~Kapitel 64~

Namjoon

"Isst du dort oder soll ich dir heute irgendwas kochen?", fragt mich Jin am anderem Ende der Leitung.

"Wenn ich dir sage, dass du nicht kochen solltest, dann wirst du es doch trotzdem tun", antworte ich grinsend und lehne mich an die Wand hinter mir.

Wann immer wir telefonieren vermisse ich ihn auf der Stelle. Ihn immer bei mir zu haben wäre ein Traum, jedoch muss ich ihn Freiraum geben und darf nicht immer an ihm hängen.

"Daran ist nichts falsch. Ich darf dich, mein Fressmonster, doch nicht verhungern lassen."

"Sagt derjenige, der mich fressen würde, wenn es nichts mehr zum Essen auf der Welt geben geben würde."

"So niedlich, wie du nun mal bist, kann ich nicht anders, als dich aufzufressen. Übrigens vermiss ich dich", flüstert er das letztere, woraufhin mein Grinsen noch breiter wird.

"Du bist viel zu süß für mein armes Herz, Jin. Ich vermiss dich auch, aber ich bin bald zurück und dann können wir machen, was du willst."

"Schon gut. Ich warte einfach auf dich oder gehe zu meiner Tante. Sie will dich übrigens mal kennenlernen ... so nach zwei Jahren in denen wir schon zusammen sind", murmelt er nachdenklich.

Innerlich hätte ich mich jetzt schlagen können. Wie konnte ich seine Tante nur vergessen. Sie ist die einzige, die ihm nahe steht. Logischerweise brauch ich erst einmal ihr Erlaubnis, um um Jins Hand anhalten zu dürfen.

"Stimmt wird mal Zeit. Frage sie doch, ob sie diese Woche vorbeikommen will zum Essen", schlage ich ihm angespannt vor und hoffe, man merkt meine Nervosität nicht.

"Naw, Joonie. Du brauchst doch nicht nervös zu sein. Miryo ist super freundlich und du wirst sie sicher mögen, Namjoon."

Oder sie mag mich vielleicht nicht und ich kann meinen Antrag vergessen.
Schnell versuche ich diese negativen Gedanken loszuwerden und mich weiter auf die schöne Stimme am Handy zu konzentrieren.

"Natürlich werde ich das, Prinzessin. Wenn sie auch noch so niedlich und sympathisch ist, sowie du."

"Niemand ist niedlicher als ich und wir reden hier von Kim Seokjin. Der einzig Wahre. Oh, ich muss los. Bis später, Joonie. Hab dich lieb."

"Ich dich auch", flüstert ich zurück eher Jin den Anruf beendet. "Du hast keine Ahnung wie sehr."

Seokjin, mit dem ich ein One Night Stand hatte, wurde letzendlich zur meiner großen Liebe.
Nach hoffentlich ändert sich nichts und wir bleiben zusammen.

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Yoongi

"Hat es etwas mit deinen Eltern zu tun? Was anderes kann es ja nicht sein, Jimin."

Geduldig warte ich auf eine Antwort von Jimin, der mir immer noch nichts erzählen möchte. Dabei wünsche ich mir, dass ich die Person in seinem Leben werden kann, die er alles anvertraut.

Innerlich mache ich mir nämlich Sorgen um ihn. Cross Dressing hat ihn glücklich gemacht. Von daher muss etwas bestimmtes passiert sein, um seine Meinung darüber plötzlich zu ändern.

Jimin, der sich ausgesetzt hat, guckt überall hin außer zu mir.
Dennoch schling ich meine Arme behutsam um seinen Oberkörper und ziehe Jimin fest an mich, so dass sein Kopf auf meiner Schulter ruhen kann.

"Spielt doch keine Rolle was ich mache, Yoongi", murmelt er trostlos.

Das betrügt mich ziemlich. Lieber habe ich einen aufgeweckten, hyperaktiven Jimin, als einen bedrückten Jimin.

"Doch tut es, weil ich dich glücklich sehen will und das bist du, wenn du tust, was du liebst. Was auch immer vorgefallen ist, bitte vergiss es und mach weiter mit den Dingen, die du eben magst. Niemals würde ich meinen Freund dafür verurteilen. Es ist schließlich dein Leben."

Sanft lege ich meine Lippen kurz auf seinen und beobachte zufrieden, dass er leicht rot im Gesicht wird.

"Wenn du nicht mit mir darüber reden willst, dann tue es zumindest mit Gain."

"Gain? Sie ist doch ausgewandert?", fragt er sichtlich verwirrt.

"Ja, das ist sie, aber ich hab dafür gesorgt, dass sie dich demnächst besuchen kommt. Ich tue doch alles für dich", lächel ich ihn an.

Jimins Stimmung ändert sich wieder rasant und er wirft sich mir um den Hals.

"Danke, Yoongi. Hab dich so sehr lieb."

Lächelnd erwidere ich seine Umarmung sofort und streiche ihm über seinen Rücken.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe."

Eng umschlungen liegen wir eine Weile, in der niemand etwas sagt, um die Ruhe nicht zu zerstören.

Etwas später löst sich Jimin von mir, damit wir uns ins Gesicht schauen können. Kurz darauf beugt er schon wieder zu mir und entfacht einen Kuss voller Leidenschaft.
Während dem Küssen entwischt ihm ein leises Stöhnen, was mich sofort anmacht.

Vorsichtig lecke ich über seine Unterlippe. Brav öffnet er seinen Mund ein Spalt breit, damit meine Zunge seinen süßen Mund erkundigen kann.

Nachdem ich seine Zunge anstupse, lässt er sich auf den Zungenkuss ein und stöhnt erneut, als ich an seine Zunge sauge.

Genau dann, wo ich meine Hände bereits unter seinem Hoodie sind, werden wir plötzlich von einem klopfen unterbrochen.

Schwer atmend lösen wir uns voneinander und Jimin schaut mich verwirrt an.

"Wer ist das, Yoongi?"

"Weiß ich nicht. Warte kurz hier", bitte ich ihn und gib ihm ein flüchtigen Kuss auf die Stirn.

Unfreiwillig stehe ich schließlich auf und schau auf mich herab, um zu schauen, ob ich durch Jimin hart geworden bin.
Diesmal glücklicherweise nicht. Ich kann doch niemanden die Tür öffnen mit einer Beule in der Hose.

Genervt laufe ich dann zur Tür. Bereit denjenigen anzuschreien, der uns beim Rummachen gestört hat.

Jedoch vergesse ich das ganz schnell als ich sehe, wer dort grinsend an meiner Tür steht.

"Taehyung!"

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Jimin

Taehyung? Hat er gerade Taehyung gesagt? Neugierig drehe ich mich um und sehe eine mir bekannte Person, der Yoongi freundlich umarmt.

"Lange nicht mehr gesehen, Hyung", sagt die Person und sofort erkenne ich seine Stimme.

"Taehyung? Bist du es?"

Augenblick drehen sich die beiden zu mir um. Ich stehe vom Sofa auf und gehe ein paar Schritte auf sie zu.
Mit jeden Schritt den ich näher komme werden Taehyungs Augen größer.

"Du bist es Jimin. Hätte dich gar nicht erkannt sowie du gewachsen bist", lacht er und fährt mit seiner Hand durch meine Haare.

"Ich will euch beide ja nicht stören, aber könntest du mir verraten, woher du mein Freund kennst, Taehyung?", unterbricht uns Yoongi bissig.

Schnell nimmt Taehyung seine Hand weg und sieht Yoongi entschuldigend an.

"Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass Jimin dein neuer ist von dem du ständig erzählst."

"Er ist mein Freund und jetzt antworte endlich."

"Also-"

"Aus der Mittelschule als ich noch ein junior war und er ein Senior", antworte ich schnell, damit Yoongi nicht noch wütender wird.

Den anderen Teil der Geschichte lasse ich lieber weg. Sonst rastet er vielleicht noch aus.

"Ich hab Jimin seinen ersten Kuss gestohlen", erzählt Taehyung jedoch.