f o u r t y
»Bitte lass uns reden« Ich spazierte mit meinem Buch an der Hand an ihr vorbei, welches ich in meinen Spind geben wollte. Ich wollte nämlich nicht mit ihr reden, nein, ich konnte nicht mit ihr reden. Ich hatte schon einige Tage nicht mehr mit ihr gesprochen, auch nicht mit Shawn oder mit James. Wenn ich seinen Namen hörte, stellte sich jedes Härchen auf meiner Haut auf. Denn ehrlich gesagt saß der Schmerz recht tief.
»Alvia lass es bitte gut sein, nicht jetzt« Die letzten Tage verliefen bei mir ruhig und ich hatte mich lange nicht mehr so wohl gefühlt wie Zuhause in meinem Bett, ohne zu weinen, ohne schlecht zu träumen und vor Allem ohne zu wissen, dass jeden Moment jemand durch die Tür kommt und mich anschreit. Ich war laut meinem Vater wieder ein ganz normales Mädchen und die Mia, die er vorher kannte. Als er mir dies sagte, hatte ich ihm nur zugenickt, aber keine Antwort darauf gegeben. Ich war nämlich schon lange nicht mehr die Mia, die er kannte. Seine kleine Prinzessin, wie er mir früher immer zu sagen pflegte. »Wir reden die nächsten Tage mal« sagte ich, damit sie endlich damit aufhörte, mich die ganze Zeit und ununterbrochen anzusprechen, um sich zu entschuldigen.
»Mia, kannst du aufhören sauer zu sein?? Wir wissen wir haben Fehler gemacht aber wir sind deine besten Freunde« mischte sich Shawn nun ein. Was war das? Ein Hauch von Wut? Aus seinem Mund? »Du bist der Jenige, von dem ich mich in dieser Situation am meisten betrogen fühle. Also misch dich nicht ein. Alvia ich rufe dich die nächsten Tage an« Ich schaute beide noch einmal abschließend an und verschwand aus der Schule. Ich hatte heute früher aus und wollte eigentlich nur in mein Bett. Mag sein, dass ich mich in letzter Zeit ziemlich habe gehen lassen, aber ich fühlte mich, wenn ich ehrlich bin, einfach zu schwach um noch mehr Chaos anzurichten. Ich wollte einfach nur meine Ruhe, das Licht in meinem Zimmer ausmachen und schlafen.
»Einsteigen« ertönte es links von mir und ich machte große Augen. »Steig sofort ein. Jetzt. Sofort.« Er klang so wütend und ich stellte fest, ich hatte ihn wirklich lange nicht mehr so wütend erlebt. Ich wollte nicht einsteigen, also ging ich einfach weiter, doch hörte kurz darauf eine Autotür knallen. Er packte mich an meinem Arm und zog mich mit sich ins Auto, drückte mich in den Sitz und knallte die Autotür zu. Ich saß ohne es so wirklich zu realisieren einfach im Auto und er fuhr los. »Was willst du, James?« fragte ich ihn mit einem erwartenden Blick, während ich wirklich versuchte mich zusammen zu reißen und ruhig zu bleiben. Ich wollte ihn anschreien aber wusste, dass mir das nichts bringen würde. Ich wollte ihn nicht anschreien oder sonstiges, ich wollte einfach dem Chaos entfliehen, den er ständig verursachte. In dem er mich ständig verwickelte.
»Mit dir reden, weil du dich ja entschlossen hast, dein Handy auszuschalten und mich zu blocken« brummte er während er losfuhr. Ich wusste nicht wohin, an der Death-Bar waren wir schon lange vorbei und langsam machte sich ein unwohles Gefühl in mir breit.
»Bitte fahr mich nach Hause, James. Zwischen uns ist es aus« Ich sprach etwas lauter als ich wollte, aber in mir machte sich wirklich die Angst breit und mein Körper versteifte sich, als er in den Wald fuhr. »James, James was hast du vor. James bitte halt an.«
Ich war plötzlich panisch, meine Hände fingen an zu zittern und er hielt an. Bringt er mich um? War es endlich so weit? Würde ich sterben? Ich spürte auf einmal seine Hand an meiner Wange welche mich zwang zu ihm zu schauen. »Beruhig dich, Kleine. Ich will einfach ungestört mit dir sein und dir etwas schönes zeigen, ich werde dir nichts tun« Sagte er und meine Muskeln entspannten sich wieder. Ich konnte wieder ein- und ausatmen. Ganz ruhig.
Wir stiegen aus und ich schaute mich um. Grün, hier gab es tatsächlich nur.. Natur. Es war ein erfrischender Nachmittag. Ich hörte ein Bellen. Ich erschrak und drehte mich in die Richtung, aus welcher dieses kam. Als ich bemerkte, dass James mit einem kleinen Welpen in der Hand auf mich zukam, schaute ich zuerst den Hund und danach ihn mit einem planlosen Blick an.
»Ich habe dir jemand Wichtiges genommen, obwohl mir nicht bewusst war, aus welchem Grund. Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich dir Max genommen habe. Ich habe dir nicht nur Max weggenommen, sondern dafür gesorgt, dass du so etwas schreckliches miterleben musstest«
Er drückte mir den kleinen, bellenden Hund in die Hand und ich schaute mit Tränen in den Augen zu James hoch. »Ich möchte mich entschuldigen, dafür, dass ich dich angelogen habe. Wirklich. Du bist sauer auf mich, und ich kann das nicht ab. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass du mich hasst. Ich muss mindestens einmal am Tag deine Stimme hören. Ich möchte mich für dich bessern«
Ich lächelte ihn an und nickte. Ich hatte noch nie so etwas schönes gehört. Er wollte es wirklich probieren, er wollte sich wirklich bessern und er sagte es nicht nur einfach so, sondern zeigte es mir mit seinen Taten. Und der Beweis dafür bellte mich gerade fröhlich an. »Okay wir.. können daran arbeiten, James.« lächelte ich ihn and und er nutzte die Gelegenheit, um meine Hand zu nehmen. »Lass uns einen Spaziergang machen, Kleine«
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