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Im Bann Der Nähe

Minho PoV

Das erste, was ich spürte, als Jisung den Raum verließ, war der verblüffende Kontrast zwischen seiner entschlossenen Haltung und dem Lächeln, das er so offensichtlich zu verbergen versuchte.
Dieses Lächeln – klein, flüchtig und kaum merklich – hatte etwas in mir ausgelöst.
Es war, als hätte er mir einen kleinen Sieg gestohlen, obwohl ich derjenige war, der ihm die Rosen gegeben hatte.

Ich lehnte mich zurück und ließ meinen Blick auf die Zeichnung gleiten, die er von mir angefertigt hatte.
Sie war erstaunlich.
Kein kaltes, statisches Porträt, wie ich es erwartet hatte, sondern etwas Lebendiges.
Seine Striche hatten mich mit einer Ehrlichkeit eingefangen, die ich kaum von ihm erwartet hätte.
Ich sah darin nicht nur mein Gesicht, sondern auch die Spuren von Jisungs Blick – wie er mich wahrnahm, was ihn faszinierte, was ihn vielleicht sogar irritierte.

„Beeindruckend, nicht wahr?“ murmelte ich zu mir selbst und konnte ein leises Lächeln nicht unterdrücken.

Doch irgendetwas störte mich.
Ich wusste, dass ich einen Schritt weitergehen musste, wenn ich ihn wirklich verstehen wollte.
Jisung war kein einfacher Mensch – er war ein Puzzle, eines, das ich unbedingt lösen wollte, auch wenn ich noch nicht ganz wusste, warum. Vielleicht war es die Art, wie er meine Welt infrage stellte, oder vielleicht war es einfach sein Talent, mich aus der Fassung zu bringen.

Meine Gedanken wanderten zurück zu dem Moment, als ich ihn das erste Mal traf.
Sein Mut, mir damals die Meinung zu sagen, hatte mich überrascht – und irritiert.
In meiner Welt, wo jeder darauf bedacht war, mich zu beeindrucken oder zu besänftigen, war er ein erfrischendes Chaos.
Er war nicht respektlos, nein – es war etwas anderes.
Eine Entschlossenheit, die er in sich trug, etwas, das ihn antrieb, auch wenn es ihn in Schwierigkeiten brachte.

Seitdem war es fast wie ein Spiel zwischen uns gewesen.
Ich würde etwas sagen, um ihn zu provozieren, und er würde entweder explodieren oder mich ignorieren – doch jedes Mal spürte ich, dass wir uns näher kamen, wie zwei Magneten, die sich nicht ganz entscheiden konnten, ob sie sich anziehen oder abstoßen wollten.

Ich sammelte meine Sachen ein, wobei mein Blick immer wieder zu der Zeichnung zurückwanderte.
Ein Teil von mir wollte sie nehmen, sie behalten, doch ich wusste, dass das nicht richtig war.
Sie gehörte ihm, so wie die Augenblicke, die wir in diesem Raum geteilt hatten, ihm gehörten.
Dennoch konnte ich nicht anders, als sie für einen Moment zu betrachten, als wäre sie ein Schlüssel zu einem Teil von mir, den ich lange vergraben hatte.

Als ich den Kunstraum verließ, schlenderte ich ziellos durch die Universität.
Die Studenten hier waren so anders als ich – frei, kreativ, ohne die Last von Verpflichtungen, die sie niederdrückten.
Doch Jisung… er war ein Widerspruch in sich.
Er schien frei, aber ich wusste, dass er es nicht war.
Seine Augen verrieten die Sorgen, die er mit sich trug, und es machte mich wütend, dass jemand wie er sich mit solchen Dingen auseinandersetzen musste.

Ich wusste nicht, warum ich es tat. Vielleicht war es die Neugier, die mich trieb, oder das Bedürfnis, ein weiteres Stück von Jisung zu verstehen.
Was auch immer es war – mein nächster Halt war das Direktorat.
Der Sekretär dort, ein älterer Herr, der mich mit einem etwas skeptischen Blick bedachte, wirkte irritiert, als ich nach Jisungs Adresse fragte.

„Herr Han? Warum genau benötigen Sie diese Information?“ fragte er, während seine Finger unruhig über die Tastatur klapperten.

Ich zuckte die Schultern und setzte mein unverbindlichstes Lächeln auf. „Er hat etwas in der Kunsthalle liegen lassen. Es schien wichtig zu sein, und ich wollte sicherstellen, dass er es zurückbekommt.“

Der Mann musterte mich für einen Moment, dann nickte er langsam. „Nun, wenn das so ist…“
Er schrieb eine Adresse auf ein Stück Papier und reichte es mir.
„Aber bitte richten Sie ihm aus, dass wir solche Informationen nicht regelmäßig herausgeben.“

„Natürlich.“
Ich faltete das Papier und steckte es in meine Tasche.
„Vielen Dank.“

Das Haus, in dem Jisung wohnte, war einfach und unscheinbar.
Es stand am Ende einer ruhigen Straße, umgeben von einem kleinen Garten, der ein wenig verwildert wirkte.
Eine leise Stimme in meinem Kopf fragte mich, warum ich nicht einfach einen anderen Weg finden konnte, ihn zu sehen – in der Kunsthalle, an der Universität, irgendwo, wo wir uns natürlicher begegnen konnten.
Doch ich schob den Gedanken beiseite.
Ich war schon hier, und es gab kein Zurück.

Ich klopfte an die Tür, aber es kam keine Antwort.
Ein leises Murmeln drang jedoch durch ein Fenster im oberen Stockwerk, begleitet von einem gedämpften Rhythmus, der wie Musik klang.
Ich versuchte,die Tür zu öffnen und stellte fest, dass sie bereits unverschlossen war.
Das war riskant, aber… typisch Jisung.

Langsam ging ich die Treppe hinauf und folgte dem Geräusch.
Die Tür zu seinem Zimmer stand einen Spalt offen, und als ich hindurchblickte, sah ich ihn.

Er saß an seinem Schreibtisch, die Kopfhörer über die Ohren gestülpt, den Kopf leicht im Takt nickend. Seine Finger bewegten sich sicher über ein großes Stück Papier, auf dem er mit Kohle zeichnete.
Das Licht von einer kleinen Schreibtischlampe tauchte die Szene in einen warmen Schimmer.
Er summte leise mit, und für einen Moment hielt ich den Atem an.
Dies war eine Seite von Jisung, die ich noch nie gesehen hatte – entspannt, ganz in seinem Element.

Ich trat vorsichtig ein, doch der knarrende Boden verriet mich.
Jisung fuhr herum, die Kohle in seiner Hand noch halb erhoben.
Seine Augen weiteten sich, als er mich erkannte.

„Minho?!“
Seine Stimme war scharf vor Überraschung, fast schon panisch. „Was machst du hier?“

Ich lehnte mich lässig gegen den Türrahmen und hob die Hände in einer beschwichtigenden Geste. „Keine Sorge. Die Tür war offen, und ich dachte, ich schau mal vorbei.“

„Das… das ist kein Grund, einfach in mein Zimmer zu platzen!“
Er stand auf, die Kopfhörer baumelten jetzt um seinen Hals, und sein Gesicht war eine Mischung aus Wut und Verwirrung.

„Vielleicht nicht,“ gab ich zu, „aber du hättest mein Klopfen hören können, wenn du nicht so sehr in deine Musik vertieft gewesen wärst.“

Seine Wangen färbten sich rot, und er sah für einen Moment aus, als wolle er mich hinauswerfen.
Doch dann schien er seine Meinung zu ändern.
„Warum bist du hier?“ fragte er schließlich, diesmal ruhiger.

Ich deutete auf die Zeichnung, die noch auf seinem Schreibtisch lag.
Es war ein Porträt – nicht von mir, sondern von jemand anderem.
Die Linien waren weich, aber voller Emotion, und ich konnte die Leidenschaft darin spüren.
„Du bist gut,“ sagte ich ehrlich. „Wirklich gut.“

Jisung folgte meinem Blick, und sein Gesicht wurde weicher.
„Danke,“ murmelte er, bevor er mich wieder ansah.
„Aber das beantwortet meine Frage nicht.“

Ich trat über einen Kleiderhaufen näher an ihn heran und sah ihn direkt an.
„Ich wollte dich besser kennenlernen,“ sagte ich.
„Ohne die Kunsthalle. Ohne die Universität. Nur… dich.“

Er sah mich an, und für einen Moment konnte ich nicht sagen, ob er wütend, verwirrt oder einfach nur müde war.
Doch dann ließ er sich zurück auf seinen Stuhl fallen und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
„Du bist echt seltsam, weißt du das?“

Ich grinste. „Das höre ich öfter.“
Ich schaute mir das Zimmer näher an.
Es war eher schlicht, so wie Jisung selber, doch überall lagen Klamotten herum, der Boden war voll mit Zeichnungen und Stiften, dass Bett komplett bedeckt mit leerem Süßigkeitenpapier.
"Fressattacke oder Liebeskummer?", fragte ich und deutete auf sein Bett.
"Ein Bruder namens Felix," erwiedert er und starrte mich an.
"Woher weißt du, wo ich wohne?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Bleibt mein Geheimnis."
"Aha."
Aus irgendeinem Grund mochte ich es sogar, dass er mich so ignorierte.

Jisung warf mir einen misstrauischen Blick zu, aber er schien sich damit abzufinden, dass ich nicht mehr verraten würde.
Stattdessen lehnte er sich zurück, die Arme verschränkt, als wolle er sich vor meinem Blick schützen.
Es war faszinierend, wie defensiv er wirkte, obwohl ich nichts wirklich Bedrohliches getan hatte – oder vielleicht gerade deswegen.

Mein Blick wanderte wieder durch das Chaos seines Zimmers.
„Also, Felix ist der Schuldige?“
Ich hob eine leere Tüte Gummibärchen auf und hielt sie hoch.

„Ja, mein Bruder hat ein Talent dafür, mich mit Zucker zu bombardieren, wenn er hier ist,“ antwortete er trocken.
„Und dann verschwindet er, bevor ich ihn dazu bringen kann, aufzuräumen.“

Ich musste schmunzeln.
„Klingt wie ein perfekter Plan.“

Jisung warf mir einen kurzen, genervten Blick zu, bevor er seufzte. „Warum bist du wirklich hier, Minho?“

„Habe ich doch gesagt,“ erwiderte ich ruhig, trat näher und betrachtete die Zeichnung, die er vorhin angefertigt hatte.
„Ich wollte dich sehen.“

„Du bist echt ein seltsamer Kerl.“ Seine Stimme war leiser geworden, und ich konnte sehen, wie er sich unwohl zu fühlen begann.
Vielleicht war es die Nähe.
Vielleicht war es die Tatsache, dass ich mich einfach in sein Zimmer geschlichen hatte.
Aber das störte mich nicht.
Es war genau diese Reaktion, die mich faszinierte.

„Das höre ich öfter,“ wiederholte ich mit einem leichten Lächeln.

Ich ging noch einen Schritt näher, bis ich vor ihm stand, die Lehnen seines Stuhls mit meinen Händen umklammerte und mich leicht nach vorne beugte.
Mein Gesicht war nun nah an seinem, und ich konnte sehen, wie er versuchte, sich zusammenzureißen. Doch seine roten Wangen verrieten ihn.

„Was… was machst du?“ fragte er unsicher, ohne mich anzusehen.
Seine Stimme zitterte leicht, und ich konnte spüren, wie er den Atem anhielt.

Ich neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte ihn genau. „Faszinierend,“ murmelte ich.
Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch sie schien ihn zu treffen, wie ich es beabsichtigt hatte.

„Hör auf damit.“
Er versuchte, sich wegzudrehen, aber ich ließ ihm keinen Platz.
Stattdessen hob ich eine Hand und berührte sanft seine Wange.
Meine Finger waren leicht, fast flüchtig, doch ich konnte fühlen, wie er regelrecht erstarrte.

„Warum wirst du rot, Jisung?“ fragte ich, wobei mein Ton jetzt leicht spöttisch war.
„Hat das etwas zu bedeuten?“

„Du bist unerträglich,“ murmelte er, und sein Blick suchte verzweifelt nach einem Fluchtweg.

Ich lachte leise, zog meine Hand zurück und ließ meine Stimme etwas weicher werden.
„Das höre ich auch öfter.“
Doch dann bemerkte ich, wie er sich leicht auf die Lippe biss, wahrscheinlich in einem Versuch, die Spannung zu überspielen.
Ich schüttelte den Kopf.

„Lass das,“ sagte ich bestimmt.

Er blinzelte verwirrt und sah mich endlich direkt an.
„Was?“

„Das.“
Ich deutete mit einem leichten Nicken auf seine Lippen.
„Du solltest aufhören, dir auf die Lippe zu beißen.“

Seine Augen verengten sich.
„Wieso?“

Ich hielt seinem Blick stand, mein Gesicht jetzt vollkommen ernst.
„Weil es mich nur noch mehr dazu bringt, dich zu küssen.“

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