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chapter 7

Ich bog zu den Waschräumen ab und verbrachte die nächsten Minuten damit mir kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen. Als ich dann mein Zimmer betrat, blieb ich augenblicklich wie angewurzelt stehen. Ich blinzelte, doch das Bild vor meinen Augen veränderte sich nicht.

Auf meinem Bett lag meine Tasche, meine ausgeliehene Ausgabe von Chroniken der Unterwelt lugte heraus. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich mich neben meiner Tasche niederließ, darauf bedacht, sie bloß nicht zu berühren. Wer wusste, was diese Typen damit gemacht hatten?

Nach minutenlangem Starren und dem Entschluss zu lüften, um eventuellen Betäubungsgase unschädlich zu machen, zog ich das Buch heraus. Der lodernde Feuerkreis auf seinem Cover sah exakt so aus wie vorhin. Alles sah aus wie vorhin.

Ich prüfte den Inhalt meiner Tasche. Portemonnaie, Handy, Jutebeutel, To-Go-Becher, den Anker, den ich zwischendurch als Lesezeichen benutze, sogar das Pfefferspray war noch da. Was mich zur nächsten Frage führte. Wie hatten sie es so schnell aus dem Raum geschafft? Als ich mich das erste Mal ausversehen darin eingesperrt hatte, brauchte ich über zwei Stunden und eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen, um nicht auszurasten, um das richtige Buch zu finden, das den Mechanismus einschaltete. Und dann hatten sie nicht nur den gefunden, sondern waren auch noch schneller in meinem Zimmer als ich?

Oh Mann. Ich lehnte mich an die Wand und zog das Buch auf meinen Schoß. Ich schlug es auf und seufzte als ich den kleinen Zettel sah.

Du hast deine Tasche vergessen.

Interessante Buchauswahl. Vor Allem Seite 57.
- Ramiel

Mit wild schlagendem Herzen blätterte ich zu der entsprechenden Seite. Das Bild eines schwarzen Throns, umgeben von nichts als Dunkelheit, sprang mir entgegen. Der Text daneben war ein Lobgesang auf den Prinzen der Hölle. Sein Aussehen wurde in den Himmel gehoben, wobei die Formulierung wohl eher nicht so passte. Die schönsten Frauen der Welt, angeblich selbst Kleopatra, soll sich ihm an den Hals geschmissen haben. Seine Kraft wurde als gottgleich dargestellt und der nächste Absatz nannte sich sagenumschreibend Jungfrauenopferung. Ich knallte das Buch wütend zu.

Gibt es tatsächlich jemanden, der arrogant genug ist, um sich mit dem Prinzen der Hölle zu vergleichen?Antwort: Ja! Unfassbar. Und dämlich genug, um damit, ja was eigentlich? Vor mir zu prahlen und zu glauben, dass mich das beeindruckt?

Mit dem Gesicht voran, ließ ich mich in die Kissen fallen und tastete nach meinem Handy. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wieso ich nicht die Angst empfunden hatte, die ich hätte empfinden sollen. Und erst recht wollte ich nicht an diesen Blick denken, mit dem Ramiel mich betrachtet hatte, als ich den Raum verlassen hatte. Ich zwang mich nicht daran zu denken, was ich in diesem Blick gesehen hatte. Nicht an das Gefühl, das es in mir ausgelöst hatte. Nicht an diesen unbenannten Teil in mir, der sich zu diesem Gefühl in seinen Augen hingezogen fühlte.

Ich schrieb Ellie und fragte, wo sie war. Dann folgte ich einem plötzlichen, und sehr beunruhigenden Impuls, und zog mir Sportsachen an. Wenig später hatte ich Kopfhörer in den Ohren, mein Pfefferspray in die kleine Innentasche meiner Sportleggins gesteckt und machte ein paar Dehnübungen. Dann verließ ich mein Zimmer und das Gebäude, schlug den Weg Richtung Park ein und bog dann zu den Trainingsplätzen ab.

Einige Sportlerinnen sprinteten an einer der langen Seite der Bahn. Eine Gruppe hatte sich beim Weitsprung versammelt und ein paar lungerten auf den Tribünen herum. Ich fühlte mich mehr als unwohl, betrat aber dennoch die Aschenbahn und joggte los. Normalerweise würden mich keine zehn Pferde dazu kriegen laufen zu gehen und auch keine weiteren zehn, das hier unter den gaffenden Blicken anderer Studierender zu tun. Aber im Wald laufen zu gehen, war nach den heutigen und den nächtlichen Geschehnissen einfach keine Option.

Die Sonne ging langsam unter und die meisten Studierenden zogen sich nach und nach auf ihre Zimmer zurück, um den Sonntagabend entspannt mit Netflix und Co zu verbringen. Ich drehte eine Runde nach der anderen und das war nicht einmal das merkwürdigste daran. Das letzte Mal als ich Lust hatte zu laufen, war in der zehnten Klasse. Das letzte Mal das ich es gemacht hatte, war im Sportunterricht, als wir dazu gezwungen waren.

Zwei Mädels sprinteten zum wiederholten Mal die hundert Meter und eine ältere Frau, entweder Mutter oder Trainerin, stoppte die Zeit und zeigte dann zurück zur Startlinie. Augenverdrehend trotteten die beiden zurück und das Ganze begann von Neuem. Die dunkelhaarige griff auf dem Rückweg nach der Wasserflasche, die am Rand stand, doch das Pfeifen der Trillerpfeife ertönte, und sie stellte sie zurück. Ohne etwas zu trinken.

Auf dem Trikot mit dem Logo unserer Uni, durch das ich wusste, dass sie wahrscheinlich zum Wettkampfteam gehörten, hatten sich dunkle Flecken gebildet. Wenn ich eine der beiden wäre und so schnell laufen könnte, würde ich mein Talent schleunigst dafür verwenden zwischen mir und dieser Frau sowie dieser Aschenbahn möglichst viel Abstand, ungefähr in der Größe Alaskas, zu bringen.

Ich hatte aufgehört zu zählen, wie viele Runden ich gelaufen war, hatte aber unbewusst beschlossen zu bleiben, bis die beiden Sprinterinnen auch Feierabend gemacht haben. Ihre blassen Gesichter und die Art, wie sie sich immer wieder zurück zur Startlinie schleppten, wirkten auf mich alles andere als gesund. Andauernd warfen sie einen nervösen Blick auf ihre Smartwatches und die Frau schaute so akribisch auf ihr Handy, dass ich mir sicher war, dass sie es mit den Uhren gekoppelt hatte. Komplette Überwachung. Gruselig.

Außerdem wer verbietet Hochleistungssportlerinnen zu trinken? Jedes Kind lernte ab der ersten Sportstunde möglichst viel zu trinken. Kann man denn überhaupt zu viel trinken? Wahrscheinlich nicht. Und erst recht nicht, wenn man eine Bahn nach der anderen sprintet.

Als die Sonne vollständig untergegangen war und ich die Frau über das fehlende Flutlicht meckern hörte, blieb ich in Hörweite stehen und machte ein paar abschließende Dehnübungen.

„Morgen 7 Uhr und wehe ihr seid so schlecht wie heute!", donnerte ihre Stimme über den Platz. Dann stampfte sie an mir vorbei. „Gute Leistung! Vielleicht sollte ich lieber dich ins Team holen und die beiden Schnecken auf die Ersatzbank schicken."

„Nein, danke", antwortete ich und versuchte dabei nicht allzu unfreundlich zu klingen. Sie schnaubte und verließ dann endlich den Platz. „Geht's euch gut?", fragte ich die beiden, als ihre Trainerin außer Sicht war. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass es unmöglich war, dass das ihre Mutter war.

„Klar", japste die eine und stützte die Hände auf die Knie.
„Vielen Dank auch", fauchte die andere und rempelte mich im Vorbeigehen an.

Alles klar. War ja nicht so, dass wir die einzigen Personen auf dem gesamten Sportplatz waren. Manchmal vergaß ich, dass das hier eine private Uni war und dann zack, passierte sowas, und ich erinnerte mich wieder, wieso der einzige Grund für mich an dieser Uni zu studieren, meine Oma war.

„Haha, witzig, Vio. Wirklich witzig." Ellie saß im Lotussitz auf ihrem Bett. Unzählige Kissen um sich herum drapiert, den Laptop aufgeklappt, zwei Flaschen Limo geöffnet, zwei hoffentlich gefüllte Pizzakartons, und eine Packung Pringels im Schoß.

„Ich schwöre es", erwiderte ich lachend.

„Das glaube ich erst, wenn ich es sehen. Gib mir dein Handy." Auffordernd streckte sie mir ihre Hand entgegen. Ich seufzte, gab es ihr und entknotete die Jacke, die ich mir um die Taille gebunden hatte.

„Ha! Ich habe es gewusst", triumphierte Ellie. „Irgendwas stimmt mit deinem Schrittzähler nicht. Oder du hast es der armen Pepper umgebunden und sie durch die ganze Bibliothek gescheucht. Oder einem Eichhörnchen! Einem Pferd. Oder nein, einem Gepard!"

„Was redest du denn da?" Kopfschüttelnd suchte ich meine Duschsachen zusammen und wickelte meine Schlafsachen in ein frisches Handtuch. Es gab da eine Begegnung, die mit meiner Pumuckel Schlafanzughose, Robyn und seinem ganzen Gefolge zu tun hatte, die dafür gesorgt hat, dass ich niemals wieder so unbedacht mit meinem Schlafanzug in der Hand über den Flur spazieren würde.

„Du willst also, dass ich dir glaube, dass du gerade 15000 Schritte gelaufen bist?" Ellie hält mir mein Handy entgegen, das genau das anzeigte. „Fast 22000 über den gesamten Tag verteilt und allein 15000 in den letzten zwei Stunden?" Ihre Augenbrauen wandern immer höher. „Über 11 Kilometer?"

„Keine Ahnung", erwiderte ich schulterzuckend. Wahrscheinlich hatte sich mein Handy mit der Smartwatch von einer der Sportlerinnen verbunden und die Werte kopiert. Ich kannte mich mit diesen Uhren nicht aus, also konnte ich nicht genau sagen, was die alles können. Solange diese Trainerin jetzt nicht meine Daten hatte und mich morgen früh zum Training antanzen ließ, war es mir auch egal.

„Also in welcher Stimmung sind wir?", fragte ich.

„Hm." Ellie wiegte den Kopf hin und her. „Ich checke mal unsere Liste, während du duschen gehst, und sortiere sie nach ihrer Priorität, je nachdem welche Filme in nächster Zeit von Netflix verschwinden werden."

„Perfekt." Ich schnappte mir mein Seifensäckchen mit dem festen Shampoo und verließ unser Zimmer.

Unser ritueller Sonntagabendlicher Netflixmarathon hatte mir gutgetan. Genau wie die lange Dusche, die Pizza, die Ellie auf dem Rückweg vom Café mitgebracht hatte und die Pringels. Der Abspann von Crazy Rich lief und ich seufzte entzückt.

„Das Buch habe ich ja geliebt, aber der Film war auch ziemlich toll."

„Ja, ich bin froh, dass ich jetzt endlich das Buch lesen kann. Ich versaue mir nur alle Filme, wenn ich das Buch vorher lese, aber jetzt bin ich von diesem Schicksal befreit." Ellie grinste und klopfte auf ihren Nachtisch, der aus einer aufgestellten Holzkiste bestand, welcher definitiv schon bessere Zeiten gesehen hatte, auf dem der erste Teil von Crazy Rich Asians lag.

„Morgen ist Montag!" Ellie klatschte in die Hände und klappte den Laptop zu.
„Jep." Grinsend checkte ich unseren Wochenplaner, der über ihrem Schreibtisch hing und natürlich, sie hatte es schon eingetragen.

„Das ist das Einzige auf dieser Welt, was den Montag erträglich macht."
„Geht mir auch so", stimmte ich ihr zu, während wir zu den Waschräumen gingen. Als wir uns die Zähne geputzt und unsere Gesichter gewaschen haben, blieb ich unschlüssig in der Tür stehen.
„Kommst du, Vio?"

„Ja, gleich. Geh du schon mal vor", schlug ich vor und kramte in meiner Kulturtasche herum. Rosa und glitzernd, aber eher aus Ironie als aus ernsthafter Liebe zu dieser Farbe. Ellie zuckte mit den Schultern und ging. Ich wartete, bis ihre Schritte nicht mehr zu hören waren.

„Was machst du da, Vio?", fragte ich und sah mich im Spiegel kopfschüttelnd an. Dann hängte ich meinen Kulturbeutel an die Wand hinter der Tür, schloss diese von außen, nur um sie im nächsten Moment zu öffnen und den Waschraum zu betreten und dabei auf den Boden zu schauen. Dennoch konnte ich im Augenwinkel die Tasche deutlich sehen. Wie sollte man da zwei Menschen übersehen können?

Naja, Experiment gescheitert.

Beruhigt? Kein bisschen.

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2. Kapitel 💛 mindestens eins kommt noch 💫

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