Kapitel 2
Kuroo
Das war ja mal peinlich. Ich hatte garnicht bemerkt das mich der Junge bemerkt hatte. Ich dachte er wäre voll und ganz mit seinem Spiel beschäftigt gewesen und würde nicht merken das ich ihn anblickte. Aber er hatte es bemerkt und hatte gefragt was war, ich hatte darauf hin natürlich geleugnet das etwas sei und habe nur mein Zeug rausgeholt.
Wir hatten jetzt Mathe und ich verstand garnichts von dem was der Lehrer vorne redete. Ich war wirklich Schlecht in Mathe wie ich jetzt auch wieder bemerkte, die Fragen waren für mich zu schwer. "Wer kann mir 829293/10000 in die Dezimalzahl umrechnen?" Nur der Junge neben mir reagierte und wurde daraufhin auch vom Lehrer aufgerufen. "Ja Kozume?" also hieß er Kozume mit Nachnamen. "82,9293" antwortete er gelangweilt. "Richtig." Der Lehrer wirkte sehr begeistert. "Und wie heißt die Dezimalzahl von 5363/7282?" Der Blick des Lehrers wanderte durch die reihen da sich wieder nur Kozume meldete.
Ich betete in Gedanken das er nicht mich aufrufen würde doch das Universum hatte heute wirklich etwas gegen mich. "Kuroo?" Oh scheiße. Ich hatte keine Ahnung wie die Lösung war. Was sollte ich jetzt machen? "0,7364735" flüsterte mir Kozume unbemerkt zu. Schnell wiederholte ich die Lösung. "0,7364735" "Ja das stimmt." bestätigte der Lehrer und stellte neue Fragen bei denen ich nicht mehr dran kam.
Als der Lehrer sich undrehte und an die Tafel etwas schrieb flüsterte ich Kozume schnell etwas zu. "Danke." Ich dachte zuerst er hätte es nicht gehört aber ein leichtes nicken seinerseits verriet mir das er es gehört hatte. Damit widmete ich mich dem Tafel Aufschrieb und versuchte auch zu verstehen was er erklärte, dies fiel mir aber schwer.
------
Alle Schüler und Schülerinnen strömten schnell aus dem Raum in den Flur. Wir hatten Pause. Endlich. Ich dachte schon das mein Kopf vor Anstrengung gleich platzen würde. Ich packte meine Sachen und rannte Kozume, der schon raus war, schnell hinterher. "Warte. ich wollte mich nochmal dafür bedanken das du mir in Mathe vorhin geholfen hast, das war sehr nett." "Ja, aber findest du nicht das sich einmal bedanken reicht?" fragte er mit dem Blick auf sein Handy. "Naja, ja schon, aber ich war in Mathe eine Niete und-" Kozume unterbrach mich. "Ich weiß, ich hab es bemerkt und dir genau deshalb die Lösung gesagt." "Sieht man mir das an?" fragte ich. "Nein. Die anderen nicht. Man muss aufmerksam sein, alles mit allen Sinnen wahrnehmen und von allen Blickwinkeln betrachten dann schon." ich verstand nicht was er meinte. "Ah ja genau." "Ein schlechter Schauspieler bist du auch. Ich gehe jetzt. Bis irgendwann mal." "Ja bis dann" flüsterte ich Kozume hinterher was er aber nicht hörte da er schon zu weit weg war.
Dieses Gespräch ging mir nicht aus dem Kopf als ich mich auf eine Bank hinsetzte, mein Bento herausnahm und anfing zu essen. Was war das für ein Gespräch gewesen? Es war so verklemmt und kryptisch gewesen und warum wirkte seine Stimme so gelangweilt und teilnahmslos? hatte ich was falsch gemacht? Mochte er mich nicht? Wenn ja wieso? Frustriert stopfte ich mir ein Onigiri mit meinen Stäbchen in den Mund und begann zu essen.
Da fiel mir wieder ein wie er gesagt hatte 'Man muss aufmerksam sein, alles mit allen Sinnen wahrnehmen und von allen Blickwinkeln betrachten'. Ich fragte mich immernoch was er damit meinte. Warum hatte er es mir nicht so gesagt das ich es verstehen konnte? Mich machte die Überlegerrei nur verrückt. Ich werde jetzt nicht mehr über ihn nachdenken. Das schwor ich mir und wollte mir gerade ein Sashimi in den Mund stopfen da tauchte wieder Kozume in meinen Gedanken auf.
Ich verdrängte das Bild wieder und ließ meine Augen ein bisschen umherschweifen und sah dann Kozume weiter weg auf einer Bank an seinem Handy. Es sah so aus als würde er dadrauf spielen. Ich beobachtete Kozume noch eine Weile bis er schließlich genervt den Kopf schüttelte und mir direkt in die Augen sah. Er hatte mich heute nun zum 2.ten mal erwischt wie ich ihn angestarrt hatte. Das war mir so peinlich das ich schnell wegsah, was aber nichts brachte. Er hatte mich natürlich schon gesehen. Ich aß schnell mein Bento leer, packte es ein und ging wieder in das Schulgebäude da gleich die nächsten Stunden anfangen würden. Stunden die mich vor meiner allerersten Volleyball Stunde fernhielten. Ich freute mich schon darauf.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro