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Kapitel 11.2 - Die Jagd beginnt

Fynch

,,Du sollst ein Daegor für das Imperium finden und sie uns lebend bringen."

Mit geschicktem Handgriff öffnete Lady Ascillia die Akte und schob sie zu mir. In der Akte blickte ich auf eine nicht besonders gute Abzeichnung eines Mädchens. Da die Zeichnung nicht gut war, hatte man auf einen anderen Steckbrief bessere Informationen über das Aussehen des Mädchens geschrieben: Blasse Haut, grazile Gesichtszüge, graublaue Augen und Haare in der Farbe von Geistern geküsst. Letze Information verriet mir, dass die Akte und die Informationen aus erster Hand aus Tauen stammten.

Eine spezielle Haarfarbe wurde von den gläubigen Bewohnern aus Tauen so genannt: von Geistern geküsst. Damit wurde eine Haarfarbe beschrieben, die an der Wurzel dunkelbraun war und zu den Spitzen hin immer heller wurde, so dass die Spitzen zu einem blassen blond wurden – es sah aus, als wäre den Strähnen bis zu den Spitzen hin Kraft und Farbe ausgesaugt worden und da es niemand sehen konnte glaubte man, dass diese Menschen ihr Leben lang von Geistern geküsst wurden.

,,Violet Ravenstein", las ich den Namen auf dem Steckbrief vor. Irritiert hielt ich inne. ,,Da steht sie ist eine Scrufferin. Warum besitzt das Imperium eine Akte über eine Scrufferin?"

,,Sie wurde nicht als Scrufferin geboren und war uns seit ihrer Geburt bekannt", antwortete Lady Ascillia. Sie streckte ihre Hand aus und zog zielsicher ein anderes Blatt der Akte hervor. ,,Ihre Eltern waren zwei Gelehrte in Diensten des Imperiums gewesen, bevor sie sich von uns abwandten und zu Abtrünnigen wurden. Sie suchten vor elf Jahren zusammen mit ihren Kindern – die Tochter acht Jahre alt, der Sohn vier Jahre – Schutz in einem abgelegenen Dorf. Zu ihrem Pech wurde das Dorf ein paar Wochen später von Banditen angegriffen und beinah vollständig ausgelöscht. Wir wissen nicht wie Violet Ravenstein danach als Scrufferin hatte überleben können, aber sie geriet vor drei Jahren in den Fokus von Gardisten, die in Jórvak den Einfluss der Verbrecher-Clans untersucht haben. Ravenstein war wohl Mitglied des Kreuz-Clans, doch vor ein paar Monaten verschwand sie und dann entdeckte man sie in Orstella."

,,Ist die immer noch dort?"

,,Man hat sie gestern im Publikum einer öffentlichen Hinrichtung gesehen."

Zwischen den beiden Steckbriefen befanden sich noch weitere Informationen. Namen und Berufe ihrer Eltern, Namen des Bruders, Geburtsort, Geburtstag und weitere Informationen von Sichtungen der Gesuchten. Es schien, als hätte das Imperium sie nach dem Tod ihrer Eltern weiterhin in Beobachtung gehabt.

,,Wieso haben sich die Eltern vom Imperium abgewandt? Ihr Vater war der erste Assistent eines Naturwissenschaftlers, ihre Mutter Leiterin eines Expeditionsteams. Sie haben gute Stellungen gehabt und konnten gut leben."

Nickend setzte sich Lady Ascillia um. Ihr Kinn ruhte in einer Hand und ließ ihre natürliche Eleganz hervorheben. ,,Sie haben auch gut gelebt. Zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes ließen sie sich allerdings nach Feyna versetzen und dann...verschwanden sie eines Tages. Wir glauben inzwischen auch zu wissen, warum sie das Imperium verraten haben."

Als hätte sie meinen fragenden Blick gesehen, streckte Lady Ascillia eine Hand aus und zog damit eins der weiter untenliegenden Blätter hervor. Es waren Unterlagen einer Untersuchung der Heiler. Es ging dabei um Violet Ravenstein:

Name: Violet Ravenstein

Alter: 7 Jahre alt

Geburtstag: 17.08.5037

Geburtsort: Johran, Thyra

Symptome: Schmerzende Gelenke, Kopfschmerzen, Übelkeit

Blutwerte: Anzeichen von magischen Spuren (Magische Kräfte sind bei beiden Elternteilen nicht bekannt)

Diagnose: Der untersuchende Arzt, Doktor Zainer, geht von einer einfacheren Erkrankung aus. Er möchte den Eltern nicht grundlos Sorgen bereiten, hält es dennoch für möglich, dass Violet Ravenstein Opfer einer parasitischen Feuerseele ist. Die Eltern werden weitgehend darüber informiert. Weitere Untersuchungen sind geplant, sollte sich der Gesundheitszustand der Patientin nicht verbessern

,,Die Eltern hatten Angst", stellte ich fest und schob die einzelnen Blätter der Akte wieder zu einem kleinen Stapel zusammen. ,,Sie hatten die Angst, dass in ihrer Tochter eine Feuerseele lebt. Und sollte dies stimmen, hätte das Imperium das Mädchen unter Gewahrsam genommen. Die Ravensteins wollten ihre Tochter nicht verlieren, dass ist eine gesunde, menschliche Reaktion."

,,Und dennoch eine abtrünnige Absicht", erwiderte Lady Ascillia und in ihrer Stimme bebte eine leichte Wut, der auf ihren Hass gegenüber Abtrünnige beruhte. ,,Innerhalb des Imperiums hatte man sie groß gelobt und sie hatten eine strahlende Zukunft vor sich. Und dennoch haben sie uns einfach verraten." Ein fast schon eisiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. ,,Ihr Tod war dann wohl so etwas wie eine ausgleichende Gerechtigkeit."

,,Ich würde es eher als Karma bezeichnen. Wenn das Imperium das Mädchen allerdings schon seit Jahren unter Beobachtung hat, wieso möchte man sie erst jetzt in Gewahrsam nehmen? Und wieso, sollen das nicht Gardisten oder Soldaten machen?"

Mit gesenkter Stimme beugte sich Lady Ascillia zu mir vor. Ihr Gesichtsausdruck war undurchschaubar, das fähige Gesicht einer erfahrenden Politikerin. Selbst in ihrer Stimme konnte man keine Emotionen oder Sorgen raushören. ,,Fynch, niemand darf von diesem Auftrag wissen. Zurzeit wissen nur vier Personen darüber Bescheid: Xander, Cornelia South, du und ich. Und es soll auch so bleiben, deswegen dürfen weder die Gardisten und Soldaten, noch die anderen Scalras etwas darüber erfahren."

Cornelia South? Wieso wusste die Offizierin der örtlichen Beschwörer darüber Bescheid?

Dann aber wurde es mir klar.

Da ich Lady Ascillia vertrauen konnte, schob ich langsam die Kapuze meiner Jacke runter. Diese Tat war auch äußerst verführerisch gewesen, aufgrund der warmen Luft im Büro. Jeder andere hätte wahrscheinlich noch gesagt, dass ich wegen der Wärme auch die Maske abnehmen sollte, aber Lady Ascillia akzeptierte meine Gefühle gegenüber meines Gesichts.

,,Es geht Ihnen nicht um das Mädchen. Sie interessieren sich für die Feuerseele, die wirklich in ihr lebt."

Lady Ascillia lächelte erleichtert auf. ,,Deine Auffassungsgabe ist noch so gut wie immer. Und ja, es geht uns um die Feuerseele, deswegen darf das Mädchen unter keinen Umständen getötet werden – beide, Mensch und Feuerseele, müssen lebend in die Zentrale kommen."

,,Wenn eine Abtrünnige oder Gesuchte sich wehrt, hat man die Erlaubnis denjenigen zu töten oder zu verletzen", erinnerte ich meine Vorgesetzte.

Sie machte nur eine abschätzige Handbewegung und erhob sich dann langsam. ,,Du hast weiterhin die Erlaubnis dich zu schützen, sollte es gefährlich werden. Du darfst die Gesuchte ruhig verletzen oder einen Weg finden, dass sie dir nichts tun kann. Hauptsache sie lebt noch."

Sie wandte sich an einen ihrer Schränke. Aus einer weiteruntenliegenden Schublade zog sie etwas heraus und kehrte damit zurück zum Tisch. Es waren mehrere Runenplaketten, die an einer dünnen Schnur aufgefädelt waren. Als Lady Ascillia sie mir überreichte, spürte ich in den glatten, dünnen Steinen die Magie surren und beben. Es waren Runen mit starker Magie und damit auch mit einer starken Wirkung. Solche Runen wurden speziell für das Imperium oder Adelsfamilien hergestellt, denn nur diese konnten sich das Geld für die Herstellung und einen erfahrenen Runenmeister leisten.

,,Diese Runen werden dir helfen." Lady Ascillia setzte sich wieder hin und lehnte sich dabei in ihrem Stuhl zurück. Es war ein deutliches Zeichen von ihr, dass das Gespräch sich langsam seinem Ende nährte. ,,Orstella liegt auf der direkten Handelsstraße. Wenn du morgen früh aufbrichst, wirst du nach zwei Tagesritten die Stadt erreichen."

Mit einem amüsierten Schnauben legte ich mir die leichte Runenkette um den Hals. ,,Ein Sha'Kmal wird noch heute Nacht dort ankommen."

Zum Abschied neigte ich vor Lady Ascillia respektvoll den Kopf, dann stand ich auf und ging zur Tür. Bevor ich sie öffnete drang allerdings wieder ihre Stimme durch den Raum.

,,Solltest du dich in den Straßen nach ihr umhören wollen, solltest du wissen, dass man sie wahrscheinlich nicht unter ihren wahren Namen kennen wird. Nachdem Tod ihrer Eltern hat sie einen neuen Namen angenommen – laut unseren Informanten."

Keine große Besonderheit. Wie oft schon haben Abtrünnige einen falschen Namen angenommen, um nicht entdeckt zu werden und dennoch hatte ich sie jedes Mal finden können. Namen waren eben nur Namen und nicht gleich ein neues Leben.

,,Und wie heißt sie?", fragte ich, die Hand auf der Türklinke ruhend und bereit sie runterzudrücken.

,,Sie lebt im Armen–Viertel, dort nennt man sie Glühwürmchen. Die, die sie aber privat kennen, werden sie auch unter den Namen Echo Conall kennen."

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