n i n e
Mein Plan war es, Alvia davon zu erzählen, aber das sehr sehr unauffällig. Als ich aufblicke, erkannte ich sie schon und stand auf um sie zu umarmen.
»Hey« sie drückte mich fest an sich und mein Plan begann:
»Spiel einfach mit« ich versuchte zu lachen. Sie schaute erst verwirrt, doch schien dann zu verstehen.
»Tu so, als ob du lachst« ich lachte, denn ich wusste ganz genau, dass das schwarze Auto vor dem Cafe, das direkt vor unserem Fenster parkte, etwas mit James zutun hatte. Ich hatte schon einen Verdacht, dass er versucht mich zu beobachten.
»Tu so als ob du lachst« ich machte es ihr vor und versuchte unser Gespräch so aussehen zu lassen, als wäre es ein normales Gespräch unter jungen, pubertierenden Mädchen. Alvia lachte auf und ich holte mein Mathe-Buch aus meiner Tasche. »Hör mir genau zu und lass dir nichts anmerken« murmelte ich und zeigte auf irgendeine beliebige Seite. »Es ist James Lockwood. Nur wusste er aus irgendeinem Grund, dass ich es Shawn und dir gesagt hatte. Er hat mir gedroht und seit dem passieren schlimme Dinge. Ich war am Arbeiten, im Starbucks, und er kam hinein« Sie lachte gefälscht, doch es sah verdammt echt aus. Sie war gut darin ihre Angst zu vertuschen und instinktiv wollte ich das vor James auch können, damit er merkt das er mir nichts anhaben kann, oder ihn das zumindest glauben zu lassen.
»Ach er verfolgt dich? Oder Uns?« Das Lachen verwandelte sich in ein nervöses Lachen. »Jap. Er sieht mich.. hört mich, und ich glaube das schwarze Auto vor dem Cafe gehört ihm, schau ja nicht hin. Hör zu.«
Ich schaute auf das Buch, damit es so aussah als würde ich versuchen, ihr etwas zu erklären. »Er kam rein, hat mir 500 Euro aus der Kasse genommen, und ist gegangen. Weil ich nicht wusste was ich machen sollte, habe ich die Polizei angerufen und es so aussehen lassen, als wäre es ein Einbruch gewesen. Er hat es herausgefunden, hat gesagt ich solle im glauben wenn er sagt, dass er wirklich jemanden umbringen kann und hat dann Max getötet.« Ich sah, wie sie mit sich selbst kämpfte, wie sie versuchte ihre schockierte Miene zu unterdrücken. Und es gelang ihr zum Glück. Schon wieder tat ich so, als würde ich ihr etwas in dem Buch zeigen. Hoffentlich würde James nicht schon wieder herausfinden, dass ich mich meiner besten Freundin anvertraut hatte.
»Er hat Angst vor nichts..« sagte sie fassungslos und starrte auf das Buch. »Genau deswegen wirst du mir helfen ihn dahin zu bringen, wo er hingehört« ich klappte das Buch zu.
»Er erwartet mich um Mitternacht in der .. Bar. Du weißt schon, die Death Bar in der Baker Street.« Sie nickte. »Er will, dass ich dahin komme und ihm bei irgendwas helfe.. und du musst mir helfen. Ich schreibe dir eine Nachricht okay, und dann rufst du die Polizei und sagst ihnen, sie sollen dahin kommen okay?« Nun tat sie so, als würde sie genüsslich ihren Milkshake trinken und nickte lächelnd. »Der Typ kommt dahin, wo er hingehört«
Nachdem wir uns verabschiedet haben und sie den kompletten Plan verinnerlicht hatte, ging ich nach Hause und machte mich fertig. Natürlich durften, vor allem meine Brüder mich nicht erwischen. Das wäre mein sicherer Tod. Aber ich freute mich, er würde das bekommen, was er verdiente und wahrscheinlich, würde er auf frischer Tat ertappt werden und niemand mehr wird verletzt. Ich wollte nur mein Umfeld schützen.
»Ich weiss immer noch nicht, wo Max ist. Denkst du er ist weggelaufen?« Meine Mutter kam in mein Zimmer spaziert, als ich gerade dabei war, auf meinem Bett zu liegen und auf die Uhr zu starren. »Ich weiss auch nichts, Mom.« Murmelte ich leise und sie nickte stumm. Für einen Moment beobachtete sie mich und setzte sich dann an meine Bettkante. Ich wünschte mir so sehr, ich könnte mich ihr anvertrauen, aber ich konnte es nicht. Ich durfte es nicht. Und wo der Hund gerade lag, konnte ich ihr auch nicht sagen.
»Ich weiss, dass etwas mit dir nicht stimmt.« sagte sie ruhig und ich seufzte laut auf. »Und ich bin deine Mutter Mia, ich werde noch herausfinden, was es genau ist.« Ich drehte mich auf die andere Seite.
»Okay Mum. Gute Nacht.« sagte ich nur und brachte sie damit dazu, aus meinem Zimmer zu gehen. Ich wollte sie nicht verscheuchen oder so, aber ich war kurz davor gewesen, loszuweinen und das musste ich vermeiden.
Um Punkt 23:50 stand ich auf und zog mir eine Jacke über. Jeder in dem Haus schlief schon und ich schlich mich aus der Tür, die dann schlussendlich leise ins Schloss fiel. Erleichtert atmete ich aus und machte mich auf den Weg.
Wieso musste er auch Mitternacht sagen? Ich habe verdammte Angst alleine auf diesen Straßen. Dieses Gebiet ist nicht ohne. Es laufen bestimmt solche Männer wie James herum, vielleicht sogar noch schlimmere. Gibt es noch schlimmere als James?
Ich schaute mir die Bar genau an, sie war schon etwas älter, aufjedenfall nichts für junge, siebzehnjährige kleine Mädchen. »Death Bar« zierte die Schrift den Eingang und sorgte dafür, dass ich überall an meinem Körper Gänsehaut bekam, dennoch versuchte ich mich irgendwie zu beruhigen und daran zu denken, dass Alvia mir helfen wird. Ich spazierte hinein und kassierte erstmal ein paar komische Blicke. Kein Wunder, wie alt sah ich aus? Wie eine dreizehnjährige Schülerin die sich mitten in der Nacht in dem gefährlichsten Spot Woodstocks verlaufen hatte?
»Da bist du ja.« Erklang die tiefe Stimme von James hinter mir, an meinem Nacken und er zog mein Becken mit einer Handbewegung an sein Becken. Ich bekam Panik, doch bewegte mich keinen Zentimeter. »Komm mit. Oh und..« Er griff direkt in meine Hosentasche, und nahm mein Handy hinaus.
»Wir möchten ja nicht, dass du die Polizei rufst« Schockiert drehte ich mich zu ihm. Das darf doch nicht wahr sein. Hatte er es schon wieder herausgefunden?
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