
Sometimes Love Needs A Spark Of Magic
Hier reiche in letzter Sekunde noch meine Abgabe für den Schreibwettbewerb von Elena_Stylinson28 ein. Da der Klappentext bewertet wird, gibt es den noch kurz vorab:
Claire ist eine angehende Hexe. Magie ist alles, was für sie zählt. Mike jedoch sieht das ganz anders, denn Magie hat sein Leben zerstört. Als beide sich plötzlich in Gefahr befinden, muss Mike jedoch über seinen Schatten springen - und bringt damit Claires Meinung ins Wanken...
Nun endlich zu der Kurzgeschichte :)
Sometimes Love Needs A Spark Of Magic
Magie. Liebe. Beide mächtig. Beide voll Licht und Finsternis. Und doch so verschieden.
Als angehende Hexe ist einem beides mehr als vertraut und doch kann ich die Frage, die mir Mike gestellt hat, nicht sofort beantworten. Was ist für mich wichtiger? Magie oder Liebe?
»Die Frage ist viel zu leicht.«, sage ich schmunzelnd. »Magie natürlich.« Zur Demonstration lasse ich ein paar Funken aus meinen Fingerspitzen sprühen.
»Bist du dir sicher?«, hakt er nach und schaut in den Sternenhimmel über uns. Die Wiese ist bedeckt mit Tau und die Stille des Waldes tut mir gut.
»Bin ich.« Während ich das sage, packe ich Mikes Hand. Ich glaube, dass er es falsch auffasst. Ich habe nichts gegen die Liebe, doch weiß ich, dass meine Magie immer bestehen bleiben wird, wohingegen die Liebe oftmals vergänglich ist. Ich war noch nie ein Fan von Risiken.
Ich kann verstehen, dass Mike das anders sieht. Schließlich war Magie es, die ihm das Leben so schwer machte. Seit einem Teleportationsunfall ist er querschnittsgelähmt - seit dem Tag, hat er seine Magie nie mehr genutzt. Und das ist in Ordnung so. Aber ich bin nicht Mike. Ich brauche das. Es erfüllt mich.
Auf einmal sehe ich etwas im Gras aufblitzen. Ein blaues Leuchten, das ich nicht recht einordnen kann.
Augenblicklich lasse ich Mikes Hand los und greife danach. Es sieht aus wie ein Diamant, doch dieses Glühen ist untypisch und eigenartig. Ein hoher Klang ertönt, so schrill, dass ich denke mir würde schwarz vor Augen werden.
Dann ist es still. Und der Diamant ist verschwunden. Mike sieht mich argwöhnisch von der Seite an. Mit zitternden Händen wende ich mein Gesicht wieder ihm zu.
»Alles gut?«, fragt er.
Nein. Nein, absolut nicht.
»Ich glaube schon.«, antworte ich, aber man hört, wie überrumpelt ich bin. »Das war seltsam. Aber du hast den Diamanten doch auch gesehen, oder ?«
»Klar habe ich das. Ich kann vielleicht nicht laufen, aber sehen ja sehr wohl.« Auch wenn er es nicht so meint, habe ich das Gefühl, dass er angepisst ist.
»Ich habe das nicht so gemeint.« Ich starre perplex auf meine nun leere Handfläche. Wie kann dieser dumme Diamant weg sein?! »Ich bin mir nur unsicher, ob mein müder Verstand mir nur einen Streich spielt.«
»Wenn dem so wäre, tut es meiner wohl auch.«, erwidert Mike und gähnt herzhaft. »Ich denke, wir sollten bald wieder zurück zum Internat. Wir dürfen eigentlich gar nicht so lange hier draußen sein.«
Da hat er recht. Vielleicht sollten wir eine Nacht darüber schlafen und -
Der Diamant taucht wieder in meiner Hand auf. Nein, nicht der Diamant. Nur das Licht, das er in sich barg, leuchtet nun wieder in meiner Hand.
»Du hast einen Magiespeicher gefunden. Ich kann's kaum glauben!«, flüstert Mike voller Ehrfurcht.
Magiespeicher können alles sein. Nur eines haben sie immer gemeinsam: Sie speichern Magie und geben diese an Hexen weiter. Doch ich hätte nicht damit gerechnet, in diesem Waldstück einen zu finden.
Plötzlich vernehme ich ein Rascheln zwischen den Baumkronen. Ein Schatten huscht durch das dichte Astgerüst. Rote Augen leuchten auf.
»Ein Nebelläufer.«, realisiere ich. »Jetzt weiß ich, wo der Magiespeicher herkommt.«
Nebelläufer sind Wesen, die niemand so recht beschreiben kann. Einmal vernimmt man sie als Schatten, ein andermal als weißen Dunst oder Rauch. Nur die glühenden Augen verraten sie. Doch sie werden gefürchtet - und ich habe gerade einen ihrer Magiespeicher in mir aufgenommen.
Ich schlucke.
Das ist schlecht. Verdammt schlecht.
»Mike, komm.« Ich hieve Mike hoch und helfe ihm, sich wieder in seinen Rollstuhl zu setzen. »Du musst zurück zur Schule. Gib irgendwem Bescheid, aber du musst hier sofort verschwinden.« Auf keinen Fall darf ihm etwas passieren.
»Ich lasse dich nicht allein.«, hält er dagegen.
»Das solltest du aber.«, sage ich entschlossen. »Sonst sind wir gleich beide tot.«
»Dann ist das eben so. Aber ich lasse dich ganz sicher nicht hier zurück.« Ich sehe ein Flackern in seinen Augen. Magie. Er hat sie nicht mehr benutzt seit…
Seit dem Unfall. Wieso will er sie gerade jetzt wieder zum Einsatz bringen?
»Ich bin der einzige von uns, der Teleportationszauber beherrscht.«, erwidert er auf meinen schockierten Blick hin. »Also… Wollen wir?«, fragt er und streckt mir seine Hand entgegen.
»Bist du dir si-«
»Ja, bin ich Claire.«, unterbricht er mich. »Und jetzt lass uns hier abhauen.«
Schneidender Wind streift an uns vorbei und rückt immer näher. Ich weiß, dass das der Nebelläufer ist. Er pirscht sich leise an - um dann mit einem mal zuzuschlagen.
»Also gut.«, stimme ich Mike zu und nehme seine Hand. Seine Haut ist warm und seine Finger schließen sich sanft um meine.
Seine Augen beginnen hell zu leuchten. Ich höre den Wind hinter uns bedrohlich zischen.
Dann ist es still.
Alles, was ich sehe, ist Finsternis. Ich weiß, dass es an der Teleportation liegt, doch es lässt mich dennoch vor Furcht zittern. Ich befürchte, dass etwas schiefgelaufen ist, aber dann…
Ich spüre wieder festen Boden unter meinen Füßen. Wir sind im Internat. Mike hält immer noch meine Hand und ich entziehe sie ihm nicht.
»Du… Du hast es geschafft!« Ich bin überwältigt. Ich hätte nie erwartet, dass Mike seine Magie je wieder benutzen würde. Aber für mich hat er es getan…
»Ja… Das hab ich.«, sagt er und er klingt glücklich. Wirklich glücklich.
Unsere Hände sind weiterhin miteinander verschränkt. Wir beide sehen darauf, scheinen aber nicht die Absicht zu haben, etwas daran zu ändern. Ich beuge mich zu ihm, um ihm direkt ins Ohr zu flüstern:
»Vielleicht entscheide ich mich irgendwann ja für die Liebe.«
Ich kann meinen Blick nicht von ihm lösen. Ich mochte Mike schon immer, aber wie sehr, wird mir jetzt erst so wirklich bewusst.
»Oder vielleicht doch jetzt?«, haucht er.
»Vielleicht.« Ein kurzer Kuss auf seine Lippen besiegelt meine Antwort. Verblüfft sieht Mike mich an. Ich lächle bloß. »Morgen«, sage ich. »Morgen reden wir darüber.«
Manchmal sind Entscheidungen schwierig zu treffen. Aber manchmal muss man sich eben nicht entscheiden.
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Der reine Text der Geschichte hat 1011 Wörter.
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