Eine Geschichte ohne Namen (Teil 2)
Sisko stellte sich vor, was geschehen würde, wenn die Kroptaner anfingen, jeden Menschen zu überprüfen, ob er tatsächlich ein Mensch oder doch ein Kroptaner ist.
Er befürchtete, dass sich dieselbe Paranoia breitmachen würde, mit der die Föderation es auch schon während des gerade beendeten Krieges gegen das Dominion zu tun hatte.
„Natürlich sind wir grundsätzlich bereit Ihr Problem zu lösen. Ich muss allerdings darauf aufmerksam machen, dass es Hexenjagden in der Föderation nicht gibt und nicht geben wird. Die Föderation ist darauf aus den Frieden so weit wie möglich zu sichern. Dazu gehört es, dass wir wo wir können auf Gewalt verzichten und statt dessen versuchen, uns diplomatisch mit anderen Völkern zu einigen. Gleichzeitig ist es eines unserer Ziele jedem Volk den Raum zu bieten, den es benötigt um zu leben. Wir werden also nach einem geeigneten neuen Heimatplaneten Ausschau halten, wo diese Personen in Frieden leben können, ohne – für andere – eine Bedrohung darzustellen – auch nicht mehr für Ihr Volk. Ich hoffe, dass wir dabei eine gute Zusammenarbeit erfahren werden."
Der klingonische Vertreter sah zunächst den Romulaner an. „Ich bekomme Kopfschmerzen, wenn ich diesen Romulaner schon wieder heulen höre... Im Gegensatz zum Tal Shia taugt unser Geheimdienst etwas... Uns ist schon seit geraumer Zeit bekannt, dass Leute Ihres Volkes auf klingonischen Planeten leben. Nun, es mag sein, dass es im Reich und in der Föderation zu Ärgernissen kommt bzw. kam – das Imperium hat derlei Probleme nicht und wir sehen darin auch keines." Er grinste den Romulaner an. „Warum wohl!?"
Er stand auf, nickte kurz der Kroptanerin zu und ging. In der Tür blieb er stehen und drehte sich ein wenig zum Romulaner um. „Ach da fällt mir ein... bisher wurden 22 Kroptanische Schiffe zerstört... seit ich denken kann schießen Klingonen nicht auf halb wehrlose Ziele – wie ehrenwert und tapfer."
Er ging schließlich durch die Tür und lachte brüllend. „In jedem Romulaner steckt ein Held... wer hätte das gedacht!"
Die Tür schloß sich hinter ihm.
Der Romulaner sah dem Klingonen mit wütendem Blick nach. Sisko fehlten die Worte.
***
Mirka passten an dieser Situation zwei Dinge nicht: Sisko hatte offensichtlich nicht richtig zugehört und anschließend musste sie sich anhören, wie der Klingone die Schiffe ihres Volkes beleidigte.
„In erster Linie, ist es Ihr Problem, ob die von der Splittergruppe sich unter sie gemischt haben oder nicht. Deswegen können wir ja auch darauf verzichten, Ihnen bei diesem Problem Hilfe zu leisten. Uns geht es darum, diejenigen zurückzuholen, die nicht freiwillig mit der Splittergruppe mit gegangen sind oder erst infolge der Einmischung der Splittergruppe geboren wurden. Da wir nicht vorhaben jemanden anzugreifen, bitten wir Sie lediglich darum, uns bei diesem Vorhaben freie Bahn zu lassen."
Die Tanara teilte Mirka in diesem Augenblick mit, was sie dem Romulaner sagen sollte.
„22 Schiffe, das heißt 22 mal ungefähr 500 Unschuldige. Ihnen dürfte doch klar sein, dass unsere Tanara dies eventuell als eindeutigen Angriff auslegt. Sollte so etwas noch einmal geschehen, muss das Romulanische Reich mit Konsequenzen rechnen."
Mirka gefiel der Gedanke an die vermutlich kommende Energieverschwendung nicht. Zum einen hatten die Kroptaner bereits genug Feinde, zum anderen war es wesentlich einfacher, sich zurückzuziehen und die Romulaner Romulaner sein zu lassen. Schließlich wären diese Jahrzehnte lang unterwegs, um auch nur die äußerste Grenze von Kroptan angreifen zu können.
Bevor sie auf ihr Schiff zurückging sagte sie noch: „Denken Sie über unser Anliegen nach und teilen Sie dies bitte auch dem Klingonen mit."
***
Zurück auf ihrem Schiff musste Mirka sich von Ilia vorwerfen lassen, dass sie die Konferenz mit einer Drohung beendet hatte.
Mirka versuchte ihr klar zu machen, dass sie nur das weitergegeben hat, was sie weitergeben sollte. Sie musste der Tanara gehorchen, auch wenn es ihr nicht passte.
Schließlich hatte sie sich, als es an der Zeit war, entschieden Kriegerin zu sein. Diese Entscheidung trifft man nur einmal, denn die Fähigkeiten der Kroptaner werden in den darauffolgenden Jahren an den Beruf angepasst. Zum Kriegersein gehört es dazu, diejenige zu schützen, die die Aufgabe hat, mit ihren Entscheidungen das Volk zu schützen, und das ist die Tanara. Ein Handeln gegen die Tanara würde bestraft werden. Mirka hätte theoretisch nur die Möglichkeit gehabt, ihrer Schwiegermutter zu sagen, wie blöd diese doch ist und zu versuchen, sie von einer besseren Lösung zu überzeugen. Aber meistens kam Mirka bei ihrer Schwiegermutter nicht über die Beleidigungen hinaus.
***
Mirka beschloss sich mit ihrer Tochter zu beschäftigen anstatt sich über die Tanara aufzuregen. Doch auf ihrem Schiff war Viola nicht aufzufinden. Besorgt machte sich Mirka auf den Weg, um auf der Station nach Viola zu suchen. Sie spürte, dass Viola sich in Gefahr befand.
***
Viola hat einen Ort zum spielen gesucht. Wo andere mit ihr zusammen spielen. Doch niemand auf der Station war bereit dazu. Deswegen suchte sie weiter. Und wurde plötzlich von einem mit diesen Spitzen Ohren gepackt. Ein älterer Romulaner sagte ihr, dass sie eine Spionin sei. Dies würde Konsequenzen für sie haben, man könne es ja schließlich nicht durchgehen lassen, dass sich eine Kroptanerin auf das Schiff schmuggelt. Auch wenn sie noch nicht erwachsen ist. Sie wurde weiterhin festgehalten, während der Romulaner über ihre Strafe nachdachte.
***
Mirka war sich jetzt sicher, wo sich Viola befand und rannte zum Romulanerschiff. Dort angekommen sah sie, wie ihre Tochter von zwei Romulanern festgehalten wurde. Der Romulanische Stellvertreter stand vor Viola und sah nun zu Mirka herüber.
„Ihnen dürfte klar sein, dass wir es nicht ungestraft lassen können, was dieses Kind getan hat. Sie werden Verständnis dafür haben müssen, dass wir Ihre Welt davor abschrecken wollen weitere Versuche der Spionage durchzuführen."
Er wollte Viola also Leid zufügen. Mirkas Zorn wuchs.
„Lassen Sie meine Tochter los!" fauchte sie.
Doch der Romulaner weigerte sich auch noch nach mehrmaligen Aufforderungen, den entsprechenden Befehl zu geben.
Mirkas Zorn kochte über. Sie machte eine Bewegung mit ihren Händen und der Romulaner wurde wie aus dem Nichts gegen die Wand hinter ihm geschleudert. Man hörte wie sämtliche Luft aus seinen Lungen entwich und Knochen brachen. Er blieb zusammengesackt an der Wand liegen.
Als nächstes versuchte Mirka Viola aus den Händen der anderen Beiden Romulaner zu befreien. Doch diese schafften es Mirka zu packen. Der eine schlug ihr in die Birha, so dass sie das Bewußtsein verlor.
Als sie wieder zu sich kam, befand sie sich in einer Arrestzelle auf der Station. Ihr Blick war verschwommen, dennoch versuchte sie zu erkennen, wer sich hinter dem Kraftfeld befand...
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