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20

Seit fünf Tagen liege ich entweder nur auf der Couch oder in meinem Bett herum. Rauszugehen, dazu konnte Liam mich noch nicht bringen. Wird er heute auch nicht. Dafür ist es in der Wohnung mit meiner Kuscheldecke viel zu gemütlich.

Der einzige Lichtblick für Liam ist heute, dass ich es geschafft habe, mich zu duschen. Auch wenn ich es seit Sonntag zwei Mal pro Tag mache. Mindestens. Weil ich mich einfach nur dreckig fühle. Da macht es mein Oberschenkel mit den vielen blauen Flecken, die mich an die Nacht mit Harry erinnern, auch nicht besser.

„Louis?", höre ich meinen besten Freund rufen und stehe von der Toilette auf. Nach dem Duschen habe ich mich auf den Klodeckel gesetzt, um mich so trocknen zu können. Mich mit dem Handtuch abzutrocken, ist mir momentan zu anstrengend.

Ich habe inzwischen zwar eine Schlafanzughose an, welche zwar schon bessere Zeiten gehabt hat, jedoch die gemütlichste von allen ist. Sie hat einen kuschligen Stoff und gelbe Enten aufgedruckt. Über die vielen kleinen Löcher, die über die Jahre entstanden sind, sehe ich schon lange hinweg. Vielleicht ist es etwas zu kindisch für einen vierundzwanzigjährigen Mann, aber ich mag meine Hose. Sie ist schön warm und ich fühle mich geborgen.

Fast so wie in Harrys Armen.

Schnell lege ich den Kopf in den Nacken und blinzle gegen die Tränen an, die sich an die Oberfläche bahnen wollen.

Dann atme ich noch ein letztes Mal tief durch und gehe ins Wohnzimmer, wo ich Liam vor einer halben Stunde sitzen lassen habe, um mir die Schuld von den Schultern zu waschen.  „Wieso hast du meine Decke in der Hand?", frage ich knatschig und reiße sie ihm aus der Hand. Ich mag es nicht, wenn andere meine Kuscheldecke anfassen.

„Du hast Besuch.", entgegnet dieser jedoch nur und deutet mit einem Kopfnicken in Richtung des Sessels und lächelt mich vorsichtig an. „Ich will keinen Besuch, Liam. Einfach nur wieder schlafen und alles vergessen.", entgegne ich und ziehe meine andere Decke von der Couch und will in mein Zimmer gehen, um mich dort einschließen zu können.

Ich bin erstaunt, dass ich von Liam noch nicht zu viel habe. Immerhin hockt er seit Sonntag die ganze Zeit auf mir rum. Er hat sich sogar krank gemeldet, nur um bei mir zu sein. Nur um mir beim Heulen zuzusehen.

Und inzwischen bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich wegen Harry weine oder wegen seinem Bruder, dessen Worte und Berührungen ich einfach nicht mehr aus dem Kopf bekomme.

„Louis, kann ich bitte mit dir reden? Ich möchte dir alles erklären. So, wie es dir gerade geht, das ist meine Schuld, das wollte ich niemals erreichen.", ertönt Harrys traurige Stimme, weshalb ich mich etwas zu schnell zu ihm umdrehe und mir dann an die Schläfe fasse. Mein Flüssigkeitshaushalt ist definitiv zu niedrig.

„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist." Ich schaue hilfesuchend zu Liam, der mich aufmunternd anlächelt und nickt. „Ihr könnt die Tür auflassen, wenn was ist, ruf einfach.", bietet dieser an und deutet unauffällig auf meinen Chef.

„Wieso hast du kein Problem damit, dass ich jetzt mit ihm rede? Am Sonntag hast du ihn »Idiot« genannt, heute sagst du, ich soll mit ihm reden?", frage ich und stöhne leicht, als ein stechender Schmerz durch meinen Kopf zieht. Darauf schließe ich für einen Moment die Augen und versuche, mich wieder zu konzentrieren.

„Ich sorge mich um dich. Und vielleicht lächelst du wieder ein wenig, wenn du dich mit Harry unterhältst." Für einen Moment schaue ich meinen besten Freund fassungslos an und wiederhole dies bei Harry.

„Wenn ich will, dass du gehst, gehst du bitte. Ich habe momentan nicht die Kraft, mich mit dir zu unterhalten.", seufze ich und wünsche mich wieder zurück unter die Dusche. „Natürlich." Dann steht er auf und kommt langsam auf mich zu. Ich kann nur wie angewurzelt dort stehen und kann nichts anderes, als über sein Outfit zu staunen.

Maßgeschneiderter, pechschwarzer Anzug, mit dunkelblauem Hemd und schwarzer Krawatte. Dazu die dunkelbraunen Haare, die zurückgelelt sind, trotzdem nicht so aussehen. Und dazu die hellgrünen Augen, in denen ich mich verlieren könnte, wenn wir uns weiterhin so anschauen würden. Auch Harry mustert mich, jedoch kriege ich das gar nicht so sehr mit.

„Wäre es zu viel verlangt, wenn ich jetzt sagen würde, dass ihr euch endlich küssen und dann damit im Bett weitermachen sollt?", kommt es von Liam, weshalb ich meinen Blick von Harry abwende und dann verständnislos zu meinem besten Freund schaue. Das kann er doch nicht ernst meinen.

„Du bist blöd, Liam.", seufze ich und traue mich nicht, wieder zu Harry zu schauen. Plötzlich sind Harrys polierte Schuhe, die teurer als mein teuerstes Outfit sind, viel zu interessant. „Ich muss Liam recht geben, tut mir leid.", fällt Harry mir auch noch in den Rücken. Aber ich bleibe stark.

„Nein, du wolltest reden, ich höre zu. Ohne Küsse und ohne Sex." Den letzten Teil kriege ich nur hervor gewürgt. Nicht im negativen Sinne, sondern nur, weil ich ihn liebend gerne küssen würde, es jedoch nur katastrophal enden wird.

Ohne auf Harrys Antwort zu warten, gehe ich in mein Zimmer, wo ich meine Decke auf das Bett lege und mir dann aus meinem Kleiderschrank einen Hoodie hole.

„Finger weg von der Decke.", knurre ich und reiße ihm, genau so wie bei Liam eben, die Decke aus dem Händen und schaue ihn böse an. Mir ist meine Kuscheldecke heilig, kein anderer soll sie anfassen. Auch Harry nicht.

„Rede.", sage ich dann nur und setze mich auf mein Bett, während ich auf den Schreibtischstuhl deute, auf den Harry sich setzen kann. Ihn jetzt in meinem Bett sitzen zu haben, das würde ich nicht aushalten und schneller auf seinem Schoß sitzen, als dass es möglich ist.

„Ich wusste nicht, dass es dich so mitnimmt, wenn ich dir sage, dass ich keine Beziehung möchte, was eigentlich gar nicht so stimmt. Ich mag dich, Louis. Mehr als das, glaub mir.", fängt er an und ich hätte ihn jetzt am liebsten schon zwei Mal unterbrochen.

„Ich hatte damals einen Freund, Mike." Er holt tief Luft und schaut kurz rüber zu mir, bevor er wieder seine eigenen Hände betrachtet. „Wir waren ziemlich lange zusammen. Er war für mich da, als ich erfahren habe, dass Sophie schwanger war und hat mir diesen Seitensprung verziehen. Wieso, weiß ich bis jetzt immer noch nicht. Wahrscheinlich, weil er mich regelmäßig selbst betrogen hat, ohne dass ich es gemerkt habe." Mit geöffnetem Mund starre ich ihn an und sage nichts. Was sollte ich auch sagen? Mitleid hat er sicherlich schon genug bekommen.

„Ein paar Monate nach unserem sechsten Jahrestag bin ich nach Hause gekommen. Wir haben in einer kleinen Wohnung gemeinsam gelebt. Ich war gerade mit der Uni fertig, habe in der Firma meines Pas angefangen und ich habe mich gefühlt, als würde meine Karriere erst richtig anfangen. Ich wollte Mike von einem Kunden erzählen, mein erster Kunde, seitdem ich in der Firma angefangen habe." Ich ahne nichts gutes und nicke deshalb nur.

„Es war früher Abend, ich war etwas länger im Büro und musste dann unerwartet zu Sophie, weil Lukas krank war und sie einen wichtigen Termin hatte. Ich habe ihn mitgenommen, um dann endlich zu Mike zu kommen und mich mit ihm auf die Couch zu kuscheln." Harry stockt und atmet tief durch.

„Ich habe Lukas gerade in sein Zimmer gebracht, da er während der Fahrt eingeschlafen ist. Danach habe ich Mike im Haus gesucht, bis ich im Schlafzimmer angekommen bin und ihn dort mit-" Erneut stoppt er und schüttelt den Kopf.

„Mein Bruder und er lagen in unserem Bett und ich musste mit ansehen, wie die beiden miteinander schlafen. Wie mein Bruder immer wieder in ihn-" Ich stehe auf, um Harry zu unterbrechen. Ich will gar keine Einzelheiten hören. Es ist schlimm genug, dass Christopher mit Harrys Freund geschlafen hat.

Und das gleiche wieder bei mir versucht hat.

„Es tut mir so leid, Harry.", hauche ich mit Tränen in den Augen und stehe dann vor ihm, bevor ich mich zu ihm runter beuge und ihn umarme. „Das hast du nicht verdient. Vor allem nicht, weil dein Bruder derjenige war, der mit deinem Ex-Freund geschlafen hat.", flüstere ich und schüttle kaum merklich den Kopf. Christopher ist nicht der böse Zwilling, er ist der falschgeratende Zwilling. Der Teufel.

„Ich will nicht, dass sowas nochmal passiert. Dass ich irgendwann nach Hause komme und meinen Freund mit meinem Bruder im Bett vorfinde. Oder mit jemand anderem. Er hat mich betrogen. Wieso? War ich ihm nicht genug? Ich bin kaputt, habe mich drei Jahre nicht mehr getraut, mich auf jemanden einzulassen. Bis ich dich gesehen habe. Ich will über meinen Schatten springen, kann es aber nicht. Dafür kenne ich dich noch zu wenig." Ich nicke verstehend, auch, wenn es wehtut, dass Harry mir zutraut, ihm fremdzugehen.

„Wir könnten uns kennenlernen. Ich werde dir beweisen, dass ich nicht so wie Miles bin.", flüstere ich und fahre vorsichtig durch seine perfekten Haare. „Mike", korrigiert er mich sofort, was mich rot werden lässt.

„Möchtest du mich denn noch kennenlernen? Nach Sonntag hatte ich das Gefühl, dass du mich nicht mehr sehen willst.", haucht Harry und legt seine Hände vorsichtig an meine Hüften, worauf ich etwas zurückzucke. „Ich möchte dich kennenlernen, Harry. Nichts lieber als das. Ich möchte mit dir zusammen sein." Den letzten Satz hauche ich nur und beiße mir auf die Lippe, als Harry zu mir hoch schaut.

„Gott, ich auch. Aber ich kann es nicht so einfach. Dich nicht einfach fragen, ob du mein Freund sein willst.", seufzt er und schüttelt traurig den Kopf. „Wir lernen uns erstmal kennen, vielleicht kannst du mich dann fragen.", flüstere ich und halte mich an Harrys Schultern fest, als mich leichter Schwindel überkommt. „Hey, alles okay?" Der Griff um meine Hüften verstärkt sich etwas, worauf ich etwas anfange zu zittern. „Kannst- kannst du mich bitte loslassen?", stottere ich und drehe den Kopf weg.

„Was ist los?" Ich gehe zu meinem Bett rüber und lasse mich schlapp auf dieses fallen. Plötzlich habe ich keine Kraft mehr und alles um sich herum dreht sich. „Mach mal die Beine hoch.", sagt Harry, übernimmt dies aber selbst, worauf ich nach ein paar Sekunden wieder klarer denken kann und mir eine Hand an den Kopf lege. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen, Louis?", fragt Harry besorgt.

„Weiß nicht, gestern Mittag." Harry schnalzt mit der Zunge und hält meine Beine noch für einen Moment hoch, ehe er diese wieder ablegt und auf mich hinab sieht. „Komm, wir machen dir etwas. Soll ich dir hoch helfen?" Ich schüttle langsam den Kopf und rolle mich auf Seite, bevor ich mich irgendwie aufsetze.

„Ich bin müde.", murmle ich und stehe lustlos vor Harry, der die Arme ausbreitet und mich vorsichtig anlächelt. „Tut mir leid, dass ich die Woche nicht da war.", flüstere ich und lehne meinen Kopf gegen Harrys Brust, bevor ich laut ausatme. „Mach dir keine Sorgen, Liam hat am Montag Morgen angerufen und gesagt, dass es dir nicht sonderlich gut geht. Was auch gar nicht gelogen ist, wenn ich dich so anschaue." Ich nicke und schlinge meine Arme um den muskulösen Rücken und verschränke meine Hände so miteinander, dass sie auf Harrys Steißbein liegen.

„Hat Christopher am Sonntag irgendwas gesagt?", frage ich vorsichtig und bin froh, dass ich nicht schon wieder anfange zu weinen, wenn ich an den Teufel höchstpersönlich denke.

„Nein, er ist danach ziemlich schnell gegangen. Die Stimmung war danach ziemlich im Eimer." Entschuldigend schaue ich zu Harry auf und atme tief durch, als sich wieder Tränen in meinen Augen sammeln. „Nicht weinen.", haucht Harry und streicht über meine Wangen, bevor er seine Lippen auf meine legt.

Das bringt das Fass zum Überlaufen. Laut schluchzend breche ich den Kuss ab und kralle mich in den viel zu teuren Anzug, den ich mit meinen Tränen ruiniere. „Fuck, tut mir leid." Dann steht auch noch Liam im Zimmer, der sofort auf mich zukommt. „Was ist passiert?", will er wissen und stellt sich vor mich, bevor er meine Wangen trocknet.

„Er- er hat mich geküsst.", kriege ich nach mehreren Versuchen hervor und raufe mir die Haare. „Einfach so. Wand- Harry.", schmeiße ich mit Worten um mich und bin froh, dass Liam bei mir ist und mich einfach nur im Arm hält. Harry steht wahrscheinlich nur verwirrt daneben, aber ihm zu sagen, dass sein Bruder mich geküsst hat, dann würde ich ihn komplett verlieren. Er würde mich nie wieder sehen wollen, weil ich dann genau so wie Mike wäre. Nein, ich bin wie Mike.

„Ich glaube, es wäre besser, wenn du jetzt gehst, Harry.", höre ich Liam sagen, während ich mich an ihn klammere und beinahe keine Luft mehr bekomme, weil es einfach zu viele Tränen sind. „Es tut mir leid, falls ich zu voreilig war.", höre ich Harry flüstern und dann seine Hand in meinen Haaren, worauf ich den Kopf schüttle und laut schlucke. „Es liegt nicht an dir.", hauche ich und merke, wie meine Stimme bricht.

Dann ist er weg und nach ein paar Minuten kann ich endlich wieder vernünftig Atmen und gehe aufgewühlt in meinem Zimmer umher. Liam steht nur da und beobachtet mich schweigend.

„Lou?" Ich drehe mich etwas zu schnell in seine Richtung und nicke. „Was ist am Sonntag noch passiert, von dem ich nichts weiß?" Zu schnell antworte ich mit einem „Nichts", womit klar ist, dass es nicht stimmt.

„Hat es was mit dem Kuss von gerade zu tun? Sonst warst du nie so und bist durch die ganze Wohnung gerannt, als du nach Hause gekommen bist. Du bist fast durchgedreht, als du letzte Woche nach Hause gekommen bist und Maya und mir stolz mitgeteilt hast, dass du ihm einen geblasen hast. Obwohl wir gerade dabei waren, andere Sachen zu tun."

Mit roten Wangen schaue ich meinen besten Freund an und setze mich dann auf mein Bett. „Er hat mich geküsst.", sage ich nur und konzentriere mich darauf, dass meine Hände nicht so sehr zittern.

„Hat Harry dich am Sonntag irgendwie angefasst, obwohl du es nicht wolltest?" Liam hockt sich vor mich, während er sich seine Wut verkneift. Jedoch auf den Falschen.

„Nicht Harry, Liam.", hauche ich und kralle mich in seine Hände, welche ich einfach in meine genommen habe. „Warte, was?" Ich beiße mir auf die Unterlippe und atme zittrig aus. „Sein Bruder. Er hat einen Zwillingsbruder. Nachdem ich dich angerufen habe, bin ich aus dem Badezimmer gegangen und dann war da Christopher. Er hat mich geküsst und seine Hände auf meinen Hintern gelegt." Schluchzend schließe ich die Augen, was es nicht besser macht. Die Bilder sind immer noch da, egal ob ich meine Augen schließe oder sie geöffnet habe.

„Dieses Arschloch-" Liam will aufspringen, doch ich halte ihn zurück und schüttle mit dem Kopf. „Du darfst Harry nichts davon erzählen. Ich durfte dir nichts davon erzählen. Du musst das für dich behalten.", flehe ich ihn an.

„Du musst es ihm sagen, Louis. Sein Bruder hat dich ohne deinen Willen angefasst. Er hat dich sexuell belästigt. Das ist strafbar.", sagt mein bester Freund verständnislos und schüttelt den Kopf. Einen kurzen Moment schaue ich ihn an und atme tief durch.

Dann sage ich ihm alles. Ich erzähle ihm von Mike und Harrys daraus hervorgehenden Ängsten. Von dem Sonntag und auch von dem Grund, wieso ich die letzten Tage so war, wie ich nunmal war und bin froh, dass Liam mich danach in den Arm nimmt und mich dabei trösten zu versucht.

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