20. Bruises
♪ All We Are - Warlock
N I A L L
Ein wenig nervös stand ich vor Heathers Tür. Sie hatte mich heute gegen halb zwölf angerufen und eine Einladung zum Essen bei ihr zuhause ausgesprochen. Liam würde ebenfalls anwesend sein und genau das bereitete mir Kopfzerbrechen.
Das Bedürfnis mit ihm zu reden, wuchs zu einem übermächtigen Gedanken heran, der sich nicht mehr abschalten ließ. Aber wie sollte ich vorgehen, ohne dass er sich unwohl dabei fühlte?
Ich wollte die Wahrheit, nur das war mir wichtig, nur das zählte.
Das Hämmern in meinem Kopf ignorierte ich, als ich die Klingel betätigte. Gestern, nach meiner Ankunft im Penthouse, hatte ich einen Joint geraucht und Whiskey getrunken. Diese Kombination würde mich eines Tages noch umbringen, aber ich hatte es tun müssen, um nicht dauernd an Heather zu denken.
Warum durfte ich sie nicht Beth nennen? Und was hatte es überhaupt mit dem Kosenamen auf sich? Ab welchem Zeitpunkt würde es mir erlaubt sein, diesen zu gebrauchen? Vielleicht niemals, wie sie es bereits angedeutet hatte.
Der Joint machte mich ruhig, der Whiskey schläfrig, aber die Kopfschmerzen am Morgen ließen mich beinahe kotzen.
Tief atmete ich durch, als ich die Treppenstufen nach oben stieg und entgegen meiner Vermutung war es nicht Heather, die mich an der Wohnungstür empfing.
„Du hast meine gesamten Chips aufgefressen!" Die Hände in die Hüften gestemmt, dazu das rote wallende Haare, das sich um ihre Schultern drapierte; Maisie wirkte wie eine Rachegöttin, die keine Gnade kannte. „Das ist einfach asozial!", schmetterte sie mir lauthals entgegen.
Mit aller Gewalt verkniff ich mir das Grinsen und während ich mich an ihr vorbeizwängte, traf mich ihr böser Blick. „Falls du als Entschuldigung diesen Blumenstrauß mitgebracht hast, dann muss ich dir sagen, dass das nicht zieht."
Ihr Spott prallte eiskalt an mir ab. „Die Blumen sind für die Gastgeberin. Hast du mich zum Essen eingeladen?"
„Nein, und wenn es nach mir ginge, würdest du heute verhungern."
„Na Gott sei Dank hat Heather hier das Sagen", entfuhr es mir sarkastisch, bevor ich erhobenen Hauptes in Richtung Wohnzimmer schritt. Den Blumenstrauß in der Hand (ich hatte von meinem Vater gelernt, dass man der Dame des Hauses stets ein bisschen Grünzeug inklusive Blüten mitbrachte), ging ich auf Heather zu.
„Bitteschön, der ist für dich und danke für die Einladung."
Erstaunt blickte sie mich an und ich las in ihren Augen, dass sie solch eine Geste nicht erwartet hatte. Umso mehr spürte ich ihre Freude, die das Blut durch meine Adern pulsieren ließ.
„Danke, Niall, das ist lieb von dir." Ihr zartes Gesicht nahm eine leicht rötliche Färbung an, während sie ihre Nase kurz in den Blumen verschwinden ließ.
„Ich hole eine Vase." Es war Isaacs Stimme, die mich vollends aufrüttelte und binnen Sekunden nahm ich Liams Anwesenheit wahr. Just in diesem Moment erhob er sich vom Sofa, ging auf mich zu und gab mir einen Klaps auf die Schulter.
„Hey, Niall, alles klar?"
Unsere Begrüßung fühlte sich wie immer an und doch blieb das kleine Quäntchen Unsicherheit zurück. Seine Augen glitzerten verräterisch, dabei wirkte er unglaublich aufgedreht, vermutlich, um seine Nervosität zu überspielen.
„Ja, ich bin nur etwas müde", antwortete ich leichthin, bevor ich die Küche aufsuchte.
„Kann ich dir noch was helfen?", richtete ich meine Frage an Heather, die sie jedoch verneinte.
„Die Lasagne ist schon im Ofen und den Tisch decken Maisie und ich schnell. Also setz dich hin und nimm dir was zu trinken. Isaac weiß, wo alles steht und er hat auch keine Hemmungen, sich am Kühlschrank zu bedienen."
Im Prinzip verhielten sich Heathers Freunde nicht anders als meine. Sie plünderten die Schränke, aßen alles, was auf dem Tisch stand und benahmen sich als seien sie hier zuhause.
Gerade als ich mich fragte, wann ich das Gespräch mit Liam suchen sollte, kamen Heather und Maisie ins Zimmer gelaufen. Beide hielten jeweils eine Auflaufform in den mit Topflappen geschützten Fingern. „Vorsicht, die Lasagne ist heiß", verkündete die Rothaarige.
Heather deutete an, dass ich den Platz neben ihr einnehmen sollte, was ich liebend gerne tat. Somit saß ich Liam gegenüber, der sich gerade von Isaac eine Portion Lasagne auf den Teller häufen ließ. Die beiden lächelten sich an und ich spürte deutlich, dass es ordentlich knisterte. Liam war verknallt – verknallt in einen Mann. In einen hübschen Mann, um es genau zu sagen. Dunkle Haare, braune Augen, ein markantes Gesicht, dessen Züge ich immer wieder heimlich studierte.
Die Lasagne schmeckte super und wir sparten nicht mit Lob für die Köchin. „Maisie hat mir geholfen", ließ Heather uns wissen.
„Ach Quatsch, ich habe nur die Auflaufformen gefüllt und den Käse drüber gestreut", gab ihre beste Freundin zu. Während des aufkommenden Gesprächs ignorierte mich die Rothaarige komplett. Vermutlich war sie noch immer sauer, weil ich ihre Chips aufgefuttert hatte und um ehrlich zu sein, konnte ich das sogar leicht nachvollziehen.
Wir kamen auf Sport zu sprechen und auch auf Reisen. Als Liam und ich von unserer Asien Tour berichteten, merkte Isaac an, dass er dort auch gerne einmal hinwollte.
„Am Ende ergeht es dir noch so wie Niall und du machst eine wertvolle Statue kaputt. Man hätte uns beinahe eingesperrt, wir sind gerade noch so entkommen." Natürlich, Liam hatte diese Story bringen müssen, das war Standard.
Alle am Tisch lachten und ich schob den Satz: „Das war während unserer Sturm- und Drangzeit", hinterher.
Heather erhob sich, um das benutzte Geschirr zusammen zu räumen und ich half ihr dabei. Es war eine gute Gelegenheit, sich in die Küche zu verziehen, was wir beide letztendlich auch taten.
„Du solltest mit ihm reden", sprach Heather und ließ Wasser in das Spülbecken laufen.
Kurz hob ich die Augenbrauen. „Keine Geschirrspülmaschine?"
„Du weichst mir aus, Niall." Sie baute sich vor mir auf und ich begann zu seufzen.
„Ich würde das gerne unter vier Augen tun aber nicht, wenn einer von euch dabei ist", stellte ich die Sache klar.
„Das verstehe ich." Sie begann mit dem Abwasch und ich angelte mir eines der Geschirrtücher, um abzutrocknen.
„Warum hast du mich eingeladen?"
„Darf ich das nicht? Ich dachte, ich revanchiere mich mal für deine ständigen Einladungen", kam es zurück.
„Natürlich darfst du das und wenn ich gewusst hätte, wie gut du kochen kannst, dann hätte ich viel Geld sparen können", zog ich sie auf.
Prompt erfolgte ihre Retourkutsche. „Aufgrund deiner Vermögenssituation, die ich zudem ausgesprochen gut kenne, besteht keinerlei Anlass sich um diese Geldausgaben Sorgen zu machen."
Ich liebte es, wie sie sich ausdrückte, zudem fand ich immer mehr Gefallen an ihrem Humor. „Du bist dafür zuständig, auf mein Geld aufzupassen", merkte ich an, während ich nach dem nächsten Teller griff. Leider bekam ich ihn nicht richtig zu fassen und das Porzellan entglitt schneller meinen Fingern, als schauen konnte.
„Oh, verdammt!" Der Teller landete auf dem Boden, wo er in tausend Scherben zersprang. „Das tut mir echt leid." Ein wenig betroffen schielte ich zu Heather, deren Gesicht in diesem Moment nicht zu deuten war.
„Macht nichts, es war nur ein altes Familienerbstück aus der chinesischen Ming-Dynastie. Also nicht der Rede wert. Du kannst das locker aus der Portokasse bezahlen."
Für eine Sekunde starrten wir uns an, um dann in lautes Gelächter auszubrechen. „Ming-Dynastie", schnaufte ich, „ich kaufe dir gerne neues Geschirr, aber dann aus der Harrods-Dynastie."
Es wurde noch ein lustiger Nachmittag und als Heathers Freunde sich auf den Weg zum Bahnhof machten, verabschiedete ich mich von beiden. Maisie gab mir zwar die Hand, aber beste Freunde würden wir wohl nicht werden, im Gegensatz zu Isaac, der mich bereits wie einen alten Kumpel verabschiedete.
„Mach's gut, Niall, wir sehen uns."
Ich hatte keine Ahnung, ob und wann das nächste Treffen zwischen uns stattfinden würde, aber ich hoffte einfach, dass Liam ihn schon sehr bald wieder sehen würde. Dass meinem Kumpel der Abschied schwerfiel, merkte man sehr deutlich.
Da ich vorhatte, nun ebenfalls nach Hause zu fahren, bedankte ich mich bei Heather nochmals für die Einladung.
„Keine Ursache, ich danke dir für die Blumen. Sie sind wundervoll." Für einige Sekunden trafen sich unsere Augen, der haselnussbraune Ton ihrer Iris wirkte beruhigend und gleichzeitig warm.
„Ruf mich an, wenn Devine sich gemeldet hat", sprach sie, dieses Mal in ihrem üblichen geschäftsmäßigen Tonfall. Da war sie wieder, diese Mauer, die sie ständig um sich aufbaute und die es schwer machte, sich ihr zu nähern.
„Ja, das mache ich."
Es dauerte nur eine Minute, ehe ich Liam am Taxistand erreichte. „Was denkst du, wollen wir eins zusammen nehmen?", fragte ich geradeheraus.
Kurz räusperte er sich. „Fahren wir zu dir oder zu mir?"
Das war der Moment in welchem ich mit einem lauten Lachen herausplatzte und japste: „Vielleicht solltest du dir diesen Satz lieber für Isaac aufheben. Aber wenn du mich schon fragst, dann zu dir."
Er sollte sich in seiner Komfortzone befinden, wenn wir über das wichtige Thema sprachen. Liam war nicht dumm, er wusste, dass ich genau deswegen mit ihm reden wollte.
Während der Fahrt zu seiner Wohnung, die in einem ebenso teuren Viertel lag wie meine, sprachen wir so gut wie nichts. Ich dachte darüber nach, wie er sich wohl fühlte und als wir endlich in die Straße einbogen, wo das Taxi zum Stehen kam, hörte ich ihn tief durchatmen. Liam bezahlte die Zeche und kramte den Hausschüssel aus seiner Designerjeans.
Wir betraten die Wohnung, streiften die Schuhe von den Füßen und liefen direkt in das große Wohnzimmer. „Whiskey oder was anderes?", richtete mein Freund die Frage an mich.
Ich ließ mich auf dem weißen Ledersofa nieder. „Whiskey."
Vorsichtig nahm ich das Glas in Empfang und stellte es nach dem ersten Schluck auf dem Marmortisch ab.
„Also ich – „, begann Liam, aber ich unterbrach ihn kurz.
„Es ist okay, Liam. Ich möchte nur wissen, weshalb du nichts gesagt hast. Vertraust du uns nicht? Denkst du, wir hätten dich dafür verurteilt oder ausgelacht?"
Nervös spielte er mit seinem leeren Whiskeyglas, im Gegensatz zu mir hatte der den Alkohol auf ex ausgetrunken, doch plötzlich wurde das Klirren der Eiswürfel durch seine Stimme übertönt: „So einfach ist es nicht, Niall. Ich – ich muss selbst erstmal damit klarkommen, dass ich wirklich bisexuell veranlagt bin. Ich bin noch immer selbst überrumpelt und deshalb wollte ich es noch nicht erzählen. Es hat nichts mit einem von euch, oder mit unserer Freundschaft zu tun."
Seine Worte drangen in meinen Kopf, in mein Inneres und irgendwie fühlte ich mich erleichtert. Liam hatte uns nichts vorgespielt, seine früheren Affären waren echt und er stand im Moment vermutlich wirklich neben sich.
Langsam rutschte ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. „Ich bin immer für dich da, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Das solltest du wissen. Und es ist mir scheißegal, ob du auf Männer, Frauen oder Aliens stehst, denn du bist mein Freund."
Als er nicht gleich antwortete, schoss ich noch einen Satz hinterher. „Du bist unser Freund und ich denke nicht, dass Harry oder Louis dich verurteilen werden."
Zum ersten Mal, seit wir uns in seiner Wohnung befanden, begann Liam zu lächeln. Ein zaghaftes Lächeln, das jedoch seine Augen erfasste. „Danke, Niall, das bedeutet mir sehr viel. Aber eines möchte ich klarstellen. Ich würde es Harry und Louis lieber persönlich sagen, aber du darfst gerne dabei sein."
„Alles klar." Mein Grinsen wurde breiter. „Isaac ist ja schon ziemlich attraktiv. Darf ich fragen, ob er der erste Mann ist, für den du dich interessierst?"
Zu meiner Überraschung schüttelte Liam den Kopf. „Nein, da gab es vor einigen Wochen eine Situation, die praktisch den Auslöser darstellte. Auf der Geburtstagsparty meiner Schwester Nicola."
Stumm lauschte ich seinen Erzählungen über den jungen Mann, den er dort kennenlernte und der auf Männer stand. Liam fühlte sich zu ihm hingezogen und nach der Party besuchten die beiden einen Club. Keinen Gewöhnlichen, sondern einen Gay Club.
„Eigentlich war ich nur neugierig aber wir tranken zu viel und ich ließ mich von ihm küssen. Glaube mir, Niall, am nächsten Tag schämte ich mich dafür und dann auch wieder nicht. Ich begann zu realisieren, dass es nicht nur Frauen sind, die mich sexuell anziehen."
Das klang alles noch sehr fremd für mich und doch irgendwie plausibel. Liams Offenheit fand ich umwerfend, diese sagte mir, dass unsere Freundschaft etwas Besonderes war, dass er mir einen sehr wichtigen Teil seiner Empfindungen zeigte.
„Ich denke Harry und Louis werden zwar genauso von den Socken sein wie ich, aber sie werden sich schon einkriegen. Du weißt, wir waren immer offen für alles."
Sein Grinsen wurde breiter, seine Ausstrahlung gelöster und er schenkte sich den zweiten Whiskey ein.
„Auf unsere Freundschaft, Niall."
„Auf unsere Freundschaft, Liam."
Den restlichen Abend sowie die Nacht verbrachte ich bei Liam. Wir leerten die angebrochene Whiskeyflasche, rauchten einen Joint und laberten über alte Zeiten.
„Weißt du noch, in der Uni, in unserem ersten Jahr, als Louis die eine Dozentin anbaggerte?"
„Du meint Miss Parson?" Ich kriegte mich vor Lachen nicht mehr ein, denn das Ganze endete in einem Fiasko. Louis heulte uns damals die Ohren voll, denn er war echt verknallt, wie ein pubertierender Fünfzehnjähriger. Seit dieser Erfahrung hatte er sich jedoch nie wieder ernsthaft verliebt, sondern ließ die Puppen tanzen, oder besser gesagt, er sammelte die Unterwäsche seiner Eroberungen.
„Parson war ja schon ne scharfe Nummer", meinte Liam und grinste, was mich ihn nachdenklich mustern ließ.
„Darf ich dich was fragen?"
„Nur zu, Niall."
„Es ist nicht manchmal schwierig, Männer und Frauen zu präferieren? Ich meine, wenn du eine heiße Tussi und einen attraktiven Typen in einem Raum entdeckst, für wen würdest du dich dann entscheiden?"
Liam legte den Kopf schief, blinzelte zweimal und sprach: „Die Frage ist dämlich, Niall. Wenn du zwei heiße Tussen in einem Raum siehst, für welche würdest du dich dann entscheiden? Das Geschlecht ist in meinem Fall egal, ich muss mich von der Person angezogen fühlen. Und im Moment würde ich mich immer für Isaac entscheiden."
Das war eine klare Ansage und im Grunde genommen hatte er Recht. Man besaß immer die Qual der Wahl, oder auch nicht, wenn man, wie Liam, genau wusste, was oder wen man wollte.
„Sag mal, mit Cloe hast es auch nicht mehr so, oder?", unterbrach Liam meine Gedanken.
Lässig antwortete ich: „Ach Cloe, die ist mir eigentlich egal, warum fragst du?"
„Sie hat sich bei mir beschwert, dass ihr schon lange keinen Sex mehr hattet."
Prompt prustete ich los. „Das mag für sie gelten aber nicht für mich."
Schmunzelnd schwenkte Liam das Whiskeyglas. „Stimmt, du hast ja was mit deiner Steuerberaterin am Laufen."
Auch Joyce war für mich nur ein netter Zeitvertreib. Irgendwann, wenn wir beide keine Lust mehr aufeinander hatten, würden sich unsere Wege in sexueller Hinsicht trennen. Aber solange die Glut zwischen uns aufflammte, wollte ich mitnehmen, was ich kriegen konnte.
Für einen Moment blieb es still zwischen uns, ich zog an meinem Joint und fühlte, wie ich mich innerlich entspannte. Liam hingegen schien Hummeln im Hinter zu haben, denn er stand plötzlich auf und lief zum Fenster.
„Weißt du, was Scheiße ist?", fragte er leise.
„Was denn?"
„Mein Vater überträgt mir fünfzig Prozent der Geschäftsanteile seiner Reederei. Das heißt, ich werde in Zukunft arbeiten müssen."
Mir entfuhr ein sarkastisches Lachen. „Willkommen im Club. Warum soll es dir besser gehen als mir? Und sei froh, dass du deinen Vater noch hast, ihn um Rat fragen kannst. Ich muss alles alleine bewältigen."
„Das stimmt nicht", widersprach er sofort. „Du hast Heather an seiner Seite und sie hilft dir wirklich enorm. Das hast du selbst zugegeben."
„Natürlich", seufzte ich, „aber es ist nicht das Gleiche. Doch um ehrlich zu sein, würde ich nicht gerne auf sie und ihr Wissen verzichten."
„Dann stell' sie doch ein."
Prompt prustete ich los. „Das würde Mord und Totschlag geben. Unsere Arbeitsphilosophien entscheiden sich gewaltig. Außerdem habe ich nicht vor, in Zukunft zu malochen. Mein Vater hat mir so viel Kohle hinterlassen, dass ich keinen Finger mehr krumm machen muss, wenn ich nicht unbedingt will."
„Dann beschwere dich auch nicht." Liam ging wieder zum Sofa zurück, wir rauchten die Joints zu Ende, tranken die Gläser leer und anschließend richtete er schnell das Bett im Gästezimmer für mich.
Es dauerte nur wenige Minuten und ich döste weg wie ein Baby.
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Die Ernüchterung erfolgte am nächsten Morgen. Direkt nach dem Aufstehen wurde mir schlecht und ich kotzte dreimal in Liams edle Gästetoilette. Ein starker Kaffee und eine Dose Red Bull brachten mich aber wieder schnell auf die Beine. Essen konnte ich dafür nichts, denn es rumpelte noch immer in meinem Magen und als ich sein Haus verließ, hatte ich bereits zwei Kopfschmerztabletten eingeworfen.
Ein Taxi brachte mich nach Hause, wo ich den Anrufbeantworter abhörte. Joyce hatte eine Nachricht hinterlassen und vorgeschlagen, dass wir uns heute Nachmittag in ihrem Büro treffen sollten. Mein Kopf würde sich in dieser Zeit bestimmt erholt haben und deshalb schrieb ich ihr eine WhatsApp Nachricht, in der ich unser Treffen bestätigte.
Bis dahin hatte ich Zeit genug, meine E-Mails zu checken, ein bisschen zu relaxen und später, nachdem mein Magen sich beruhigt hatte, eine Kleinigkeit zu essen und zu duschen. Das tat ich genau in dieser Reihenfolge.
Es war drei Uhr nachmittags, als ich das Haus verließ, um zu Joyce zu fahren und als ich dort eintraf, saß Eleanor am Empfang und wurschtelte sich durch eine Menge Papierkram.
„Hey, schön, dich zu sehen. Ich habe einen Termin bei Joyce", sprach ich lächelnd. Als die Brünette ihren Kopf anhob, erblickte ich ihr blaues, leicht geschwollenes Auge. Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den Mund: „Scheiße, was ist denn mit dir passiert?"
„Das", sprach sie leicht pikiert, „habe ich deinem Freund Tomlinson zu verdanken."
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Ich kann gerade nicht mehr vor Lachen, weil ich jetzt zu gerne eure Gesichter sehen würde :D
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit dem Kapitel zufrieden war und ich hoffe, es liest sich nicht holprig.
Fassen wir zusammen: Liam hat sich mit Niall ausgesprochen. Seid ihr überrascht, dass er bi ist und nicht schwul?
Niall kommt nicht wirklich an Heather ran, obwohl die beiden schon wesentlich lockerer miteinander umgehen, als am Anfang. Außerdem wird er von Maisie gehasst :) Ob sich da noch was ändert?
Und nun fährt er wieder zu Joyce... , wie findet ihr das?
Und was sagt ihr zu Eleanors blauem Auge?
Oben im Bild seht ihr die Rolemodells für Isaac und Maisie: Simon Hessman und Drew Barrymore.
Ich kann es kaum erwarten, eure Reaktionen zu sehen und hey, ich bin schon ganz aufgeregt, denn morgen starten die Ambis 2018.
Danke für die wirklich tollen Kommentare zum letzten Kapitel, sie haben mich echt beflügelt weiter zu schreiben.
LG, Ambi xxx
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