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7 - Aua und Wewehchen

Kapitel 7

Die restliche Zeit wurde in der Halle beinahe totgeschwiegen. Lily verließ sie als erste und Luke folgte kurz darauf.
Foxy hatte gut mitgearbeitet, also ritt ich sie nur noch trocken. Es war bereits dunkel, als ich sie über den Hof führte. Die Hufschläge hallten an den Hauswänden wieder. Schnell putzte ich sie über, legte ihr eine Decke auf und brachte ich sie in die Box.

Mit einem Blick auf die Uhr begann ich hastig Heu zu füttern. Die Pferde stürzten sich gierig auf die Haufen in den Boxenecken. Es war so ein friedliches Geräusch, den malmenden Kiefern zuzuhören. Shettydame Maple hatte sich sicherheitshalber direkt in die Heumassen hineingestellt und sich über den bei ihr fast Rückenhöhe erreichenden Haufen her zu machen.
Hinter mir lachte jemand, doch als ich mich umdrehte, sah Luke mich ernst an: „Florence?" Er sah wieder zu Maple, unfähig mir in die Augen zu schauen. „Ihr ward vorhin eigentlich ganz gut – also Foxy und naja du –du weißt schon. Ich war unfair, dir als Reiterin gegenüber, aber du musst das mit Marengo hinbekommen, okay?"

Ich wusste, dass er recht hatte. Und wie.

„Luke, du hast doch keine Ahnung. Weißt du annähernd wie Marengo tickt? Oder Foxy Lady? Oder ich?"

Verdutzt starrte er mich an: „Nein."

„Dann denk zweimal nach, bevor du über einen von uns urteilst. Egal wen." Ich versuchte mich an einem extra dramatischen Tonfall und fand, dass mir das ganz gut gelang.

Luke fuhr sich nervös durchs Haar. Kurz zögerte er. „Es tut mir leid. Ehrlich. Ich bin manchmal einfach zu überzeugt davon, dass ich alles besser kann – könnte. Ich muss das lassen. Das Problem ist nur, dass du immer so unglaublich unberechenbar und stur bist und jedes Mal, wenn ich denke, dass ich dich verstehe, machst du so komische Sa..."

Doch ich unterbrach ihn: „Oh, toll. Ich bin stur und seltsam. Danke für diese liebevolle Entschuldigung. Dir sei verziehen." Nicht.

„Flo, warte!"

Doch ich hörte ihm nicht mehr zu, drehte mich auf dem Absatz um, machte demonstrativ das Licht aus und stürmte in Richtung Haus.

Ich musste jetzt schlafen. Und wie.

...

Die kühle Morgenluft ließ die Fensterläden unseres altehrwürdigen Hauses immer wieder aneinanderschlagen. Die Tage waren kälter geworden, die Bäume kahler. Mit einem beherzten Seufzer zog ich mir die Decke ein Stück höher übers Gesicht, sodass meine kalte Nase unter ihr verschwand.

Es war Samstag und seit heute waren Herbstferien, was bedeutete, dass ich mich vollständig auf Marengo und Foxy Lady konzentrieren konnte. Das war dringend nötig gewesen. Marengo war stets sperrig und verspannt. Wir hatten in der letzten Woche zwar einen Schritt vorwärts geschafft, waren jedoch zwei zurückgefallen. Ich hatte viel zu tun, wenn ich im Zeitplan bleiben wollte. In den Urlaub fuhren wir sowieso nie.

Mein Vater wollte dieses Wochenende die Heuvorräte auf den Boden umlagern und mein Bruder hatte sich seit zwei Tagen nicht mehr blicken lassen.

Luke war inzwischen täglich da. Es schien beinahe, als habe er kein Zuhause. Vertragen hatten wir uns seit letzter Woche nicht. Ich wusste aber auch nicht, ob das ein Streit oder eine meiner typischen Überreaktionen gewesen war. Also hatten wir einfach nicht miteinander gesprochen oder uns auch nur angesehen. Also nicht gleichzeitig. Zumindest nicht länger, als bis der eine schnell wegschaute...

Mühsam befreite ich mich aus dem Deckengewirr um mich und hüpfte zitternd ins Bad, um das Fenster zu schließen. Zehn Minuten später saß ich zerzaust und in gefütterten Reithosen am Frühstückstisch, gierig Müsli in mich hineinschaufelnd.

Beinahe verschluckte ich mich an einem großen Löffel der Flocken, als meine Mutter gehetzt den Raum betrat. Die Haare streng nach hinten gebunden stolperte sie herein, schob den letzten Knopf ihrer Bluse durch das zugehörige Loch und schnalzte mit der Zunge. Die untypisch dunkel geschminkten Lippen hatte sie vor lauter Stress zusammengekniffen. Sie schien mich nicht zu bemerken, stellte die Kaffeemaschine ein und ging wieder aus dem Raum. Untypisch...

Im Stall traf ich meinen Vater. Statt der warmen Gummistiefel trug er Reithosen und glänzende Lackstiefel, die ich meinte das letzte mal in seinem Turnierregal zwischen Haufen von Staubflusen gesehen zu haben. Untypisch...

„Flo!", rief er erleichtert.

„Pa, warum bist du so angezogen? Hab ich was verpasst?" Ich konnte mir geradeso ein Grinsen verkneifen, als ich die falsch gebundene Krawatte um seinen Hals baumeln sah. „Bind die am besten neu."

Hektisch fummelte er an dem Band herum: „Hmm, du könntest Marengo putzen. Wir bekommen Besuch von seinen Besitzern und du reitest ihn vor. Vielleicht stellen sie ja neue Pfe...Verdammt!" Wütend riss er sich die Krawatte vom Hals. „Das sind wirklich wichtige Kunden."

Marengo vorstellen? Heute?

„Aber Pa, warum soll ich...", versuchte ich zu protestieren, doch er schlug mir das Wort ab und verwies mich zu Marengo.

Bejahend machte ich mich auf den Weg zu dem schönen Apfelschimmel, der mich argwöhnisch beobachtete, während ich ihn zu putzen begann.

„Na, wie läuft's Training?", begrüßte mich Lukes fröhliche Stimme.

Seine gute Laune ließ mich völlig außer Acht lassen, dass ich nicht mit ihm redete und ihn ja sowieso ignorierte.

„Nicht gut genug", knirschte ich zwischen meinen Zähnen hindurch und pfefferte den Striegel in den Putzkasten, was Marengo dazu veranlasste, einen Satz zur Seite zu machen. Mich schubste er dabei einfach weg.

Der Aufprall an der Wand tat weniger weh, als das starke Pochen in meinem Knöchel, der beim Fallen einfach wegknickte.

„Florence?", rief Luke auf einmal völlig verändert und zog mich von Marengo weg. „Hat er dich erwischt?"

„Alles gut", wimmerte ich und versuchte mit zusammengebissenen Zähnen aufzustehen.

Ein Stechen durchfuhr meinen Fuß und für einen Sekundenbruchteil verzog ich das Gesicht. Luke sah es trotzdem oder er erkannte seine eigene Verbissenheit in meiner. Was auch immer es war; er tat das Richtige.

Für einen Moment war er weg und tauchte kurze Zeit später mit meinem Vater im Schlepptau auf. Sagte ich, dass er das Richtige tat? In dem Fall musste ich mich korrigieren. Ich war kurz davor überzukochen vor Wut, wäre da nicht mein Kampf mit den Tränen gewesen. Angestrengt versuchte ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren: Den Geruch des Strohs, auf dem ich saß; die feinen Staubwirbel, die um die Lampe des Putzplatzes flimmerten. Es misslang.

„Flöchen?", fragte mein Vater und kniete sich neben mich, um meinen Stiefel in einer langsamen Bewegung von meinem Fuß zu ziehen. Sein Stirnrunzeln bestätigte meine Vermutung, dass ich kaum reiten könnte. „Was soll das?" Seine Stimme triefte von Enttäuschung. „Versuchst du uns das Geschäft zu sabotieren?"

„Was?", rief ich empört. „Wie kannst du sowas auch nur denken?" Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich war wie gelähmt. „Es war doch keine Absicht."

Das war es schließlich wirklich nicht gewesen. Ich war nur frustriert und von Luke abgelenkt gewesen und hatte eine Bürste für meine Unzufriedenheit bestrafen wollen.

Er atmete tief durch, als fiele es ihm schwer Worte zu finden. Schließlich sah er unentschlossen zu Luke, welcher verlegen mit der Spitze seiner Stiefel über den Steinboden kratzte. Nur im Augenwinkel sah er mich an. Beinahe, als sei er nicht sicher, ob es ihm leid tat, meinen Vater geholt zu haben.
Dieser hatte nun scheinbar eine Entscheidung getroffen: „Luke?"

Zur Salzsäule erstarrt hielt dieser inne. „Ja, Herr von Raabe?"

„Traust du dir zu Marengo vorzustellen? Du bist gut, weißt mit einem Pferd umzugehen und" – Hier machte er eine bedeutungsvolle Pause. – „Wenn es gut funktioniert könnten wir nochmal auf deine Frage von letzter Woche zurückkommen und meine Antwort genauer überdenken."

Lukes Augen wurden für einen Moment riesig groß. Meine auch. Vermutlich dachte er aber nicht: Wie bitte? Aber ich will Marengo reiten! Er gehört mir. – Aua. Verdammt, tut das weh! – Welche Frage? – Schau nicht so blöd, du Blödmann.

„Ähm, also...", begann Luke mit einem nervösen Seitenblick auf mich, als fürchte er sich etwas falsches zu sagen, was aber gar nicht möglich war, weil ich ja gar keinen Grund hatte sauer zu sein, solange er mir keinen lieferte. Also lächelte ich ein freundliches, aber deutliches „Tu es nicht"-Lächeln. Luke schien sich seiner Antwort nun sicher: „Natürlich, Herr von Raabe."

„Was?", fragte ich empört über seine Bereitschaft Marengo zu reiten.

„Nenn mich Thomas", sagte mein Vater erfreut über ebendies.

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