s i e b e n ✔
Es dauert nicht lang, da sitzen alle auf einem der Drachen.
Es ist ein ungewohntes Gefühl, auf einem Tier zu sitzen, welches die Wikinger Jahre lang für ihren Feind hielten.
Und jetzt fliegen sie auf ihnen.
,,Hicks, wie wollen wir das Vieh denn besiegen. Es ist riesig, schon vergessen?" gibt Astrid nach einer Weile zu bedenken.
Plötzlich wird Fischbein, der sich verkrampft an dem Seil vom Gronkel festhält, hellhörig:
,,Ähm, wie bitte, was ist riesig?"
,,Die Drachenkönigin." erwidert sie, doch wartet immer noch eine Antwort auf ihre Frage:
,,Das . . . hab ich mir noch nicht überlegt."
,,Wie, das hast du dir noch nicht überlegt? Wird langsam mal Zeit, findest du nicht?" gibt sie von sich.
,,Warte, warte. Soll das heißen, wir steuern mit Drachen auf eine fremde Insel zu, auf der es von wilden Drachen nur so wimmelt, um einen riesigen Drachen zu bekämpfen, der uns mit einem Mal verschlingen kann?" fasst Rotzbakke noch mal zusammen, der sich an den Hörnern des Riesenhaften Alptraums festhält.
,,So in etwa." erwidert Hicks, der hinter Astrid auf dem Nadder sitzt.
,,Mann, das wird ja immer besser." gibt nun auch Taff von sich, der, wie seine Schwester, auf einem der beiden Zipperköpfe sitzt.
,,Sieh es mal so, wenn wir Glück haben, können wir richtig Chaos anrichten." meint diese mit einem schadenfrohen Grinsen.
Dann ist es soweit.
Von weitem können sie schon die Insel sehen, obwohl es der Nebel nicht wirklich leicht gemacht hat.
Die Schreie der Wikinger sind zu hören und das Brüllen des gewaltigen Drachen.
,,Alles klar, Leute.
Angriff!!"
Im Sturzflug rasen Sieben auf den meterhohen Drachen zu.
Im letzten Moment ziehen sie hoch.
,,Raff, Taff, passt nach hinten auf.
Schneller, Fischbein." ruft Hicks ihnen zu.
Sie können schon Haudrauf und Grobian erkennen und Taffnuss kann sich kaum halten:
,,Cool, oder? Wir reiten auf Drachen, wir reiten auf Drachen, alle!"
,,Und hoch, Steilflug!
Fischbein, die Fakten."
,,Alles klar. Schädel und Schwanz fett gepanzert, zum schlagen und klatschen, beides meiden.
Kleine Augen, große Nasenlöcher.
Setzt auf Gehör-und Geruchsinn."
fasst er zusammen.
,,Alles klar. Bakke, Fisch, bleibt im toten Winkel und macht Lärm, verwirrt ihn.
Raff, Taff, checkt ab, wie viel Schuss er maximal hat. Macht ihn wild."
,,Das ist meine Spezialität."
,,Seit wann? Ich kann viel nerviger sein, oder?"
Mit diesen Worten lässt er sich kopfüber hängen und streckt seiner Schwester die Zunge raus.
,,Macht was ich euch gesagt hab. Ich bin so schnell wie möglich zurück."
Raff verdreht die Augen und sie erledigen ihre Aufgabe.
Astrid lenkt Sturmpfeil zu den brenndenden Schiffen, um Ohnezahn zu befreien, während die anderen versuchen, denn Riesen aufzuhalten.
Kora fliegt gerade um den gegnerischen Drachen her, als sie zur Seite schaut, zu den Schiffen.
Doch als sie wieder nach vorne blickt, sieht sie nur noch, wie sich der Schwanz des Drachen in ihre Richtung bewegt.
,,Los, los, schneller!"
Sie versucht ihren Drachen anzutreiben, schneller zu fliegen.
Doch just in dem Moment, als sie es fast geschafft hätten, trifft es sie und sie landen hart auf dem mit Kieseln bedeckten Boden.
Mit einem Stöhnen stützt sich Kora auf ihre Hände, doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Der Fuß des gewaltigen Drachen kommt genau auf sie zu, doch bevor er sie erreicht, kommt der Schattenbrecher und schießt ein paar Mal schnell hinter einander auf diesen, sodass er knapp neben ihm und Kora aufschlägt.
Ungläubig sieht sie zu dem dunkelvioletten Drachen, der immer noch angespannt vor ihr steht.
Er hat sie gerettet, obwohl er jahrelang eingesperrt war.
Obwohl er weiß, dass auch Kora daran beteiligt war.
Als er zu Kora schaut, macht er eine Bewegung mit seinem Kopf, welche wohl meint, sie solle wieder aufsteigen.
Als sie sitzt, fliegt er sofort los.
Dann, kurze Zeit später erblickt sie Hicks auf Ohnezahn von den Booten aufsteigen:
,,Sie sind frei."
Sie versuchen weiter, den Drachen zu bekämpfen, doch was die Wikinger auch tun, es zeigt keine Wirkung.
Dann versucht Hicks mit Ohnezahn die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Mit ungeheurer Geschwindigkeit rast Ohnezahn auf den Riesen zu und schießt ihn mit einem Plasmablitz ab.
Genau an der Stelle, wo sie ihn getroffen haben, kommen zwei Flügel zum Vorschein.
Allem Anschein nach wollen sie ihn in die Luft bewegen.
Und es klappt.
Hicks und Ohnezahn erheben sich in die Lüfte, dicht gefolgt von dem riesigen Drachen.
Gebannt beobachten die Anderen, wie sie in den Wolken verschwinden.
Ein paar Mal erleuchten Blitze den dunklen Himmel und man erkennt den gewaltigen Schatten des Biestes.
Dann sehen die Wikinger, wie er im Sturzflug hinter den beiden her rast, in die Tiefe.
Ein letztes Mal schießt der Nachtschatten und trifft genau ins Maul seines Verfolgers.
Es sieht so aus, als würde er anfangen von innen zu verbrennen. Seine Flügel sind schon regelrecht zerfetzt.
Er stürzt zur Erde und eine Explosion entsteht, doch keiner konnte erkennen, ob es Hicks und Ohnezahn noch irgendwie rausgeschafft haben.
Was dann folgt, ist Stille.
Eine furchtbare Stille.
Sie laufen sofort zur Absturzstelle und sehen Ohnezahn mit verschränkten Flügeln und abgerissenem Sattel am Boden liegen.
Von Hicks fehlt jede Spur.
Haudrauf läuft sofort zu ihm und kniet sich neben den Drachen.
Leise Schluchzer sind zu hören.
Allen Wikingern ist anzusehen, dass es auch ihnen schmerzt.
Dann hört man eine leise Entschuldigung von dem Anführer.
Wie auf's Stichwort öffnet Ohnezahn seine Flügel und Hicks kommt zum Vorschein, als hätte der Drache auf eine Entschuldigung gewartet.
Sofort nimmt ihn sein Vater in die Arme, schmeißt seinen Helm auf den Boden und horcht nach seinem Herzschlag.
,,Er lebt. Du hast meinen Jungen gerettet."
Jubel bricht unter den Wikingern aus und auch die Drachen scheinen sich zu freuen. Vor Freude umarmt Kora ihren Bruder.
Dann legt Haudrauf seine Hand auf den Kopf des Nachtschattens und sagt ihm noch etwas, als Grobian dazu kommt und mit ihm redet, was man unter dem lauten Gejubel der restlichen Wikinger nicht vesteht.
Nicht lange, da sind Wikinger und Drachen wieder zurück auf Berk. Natürlich müssen jetzt Umbaumaßnahmen getroffen werden. Man will ja, dass sich auch die Drachen in ihrem neuen Zuhause wohl fühlen.
Nach ein paar Stunden kommt Koras Bruder auf seinem neuen Freund angeflogen:
,,Hey, Schwesterchen. Lust auf ein kleines Rennen? Doch ich muss dich warnen, gegen Hakenzahn hast du und dein kleiner Schoßdrache keine Chance."
,,Das wollen wir ja mal sehen." antwortet Kora und steigt auf.
,,Du hast deinen Drachen Hakenzahn genannt?"
,,Ja, passt doch. Jetzt hör mit dem Geschwätz auf und komm."
Doch schon nach kurzer Zeit können die Beiden Hicks und seinen Drachen Ohnezahn ausmachen.
Sie fliegen zu ihm und den Anderen und zusammen machen sie einen Flug über ihre Heimat.
Ganz Berk hat sich schnell verändert, zum Guten natürlich.
Die Wikinger leben mit den Drachen zusammen.
Zwar spielt hier das Wetter nie so ganz mit, doch was tut das schon zur Sache?
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