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The kids are alright Part 2

(k)eine einfache Kindheit ...

Es war schon erstaunlich, wie schnell Kinder einander vertrauten. So war es den beiden mackenlosen Jungen gelungen, Hizashi erneut zum Mitkommen zu überreden. Noch immer hatte er keinen Ton von sich gegeben, doch er willigte mit einem zögerlichen Nicken ein, in der Mitte der beiden zu gehen und ihre Hände zu halten. Es schien fast so, als ob er langsam aus sich herauskam. Ein wenig erinnerte der kleine Yamada im Moment an Eri, während ihrer ersten Tage, die sie hier verbracht hatte. Damals war es auch kaum möglich gewesen, mehr als ein paar Worte aus ihr herauszubekommen. Im Gegensatz zu Hizashi war sie damals schon fast eine Quasselstrippe gewesen. Irgendwie bereitete das Schweigen Shota so langsam Sorgen. Nicht, dass er die Stille nicht genießen würde, doch er war anderes von dem Voicehero gewohnt. Immer mehr fiel ihm auf, dass sie nie besonders viel über ihre Kindertage gesprochen hatten. Es war bisher auch nie wichtig erschienen.

Als sie das Wohnheim der 1-A betraten, wurden sie bereits freudig erwartet. Die restlichen Schüler, die beim Einkaufsbummel dabei gewesen waren, hatten natürlich sofort weitererzählt, was passiert war. Alle wollten nun einen Blick auf den kleinen Izuku und Katsuki werfen. Auch Yamada und Yagi wurden freundlich begrüßt. Der einzige, dem diese Aufmerksamkeit zu gefallen schien, war einzig Bakugo, der sich darin sonnte, als würde es für ihn nichts besseres geben.

„Ich hätte nicht gedacht, dass All Might jemals so klein war, obwohl er ja doch ein kleines bisschen größer ist als die anderen Knirpse", stellte Hitoshi Shinsou fest, als er an seinen Mentor herantrat. Auch er hatte längst davon gehört, dass der A-Klasse schon wieder etwas passiert war. Da er ohnehin zum Training auf dem Weg zu Aizawa gewesen war, konnte er so auch gleich einen Blick auf die Kinder werfen. Interessant war es allemal.

Dass sein Trainingspartner jedoch das Training vergessen haben, und stattdessen einer anderen Aufgabe nachgehen musste, hatte der Junge jedoch nicht erwartet. Kurz spielte Shota mit dem Gedanken, seinen Schüler wegzuschicken und ihn zu vertrösten, doch sein Handy begann zu vibrieren. „Habt bitte kurz einen Blick auf die Kinder!", wies er die anwesenden Jugendlichen an, ehe er das Telefon aus der Tasche zog und nach draußen ging.

Ein schneller Blick genügte, um zu wissen, dass es Tsukauchi war, der anrief. „Haben Sie die Informationen über die Macke?", fragte Aizawa ohne Umschweife, nachdem er das Telefonat entgegen genommen hatte. Er wollte keine Zeit verlieren, und die nötigen Informationen am besten rasch erhalten.

Da Naomasa die direkte Art des Undergroundheros gewohnt war, überraschte ihn die fehlende Begrüßung nicht im geringsten. Was jedoch nicht bedeutete, dass er darauf verzichten musste. „Guten Tag, Eraserhead! Der Schurke hat endlich ausgepackt und uns etwas über die Wirkung seiner Macke erzählt. Sie hält höchstens 24 Stunden an. Variiert sehr stark, je nachdem wie viele er damit belegt hat. Du musst also höchstens einen Tag Babysitter spielen", erklärte der Detectiv. Da der Schurke vier Menschen gleichzeitig mit der Macke belegt hatte, würde die Wirkung bestimmt eher kurz ausfallen.

Aizawa konnte das Lächeln des anderen förmlich hören. Am liebsten hätte er dem Mann angeboten, Yagi abzuholen und auf ihn aufzupassen, solange er so klein war. Doch er biss sich auf die Zunge und schluckte das Kommentar hinunter. „Gut zu hören. Danke für die Info", murrte er und legte auf. Shota war sich sicher, dass er Katsukis freches Verhalten auch nicht länger als einen Tag ertragen könnte. Als Jugendlicher hatte er sich zumindest etwas im Zaum, aber als Kind war er unerträglich.

Genau im jenen Moment, in dem er sein Smartphone wegsteckte und sich wieder der Tür zu wandte, ertönte ein lautes Geräusch, das Shota seufzen ließ. Wenn man vom Teufel dachte, schoss es ihm durch den Kopf und er eilte zurück in den Gemeinschaftsraum. Er musste sich dringend eine Lösung einfallen lassen, um Katuski zu bändigen. Sich wappnend, was diesmal Feuer gefangen haben könnte, kehrte Aizawa zurück und setzte seinen strengsten Blick auf, während er die Lage begutachtete.

Iida und Uraraka waren dabei, kaputte Trinkgläser und Flaschen vom Boden aufzufegen, während der kleine Izuku und Toshinori Asui dabei halfen, die Pfütze aufzuwischen, die sich vor ihren Füßen befand. „Was ist passiert?", fragte der Klassenlehrer und legte seine dunklen Augen sofort auf Bakugo. Seine Augenlider verengten sich ein wenig, während er ihn ansah.

„Der dämliche Holzkopf, der bisher zu blöd zum Sprechen war, hat das alles kaputt gemacht!", erklärte der Aschblonde und stemmte die Hände in die Hüfte. Wütend sah er zu Shota hoch, weil der natürlich annahm, dass Bakugo für das Chaos verantwortlich war. Dabei war er unschuldig! Es war doch unfair, dass er hier für etwas beschuldigt wurde, was er gar nicht getan hatte! „Dabei dachte ich, dass dieser Idiot auch ein Normalo wär!", fügte er so verächtlich an, dass die anderen beiden Kinder zusammen zuckten.

„Du bist ganz und gar nicht nett!", schmollte Eri sofort und verschränkte die Arme, ehe sie zu Aizawa hochsah, in der Hoffnung, dass der unfreundliche Junge von ihm bestraft wurde. Schließlich hatte sie längst gelernt, dass so ein Verhalten hier keinen Platz hatte und man dafür eine Strafarbeit aufbekam, oder nachsitzen musste.

Tatsächlich dachte Shota nun nach, was er tun sollte. Eine Ader an seiner Schläfe begann zu pochen. Womit hatte er diesen Schlamassel nur wieder verdient? „Was ist passiert?" Auch wenn er es hasste, sich zu wiederholen, musste er es tun. Nur so konnte er die Lage ausreichend beurteilen, um ein Urteil fällen zu können. Wieso konnte man diese Bande nicht einmal fünf Minuten aus den Augen lassen? Er hätte es ahnen müssen, dass etwas schief gehen würde.

„Die Kinder haben angefangen miteinander zu spielen und klein-Mic ist etwas aufgetaut und hat mitgespielt ... naja ... sein Lachen war etwas zu laut für die Gläser", erzählte Denki, während Eijiro sich Bakugo schnappte und seinen Mund zuhielt, da er schon wieder seinen Senf dazu geben wollte.

„Und wo ist Mic jetzt?", wollte Aizawa genervt wissen. Diesen Kindern mussten man alles aus der Nase ziehen. Egal ob 6 oder 16 Jahre. Kinder waren anstrengend.

„Vorhin war er noch hier, und hat traurig dreingeguckt, weil Bakugo so gemeine Sachen gesagt hat", erklärte Eri und begann sich umzusehen. Ihre suchender Blick konnte den im Moment gleichaltrigen Jungen jedoch nicht entdecken. Dabei wollte sie ihn doch weiter trösten, während die anderen aufräumten. Sie wusste schließlich wie schwierig es war, wenn man seine Macke nicht unter Kontrolle hatte. Nur dank Deku und Aizawa Sensei konnte sie neuen Mut fassen, der Hizashi nun eindeutig fehlte. Deswegen sprach er auch nicht, weil er Angst hatte, jemanden zu verletzen, und nun war es fast passiert. Das war bestimmt hart für den Jungen, auch wenn nur ein paar Gläser kaputt gegangen waren.

Hitoshi, der noch immer am selben Fleck stand wie zuvor ehe Shota den Anruf erhalten hatte, stieß sich von der Wand ab und trat auf seinen Mentor zu. Der Dunkelhaarige schien sichtlich genervt zu sein. Dennoch versuchte er ruhig zu bleiben, während er sich umsah und nach dem Jungen suchte, der verschwunden schien. Also begann auch der Violetthaarige damit, sich umzusehen.

„Hey, hat jemand Seros Klebeband gesehen? Er hat es vorhin hierhin gelegt, damit wird den kaputten Stuhl reparieren können."

Die Worte, die Satos Lippen verließen, konnten belangloser nicht sein. Dennoch hielt Shinsou plötzlich wie erstarrt inne. „Fuck", entfuhr es ihm ziemlich laut, womit er die Aufmerksamkeit der meisten Anwesenden auf sich zog. Doch er hielt sich nicht mit vielen Erklärungen auf, ehe Bewegung in seine Beine kam. Er hatte ein ganz mieses Gefühl.

Dieses untypische Verhalten ließ Shota eine Braue argwöhnisch nach oben ziehen. „Hitoshi?" Irgendetwas musste heute in der Luft sein, dass dazu beitrug, dass sich jeder vollkommen neben der Spur verhielt. Zuerst Hizashi und nun Shinsou. Der Undergroundhero musste sich eingestehen, dass es ihn nun allerdings leicht nervös werden ließ, weswegen er sich aufmachte, um seinem Schüler zu folgen. Für gewöhnlich war Hitoshi ein ruhiger Zeitgenosse, der mit Bedacht handelte. Dieses seltsame Verhalten war beunruhigend.

„Wir müssen ihn finden! Schnell!", rief Hitoshi über seine Schulter und begann damit, eine Tür nach der nächsten aufzureißen, um nach dem Jungen zu suchen. Die leichte Panik, die in seinen Worten mitschwang, ließ Shota auf weitere Fragen verzichten. Fürs erste war es nur wichtig, den kleinen Voicehero zu suchen und zu finden. Die Nervosität des Violetthaarigen ging auf Aizawa über, der ebenso Tür um Tür aufriss, auch wenn er nicht ganz wusste, weshalb.

Als Hitoshi die Tür zum Badezimmer aufriss, erstarrte er für einen kurzen Augenblick. Obwohl er bereits seit dem Moment, in dem das Klebeband erwähnt wurde, eine Befürchtung hatte, war es furchtbar zu sehen, dass sie nicht unbegründet war. Vor ihm auf dem Boden kauerte Hizashi unter einem der Waschbecken, das Klebeband im Gesicht. Der Junge musste es schnell über seine Lippen geklebt haben, denn es war schief und bedeckte auch seine Nasenlöcher zu einem großen Teil. Sein Gesicht hatte bereits eine leicht bläuliche Farbe angenommen, weil er dadurch keine Luft bekam. Sofort stürzte Shinsou auf den kleinen Blondschopf zu, dessen grüne Augen ihn panisch anstarrten. „SENSEI!", rief der Jugendliche laut, um den Lehrer hierher zu lotsen, während er versuchte das Klebeband abzuziehen. Scheinbar hatte Hanta hart daran gearbeitet, sein Tape so klebrig und festhaftend wie nur möglich zu machen, den es bewegte sich keinen Millimeter.

Shota wusste nicht, was ihn erwarten würde, als er auf den Raum zu eilte, aus dem der Violetthaarige gerade gerufen hatte. Noch immer wollte sein Verstand nicht zusammenzählen, was sich Hitoshi längst zusammengereimt zu haben schien. Doch als er Yamada panisch und halb bewusstlos auf dem Boden des Badezimmers vorfand, setzte sein eigener Atem ebenfalls kurz aus. „Scheiße", entfuhr es dem Undergroundhero, während er neben den beiden auf die Knie ging und sein Messer aus dem Gürtel zog. „Nicht bewegen", wies er den kleinen Jungen an, der bereits fast das Bewusstsein verloren hatte. Obwohl sein Herz im Augenblick raste, blieben seine Hände glücklicherweise ruhig genug, um das Tape über seinen Lippen aufzuschneiden. Jede noch so kleine Bewegung falsch ausgeführt, könnte Yamada verletzen, anstatt ihm zu helfen.

Kaum war das Band über seinem Mund durchtrennt, schnappte Hizashi sofort nach Luft. Ein leiser Schluchzer war zu vernehmen. Um ihn zu trösten, schlang Shinsou seine Arme um den Kleinen, der zu weinen begonnen hatte. „Alles ist gut, kleiner Mann. Hol tief Luft", sprach Hitoshi beruhigend auf den kleinen Jungen ein, während er sanft über seinen Rücken strich.

Erleichtert ausatmend steckte Shota das Messer wieder in seinen Gürtel. Noch immer war er verwirrt und konnte nicht ganz verstehen, wieso Hitoshi gewusst zu haben schien, was Yamada angestellt hatte. Kaum hatte er das Wort Klebeband vernommen, war er panisch losgelaufen. „Woher wusstest du, dass er das Tape mitgenommen hat?" Die Neugierde ließ sich kaum verbergen, auch wenn er sich bereits davor wappnete den Grund dafür zu hören.

Der Jugendliche wagte es kaum, zu seinem Mentor hinüber zu sehen, während er weiter das weinende Kind in seinen Armen zu trösten versuchte. „Es war nur so ein Gedanke, weil ich verstehe, was er durchmacht", gestand Shinsou und seufzte, „unsere Macken haben beide mit der Stimme zu tun. Und da er bisher kein einziges Wort von sich gegeben hat, hatte ich das Gefühl, dass ihm verboten wurde zu sprechen, weil er sonst mit seiner Macke Schaden anrichten könnte. Wenn dann doch plötzlich etwas passiert, oder man gegen das Verbot verstößt ... naja ... durch das Klebeband zeigt man eben, dass man sich selbst bestraft und weiß, dass man etwas falsch gemacht hat." Er verstand das nur zu gut. Da er selbst von Familie zu Familie weiter gereicht worden war, und jede auf ihre eigene Weise verboten hatte, dass er den Mund aufmachte, war es nicht selten vorgekommen, dass seine Lippen versiegelt wurden, oder er sich selbst den Mund zugeklebt hatte, in der Hoffnung, dass man ihn dann akzeptieren und behalten würde. Auch wenn Hizashis und seine Macke verschieden waren, hatten sie doch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Während der eine zu laut war und sie Angst hatten, verletzt zu werden, hatten sie bei Hitoshis Fähigkeit Angst, die Kontrolle über ihr eigenes Handeln zu verlieren. Keiner der beiden hatte es leicht.

Mit eiserner Miene hörte Shota den Worten des Jugendlichen zu. Er konnte nicht leugnen, dass Wut in ihm aufstieg. Zwar wusste er, dass man Hitoshi in ein Kinderheim gesteckt hatte, allerdings hatte der Junge bisher noch nie ein Wort darüber verloren. Zurecht. Wer sprach schon gern über die vielen Momente in denen man misshandelt wurde? Doch Aizawa schob es auf später, mit Shinsou weiter darüber zu plaudern. Im Augenblick war es wichtiger den kleinen Yamada zu trösten und das Tape von seiner Haut zu bekommen.

Langsam trudelten auch ein paar der anderen Schüler in das Badezimmer ein, die zunächst verwirrt den beiden hinterher gesehen hatten, und ihnen dann gefolgt waren. Um dem kleinen Blondschopf weiterhin etwas Privatsphäre zu gewähren, erhob sich Shota und wandte sich um. „Holt Sero und fragt ihn, wie man sein Tape schmerzfrei wieder abbekommt", wies er Uraraka und Asui an, die ihm am nächsten standen. Die beiden nickten und verließen den Raum. Indes sah der Dunkelhaarige noch einmal auf Yamada, der noch immer zitterte und sich an Shinsou schmiegte. Irgendwie hatte Shota doch die Hoffnung gehegt, dass diese Situation einfach verlaufen würde. Wie sehr er sich doch geirrt hatte.

~*~

Noch immer war leises Schniefen zu hören, das von Hizashi kam. Es war ihm eindeutig anzusehen, dass er versuchte sich zusammen zu reißen und es nicht wagte, richtig zu weinen. Obwohl er sich von Hitoshi zuvor umarmen und das Tape unter Seros Anweisung hatte entfernen lassen, mied der Kleine jeglichen Augenkontakt und starrte ständig auf seine Füße. Um ihn nicht noch weiter zu stressen, hatte Shota kurzerhand beschlossen, sich gemeinsam mit Eri, Izuku, Toshinori, Hizashi und Hitoshi in sein Zimmer im Wohnheim zurückzuziehen. Dort waren die Kinder ungestört und Yamada musste keine Angst haben. Allerdings ging sein Plan nicht ganz auf, da der Junge noch immer schwieg. Bakugo war indes in die Obhut seiner vier Freunde übergeben worden. Sollte irgendetwas passieren, wussten die Jugendlichen wo sie Shota finden konnten. Er hatte im Augenblick ohnehin andere Sorgen.

Während Yamada weiterhin auf dem Bett saß, auf dem Shinsou ihn abgesetzt hatte, standen die anderen vor ihm und sahen ihn besorgt an. „Zashi, möchtest du mit uns spielen?", fragte Midoriya vorsichtig.

„Das was vorhin passiert ist, war nur ein Missgeschick, davon darfst du dich nicht entmutigen lassen!", versicherte Eri ihm.

„Das stimmt!", meinte Toshinori, ehe er aufgeregt auf und ab sprang, „außerdem war das so cool! Du hast eine Macke auf die du Stolz sein kannst!" Auch Izuku pflichtete ihm sofort bei. Es war unschwer zu erkennen, dass die beiden mackenlosen Kinder ihn darum beneideten.

Doch Yamada gab weiterhin keinen Mucks von sich, sondern wandte seinen Kopf nur ab. Hitoshi, der bisher neben ihm gesessen war, rutschte vom Bett um vor dem Kleinen auf die Knie zu gehen, in der Hoffnung Blickkontakt aufzubauen. „Hier erteilt dir niemand Sprechverbot, kleiner Mann", erklärte er ihm. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass es wichtig war dies zu tun. Als er in diesem Alter war, hatte man ihm auch oft untersagt, den Mund aufzumachen. Wer wusste schon, dass der kleine Voicehero bisher durchgemacht hatte? Er brauchte bestimmt nur ein wenig Zuspruch. Zumindest lagen die grünen Augen nun auf ihm. Außerdem kam ihm eine andere Idee. „Und hey", fuhr er fort und wandte sich kurz zu Aizawa um, und deutete auf den Dunkelhaarigen, „siehst du den Erwachsenen da? Er ist ein Held namens Eraserhead, er kann Macken blockieren. Das bedeutet, dass du keine Angst haben musst, falls du deine Fähigkeit nicht unter Kontrolle hast. Er passt auf, dass nichts passiert!"

Als ob sie fühlen würde, was Hitoshi nun vorhatte, begann Eri heftig zu nicken. „Das stimmt! Meine Macke ist auch schwierig zu kontrollieren, aber Sensei hilft mir es zu lernen! Ich muss keine Angst haben, jemanden wehzutun, und du musst das auch nicht!", fügte sie Shinsous Worten an und sah kurz zu ihrem Mentor, der den Kopf schief gelegt hatte und versuchte eine freundlich wirkende Miene aufzusetzen.

„E...Eraserhead?", flüsterte Hizashi leise und schniefte, „das klingt cool ..." Zum ersten Mal seit er verwandelt wurde, wagte er es zu sprechen. Seine Stimme klang leise und schüchtern, fast so, als ob er nicht oft dazu kam, um sie zu nutzen. Dieser Gedanke versetzte Shota einen Stich. Er hätte niemals angenommen, dass der nervige Quatschkopf, der ihm sonst immer auf den Geist ging, eine so schwierige Kindheit gehabt haben könnte. Yamada hatte das alles bisher sehr gut überspielt. Eine Fähigkeit, die er wohl irgendwann im Laufe des Erwachsenwerdens aufgeschnappt hatte. Als Jugendlicher war der Blondschopf immerhin komplett anders gewesen, als er sich nun als Kind verhielt.

Weil Aizawa wusste, dass er auf Kinder oft einen bedrohlichen Eindruck machte, ging er auf den Kleinen zu, ließ sich neben ihm nieder und lächelte sanft, während er eine Hand auf den Haarschopf des Jungen legte. „Klar, dass dir der Name gefällt. Du hast ihn auch ausgesucht, Yamada. Aber die beiden haben recht. Du kannst mit den anderen mitspielen, ich passe schon auf, dass nichts passiert", versprach er dem Jungen und wuschelte ein wenig durch sein Haar.

Mit großen Augen sah der Blondschopf zu ihm auf, ehe sein Gesicht jedoch einen verwirrten Ausdruck annahm. „Wi ...wieso nennen Sie mich i...immer Yamada?", wollte er neugierig wissen, „s...so heißt doch d...die nette Lady, die manchmal auf mich au...aufpasst." Schon zuvor im Lebensmittelladen war es dem Kleinen seltsam vorgekommen, ständig mit diesem Namen angesprochen zu werden, immerhin war er doch Hizashi.

„Ähm", entfuhr es Aizawa. Verwirrt sah er zu dem kleinen Blonden, der zu ihm hochsah und neugierig auf eine Antwort wartete. Da war dieser neugierige Funke in seinen Augen, den er von seinem Freund kannte. Allerdings wusste er nicht, was er ihm darauf antworten sollte. Der Knirps hatte in der letzten Stunde genug durchgemacht und musste nicht nun auch noch erfahren, dass er später wohl von der Frau, die auf ihn aufpasste, adoptiert worden war. Zumindest würde das in Shotas Augen erklären, wieso er nun Yamada hieß. Tatsächlich musste der Dunkelhaarige zugeben, dass er rein gar nichts über die Vergangenheit seines Freundes wusste und sich bisher auch nie dafür interessiert hatte. Zwar hatte er Mrs. Yamada einmal kennen gelernt, aber sich nie darüber gewundert, wieso sie Hizashi alleine groß gezogen hatte. Ihm fiel auch erst jetzt ein, wie finster der Blick des Voiceheros damals kurzzeitig geworden war, als Shota belustigt angemerkt hatte, dass Mrs. Yamada Glück hatte, taub zu sein, weil sie dadurch Hizashis nerviges Gequatsche nicht ertragen musste. Dafür sollte er sich, auch wenn es nun schon etwas her war, wohl entschuldigen.

Da Hitoshi merkte, dass sein Mentor im Augenblick nicht weiter wusste, setzte er ein Lächeln auf und wandte sich an Hizashi. „Deine Eltern sind wohl viel unterwegs, was?", fragte er um den Jungen abzulenken, der mit den Schultern zuckte.

„Ja ... manchmal bin ich ein paar Tage bei Mrs. Yamada. Aber es ist toll dort. Sie bringt mir auch bei, wie man mit den Händen spricht!", berichtete der Junge ein wenig aufgeregter. Es war ganz klar zu erkennen, dass er etwas auftaute, nun, da man ihm die Erlaubnis zum Sprechen gegeben hatte. Vermutlich war er deswegen auch lieber bei seinem Babysitter als zu Hause. Irgendwie vermuteten Hitoshi und Shota, dass die Eltern des kleinen Voiceheros ihn nicht aus dem Grund bei der Frau absetzten, weil sie viel zu tun hatten, sondern weil sie ihr Kind loswerden wollten. Zumindest würde es gut in das Bild passen, das sich langsam formte. Zum Glück war Hizashi allerdings zu jung um es zu verstehen. Shota fragte sich nur, wann seine Eltern ihn endgültig bei der Babysitterin abgeladen und nie wieder abgeholt hatten. Ein grausamer Gedanke.

„Wie kann man denn mit den Händen sprechen?", wollte Toshinori sofort wissen und sah kurz auf seine Finger. Die konnten doch kein Wort sagen. Für den kleinen Jungen war es irgendwie seltsam. „Aber egal!", antwortete er sich selbst nach wenigen Augenblicken, ehe er breit grinsend zu Hizashi sah, „spielst du mit uns mit? Es war vorhin doch so lustig!" Zumindest bis zu dem Moment, als der andere Blondschopf lachen musste und seine Macke aktiviert hatte.

Erneut verlegen werdend lehnte sich der kleine Yamada zu Shota und sah zwischen den anderen Kindern hin und her. „W...wollt ihr wirklich mit m...mir spielen?" Aizawa fiel auf, dass der Junge immer dann zu stottern begann, wenn er sich unsicher fühlte. Wann er dieses Verhalten wohl abgelegt hatte? In ihrer gemeinsamen Zeit an der UA war ihm so etwas nie aufgefallen. Allerdings hatte er Hizashi bisher auch nur Selbstbewusst erlebt.

„Na klaro! Wieso denn auch nicht?", meinte Klein-Yagi und kratzte sich am Hinterkopf.

„Naja, m...mit mir w...will nie wer s...spielen ... alle haben A...Angst ...", murmelte der Grünäugige leise und ließ den Kopf sinken.

Sofort legte Hitoshi ihm eine Hand auf die Schulter. Er kannte das alles nur zu gut. „Mach dir keinen Kopf. Wie gesagt: Eraserhead passt auf, dass nichts passiert!", versicherte er ihm erneut, ehe er zu dem Dunkelhaarigen sah, der nickte. Auch wenn er es vermutlich später bereuen würde, hatte Shota nicht vor, dass den Kindern etwas zustieß.

Während Hizashi ein leichtes Lächeln aufsetzte und vom Bett rutschte, trat Izuku schüchtern wirkend auf Aizawa zu. Toshinori legte Yamada einen Arm um die Schulter, ehe die beiden Eri in eine Ecke folgten, in der ein wenig von ihrem Spielzeug lag. Viel besaß sie nicht, da Shota es unnötig fand, zu viele Sachen zu besitzen. Kurz wartete der Grünhaarige ab, spielte mit dem Saum seines T-Shirts, ehe er den Mut zu fassen schien, der Klassenlehrer anzusprechen. „Darf ich etwas fragen?", wollte er vorsichtig wissen, und wartete ab, bis Aizawa nickte. Erst dann holte er tief Luft und fuhr fort: „Wenn Sie Macken blockieren können ..., k...können Sie dann auch Macken ... ähm ... entblockieren?" Verwirrt über diese Frage legte der Dunkelhaarige den Kopf schief. Izuku merkte wohl selbst, wie seltsam seine Frage klang. „Also ... ähm ... können Sie ... können Sie meine Macke aktivieren?" Mit hoffnungsvollen und großen grünen Augen sah der Junge zu ihm auf. „Der Doctor hat zwar gesagt, dass ich keine besitze, aber ... aber vielleicht irrt er sich ja! Er muss sich einfach irren! Ich will ein Held wie All Might werden ... Bitte ...", flehte der Junge, „bitte! Dann kommt mein Daddy auch wieder zurück! Mommy sagt zwar immer, dass er nur weg ist wegen der Arbeit, aber ich habe die beiden gehört! Er hat gesagt er geht, weil ich ... weil ich ..." Plötzlich begannen große Tränen über seine Wange zu kullern.

Verwirrt über die Worte und den plötzlichen Stimmungsumschwung, sah Hitoshi zwischen dem kleinen Grünschopf und Aizawa hin und her. Er verstand nicht ganz, was der kleine Midoriya damit meinte. Schließlich besaß er doch eigentlich die perfekte Macke um ein Held zu werden. Doch ehe er nachfragen konnte, wandte sich sein Mentor ihm zu. „Hitoshi würdest du bitte ein Auge auf die drei da hinten haben", bat er den Jugendlichen, der zuerst darüber nachdachte zu widersprechen, sich im nächsten Augenblick jedoch dafür entschied, doch den Worten folge zu leisten. Erst als Shinsou bei den anderen Kindern war, sah Shota zu dem kleinen Midoriya, der ihn mit großen Augen ansah.

Da Aizawa nicht wusste, wie er zu sprechen anfangen sollte, zog er erst einmal ein Taschentuch aus der Box, welche auf dem Schränkchen neben dem Bett stand, und reichte es dem Knirps. Bisher hatte Shota stets angenommen, dass Mrs. Midoriya die Wahrheit sagen würde, wenn sie erklärte, dass Izukus Vater in Übersee arbeitete. Mittlerweile musste der Dunkelhaarige sich jedoch eingestehen, dass er so einiges über die Kinder in diesem Raum nicht gewusst hatte. Er fragte sich, ob Nedzu über all das Bescheid gewusst hatte, schließlich wusste die Maus für gewöhnlich alles. Vielleicht wäre es besser, wenn der Schulleiter sich um die Kinder gekümmert hätte. Einen Seufzer unterdrückend wartete Shota ab, bis Izuku sich die Nase geputzt hatte. „Man braucht keine Macke, um ein Held zu sein", begann er dem kleinen Grünschopf zu erklären, „zumindest nicht, wenn man sich zu wehren weiß. Ich für meinen Teil kämpfe auch wie ein Mackenloser gegen meine Gegner. Durch meine eigene Macke habe ich nur manchmal den Vorteil, die andere ebenso zu einem Nahkampf zu zwingen und auf mein Kräfteniveau hinab zu setzen." Und da die meisten Schurken sich immer nur auf ihre spezielle Fähigkeit verließen, hatte er dadurch meist einen Vorteil, der ihm zum Sieg verhalf.

Das war zumindest der einfache Teil des Gesprächs. Wie sollte er nun dem Jungen erklären, dass sein Vater wohl selbst dann nicht zurückgekommen ist, nachdem er eine Macke erhalten hatte? Wie konnte ein Elternteil überhaupt so herzlos sein und sein eigenes Kind verlassen, nur wegen so einer Lappalie? Es stimmte den Undergroundhero wütend, doch das durfte er dem Kleinen nicht zeigen. Er würde es nicht verstehen. „Aber nein, ich kann keine Macken aktivieren, die nicht da sind. Meine Macke blockiert lediglich die jener, die ich ansehe." Vielleicht war es einfach besser das Thema Vater so lange wie möglich zu umgehen und es nicht anzusprechen. Er nahm sich allerdings vor, später mit dem jugendlichen Izuku noch einmal darüber zu reden. „Du solltest nun lieber zu den anderen gehen, damit ihr spielen könnt. Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus." Immerhin bestand die Möglichkeit, dass diese Macke nach ein paar Stunden ihre Wirkung verlor und sie wieder in ihr normales Alter zurückkehrten.

Zu seinem Glück schniefe Midoriya nur mehr leise und nickte. „Okay", meinte er. Im Augenblick wusste er nicht, ob er traurig sein sollte, oder nicht. Immerhin hatte der Held gerade gesagt, dass er ein Held werden konnte, auch ohne Fähigkeiten, aber er konnte ihm keine Macke geben und seinen Vater auch nicht zurückbringen.

Während Izuku überlegte, ob er noch etwas sagen sollte, kam plötzlich Toshinori zu ihnen zurück, und zog an dem Ärmel des Grünhaarigen. „Komm schon, Izu! Wir wollen Helden spielen! Hitoshi hat gesagt, er spielt den Schurken!", erklärte der Blondschopf aufgeregt, „Zashi, du und ich bilden das Heldenteam, das Eri aus den Klauen des Schurken retten muss!" Als ob die Aufregung ansteckend wäre, sprang sie auf den anderen Jungen über, der sofort ein leichtes Lächeln aufsetzte und sich von dem Blonden mitziehen ließ. Yagi war also bereits als Kind ein Mensch gewesen, der andere mitreißen konnte, stellte Shota fest.

Seufzend schob sich Aizawa in eine bequemere Position auf dem Bett, damit er die Spielenden im Blick hatte. Schließlich musste er im Notfall Yamadas Macke löschen, damit er das Wohnheim nicht in Schutt und Asche legte. Tatsächlich schien es den Jungen ein wenig aus seinem Schneckenhaus gelockt zu haben, wo er nun wusste, dass er keine Angst vor seiner Macke haben musste. Noch immer fragte der Undergroundhero sich, was Hizashi durchmachen musste, um ein so in sich gekehrtes Kind zu sein. Ebenso quälte ihn ebenso herauszufinden, was Hitoshi bisher erleben musste. Schließlich schien der Violetthaarige den kleinen Voicehero sehr gut zu verstehen und konnte sein Verhalten nachvollziehen.

Auch wenn Aizawa oft genug betonte, dass er kein Mensch war, der Kinder mochte, oder gar etwas mit ihnen anfangen konnte, ertappte Hitoshi seinen Mentor dabei, wie er ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug, während er die vier Kinder und den Jugendlichen beim Spielen beobachtete. Tatsächlich fand es Shota nach dem Drama der vergangenen Stunden ganz angenehm, nun endlich ein wenig Frieden zu genießen, auch wenn er ab und an seine Macke aktivieren musste, weil Hizashi seine nicht unter Kontrolle hatte. Was den Jungen anfänglich immer mal wieder aus dem Konzept gebracht hatte, fiel ihm mit der Zeit gar nicht mehr auf. Stattdessen schien er Spaß dabei zu haben, dass endlich jemand mit ihm spielen wollte und er auch durfte. Auch Izuku schien bereits den Kummer von vorhin wieder vergessen zu haben.

Immerhin machte auch der kleine Yagi ganz deutlich, dass man ohne irgendwelche besonderen Kräfte ein Held sein konnte. Todesmutig sprang der kleine Blondschopf auf das Bett und stemmte die Hände in die Hüfte. „Du böser Schurke du!", rief er Hitoshi zu, „ich bin Quirkless-Hero! Und gemeinsam mit meinem Team werde ich dich bestrafen!" Nachdem er dies verkündet hatte, sprangen die drei Kindern auf den Violetthaarigen zu, der gespielt um Hilfe rief, bevor er jedoch zu lachen beginnen musste. Anscheinend hatten nicht nur die Kinder Spaß.

Das Spiel ging noch eine ganze Weile, bevor Hizashi zu gähnen begann und sowohl Eri als auch Izuku sich die Augen rieben. Shota konnte sie nur zu gut verstehen. Seine Augen brannten mittlerweile wie Feuer. Doch erst als die Rasselbande das Spiel beendet hatte, griff er in seine Hosentasche, um die wohltuenden Augentropfen hervorzuziehen. Bis jetzt hatte er es nicht gewagt, die Kinder aus den Augen zu lassen. Außerdem funktionierte seine Macke manchmal direkt nach dem Eintropfen nicht richtig. Er wollte nichts riskieren. Allerdings war er erleichtert, dass das Spiel nun zu ende war. Seit dem USJ konnte er seine Macke nicht mehr so unbedacht einsetzen wie früher.

Müde geworden vom Spiel, ließen sich die Kinder auf dem Boden nieder. „Bevor ihr einschlaft, sollten wir euch noch etwas zum Abendessen organisieren", merkte Shota an, der vom Bett rutschte und aus einer Schublade des Schranks Proteinpäckchen hervorzog, „hier sind ein paar Geschmacksrichtungen."

„Ist das Ihr ernst? Eri bekommst du nur diese Päckchen zu essen?", lachte Shinsou und erhob sich vom Boden, „ich glaube ich werde aus der Küche ein paar Sandwiches holen, wenn Sie erlauben!" Solche komischen Proteingelees war doch kein Essen für kleine Kinder, die sich im Wachstum befanden, auch wenn sie nur vorrübergehend im Kindesalter steckten. Shota seufzte schwer, doch er willigte ein, den Kindern etwas, wie Shinsou es nannte, richtiges zu essen zu organisieren.

„Warte, Hitoshi, ich helfe dir!", bot Eri an, ehe sie aufsprang und dem Violetthaarigen hinterher lief, der schon bei der Tür war. Im Gegensatz zu den anderen wusste sie ja bereits, wo sich was befand und konnte dem Schüler der 1C helfen, sich in der Küche des Wohnheims der A-Klasse zurecht zu finden. Der Junge war natürlich froh über die Hilfe und wartete auf das Mädchen, dem er breit zu lächelte. Auch wen Hitoshi selbst ebenso immer von sich behauptete, nicht mit Kindern zu können, hatte er zu Eri doch einen guten Draht.

Nachdem die beiden weg waren, fand sich Shota erneut allein mit den drei Kindern, die für gewöhnliche zwei seiner Kollegen und einer seiner Schüler war. Die Kleinen wirkten müde, weswegen er sie zu sich winkte und ihnen aufs Bett half. „Das Spiel war ganz toll", gab Hizashi müde, aber glücklich von sich. Ehe sich Aizawa versah, schlangen sich die kleinen Arme des Jungen um seinen Oberkörper. „Danke, dass ich mitspielen durfte."

Zunächst ein wenig überrascht, legte der Dunkelhaarige dem Jungen eine Hand auf den blonden Haarschopf. „Dafür muss du den anderen Kindern danken, nicht mir." Schließlich hatte er nur dagesessen und zugeguckt.

„Aber dank Ihnen konnte ich mitspielen, ohne dass alle Angst haben mussten!", erklärte er und lächelte dankbar. Anscheinend bedeutete es Hizashi wirklich viel, sich dafür zu bedanken. So viel Dankbarkeit war Shota gar nicht gewohnt, weswegen er leicht verlegen den Blick abwandte.

Gähnend rutschte auch Toshinori näher und lehnte sich an Eraserhead, der ebenso auf dem Bett platzgenommen hatte. „Ich spiele gern Held. Irgendwann will ich einmal einer werden! Egal, ob die anderen sagen, dass das nicht geht. Man braucht doch keine Macke, um anderen zu helfen!", meinte der kleine Blondschopf, „stimmt doch, oder?" Als ob er nach Bestätigung suchen wollte, sah Yagi zu Shota hoch, der nickte.

Die Worte brachten Izukus Augen natürlich sofort zum Leuchten, auch wenn man ihm ebenso bereits ansehen konnte, dass er fast am Einschlafen war. Allerdings brachte es Shota dazu sich zu fragen, wie ein Junge mit so einer Meinung sich später dazu entschieden hatte, eine Macke von jemanden anzunehmen. Er konnte es kaum erwarten, bis sein Kollege ihn wieder überragte und älter war als er, um ihm diese Fragen stellen zu können. Wenn er erst einmal mehr Informationen und Zeit hatte, das alles zu verarbeiten, würde er ein ernstes Wörtchen mit den beiden Betroffenen reden müssen, weil sie ihn bisher belogen hatten. Als Lehrer des Problemkindes sollte er schließlich auch alles über ihn wissen, um ihn richtig ausbilden zu können.

Im Augenblick fiel es ihm jedoch schwer, auf einen der beiden böse zu sein. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, hatte er doch ein weiches Herz, wenn es um Kinder ging. Daher wehrte er sich auch nicht, als die drei sich um ihn herum setzten und sich müde an ihn lehnten. „Ich wär auch gerne ein Held ...", begann Hizashi, ehe er traurig auf seine Hände sah, „aber ... meine Eltern meinen, niemand will einen Helden wie mich sehen ... weil ich zu laut für alles bin." Er begann leise zu schniefen.

Erst da wurde Shota bewusst, wie verletzend es für den Voicehero bisher gewesen sein musste, immer wieder von Aizawa oder anderen gesagt zu bekommen, dass er zu laut und nervig war. Der Dunkelhaarige notierte sich im Gedanken in Zukunft auf solche Kommentare zu verzichten. „Aus euch drei werden großartige Helden", versicherte Shota ihnen, noch ehe er nachdenken konnte, „und du, Zashi, wirst später deine Macke wunderbar unter Kontrolle bekommen und ein DJ werden." Es war nur ein kleiner Versuch, den Jungen aufzumuntern, doch es half. Die traurige Miene wich einem Lächeln, und seine Augen begannen zu strahlen.

„Wir könnten ein Team gründen!", schlug Toshinori sofort vor, „jetzt haben wir ja schon geübt! Wenn wir so weiter machen bis wir groß sind, dann werden wir das Heldenteam Nummer 1!" Natürlich begannen die Kinder sofort zu planen, als ob es die allerbeste Idee wäre. Dabei war den Knirpsen gar nicht bewusst, dass die drei ein riesengroßer Altersunterschied trennte. Der Gedanke amüsierte Shota sogar. Er mischte sich jedoch nicht in die Planung der Kinder ein, sondern lauschte mit einem leichten Lächeln ihren Fantasien.

~*~

Als Hitoshi und Eri zurückkamen, fanden sie Aizawa halb liegend, halb sitzend, aber tief und fest schlafend, während die drei Jungen sich an ihn gekuschelt hatten, und ebenso eingeschlafen schienen. „Das Spielen hat sie wohl alle ziemlich geschafft", scherzte Shinsou und stellte das Tablet mit den Broten auf dem Tisch ab. Eri kletterte indes zu den anderen, um sich ebenfalls etwas hinzulegen. Also begann der Violetthaarige ein paar Decken zusammen zu suchen, um die Schlafenden zuzudecken. Der nächste Morgen würde für alle eine ziemlich große Überraschung werden, wenn die Wirkung der Macke beendet war, so viel war sicher.

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