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What do you think?


Ich hatte nicht geglaubt, dass Ashley selbst ihre Musik produzierte, aber ich wurde eines Besseren belehrt, als ich in ihr Wohnzimmer trat. Das Erste, was mir ins Auge fiel, war das Keyboard, das neben zwei Gitarren stand und gemeinsam mit dem riesigen Schreibtisch den Blickfang des Raumes darstellte. Auf dem Schreibtisch lag ein weiteres, kleineres Keyboard, ein Laptop und am Rand standen zwei riesige Boxen, die mindestens doppelt so groß wie mein eigener Kopf waren. Ich war stehen geblieben und musterte das gesamte Equipment mit großem Interesse, Ashley hingegen hatte sich an ihren Laptop gesetzt und ihn angeschaltet.

"Ich wusste nicht, dass du deine Musik selbst produzierst", stelle ich wahrheitsgemäß fest und trat neben sie, um sie bei ihrem Tun besser beobachten zu können.

"Tja, ich stecke voller Überraschungen", grinste sie und öffnete ein Projekt. "Ich mach das schon ewig, weißt du? Und, wenn ich es selber mache, habe ich die volle Kontrolle drüber, das finde ich besser, als irgendjemandem zu sagen, wie ich es ungefähr haben will." Sie hatte sich zu mir gedreht und blickte zu mir auf, aber als das Programm sich geöffnet hatte, drehte sie sich wieder zum Bildschirm. Auch ihr richtete mein Augenmerk nun auf das Gerät, kam aber relativ schnell zu dem Schluss, dass ich nichts von dem verstand, was sich auf dem Bildschirm abspielte.

"Was ist das alles?" Ich stützte mich auf dem Schreibtisch ab und beobachtete neugierig, wie die Maus sich vor meinen Augen bewegte. Ich hatte so etwas wie ein Produktions-Programm noch nie zu Gesicht bekommen und auch, wenn es unglaublich komplex und undurchsichtig wirkte, so fand ich es interessant, sehr sogar.

"Das" Sie deutete mit der Maus auf verschiedenen Spuren, die den meistens Platz einnahmen. "ist der Song. Hier arbeitest du drin, nimmst auf, fügst Ein und alles Weitere." Ich richtete meinen Blick ein wenig nach rechts und entdeckte die Namen für die verschiedenen Spuren, neben so etwas wie den Drums, gab es drei verschiedenen Leads, viele Spuren, die als 'Fills' bezeichnet wurde, welche die als 'Chords' und eine Spur, die als 'Bass' benannt wurde. Bei ein paar Sachen konnte ich mir denken, was für eine Funktion sie in dem fertigen Stück hatten, bei anderen wiederum hatte ich keinen blassen Schimmer.

"Ich kann zum Beispiel eine sogenannte MIDI-Spur anklicken und alles, was ich da gemacht habe mir ansehen und auch bearbeiten. Ich kann alles nach Belieben verschieben, ändern oder neu aufnehmen, wenn mir etwas nicht passt." Ein Fenster am unteren Rand des Bildschirms poppte auf und zeigte verschiedenen Noten an, die darin eingezeichnet worden waren.

"Ich kann sie auch einzeichnen oder einspielen, wenn ich mich zum Beispiel beim Aufnehmen verspiele, kann ich das danach immer noch beheben, indem ich die Noten an den richtigen Platz verschiebe, aber das lassen wir mal, weil ich hier schon fertig bin." Sie schloss das Fenster wieder und deutete auf den linken Part des Bildschirms.

"Hier hab ich meine Samples, also die Sounds, die ich benutzen kann, um etwas aufzunehmen." Ich hatte zwar nicht danach gefragt eine Einführung in ihre Software zu bekommen, aber ich brachte es nichts übers Herz, sie zu unterbrechen, weil wieder dieses Leuchten in ihre Augen getreten war, das ich so unglaublich schön fand und außerdem war es auch nicht völlig uninteressant, was sie da erzählte.

"Und jetzt pass auf, das hier sind sogenannte Filter, ich kann zum Beispiel einen Reverb, also sowas wie ein Echo, über eine Spur legen." Sie zog etwas über eine Midi-Spur. "Dann wird aus diesem Sound", sie drückte die Leertaste und ein paar – ich würde sie als träumerisch bezeichnen – Akkorde erfüllten den Raum. "So etwas." Sie verschob ein paar Regler und plötzlich klangen die Akkorde ganz anders. Ich staunte nicht schlecht, das war wirklich verdammt interessant.

"Ich vergleiche das immer gerne mit Worten. Wie wir schon diskutiert hatten, kann man denselben Satz nur durch eine andere Betonung oder Aussprache eine ganz andere Bedeutung geben, das ist hier genau dasselbe nur halt mit Musik." Sie lächelte und blickte sichtlich stolz zu mir auf. Sie erinnerte mich ein wenig an ein kleines aufgeregtes Kind, das zum ersten Mal ohne Stützräder Fahrrad gefahren war und es war herzallerliebst, wie sehr sie sich freute.

"Wow, wie lange hast du gebraucht, um dich darin zurechtzufinden?" Ich ließ mich auf das minimalistisch gehaltenen Sofa fallen und sah sie fragend an. Ich hätte bestimmt mehrere Jahre gebraucht um auch nur zu verstehen, wie ich einen sogenannten Filter ordentlich so einer Spur zuschnitt und daran, wie lange ich brauchen würde, um einen gesamten Song zu machen, der dann wahrscheinlich noch nicht mal gut klingen würde, wollte ich gar nicht denken.

"Ein paar Monate vielleicht? Aber jetzt genug darüber, ich wollte dir keinen Vortrag über Musik Produktion halten, sondern dir meine Musik zeigen." Sie lachte, klickte ein paar Mal auf ihrem Mousepad herum und kurz darauf erklangen die ersten Töne durch die Lautsprecher.

Ich wusste nicht genau, was ich erwartet hatte, als mir Ashley angeboten hatte, mir ihre Musik zu zeigen, aber das, was ich nun hörte, entsprach nicht nur meinen Erwartungen, sondern übertraf sie sogar.

Hätte man mich um eine Definition ihrer Musik gebeten, so hätte ich sie als eine Mischung aus Dark Pop und RnB bezeichnet und ich hätte gelogen, wenn ich gesagt hätte, dass sie mir nicht gefiel.

Ebenfalls hatte ich nicht erwartet, dass sie singen würde, aber wenn sie eins tat, dann das und es klang unglaublich gut. Sie traf jeden Ton glasklar und ihre Stimme bildetet einen guten und interessanten Kontrast zu der hinterlegten Musik.

"Wow", entfuhr es mir, als der Song vorbei war. Die Gefühle, die er in mir ausgelöst hatte, waren so breit gefächert, dass ich sie gar nicht alle aufzählen konnte.

"Magst du's?" Plötzlich war sie wieder ein wenig schüchtern und blickte zu Boden. Ich nickte heftig und keine Sekunde später setzte sie sich zu mir und schlang ihrer Arme um meinen Oberkörper.

"Danke, Yoongi." Sie lächelte, das konnte ich unweigerlich aus ihrer Tonlage heraushören und ich lächelte auch, vielleicht sogar noch breiter als sie.

"Wofür denn?" Ich schob sie sanft von mir und sah sie fragend an und sie begann wieder etwas nervös auf ihrer Unterlippe herumzukauen.

"Du bist so ziemlich die erste Person, die ich persönlich kenne, der ich meine Musik zeige, das bedeutet mir sehr viel, dass du sie gut findest." Ich runzelte die Stirn, das verstand ich nicht so richtig. Ashley bemerkte das und setzte augenblicklich zu einer Erklärung an.

"Na ja, die Leute, für die ich die Musik spiele, kenne ich nicht wirklich und da ist es mir nicht so wichtig, dass sie meine Musik mögen, aber bei Leuten, die ich kenne, tut es weh, wenn sie nicht unterstützen, was ich tue." Sie seufzte und wurde plötzlich ganz ruhig, es war als würde sie sich an etwas erinnern, an das sie nicht so gerne erinnert wurde.

"Meine Musik ist mein Weg mit meinen Problemen umzugehen", fuhr sie fort und hob wieder den Blick. Ihre Augen waren nun ein wenig trüb.

"Und worum geht es so im Großen und Ganzen, wenn ich fragen darf?" Ohne, dass ich nachdachte, zog sie sie zu mir und legte den Kopf auf ihrer Schulter ab. Es war meine Art ihr zu zeigen, dass sie bei mir sicher war, ich würde sie nicht verurteilen.

"Es geht viel um meine bipolare Störung, meine Bisexualität und die Zeit, in der ich obdachlos war, alles ziemlich persönlich, ich weiß." Es schien ihr plötzlich peinlich zu sein, dass sie so eine Vergangenheit hatte, das spürte ich ganz genau, denn ihr Körper verkrampfte sich ein wenig.

"Dir muss das nicht peinlich sein, Ash." Ich hatte ganz unbewusst ihren Spitznamen verwendet, aber anscheinend schien genau das, das zu sein, was nötig war, um ihr zu zeigen, dass sie sich nicht schämen brauchte.

"Ich weiß und ich will auch nicht, dass es mir peinlich ist, aber wir leben in einer Gesellschaft, in der Leute, die eine gewisse Vergangenheit und Probleme haben, als Psychos oder Absturzkinder bezeichnet werden und auch wenn es mir wichtig ist, völlig offen mit meinen Problemen umzugehen, um vielleicht ein wenig dem Trugbild entgegenzuwirken, habe ich dennoch Angst davor beschimpft zu werden, verstehst du?"

Ich nickte, natürlich verstand ich das.

"Deshalb hab ich mich auch so gefreut, als du gesagt hast, dass du meine Musik magst, weil das noch nie jemand zu mir gesagt hat, dem ich nahestehe und bevor du fragst, mit meiner Familie habe ich keinen Kontakt mehr." Sie schlang ihre Arme um mich und legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. Gerne hätte ich sie gefragt, was der Grund für den Kontaktabbruch mit ihrer Familie war, aber ich spürte, dass sie noch nicht bereit war, dieses Geheimnis mit mir zu teilen.

"Aber jetzt ist genug mit dem Trübsal hier." Sie löste sich wieder von mir und lief zu ihrem Laptop. "Willst du noch mehr hören?" Sie hatte die gedrückte Stimmung, die gerade noch geherrscht hatte, abgeschüttelt und lächelte wieder breit und wieder konnte ich nicht umhin, zu bemerken, wie sehr ich sie für ebendieses Verhalten bewunderte.

Schließlich nickte ich und als der nächste Song von ihr durch den Raum schallte, tanzten wir gemeinsam durch die Wohnung, alberten herum und waren einfach nur wir selbst, denn hier durften wir das, hier fernab von den Augen der Gesellschaft, die uns dazu erzogen hatte, möglichst perfekt zu sein. Wir taten das die ganze Nacht hindurch und ich war glücklich, wie schon lange nicht mehr, als ich dicht an Ashley gekuschelt einschlief.







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