wissen wollen, was geschah, wenn ich einen Meuchelmörder provozierte. Würde er möglicherweise Fehler machen oder sich so sehr darüber aufregen, dass er seine Regel vergaß und mich tötete?

Zuerst zeigte er keine Reaktion. Ich hörte aber dafür, dass sein Atem kurz schneller und stoßweise ging, als er sich über meine Worte aufregte. Dann packte wieder eine Hand meine Schulter, nur war der Griff dieses Mal neben fest auch besonders schmerzhaft. Die Hand drückte immer weiter zu, so dass ich einknickte und ein schmerzliches Stöhnen von mir gab. Dennoch machte die Hand weiter und war langsam dabei meine Schulter zerquetschen.

Die nächsten Worte des Scalras waren bedrohend, leise und voll solcher Kälte, dass sie mich glatt zu Eis hätte erstarren können. ,,Ich sage dir, dass nur einmal: Stell meine Geduld nicht auf die Probe! Wenn du kein Körperteil verlieren willst, wirst du tun was ich sage und kein Wiederwort geben. Hast du verstanden?"

Ich antwortete nicht und das aus reinem Trotz. Das hatte zur Folge, dass der Griff noch ein Stück schmerzlicher wurde.

,,Hast du verstanden?"

,,Ja", würgte ich wütend und voller Schmerzen hervor.

Sofort ließ die Hand meine Schulter los. Noch halb vom Schmerz betäubt, stolperte ich nach hinten und bewegte vorsichtig die schmerzende Schulter. Es war also doch keine gute Idee einen Meuchelmörder zu provozieren.

,,Wieso reiten wir nicht sofort nach Johran?", fragte ich vorsichtig und blieb dabei auf Abstand.

Der Scalra hatte sich wieder an seinen Drachen gewandt. Er stand vor ihm und strich ihm mit seiner behandschuhten Hand über die breite Stirn. Der Sha'Kmal hatte die Augen geschlossen, drückte die Schnauze gegen den Bauch seines Reiters und gab ein tiefes, genussvolles Klackern von sich. Der Drache zeigte ein tiefes Vertrauen und das ausgerechnet zu einem Meuchelmörder.

,,Sha'Kmals können das Doppelte ihres Körpergewichtes tragen, sie sind wie riesige, geschuppte Ameisen mit scharfen Zähnen und Krallen. Dein Drache wird doch problemlos uns beide tragen können."

,,Kann er", war die Antwort des Brechers. ,,Aber nicht für die Dauer, die wir für unseren Weg brauchen."

Die Hand des Scalras wanderte von der Stirn des Drachens zu seinem Hals und als er anfing ihn leicht zu klopfen, öffnete der Sha'Kmal die Augen und trat zurück. Wie von selbst legte sich der große Drache auf den Boden und senkte dabei respektvoll den Kopf, sodass seine Schnauze fast den Boden berührte.

,,Sommer wurde bei einem unserer ersten Aufträge verletzt", erklärte der Scalra und trat an die Seite des liegenden Drachens. ,,Er hat sich den Oberschenkel gebrochen. Der Bruch musste auf normalem Weg heilen, wodurch er schief gewachsen und weiterhin leicht beschädigt ist. Sommer kann ganz normal laufen, aber man muss dabei achten wie viel Gewicht er tragen muss. Deswegen werden wir uns Verstärkung holen." Mir dem Kopf wies er auf den Drachen. ,,Und jetzt komm."

Seufzend ließ ich meine Schulter los. Ich hatte meine Lektion gelernt und hatte wenig Lust darauf, noch Mal die gleichen Schmerzen zu fühlen – oder schlimmere zu ertragen. Und dennoch...nun sollte ich tatsächlich auf einen wahrhaftigen Drachen reiten? Vorsichtig trat ich näher und behielt dabei vor allem den Kopf des Drachens im Blick. Meine größte Sorge war, dass er plötzlich den Kopf zur Seite schob und nach mir biss. Mir fiel dabei gleich die Drohung des Scalras ein: Das ich ein Arm verlor...

Bevor ich eine Hand nach dem Drachenrücken ausstreckte, hielt ich inne. Verwundert drehte ich mich noch Mal zum Scalra um. ,,Sommer? Er heißt wirklich Sommer?"

Mit einem entnervten Seufzer verschränkte der Scalra die Arme. ,,Ja, ich habe ihn Sommer genannt."

,,Tut mir leid, aber das ist ein wirklich komischer Name." In Gedanken fügte ich noch hinzu: Und ein wenig bescheuert klingt er auch.

,,Wenn du dich da Mal nicht irrst, Melari", lachte der Scalra zu meiner Überraschung dumpf auf.

,,Ich heiße Echo. Wieso nennst du mich Melari? Was bedeutet das überhaupt?"

,,Es ist eine Bezeichnung für weibliche Daegors aus der alten Sprache aus Ashlyver. Übersetzt bedeutet es verfeindete Schwester."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro