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chapter 20

Ich saß auf meinem Lieblingsplatz. Der breiten Fensterbank im Turmzimmer. Eine Wand war über und über mit Fotos behängt, die gegenüberliegende mit Büchern. Ich hatte eins auf dem Schoß, doch wie so oft, schweifte ich ab und betrachtete meine Umgebung, statt zu lesen. Das glitzernde Wasser im See, das sanfte Wiegen im hohen Gras, die Staubkörner, die im strahlenden Sonnenlicht tanzten. Die Punkte auf meinem lila Lieblingskleid schienen zu leuchten.

Ich sah meinen Papa, wie er in Gummistiefeln die Wiese Richtung Wald entlang stampfte und musste unwillkürlich lächeln. Er drehte sich zu mir um und hob winkend den Arm, als er mich am Fenster sah.

„Vio?", rief meine Mama von unten. Mir stieg der köstliche Geruch nach ihrer besonderen Tomatensoße in die Nase und ich legte das Buch zur Seite, um die Treppen runterzuspringen.

Ich blieb in der Küchentür stehen. „Oma?", fragte ich ungläubig. Sie drehte sich um und ich fiel ihr jubelnd um den Hals. „Ich wusste nicht, dass du hier bist! Wieso hast du nichts gesagt, Mama?" Sie sah mich mit einem merkwürdigen Blick an und schaute dann Oma an.

„Zeig mir, wie schön du inzwischen die Buchstaben schreiben kannst!", bat Oma mich und zog mich aus dem Raum, den Papa gerade wieder betrat. Er war doch gerade erst gegangen?

Oma meinte nicht die Buchstaben, die ich in der Schule gelernt hatte, sondern besondere Buchstaben. Sie waren voller wunderschöner Schnörkel. Im Wohnzimmer war mein Heft noch aufgeschlagen und ich führte sie stolz zu dem großen Holztisch. Sie blätterte durch die Seiten und bei ihrem anerkennenden Blick wurde mir ganz warm.

„Das sind die schönsten Runen, die ich je gesehen habe, Vio. Mir gefällt diese hier besonders. Sei deutete auf eine, bei der ich mir einen riesigen Baum vorgestellt habe. „Weißt du noch, was sie bedeutet?"

Ich überlegte und dachte zurück an ihren letzten Besuch. Immer wenn sie herkam, erklärte sie mir neue Buchstaben und ihre Bedeutung. „Kraft." Sie nickte zustimmend. Wir hatten dieselben tiefblauen Augen. Mein Papa sagte immer, dass sie aussehen, wie das schönste glitzernde Wasser, dass er je gesehen hat.

Papa und Mamas Stimmen in der Küche wurden lauter. „Ist das ein Überraschungsbesuch, Oma?", fragte ich. Denn ich wusste immer, wann Oma kommt. Es war ganz groß in unserem Kalender markiert, für heute stand aber nichts drin.

Sie schüttelte den Kopf. „Ich musste dringend mit deiner Mama sprechen. Sie hat erzählt, dass du heute Nacht schon wieder ganz schlecht geträumt hast. Das muss schrecklich gewesen sein", sagte sie mitfühlend und führte mich zum Sofa.

Ich überlegte. „Es war nicht schön. Aber es hat mir auch keine Angst gemacht. Es hat schlimmer gerochen als Papas verbrannte Waffeln, aber ich hatte keine Angst." Ich biss mir auf die Lippe.

„Bis deine Mama kam?" Ich nickte vorsichtig und fummelte am Saum meines Kleides herum. „Dir hat Angst gemacht, dass sie Angst bekommen hat, oder?" Wieder nickte ich. „Deine Mama liebt dich sehr und sie kann deine Träume nicht sehen, deshalb machen sie ihr Angst, weil sie dich im Schlaf nicht beschützen kann. Brauchst du denn Schutz?"

Ich drückte mich fester in ihre Umarmung. Ich liebte meine Oma und die Art, wie sie mit mir redete und mich ernst nahm. Ganz anders als Papas Freunde, die mich immer wie ein kleines Kind behandelten. „Ich glaube nicht." Oma nickte, als hätte sie dasselbe gedacht.

„Darf ich deshalb nicht mehr zur Schule gehen?", flüsterte ich, damit Mama es bloß nicht hörte. „Weil Mama mich da nicht beschützen kann?"
„Genau."

„Aber wenn es Dämonen gibt, dann gibt es doch auch Engel. Du hast gesagt, eins gibt es nicht ohne das andere", erinnerte ich mich an ihre Worte.

Oma blieb still. „Du bist viel zu klug, um elf Jahre alt zu sein."

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Hast du Anmerkungen, Vorschläge oder Fragen zu der Geschichte?💛
Einiges wird natürlich in den nächsten Kapiteln klarer✨

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