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13 - Johanna

Kapitel 13

Ich war fest entschlossen, Luke zu sagen was ich darüber dachte und vor allem fühlte, dass er dieses Mädchen geküsst hatte. Warum musste ich gestresst und unkonzentriert sein, wenn er doch der Böse in der Geschichte war. Schneewittchen endete schließlich auch nicht mit Burnout-Syndrom, sondern gewann den Prinzen und sieben kleine Freunde für sich.

Energisch schlug Foxy mit dem Kopf, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass sie nun lange genug trockengerieben worden war und der pflegende Aspekt zunehmend schwand. Wie recht sie doch hatte. Schnell öffnete ich den Knoten in der Öse und marschierte mit einem sehr entspannten Pferd im Schlepptau in Richtung Stall. Heute musste ich kein einziges Pferd mehr bewegen. Luke war an der Reihe Marengo zu reiten und mein Vater hatte die Jungpferde schon am Vormittag longiert.

Nachdem ich Foxy Lady auf einen Paddock gestellt hatte, sie eine Weile beim Wälzen und Herumdösen beobachtet hatte und die Stallgasse gefegt hatte, glaubte ich sicher zu sein, dass Luke mit Marengo beschäftigt war. Kurz wog ich ab, ob ich mich nicht lieber mit meinen Biologiebüchern auf den Heuboden verschanzen sollte. Eine Klausur stand an und dort konnte ich mich gut konzentrieren. Normalerweise. Dass ich über den Heuboden sofort an Luke denken musste, war schließlich das Zünglein auf der Waage und ich machte mich auf, um den Apfelschimmel und seinen Reiter zu finden.

In der Halle wurde ich fündig, doch das Bild, das sich mir bot, überraschte mich: In der Mitte der Halle stand mein Vater. Er rief der Abteilung von fünf, nein, sechs Pferd-Reiter-Kombinationen, die von Kamilla, dem biestigen Schulpony angeführt wurde, Anweisungen zu.

Das Pferd am Ende der Karawane zappelte herum, während sein Reiter es konzentriert zu versammeln suchte. Marengo war gerade eher Verrenko, denn Luke hatte alle Hände voll zu tun, das Pferd halbwegs authentisch in die Gruppe von brav hinter einander her trottenden Schulponys einzufügen.

„Mit Marengo mehr Abstand halten", rief mein Vater. Verstohlen drehten sich die Reitschüler zu dem Zappelphilipp um. Leises Kichern wanderte durch die Gruppe und auch auf Lukes Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen ab. Er schien sichtlich Spaß an der Sache zu haben. Den hatte ich auch. Nur der Zweck der Übung erschloss sich mir nicht so recht. Warum ritt er in einer Kinderreitstunde mit? Noch dazu auf einem weitestgehend ausgebildeten Dressurpferd? Noch dazu am Ende der Abteilung? Merkten mein Vater und Luke nicht, dass das Pferd von Sekunde zu Sekunde heißer wurde?

„Abteilung, auf den Zirkel abwenden. Kamilla weiter in der Bahn auf den zweiten Zirkel. In der Ecke angaloppieren", schallte die Stimme meines Vaters. Kamillas Reiterin, ein Mädchen mit hochrotem Kopf, schob sich erleichtert die Reitkappe aus der Stirn. Sie freute sich, als mit dem Verlassen der Abteilung die Ohren der Stute nach vorn schnellten. Romeo war ihr stets so nah aufgetrabt, dass das Mädchen ihre Liebesmüh damit gehabt hatte, ihr Pony am Auskeilen zu hindern.

Kamilla war ein fleißiges Pony. Der Galopp verlief reibungslos. Sie reihte sich hinter Marengo wieder ein. Dieser war ganz aus dem Häuschen darüber, dass er nicht mehr das Schlusslicht bildete und zappelte noch mehr als sowieso schon. Luke biss inzwischen doch die Zähne zusammen. Der Apfelschimmel war ihm schon fast durch die Decke gegangen als Kamilla galoppieren durfte, während er hinter den anderen Ponys her trotten musste. Nun war der Hengst aber auch noch damit beschäftigt, Kamilla auf sich aufmerksam zu machen. Wäre die der verbalen Sprache mächtig, hätte sie vermutlich geschimpft wie ein Rohrspatz.

Inzwischen hatte Romeo seine Reiterin mit seiner Start-Stop-Automatik in den Wahnsinn getrieben und die anderen Ponys waren auch galoppiert und hinter Marengo wieder zur Abteilung dazugestoßen. Dieser kaute aufgeregt auf dem Gebiss herum. Endlich hatte er freie Sicht. Luke gab ihm den befreienden Raum, der Marengo dazu veranlasste, mit einem riesigen Galoppsprung seine Flucht vor den anderen Pferden anzutreten. In der Ecke war damit aber auch wieder Schluss. Kamilla furzte einmal genüsslich, als der mit überschüssiger Energie gefüllte Hengst von seinem Reiter zurück hinter die Abteilung manövriert wurde. Mein Vater hatte Marengos Ungeduld bestrafen wollen.

Inzwischen erkannte ich den Hintergrund dieser Aktion. Anscheinend hatte Luke mir dem jungen Pferd dasselbe Problem, das ich gehabt hatte. Er war sich schlichtweg von Sekunde zu Sekunde heißer und weniger sensibel auf Hilfen geworden. Nur hatte Luke einen Versuch gestartet, dem Hengst Abwechslung zu bieten und Grundlagen zu festigen, die die Verbindung zwischen Pferd und Reiter ausmachten.

„Herr von... ich meine Thomas?”, meldete sich Luke nun zu Wort. Er sah mehr als unglücklich aus. „Ich weiß wirklich nicht, ob wir ihn nicht doch etwas laufen lassen sollten.” Marengo sah auf den ersten Blick noch gut versammelt aus. Er hielt den Kopf ruhig und trat brav voran, doch er schwitzte unheimlich und seine Ohren waren unnatürlich verrenkt.

Mein Vater runzelte die Stirn. Er musterte das verrenkte Pferd und eine lange Falte zog sich auf seiner Stirn entlang. „Ist gut. Sitz ab und geh mit ihm auf den Außenplatz. Longier ihn lieber. Es hat schließlich geregnet.”

Gesagt - getan. Luke saß ab und Marengo machte demonstrativ ein paar Schritte zur Seite.

Die Bügel hochgeschoben und den Gurt gelockert stolzierte das Pferd hoch erhobenen Kopfes neben dem geschaffen Jungen her als habe es gerade einen Grand Prix mit Bestnoten dargeboten.

„Du bist ein Spinner”, stellte Luke fest, als er, sich außer Hörweite anderer wänend, den Sattel von Marengos Rücken hob. Marengo sah ihn aus seinen großen, dunklen Pferdeaugen an, als verstünde er alles, was Lucian ihm erzählte. „Aber wer sagt dir das? Ich bin doch der größte Idiot von allen.”

Sollte ich mich zu erkennen geben? Es war nicht richtig, Luke zu belauschen. Ich wollte auch nicht, dass man hörte, was ich Foxy so erzählte. Deshalb erzählte ich es schließlich einem Pferd.

„Wie sollte ich es ihr aber auch erklären?”, fuhr er fort, während er Sattel und Zügel über die Tribünenstühle hängte. „Sie würde nie verstehen, warum ich das getan habe. Ich weiß selber, dass es dumm war.” Als er die Longe in die Trense gehakt hatte und sich langsam in Richtung Platz bewegte, hörte ich ihn nicht mehr, doch das war auch nicht nötig. Hatte Luke gerade von uns gesprochen? Ich musste mit ihm reden.

Schnell lief ich hinter ihm und dem Pferd her, entschied mich jedoch anders als ich entdeckte, wer quer über den Hof auf ihn zu lief.

„Luke“, rief Jo und ihr blonder Zopf hüpfte auf und ab. Ich ärgerte mich über mich selber, weil ich sofort begann, mich mit ihr zu vergleichen.

„Jo!“ Ein Strahlen erschien auf seinem Gesicht und sofort kamen diese grässlichen Magenkrämpfe zurück. Aus irgendeinem Grund wollte ich, dass er mich so ansah. Es wirkte, als fielen alle Sorgen von ihm ab.

„Musst du noch mehr Pferde reiten?“, fragte sie mit einem bezaubernden Lächeln. „Oder darf ich dich entführen?“

„Ich muss Marengo noch longieren“, erklärte er und hakte die Longe in die Trense des schönen Apfelschimmels ein.

„Oh, okay. Dann danach?“ Das Mädchen schien sich nicht daran zu stören, dass Luke seine Arbeit weiterführte, obwohl sie da war.

„Danach muss ich mit Florence reden“, sagte Luke und vor Schreck über diese unerwartete Antwort ging ich einen Schritt zurück. Und trat gegen eine Harke, die an der Hallenwand lehnte.

Das Klirren schallte über den ganzen Hof und Luke hatte seine Mühe damit, Marengo am Durchgehen zu hindern. Zum Glück hatte er die Longe schon eingehängt.

Als ich mich umdrehte, um unbemerkt um die nächste Hallenecke zu verschwinden, stand ein großes blondes Mädchen vor mir. Jetzt erst fielen mir ihre riesigen blauen Augen auf. Gott, diese Frau war perfekt!

„Hi, ich bin Johanna“, grinste sie.

„Ähm, Florence“, entgegnete ich völlig überfordert und schaute sie vermutlich an, als wäre sie ein Einhorn.

„Willst du auch Luke beim Longieren zuschauen? Ich liebe es, ihn mit Pferden zu sehen“, offenbarte sie nun und strahlte mich mit ihren schneeweißen Zähnen an. Sofort verzehnfachten sich meine Komplexe und meine Eifersucht nahm ein unendliches Ausmaß an. Wenn ich mich weiter so kindisch aufführte, konnte ich mir gleich zwanzig Katzen kaufen, um mein Leben als alte Jungfer vorzubereiten. „Er konnte schon immer gut mit Tieren.“

„Ja, das ist mir auch aufgefallen“, antwortete ich und versuchte meine rot angelaufenen Wangen zu ignorieren.

„Jo?“, rief Luke vom Reitplatz aus. „Lästerst du über mich?“

„Klar.“ Ehe ich sie wegziehen konnte, ergriff sie meine Hand und zog mich mit sich zum Zaun. „Das ist also die berühmte Florence von Raabe.“

Marengo trabte inzwischen in großen Schritten durch den Sand. Luke in der Mitte sah konzentriert zu dem Pferd, schien zu versuchen mich nicht anzusehen. Es war ihm wohl peinlich, dass Jo und ich nun aufenandertrafen.

„Lucian hat viel von dir erzählt“, redete Jo weiter, nachdem ich nicht geantwortet hatte. „Du hast einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“

Verwirrt sah ich sie an. Warum sollte Luke seiner Freundin von mir erzählen? Bestimmt hatte er ihr nicht von unserem Kuss auf dem Heuboden erzählt.

„Hör auf zu lästern, Jo“, befahl Luke und ließ Marengo angaloppieren.

„Ich spiele den Wingman“, verteidigte sie sich. „Aber wenn du mich nicht hier haben willst, geh ich zu Paul. Der mag mich wenigstens.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich auf dem Absatz um und stolzierte in Richtung Haus. Woher kannte sie meinen Bruder? Irritiert sah ich ihr nach. Was hatte es mit ihr auf sich? Naja, sie war im selben Alter wie er, aber er hätte doch sicher ihren Namen erwähnt, oder?

Beim zweiten Gedanken schon wieder nicht. Paul und ich redeten in letzter Zeit schließlich nur das Nötigste miteinander.

„Entschuldige bitte, Flo“, riss mich Lukes Stimme aus den Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er zu mir an den Zaun getreten war. „Aber du weißt ja, wie peinlich Familie sein kann.“

Familie? Fast hätte ich den Wink überhört. Er erinnerte sich also noch an den Vorfall mit dem BH. Als ich in Pauls Zimmer geplatzt war und mich zum ersten Mal vor Luke blamiert hatte. Es war ja nicht so, als passierte mir nie ein Missgeschick. Die Harkenaktion eben war schließlich ein Paradebeispiel meiner Peinlichkeiten gewesen. Trotzdem hatte ich gehofft, dass Luke diese eine vergessen hatte. Hoffentlich war nicht das Teil der Dinge, die er Jo erzählt hatte. Aber was genau meinte er mit Familie?

„Sie ist meine Cousine“, erklärte Luke, als ich schon wieder nicht antwortete.

Jo war seine Cousine.

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