Neun
Wir sollen eine Kurzgeschichte über alles und nichts schreiben luisepoo
Irgendwie denke ich dabei an zerbrochene Liebe, deshalb hier eine Kurzgeschichte darüber. Ich hoffe sie gefällt dir/euch.
~Mel~
PS: Hör dir das oben verlinkte Lied während des Lesens an, wenn du willst.
Es heißt Ashes von Celine Dion
Alles & Nichts
Erinnerst du dich noch?
Erinnerst du dich überhaupt noch an mich? Erinnerst du dich noch daran, wer wir waren? Wer wir zusammen waren?
Wie glücklich, unabhängig, wie...frei wir waren? Wie wir abends über die freien Felder gerannt sind, Hand in Hand, immer schneller. Ja, verdammt. Ich erinnere mich noch daran.
Wie wir im Regen getanzt haben. Den Sonnenaufgang im Nebel betrachtet haben. Wie du mich angesehen hast, mit deinen dunklen, geheimnisvollen Augen, die mich voller Leidenschaft angesehen haben. Wie du meinen Namen geraunt hast, während du meine Lippen berührt hast, ganz sanft.
Wie du mich angesehen hast, wenn ich tränenüberströmt zu dir nach Hause gekommen bin, voller Mitgefühl und Liebe. Wie wir dann immer auf dem engen Balkon geschlafen haben, dicht beieinander die Sterne betrachtet haben. Wie du mich in den Schlaf gestreichelt hast, gewartet hast bis ich schlafe, damit ich mich nicht alleine fühle.
Ja, du hast mir alles gegeben, oder? Alles, was ein Mädchen, wie ich will, braucht und erträumt hat. Du hast mir schließlich die Liebe geschenkt, die ich nie gekannt habe.
Und doch...obwohl du alles gegeben hast, hast du mir nichts gegeben. Nichts.
Erinnerst du dich noch daran, was du getan hast? Wie du mir alles genommen hast, wie du mich zerbrochen hast?
Ja, verdammt. Ich erinnere mich daran. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Als hätte ich dich gestern bei ihr gesehen, wie du sie angesehen hast. Wie du sie geküsst hast, wie du mich immer geküsst hast.
Wie du ihren Namen geflüstert hast, während du ihre Wange gestreichelt hast. Wie du gelächelt hast, als sie dich berührt hat. Wie du dicht bei ihr gestanden bist, ihre Lippen sanft berührt hast.
Ja, daran erinnere ich mich verdammt gut. Du hast mich nämlich gebrochen, indem du mir alles gegeben hast. Indem du mir das Gefühl gegeben hast, alles für dich zu sein. Indem du mir Liebe, Akzeptanz, Wichtigkeit und Freiheit geschenkt hast.
... Aber ich war nichts. Nichts, verdammt.
Ich war nur ein weiteres Mädchen, das weinend im Regen gestanden ist, als du ihr gezeigt hast, dass sie dir verdammt nochmal nichts bedeutet.
Ein weiteres Mädchen, dem du das Herz gebrochen hast, weil du mit ihren Gefühlen gespielt hast.
Aber du erinnerst dich wahrscheinlich nicht mehr, oder?!
Erinnerst du dich überhaupt noch an mich? An meine Augen, meine Stimme, mein Lachen, meine Liebe, die ich dir geschenkt habe? Wahrscheinlich nicht...
Du sitzt wahrscheinlich gerade wieder bei einem Mädchen, betrachtest mit ihr den Sonnenaufgang, küsst sie, gibst ihr das Gefühl alles zu sein, oder?
Dabei bedeutet sie dir nichts. Sie ist ein nichts für dich. So wie ich nichts war, das Mädchen vor mir und das Mädchen vor ihr.
Wir alle dachten, wir wären alles für dich, ja, verdammt. Du warst alles für uns... Und dabei waren wir schon immer nichts.
Die grausame Wahrheit tut weh, ja, sie tut verdammt weh. Aber du kennst diese Wahrheit nicht, oder?
Also frage ich dich noch ein letztes, verdammtes Mal.
Erinnerst du dich noch an all das? Erinnerst du dich noch an mich? An sie?
Erinnerst du dich noch daran, wie du uns gebrochen hast?
Aber du antwortest mir nicht.
Natürlich nicht.
Wie konnte ich auch jemals so naiv sein zu denken, ich wäre alles für dich?
Wie konnte ich auch nur jemals so naiv sein zu denken, ich würde irgendjemandem etwas bedeuten?
Denn ich war schon immer nichts, oder?
Und du warst schon immer alles.
Alles in deiner verdammten, mickrigen Welt.
Du glaubst nicht, wie sehr ich mich selber dafür verabscheue, so leichtgläubig und blind zu sein.
Wie dumm ich war, zu glauben, ich wäre jemand in deiner Welt.
Aber das war ich nie.
Ja, verdammt. Ich war nie alles, immer nur nichts.
Und ich werde es auch immer sein.
Nichts.
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