🍭Forbidden🍭
Es gab viele Dinge, die ich liebte. Musik, Tanzen, das Gefühl von Regen auf meiner Haut.
Doch wenn ich eine einzige Sache wählen müsste, die ich über alles liebte, dann wären es Erdbeeren.
Süß, saftig, manchmal ein wenig zu sauer – aber immer genau das, was ich wollte.
Lollies waren auch nicht schlecht.
Vor allem die mit Erdbeergeschmack. Sie klebten an meinen Lippen, färbten meine Zunge rot und ließen mich für ein paar Minuten alles um mich herum vergessen. Ein einfacher Genuss in einer Welt, die oft viel zu kompliziert war.
Und dann gab es Dinge, die ich lieben sollte – aber nicht durfte.
„Hörst du überhaupt zu?“ Felix’ Ellbogen stieß gegen meinen Arm und riss mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte, mein Blick richtete sich nach vorne, dorthin, wo unser neuer Englischlehrer mit lässiger Haltung an die Tafel gelehnt stand.
Christopher Bahng.
Er war jung – zu jung für einen Lehrer.
Seine Ärmel waren hochgekrempelt, das weiße Hemd locker über seiner dunklen Hose. Er wirkte entspannt, mühelos selbstsicher, während er mit ruhiger Stimme sprach.
Sein australischer Akzent machte jede Silbe weicher, ließ selbst die langweiligsten Sätze bedeutungsvoll klingen.
Er sprach über ein Buch, das wir lesen sollten, aber ich hörte nicht wirklich zu.
Ich beobachtete ihn nur.
„Ich höre zu“, log ich und drehte den Lolli in meinem Mund. Felix verdrehte genervt die Augen.
„Klar. Und ich bin der Präsident von Nordkorea.“
Ich ignorierte ihn.
Mein Blick blieb an Chan hängen. Ich fragte mich, ob er Erdbeeren mochte. Wahrscheinlich nicht. Er wirkte wie jemand, der Kaffee schwarz trank und morgens um fünf aufstand, um joggen zu gehen, während er über die tiefe Bedeutung von Shakespeare nachdachte.
Jemand, der Regeln befolgte, selbst wenn niemand hinsah.
Und trotzdem konnte ich meine Augen nicht von ihm lösen.
Dann passierte es.
Sein Blick wanderte durch den Raum – und blieb an mir hängen. Nur für eine Sekunde, vielleicht auch zwei. Aber es fühlte sich an, als hätte er mich durchschaut. Als wüsste er, was in meinem Kopf vorging. Mein Herz setzte einen Schlag aus.
Ich spielte mit dem Stiel meines Lollis, versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch mein Mund war plötzlich trocken.
„Hwang Hyunjin. Würden Sie bitte den letzten, besprochenen Satz wiederholen? “
Verdammt.
„Wissen Sie, Mr. Bahng… Bildung ist wichtig, aber gute Interpretation ist noch wichtiger. Vielleicht sollten wir diesen Satz erst einmal tiefgründig analysieren, bevor ich Ihnen einfach eine voreilige Antwort gebe.“
Stille. Dann ein unterdrücktes Lachen aus der Klasse. Felix klatschte sich lautlos eine Hand vors Gesicht.
Chan betrachtete mich für einen Moment – zu lange, um es als normale Lehrer-Schüler-Interaktion durchgehen zu lassen – und zog dann eine Braue hoch.
„Interessanter Ansatz, aber ich denke, wir bleiben erstmal bei der ursprünglichen Methode: Lesen und Verstehen.“
Ich lehnte mich leicht zurück, ließ den Lolli zwischen meine Lippen gleiten und hob die Schultern.
„Tja, man kann’s ja mal versuchen.“
Felix würgte ein weiteres Lachen herunter, während Chan nur tief durchatmete, als würde er überlegen, ob er sich seinen Job gerade wirklich freiwillig ausgesucht hatte.
„Lesen Sie den Abschnitt bitte laut vor“, sagte er schließlich.
Er gab mir die Chance, mich zu retten.
Ich leckte kurz über meine Lippen – nach Erdbeere schmeckten sie immer noch – und senkte dann den Blick auf das Buch.
Die Worte verschwammen für einen Moment, aber dann begann ich zu lesen. Meine Stimme war ruhig, kontrolliert. Ich spürte seinen Blick auf mir, während ich jedes Wort aussprach.
Als ich fertig war, nickte er langsam. „Gar nicht so schwer, oder?“
Ich lehnte mich zurück und hob die Schultern. „Kommt auf den Lehrer an.“
Diesmal war ich mir sicher, dass ein Funke in seinen Augen aufblitzte.
Ich hätte wegsehen sollen.
Doch genau wie Erdbeeren war auch er eine Versuchung, der ich nicht widerstehen konnte.
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Anmerkung:
Ich schreibe diese Story für mein Babygirl -Prince_Hyunjin- 🔥💜
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