d r e i ✔
Später, Hicks und Kora kommen gerade in die große Halle, als Grobian noch einmal die Fehler durch geht:
,,Also, was hat Astrid heute im Ring für Fehler gemacht?"
,,Ich hab meinen Hechtsprung schlecht getimed. Der war zu lasch. Hab mir den Rückwärtssalto versaut."
,,Aha, war nicht zu übersehen." stimmt Raffnuss zu.
,,Nein, nein, du warst toll. War voll Astrid."
Bei den Worten ihres Bruders muss Kora die Augen verdrehen.
,,Sie hat recht. Ihr müsst streng mit euch sein."
Sie kommen bei den Anderen an und Grobian fährt fort:
,,Was hat Hicks falsch gemacht?"
Raffnuss antwortet als erste:
,,Er war dabei?"
,,Er hat sich nicht fressen lassen?"
Astrid setzt noch eins drauf:
,,Er ist nie da, wo er sein soll."
,,Danke, Astrid."
Sagt Grobian, als er den Zwillingen eins auf den Deckel gibt.
Hicks geht an Rotzbakke vorbei, der provokativ auf die freien Plätze rutscht, um ja nicht Platz für ihn zumachen. Er geht einfach weiter und setzt sich an einen leeren Tisch. Kora schaut von dem Tisch mit den Anderen, zum Tisch mit ihrem besten Freund.
Natürlich lässt sie Hicks nicht allein sitzen und beschließt, sich zu ihm zu gesellen.
Sie zwinkert ihm zu.
,,Das was hier drin steht müsst ihr im Schlaf können."
Grobian haut einen dicken Wälzer auf den Tisch:
,,Das Drachenhandbuch.
Alles was wir wissen, über alle Drachen, vom denen wir was wissen."
Von draußen hört man einen Donnerschlag.
,,Heute keine Angriffe.
Heute wird gepaukt."
Mit diesen Worten verlässt Grobian die Halle.
Die Zwillinge sind gar nicht begeistert:
,,Wie jetzt? Wir müssen lesen?"
,,Das können wir doch noch auf'm Friedhof."
,,Wozu lang und breit über was lesen, wenn man das, worüber man liest, auch gleich umbringen kann?" schließt sich Rotzbakke den Zwillingen an.
Fischbein kann sich jedoch vor Freude kaum halten:
,,Oh, ich hab's sicher schon ganze sieben Mal durch.
Da gibt's so ein Wasserdrachen, der spritzt dir kochendes Wasser ins Gesicht und dann ist da noch einer, der buddelt sich durch . . . "
,,Jaja, klingt voll genial. Wir waren kurz davor, es zu lesen."
,,Aber jetzt?" beendet Taffs Schwester seinen Satz.
,,Ihr könnt ja lesen, ich geh umbringen." beschließt Rotzbakke und steht auf.
Auch die Anderen springen auf gehen hinterher.
Astrid ist die Letzte.
Langsam geht Hicks auf das Buch zu:
,,Tja, das heißt, wir teilen es uns?"
,,Hab's schon durch." sagt sie schnell und verschwindet wie die Anderen.
Geknickt schaut er auf das Buch, welches er jetzt ganz für sich alleine hat.
Mit ihm setzt sich Hicks wieder an den Tisch.
Nach ein paar Minuten steht die Schwarzhaarige auf:
,,Ich geh dann, wir sehen uns morgen, ja?"
,,Ja."
Als Kora rausgeht, erblickt sie noch die Anderen, die den Hang runtergehen und rumalbern.
Doch sie geht in Richtung Arena, wo die Drachen schon laut brüllen.
Sie ist mit der Fütterung dran, muss aber extrem vorsichtig sein, beim ersten Mal hätte sie beinahe ihre Hand verloren.
Nachdem alle versorgt sind, sieht sie sich noch einmal um, als ihr Blick an dem Käfig mit dem Teufelsschatten hängen bleibt.
Er ist still, die ganze Zeit.
Er hat nicht gebrüllt, nicht gefaucht wie die anderen Drachen.
Auch, als Kora ihm das Fressen reingeworfen hatte, keinen Muchs hat er gemacht, jedenfalls hat sie nichts gehört.
,,Da stimmt doch was nicht."
Langsam und so leise wie möglich nähert sie sich dem Käfig.
Immer noch nichts.
,,Wie kann das sein?"
An jedem Käfigtor gibt es eine kleine Luke, die man öffnen kann, um den Drachen das Futter zu geben, ohne zu nah ranzukommen.
Manche Drachen sind schlau und warten, bis diese geöffnet wird und schnappen zu. Doch dieser hier nie. Er ist nicht dumm, das weiß die Wikingerin.
Langsam bewegt sie ihre Hand dorthin.
Leise öffne sie sie, doch nichts passiert.
Die Schwarzhaarige reißt sich zusammen und schaut durch.
Als sie hindurch sieht, starrt sie in zwei große, dunkle Augen. Vor Schreck hätte sie beinahe die Klappe zugeknallt, doch irgendwas hindert sie daran, wegzugehen.
Seine Augen, sie sind unglaublich.
Er schaut das Mädchen an, fixiert sie.
Sie glaubt einfach nicht, was sie hier tut.
Doch in seinen Augen sieht sie keine Spur von einem blutrünstigen Wesen. Sie sieht . . . sich selbst.
Doch dann schüttelt er sich, sieht sie nochmal kurz an und verschwindet wieder im Schatten.
Langsam schließt sie die Klappe.
,,Kora!? Was tust du da?"
Überrascht dreht sie sich zu ihrem Bruder:
,,Was tust du hier? Ich dachte, du wärst mit den Anderen weg?"
,,Ich hab gesehen, wie du hierher gegangen bist."
,,Ja, ich bin hierher gekommen, weil ich die Drachen füttern musste." gab sie von sich.
,,Ich hatte ein komisches Gefühl dabei und bin dir gefolgt, dann sah ich, wie nah du an der Tür standest.
Mann, Kora. Das Vieh ist gefährlich."
,,Wieso sorgst du dich plötzlich?"
,,Weil du meine Schwester bist. Ich muss dich doch beschützen."
Sie starrt ihn mit großen Augen an.
,,Außerdem würde Vater mich umbringen, wenn er nach Hause kommt und ich ihm beichten müsste, seine einzige Tochter wäre von einem Drachen gefressen worden ."
Kora fängt an zu lächeln:
,,Da ist er ja wieder."
Auch er grinst:
,,Ich war nie weg."
Zusammen machen sie sich auf den Weg zu den Anderen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro