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Licht Und Schatten

Jisung PoV

Es war einer dieser Tage, an denen der Regen wie ein ständiger Begleiter wirkte.
Die Tropfen klopften sanft gegen die Fenster der Universitätsbibliothek, während ich versuchte, mich auf meine Notizen zu konzentrieren. Aber meine Gedanken hatten andere Pläne.

Ich schüttelte den Kopf und sah auf das Papier vor mir - Kritzeleien, Linien und Formen, die ich unbewusst gezeichnet hatte.
Meine Finger spielten mit dem Stift, während die Szene von gestern Morgen wieder und wieder durch meinen Kopf ging.

Minho.

Ich hatte seinen Namen erst erfahren, als ich nach der Veranstaltung nach Hause kam.
Natürlich musste Seungmin ihn kennen - jeder wusste, wer Lee Minho war.
Der goldene Erbe einer der reichsten Familien des Landes.
Schön, arrogant und unerreichbar. Ein wandelndes Klischee.

Und doch...

Es war nicht sein Reichtum oder seine makellose Fassade, die mich beschäftigt hatte.
Es war der Moment, in dem er mich angesehen hatte.
Nicht das professionelle Lächeln, das er auf der Bühne getragen hatte, sondern etwas anderes.
Für einen winzigen Augenblick schien es, als hätte ich hinter die Maske geblickt, die er so perfekt trug.

Ich wusste nicht, warum ich ihn angesprochen hatte.
Vielleicht war es der Ärger über seine Selbstgefälligkeit, die in jeder seiner Bewegungen mitschwang.
Vielleicht war es die Herausforderung in seinem Blick, die mich reizte.
Oder vielleicht war es einfach der Wunsch, etwas zu sehen, was echt war.

„Du träumst schon wieder", sagte eine leise Stimme neben mir.

Ich blickte auf und sah Seungmin, der sich in den Stuhl gegenüber von mir fallen ließ.
Sein Gesicht war, wie immer, ruhig und undurchschaubar, aber ich kannte ihn gut genug, um den Hauch von Neugier in seinen Augen zu erkennen.
„Ich denke nach", sagte ich und legte den Stift zur Seite.
„Über den Kerl von gestern?"
Ich starrte ihn an.
„Woher weißt du das?"
Er zog eine Augenbraue hoch.
„Du hast ihn praktisch vor allen herausgefordert. Das ist nicht gerade subtil, Jisung."
Ich seufzte und ließ meinen Kopf auf meine Hände sinken.
„Ich weiß. Es war ein Fehler."
„Ein Fehler?" wiederholte Seungmin, und in seiner Stimme lag ein Hauch von Belustigung.
„Eher ein Todesurteil. Minho ist nicht der Typ, der so etwas vergisst."
Ich schnaubte.
„Was wird er tun? Mich mit Geld bewerfen?"
Seungmin lachte leise, ein seltenes Geräusch, das mich trotzdem nicht beruhigte.
„Vielleicht nicht. Aber Menschen wie er... sie spielen anders. Und meistens gewinnen sie."

Ich sah aus dem Fenster, beobachtete, wie der Regen kleine Flüsse auf der Scheibe bildete.
„Ich habe nichts zu verlieren."

Seungmin schwieg einen Moment, bevor er leise sagte: „Manchmal ist das gefährlicher, als alles zu haben."

Ich wusste nicht, warum ich mich in den Kunstraum geschlichen hatte. Vielleicht brauchte ich einen Ort, um meine Gedanken zu ordnen.
Vielleicht suchte ich Zuflucht vor dem Gefühl, dass sich mein Leben plötzlich in eine Richtung bewegte, die ich nicht verstand.

Das Licht war gedimmt, und der vertraute Geruch von Farben und Leinwand füllte den Raum.
Ich nahm Platz an einem der Tische, zog mein Skizzenbuch hervor und begann zu zeichnen.

Linie für Linie entstand ein Gesicht. Nicht absichtlich, sondern wie von selbst.
Scharfe Wangenknochen, ein selbstsicherer Ausdruck, Augen, die zugleich kalt und herausfordernd wirkten.

Minho.

Ich starrte das Porträt an, bis die Linien vor meinen Augen verschwammen.
Was war es an ihm, das mich so sehr beschäftigte?
Er war alles, was ich verachtete: privilegiert, unantastbar, arrogant.

Und doch...

Meine Gedanken wurden durch das Geräusch von Schritten unterbrochen. Ich sah auf und erstarrte, als die Tür zum Kunstraum aufging.

Er stand da. Lee Minho.

Für einen Moment sah er überrascht aus, als hätte er nicht erwartet, jemanden hier anzutreffen.
Doch die Überraschung wich schnell einem kühlen, überlegenen Blick, den ich bereits kannte.
„Das ist eine Überraschung", sagte er leichthin und trat in den Raum.
Ich schluckte und zwang mich, ruhig zu bleiben.
„Ich könnte dasselbe sagen."
Er schloss die Tür hinter sich und kam näher, seine Bewegungen geschmeidig und sicher.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehe."
„Ich bin schwer zu übersehen", erwiderte ich trocken und klappte mein Skizzenbuch zu, bevor er einen Blick darauf werfen konnte.

Er blieb vor mir stehen und musterte mich mit einem Ausdruck, den ich nicht deuten konnte.
„Du hast dir gestern ziemlich viel herausgenommen."
Ich hob eine Augenbraue.
„Und? Hat es dein perfektes Leben gestört?"

Sein Lächeln war kühl, aber seine Augen funkelten, als würde er die Herausforderung genießen.
„Du hast Mut, das gebe ich dir."
„Vielleicht habe ich einfach nichts zu verlieren", sagte ich und stand auf, um ihm in die Augen zu sehen.
Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns, und ich konnte spüren, wie sich die Spannung im Raum verdichtete.
Minho sah mich an, als würde er nach etwas suchen, was er nicht ganz greifen konnte.

„Wir werden sehen", sagte er schließlich und drehte sich um.
"Es ist bestimmt schwer für dich, dass eine einfache Person wie ich jemanden wie Euch vor vielen Menschen beleidigt hat," begann ich genervt.
"Aber es juckt mich nicht."
„Pass auf, Jisung. Du spielst mit Feuer."
Mein Herz schlug schneller als es sollte.
„Vielleicht", sagte ich.
„Aber manchmal ist das die einzige Art, wirklich zu leben."
Minho drehte sich zu mir um.
Er trat zu mir heran, bis nur noch ein kleiner Spalt Platz zwischen uns war.
Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut.
"Kannst du bitte weggehen," murmelte ich.
"Ach? Jetzt bist du also schüchtern," flüsterte er und sah mir in die Augen.
Ich schluckte.
Seine Hand wanderte zu meinem Rücken und fuhr unter meinen Hoodie, sodass er meine nackte Haut berührte.
Seine Hand war überraschend warm.
Ich zog scharf die Luft ein, der unerwartete Kontakt ließ meine Nerven prickeln.
Sein Griff war nicht fest, aber bestimmt - gerade genug, um mich aus dem Gleichgewicht zu bringen.
„Was... was soll das?" stammelte ich und wich ein wenig zurück, doch hinter mir war der Tisch, und es gab keinen Platz, dem auszuweichen.
„Ich frage mich nur, ob du wirklich so furchtlos bist, wie du tust," murmelte Minho, seine Stimme war tief, fast ein Flüstern.
Er hielt meinen Blick fest, seine Augen wie zwei scharfe Klingen, die jede meiner Reaktionen durchdrangen.
„Lass mich los," brachte ich hervor, und mein Versuch, meine Stimme fest klingen zu lassen, scheiterte kläglich.

Minho zog die Hand zurück, als hätte er sich an mir verbrannt.
Doch er trat keinen Schritt zurück. Stattdessen sah er mich an, als würde er irgendeine Reaktion von mir erwarten, etwas, das ich nicht verstand.
„Weißt du, Jisung," sagte er leise, „du bist... anders."
„Was soll das heißen?" fragte ich, mein Ton schärfer, als ich beabsichtigt hatte.
„Genau das meine ich," sagte er mit einem Hauch von Lächeln, das jedoch seine Augen nicht erreichte.
„Du wehrst dich. Du spielst keine Spiele, um mir zu gefallen. Es irritiert mich."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust, mehr als Schutz als aus Trotz. „Dann gewöhn dich daran. Ich bin kein Spielzeug, mit dem du herumspielen kannst, Minho."
Sein Lächeln verschwand, und für einen Moment sah er fast... verletzt aus?
Doch die Emotion war so schnell verschwunden, dass ich mir nicht sicher war, ob ich sie mir eingebildet hatte.
„Spielzeug?" wiederholte er langsam. „Das sehe ich nicht so. Aber glaub mir, Jisung, du machst es mir verdammt schwer, dich zu ignorieren."
Er machte einen Schritt zurück, und ich atmete erleichtert auf, obwohl meine Beine sich wie Gummi anfühlten.
„Vielleicht solltest du es einfach versuchen," schoss ich zurück, meine Stimme fester, jetzt wo der Abstand zwischen uns größer war.
Minho blieb stehen, sein Blick ruhte auf mir, bevor er langsam nickte. „Vielleicht."
Dann drehte er sich um und ging zur Tür.
Doch bevor er hinausging, hielt er inne und sah über die Schulter zurück.

„Aber irgendetwas sagt mir, dass wir beide das nicht wollen."

Mit diesen Worten ließ er mich allein im Kunstraum zurück.
Mein Atem ging schwer, und ich presste eine Hand gegen meine Brust, als könnte ich das wilde Pochen meines Herzens beruhigen.

Was, zum Teufel, war gerade passiert?

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