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9 - Heu im Kopf

Kapitel 9

Meine Gedanken schienen Amok zu laufen.

Nachdem Luke mich wie so oft kolossal verwirrt hatte, war er auch schon wieder um die Ecke verschwunden und bevor ich ihn nach der Bedeutung seiner Worte fragen konnte, waren die Klausens in der Tür aufgetaucht.

„Florence, könntest du Lucian einen Moment entbehren?", fragte Frau Klausen süßlich. Sie sah Luke mit einer Mischung aus Neugierde und Bewunderung an und ich kam nicht umhin zu überlegen, ob ich ihn auch manchmal so ansah.

„Na-natürlich", stammelte ich völlig neben mir stehend und versuchte meine Gedanken zu sortieren. „Ich meine natürlich. Ich mache Marengo inzwischen bettfertig", versuchte ich die Situation wieder aufzulockern. Luke grinste mich frech an, bevor er Marengos junger Besitzerin aus dem Stall folgte.

Ich wollte auch wissen, was mein Vater und die Klausens beredeten und vor allem was Luke jetzt damit zu tun hatte...

Abends wurde es inzwischen immer kälter und die Zeit verstrich immer weiter. Marengo war bereits gemütlich fressend in seiner Box untergebracht. Ich hatte bereits gefüttert und saß nun gelangweilt auf einer Boxentür und beobachtete durchs Tor den Himmel, der sich schon verfärbte, als Luke das Büro meines Vaters endlich wieder verließ. Er sah unschlüssig vom Haus zum Stall, entschied sich dann aber scheinbar für den Stall und kam geradewegs auf mich zu.

Verlegen pulte ich einen Strohhalm auseinander, weil Luke ganz klar bemerkt hatte, dass ich auf ihn gewartet hatte.

„Na du", begrüßte ich ihn betont gelassen.

„Na. Was hat das Pferdemädchen zu tun? Strohhalme zählen oder ist das ein neues Produktionsverfahren für Pellets?", höhnte er und hob sich schwungvoll neben mich.

Völlig grundlos schoss mir das Blut in den Kopf und mir fiel einfach keine geeignete Erwiderung auf seine Stichelei ein.

Sein durchdringender Blick ruhte auf mir und je länger er mich so musterte, desto sicherer war ich mir, dass ich Dreck im Gesicht haben musste.

„Was ist?", fragte ich unsicher.

„Du bist süß", sagte er ohne rot zu werden.

Ich war was?

„Ich bin was?", rief ich ungläubig. Ich musste ihn falsch verstanden haben.

„Du bist der schlagfertigste Mensch, den ich kenne und trotzdem guckst du einen an, als wärst du ein hilfloses Reh, wenn du mal nicht weißt was du machen sollst", erwiderte er mit einem Selbstbewusstsein, als erkläre er mir, dass die Erde rund war.

Ich kicherte nervös und bemerkte erst jetzt, dass er mich die ganze Zeit Ansah.

„Weißt du was?", flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf, denn natürlich wusste ich nicht. „Ich brauche jetzt eine Pause von dem hier."

Bevor ich ihn fragen konnte, was genau er damit meinte, hatte er nach meiner Hand gegriffen, die glücklicherweise noch nicht gemerkt hatte, dass zum Rotwerden auch schwitzige Hände gehörten. Vermutlich war es dafür einfach zu kalt. Diesen Gedanken wegschiebend blieb mir nichts anderes übrig, als Luke zu folgen. Er zog mich die Stallgasse entlang, bis wir im alten Stallteil angekommen waren, über dem wir im Speicher unser Heu lagerten.

Grinsend folgte ich ihm die Leiter hinauf. Hier verkroch ich mich auch immer, wenn ich meine Ruhe haben wollte. Der vertraute Geruch von trockenem Gras und Staub kitzelten in meiner Nase und beinahe hätte ich geniest.

Luke setzte sich mit verkreuzten Beinen auf den Boden und ich folgte seinem Beispiel. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht: „Rate, was dein Vater mir vorschlägt!"

Ich runzelte die Stirn, um ihm zu signalisieren, dass ich nicht den blassesten Schimmer hatte.

„Ich soll bei euch arbeiten und dafür erlässt mir dein Vater die Boxenmiete." Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Freude. Das war doch großartig! Luke würde dann noch viel häufiger im Stall sein und überhaupt. Aber er ging doch auch zur Schule...

„Das ist klasse, Luke! Aber als was denn?"

Der Junge grinste nun über das ganze Gesicht. „Er will, dass ich für ihn ein paar der Berittpferde übernehme und eventuell die eine oder andere Reitstunde leite. Über die Einzelheiten will er mich noch informieren. Aber, Florence, ist das nicht total krass?" Seine Augen leuchteten förmlich und ich konnte nicht anders, als mitzulachen.

„Ja, klar. Das ist mega!", rief ich.

„Vor allem, weil ich dann keine Chance mehr verpassen werde, um deine wundervollen Steilvorlagen auszukosten", lästerte er und prompt lief ich wieder rot an, während Luke mich verschmitzt von der Seite ansah.

Plötzlich prustete er los.

Langsam wurde ich wütend. Er machte sich über mich lustig.

Gespielt genervt warf ich ihm ein Büschel Heu entgegen. Die Halme regneten wild flatternd über ihm herab.

„Na warte, das bedeutet Krieg!", rief er und schaufelte sich die Arme voll.

Kreischend versuchte ich vor den Massen an Heu zu retten. Dennoch vergebens, denn schon bald waren wir beide von oben bis unten mit Heu behängt und völlig außer Atem. Lachend drückte ich eine frische Ladung in Richtung seines Gesichtes, um ihm damit den Mund vollzustopfen und damit sowohl seine frechen Sticheleien, als auch den fliegenden Heuhaufen ein Ende zu setzen. Vergebens. Keuchend rollte er mich auf den Rücken, um mein Gesicht mit dem getrockneten Gras einzuseifen. Aber er tat es nicht.

Stattdessen sah er mich an. Seine Augen glitzerten immer noch wild von der Heuschlacht und ich war beinahe fest überzeugt, dass er genauso rettungslos bewegungsunfähig war, wie ich. Seine Arme hatte er gegen die Wand aus aufeinander gestapelten Heuballen gestemmt, an die ich mich einen Moment zuvor noch gepresst hatte, um seinem Griff und dem damit einhergehenden Heuregen zu entkommen. Sein Atem ging ungleichmäßig und mir fiel jetzt erst wieder auf, dass es bereits so kalt war, dass unsere warmen Atemwolken in der Kälte dampften und umeinander herumtanzten. Eine seltsame Spannung herrschte zwischen uns und auch Luke schien nicht zu wissen, was er tun sollte. Es war vermutlich nur ein kurzer Moment in dem wir so verharrten, aber mir kam es vor, wie Stunden. Er sah mir in die Augen und ich ihm.

Ich dachte nicht im geringsten darüber nach, dass Luke ein Freund meines Bruders war oder, dass Lily ihn lieber mochte, als sie bisher zugab oder ob ich ihn überhaupt mochte - mehr mochte, als ich bisher zugab. Ich dachte nichts außer, dass ich diese dem Zerreißen nahe Spannung nicht mehr aushielt und hätte Luke nicht in diesem Augenblick die Lücke zwischen uns geschlossen, hätte ich es wohl getan.

Ich dachte auch nichts, während Luke mich behutsam, beinahe fragend küsste. Seine Lippen waren ganz warm und die untere ein wenig rissig von der Kälte und dem Wind. Ich tat einfach das, was ich für richtig hielt. Ohne nachzudenken. Ich küsste ihn zurück. Darauf schien er nur gewartet zu haben, denn mit einem Mal löste er eine Hand von der ihn stützenden Heuwand und vergrub seine Finger in meinem Haar, wodurch er meinen Kopf mit einem leichten Ruck näher an sich zog. Ich dachte immer noch nichts, als er sich vorsichtig von mir löste.

Mein Herz raste wie wild, ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen und beinahe hätte ich nach Luft geschnappt. Erleichtert stellte ich fest, dass auch Luke zuerst tief einatmete bevor er mich wieder ansah.

Er sah mich wie immer mit diesem beinahe gehässigen Grinsen an, aber seine Augen hatten einen Glanz, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. „Wow", hauchte er und seine Stimme knisterte ein wenig tiefer als sonst über mein Trommelfell, was mir einen Schauer den Rücken hinabjagte.

Ich war noch nicht in der Lage mich zu bewegen. Denken schaffte wieder einigermaßen, aber Bewegen stand noch auf der Liste des Unmöglichen. Schließlich brachte ich ein Nicken zustande. Auch Luke grinste mich wieder an. „Das nenne ich filmreif", stellte er trocken fest und ich wusste nicht, ob ich nun lachen oder weinen sollte. Mir war nach beidem zumute und trotzdem tat ich von beidem nichts. Ich saß einfach nur da und tat gar nichts.

Er nahm erneut das Steuer in die Hand und strich mir sanft mit dem Daumen über die Wange. Mein Gesicht war eiskalt und die Berührung brannte beinahe unter seiner warmen Hand.

„Luke?", meldete ich mich endlich zu Wort. Sofort zog er die Hand weg, als hätte er sich nun tatsächlich verbrannt.

„Ja, tut mir leid. Ich- tut mir leid", stammelte er und setzte sich so kerzengerade auf, dass ich unwillkürlich lachen musste. „Ich wollte dir nichts aufzwingen, ehrlich. Am besten vergessen wir das einfach wieder."

„Nein, du verstehst das ganz falsch", begann ich, wusste aber nicht, wie ich ihm erklären sollte, wie sehr ich das nicht wollte...

Er sah mich verwirrt an und schien ein Ende zu meinem Satz zu erwarten. Was sollte ich denn sagen? Mochte ich ihn nun? Warum stellte ich mir diese Frage überhaupt? Warum stellte ich mir die ganze Zeit Fragen?

Gerade hatte ich beschlossen ihm einfach zu sagen, dass ich ihn mochte, mehr mochte. Dass ich ihn am liebsten gleich noch einmal küssen würde. Aber bevor ich meine Gedanken aussprechen konnte, polterte es unten im Stall. Ein dumpfes Grummeln drang auf den Heuboden.

Neugierig streckten wir die Köpfe durch die Luke, um einen Blick auf das Spektakel da unten zu erhaschen: Maple, das kleine zottige Shetlandpony, Foxy Ladys freche Boxennachbarin stand mitten auf dem Gang.

Sie hatte zwar kaum einen Meter Stockmaß, verstand sich jedoch besser als jedes andere Pferd im Stall darauf, wie man den größten Unfug fabrizierte. Wöchentlich stand mindestens eine mittelschwere Katastrophe vor der Tür und meist war Maple nicht fern. Wenn doch, dann weil ihr Verschwinden so katastrophal war.

Der kleine weiße Ponykopf steckte in einem Eimer und der Griff hatte sich hinter ihre Ohren geklemmt, sodass sie nun immer wieder mit dem Kopf in die Höhe schlug. Ich konnte mir gerade so ein Kichern verkneifen.

Luke setzte sich neben mir in Bewegung und kletterte so langsam und vorsichtig er konnte die Stufen hinab, um sie nicht zu erschrecken.

Ich setzte mich in Bewegung, überholte den Jungen und zog Maple den Eimer vom Kopf.

Sowohl Maple, als auch Luke starrten mich an. Luke vermutlich, weil er gerade seinen Adrenalinspiegel herunterzusetzen versuchte nachdem ich dieses vermeintlich große Risiko eingegangen war Maple zu erschrecken und Maple äußerst verstimmt, weil in dem Eimer keine Leckerei, sondern Mähnengummis gewesen waren. Dementsprechend sah der Boden nun aus: Als hätte jemand einen ganzen Eimer Mähnengummis über die Stallgasse verteilt.

„Was?", fragte ich grinsend, denn Luke runzelte die Stirn.

„Sie hätte sich verletzen können", sagte Luke mit einem Todernst und finsterer Miene.

„Sie hätte auch den Rest der Gummis im Stall verteilen können", stellte ich nüchtern fest und lotste die kleine, runde Schimmeldame in ihre Box zurück.

Dann fing ich schnaufend an, einen Haufen Mähnengummis aufzulesen und in den Eimer zu werfen.

Als er weiterhin Löcher in den Boden stand, sah ich zu ihm auf: „Wer auch immer hat den unteren Riegel ihrer Box nicht zugemacht."

Und mit einem Mal war Luke bei mir. Er stand direkt hinter mir, denn sein warmer Atem kitzelte meinen Nacken und ich bekam eine Gänsehaut. Dann stand er wieder ein Stück entfernt. Hatte ich mir das alles nur eingebildet?

„Hier", sagte er und reichte mir den letzten Rest der Gummibänder. „Das war's."

Verlegen schaute ich zu ihm auf. „Danke."

Er hob die Hand und zog mir einen Heuhalm aus dem Haar und zerrieb ihn zwischen den Fingern, wohl darauf bedacht mich nicht anzusehen.

„Luke", setzte ich an, doch er unterbrach mich: „Ja, ich weiß, dass das total beschissen für dich ist-" Na toll. Erst küsste er mich und jetzt würde er mir sagen, dass das alles ein Versehen war und er nichts von mir wollte. Wie hatte ich auch nur denken können, ein Junge wie Luke - groß, kräftig, älter und vor allem beliebter als ich - könnte mich auch nur mit dem Arsch ansehen? „Aber ich muss es dir einfach sagen, weil du sonst niemals merkst, wie toll du eigentlich bist."

„Was?", nuschelte ich völlig aus dem Konzept und meinem Selbstmitleid gerissen.

„Florence, du bist wirklich der gehässigste, sturste und dickköpfigste Mensch, dem ich je begegnet bin und ich kenne Paul, also ist das ziemlich viel davon..."

Wow, das war ja das Netteste, was ich je gehört hatte...nicht.

„Ach Scheiße! Du bist immer so impulsiv und man kann nie das Richtige machen, aber dann bist du wieder so wundervoll direkt und ziehst dem Pony einen verdammten Eimer über die Rübe oder brauchst eine Dreiviertelstunde zum Putzen, weil du Foxy unbedingt von deinem Tag erzählen musstest. Das ist verrückt, aber irgendwie auch total niedlich." Inzwischen hatte ich die Farbe einer Tomate angenommen, denn Luke sah mich immer noch an. „Du bist einfach undurchschaubar. Das ist so faszinierend und nervenaufreibend, weil ich nie weiß, ob ich dich jetzt küssen oder gegen die Wand klatschen will."

„Da geht natürlich nicht beides", scherzte ich, aber meine Stimme war belegt und mir war übel vor Aufregung.

„Stimmt", erwiderte er nach einer kurzen Pause und kaute unschlüssig auf seiner Unterlippe herum.

Plötzlich machte er einen Schritt nach vorne und küsste mich. Seine Hände hielten meinen Hinterkopf und sein Gesicht war weit über meines geneigt.

„Du erstaunst mich immer wieder", flüsterte er mir zu, als er mich losließ.

Noch bevor ich meine Augen wieder geöffnet hatte, war er durch die Tür in die Dunkelheit verschwunden.

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