e i g h t e e n
Es wunderte mich eigentlich nicht wirklich, als ich zuhause ankam, und der Laden geschlossen war. Meine Eltern arbeiteten, härter als vor dem Einbruch und das nur, damit sie vielleicht noch das Essen für diesen Monat bezahlen konnten. Aber zum Glück, hatten sich mit der Zeit wieder alle Menschen aus Woodstock hier hin getraut und wir machten wieder einiges mehr an Umsatz. Vielleicht gingen wir doch nicht mehr so pleite, wie meine Eltern befürchteten. Als ich darüber nachdachte, während ich die Treppen hochging, widerte mich der Gedanke an James mal wieder an. Ich hatte das Gefühl, irgendetwas würde mich die nächsten Tage erwarten. Irgendetwas, was nicht in Ordnung sein wird. Und ich wusste, dass nichts mit James Gutlaufen würde.
»Ach, den Weg nach Hause kennst du doch noch?« hörte ich die Stimme meiner Mutter. Ich konnte diese Stimme nicht zu ordnen, sie klang wütend, aber auch so enttäuscht. So klang ihre Engelsgleiche Stimme fast nie. Ein bisschen Sorge konnte ich ebenfalls raushören. Aber was sollte sie schon machen? Ich bin nachts abgehauen und habe mich seit dem so gut wie nicht mehr blicken lassen. Oder zumindest wollte ich nicht mit meinen Eltern oder mit meinen Brüdern reden. Ich hatte das stechende Gefühl in mir, dass ich dafür sorgte, dass die Depressionen meiner Mutter noch mehr zum Vorschein kamen. Sie saß, mit Augenringen die sich unter ihren eigentlich funkelnden Augen abzeichneten, auf der Couch und starrte mich an. Dass der ganze Raum dunkel war und der Fernseher aus war, machte das ganze noch eindeutiger.
Ich war der Fehler, ganz alleine ich. Und anstatt das ich meinen Eltern half, das ganze ersparte Geld wieder zu kriegen, indem ich ganz einfach zur Polizei gehe und ihnen verriet wo James sich aufhält, wandte ich mich gegen meine Familie und saß unbesorgt auf James Lockwood's Schoß. Das wir schon die ein und die anderen Knutschereien hatten, machten mir zu schaffen, wenn ich doch wusste, was er mir eigentlich angetan hatte.
»Ich möchte auf der Stelle wissen, Emilia Saunders, wo du die Nacht und den ganzen Tag warst, ansonsten war es das letzte mal, dass du irgendwo hin gehst« Übertönte die wütende, starke Stimme meines Vaters die, meiner Mutter. Leandro Saunders war ein sehr, sehr wütender Mann, wenn es um seine Tochter ging. Er war schon immer lockerer. Wenn Lucas oder Alex eine Nacht nicht Zuhause waren, hatte sich das Thema sehr schnell erledigt, doch bei mir? Bei mir wäre er bereit an die Decke zu gehen, sollte er einmal nicht wissen, wo ich mich gerade befand.
»Bin zu Alvia gegangen.« antwortete ich kurz und begab mich auf den Weg in die Küche zu unserem Kühlschrank, doch mir wurde die Sicht zu diesem verhindert, da mein Vater sich direkt vor meine Nase stellte und ich nur sehen konnte, wie sein Kinn gefährlich zuckte. »Sag mir die Wahrheit.« seufzend schaute ich weg. Ich hatte keine Lust, mich jetzt auch noch mit meinen Eltern in einem Krieg zu befinden, also gab ich nach.
»Ich war bei Alvia, wie ich schon sagte. Ich wollte nicht zuhause sein« murmelte ich und das Geräusch von seinen tiefen Atemzügen drang in meine Ohren.
»Pass auf was du in Zukunft machst Mia. Ich mache keine leeren Versprechungen, noch so eine Aktion und ich werde dich persönlich in die Schule fahren und wieder abholen und den Rest des Tages kannst du dann in deinem Zimmer verbringen.« ich nickte stumm, denn seine Worte kamen zwar an, aber verließen irgendwie wieder mein Ohr, als hätte ich gar nicht mit bekommen, dass er mir drohte, mich indirekt in mein Zimmer einzusperren.
»Lucas und Alex haben wirklich Grund gehabt, aus diesem Haus auszuziehen« der Unterton der Stimme meiner Mutter brachte mich in diesem Moment zum zusammenzucken. Sie klang so kalt und so leblos, während sie meinen Vater und mich an und mich anschaute. »Irgendetwas stimmt nicht mit dir, Mia. irgendetwas hast du. Oder wieso sind die beiden weg? Denkst du, dass wir hier sitzen, blind und dumm, und uns keine sorgen um dich machen? Jede einzelne Sache Mia, haben wir alle mitbekommen. Du verschwindest nachts und du wirst wieder überfallen. Max, unser Hund verschwindet und du hast kaum noch Nächte, in denen du ausschläfst. Denkst du es geht an uns vorbei?« verzweifelt blickte sie zu mir und ihre harten Worte trafen mich.
»Ihr habt keine Ahnung.« murmelte ich und seufzte. Ich wollte in mein Zimmer doch für sie war diese mir unangenehme Situation noch nicht zuende.
»Oh dein Vater vielleicht, aber ich weiß ganz genau, das dort etwas anderes hinter steckt, als nur dieser verfluchte Einbruch also sag mir endlich die Wahrheit, ich bin deine Mutter« sie stand auf, kam auf uns zu und stand nun genau so enttäuscht und wütend neben meinem Vater.
»Nein werde ich nicht, ihr versteh-« ich wollte mich wieder rausreden, doch wurde schneller als gedacht wieder unterbrochen.
»WIR WÜRDEN GERNE WAS VERSTEHEN, WENN DU ES UNS ERKLÄRST« schrie mein Vater mir ins Gesicht, doch etwas unbekümmert blieb ich stehen und schaute meine Eltern an. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt, aber es war mir in diesem Moment komplett egal, was sie sagten. Ein monotones
»Nein« war meine letzte Antwort, bevor ich an ihnen vorbei ging und mich endlich in mein Bett fallen ließ.
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