🍭Caught red-handed🍭
Mein Herz raste.
Es fühlte sich an, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggerissen worden.
Felix stand da, in der Tür, die Augen weit aufgerissen, als hätte er gerade einen Unfall beobachtet.
Oder als hätte er gerade gesehen, wie sein bester Freund seinen Lehrer küsste.
Für ein paar Sekunden war da nur Stille.
Dann schnappte Felix nach Luft. „Was… zur… Hölle…?“
Seine Stimme zitterte, aber nicht vor Angst. Nein. Es war Wut. Purer, ungefilterter Schock.
Ich wollte etwas sagen, irgendetwas, aber mein Hals war trocken. Mein Herz schlug so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte.
Chan reagierte schneller.
In einer einzigen, fließenden Bewegung drehte er sich um, packte die Türklinke und knallte die Tür zu.
Felix zuckte zusammen. „Was zum Teufel?!“
„Ruhig“, sagte Chan.
„RUHIG?!“ Felix’ Augen funkelten vor Wut. „Seid ihr komplett wahnsinnig geworden?!“
Ich schluckte schwer.
Felix’ Blick fiel auf mich. „Hyunjin… was zum… Er ist dein verfickter LEHRER!“
Ich presste die Lippen aufeinander.
Ich wusste das. Natürlich wusste ich das.
Aber das änderte nichts.
Felix ließ ein atemloses, bitteres Lachen hören. „Ich glaub das einfach nicht…“
Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, sein Blick flog zwischen Chan und mir hin und her, als könnte sein Gehirn die Situation nicht erfassen.
„Wie lange geht das schon?“
Stille.
„ANTWORTET MIR!“
„Felix.“ Chan klang ruhig, aber ich konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten.
„Halts Maul.“ Felix zeigte mit dem Finger auf ihn. „Red nicht mit mir. Ich schwöre, wenn du—“
„Felix…“ Meine Stimme war leise, brüchig.
Er drehte sich zu mir, seine Augen voller Enttäuschung. „Du bist so ein verdammter Idiot.“
Das tat weh.
Mehr als ich erwartet hatte.
Felix verschränkte die Arme. „Was denkst du dir dabei? Denkst du, das ist irgendein scheiß Spiel?“
Ich atmete aus. „Ich denke gar nichts.“
„Genau das ist das Problem!“ Er fuhr sich wieder durchs Haar. „Weißt du eigentlich, was das bedeutet? Was passieren kann? Er kann ins Gefängnis kommen, Hyunjin! INS GEFÄNGNIS! Und du—“ Er brach ab, presste die Lippen zusammen.
Dann flüsterte er: „Ich sollte es melden.“
Mein Magen zog sich zusammen.
„Felix.“
„Nein.“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Das ist krank. Das ist—“
„Ich habe ihn nicht gezwungen“, sagte Chan plötzlich.
Felix lachte bitter. „Oh, wow. Das macht’s ja viel besser.“
„Felix, bitte.“ Ich trat einen Schritt auf ihn zu.
Er sah mich an, und ich erkannte etwas in seinem Blick, das mich mehr traf als seine Worte.
Er war verletzt.
Nicht nur wütend. Nicht nur schockiert.
Sondern wirklich verletzt.
„Ich kenne dich, Hyunjin“, sagte er leise. „Ich kenne dich besser als jeder andere. Und ich weiß, dass du…“
Er brach ab. Sein Kiefer spannte sich an.
Dann drehte er sich zur Tür.
„Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht.“
Panik durchzuckte mich.
„Felix, warte!“
„Ich sollte zur Schulleitung gehen.“
„Tu es nicht. Bitte, ich flehe dich an. “
Er wandte sich wieder um. „Gib mir einen verdammten Grund.“
Ich presste die Lippen aufeinander.
Chan sagte nichts.
Felix’ Blick bohrte sich in meinen. „Denkst du wirklich, er bedeutet dir irgendwas?“
Ich öffnete den Mund, schloss ihn wieder.
Das hier war nicht der Moment für Antworten.
Nicht der Moment für die Wahrheit.
Felix schüttelte den Kopf. „Ich will dich nicht verlieren, Hyunjin.“
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Dann sagte er:
„Aber wenn ich merke, dass er dich kaputt macht… dann war das hier nicht meine letzte Drohung.“
Er öffnete die Tür. Trat hinaus.
Mein Herz schlug hart gegen meine Rippen, und meine Finger fühlten sich eiskalt an.
Felix war einfach gegangen. Ohne eine wirkliche Antwort. Ohne eine Entscheidung.
Und genau das machte mir am meisten Angst.
Ich fuhr mir mit einer Hand durchs Gesicht, versuchte, meine Gedanken zu ordnen.
„Er könnte es wirklich tun…“
Meine Stimme war nicht panisch, aber sie zitterte leicht.
„Vielleicht“, sagte Chan ruhig.
Ich sah zu ihm auf. Seine Miene war undurchdringlich – nicht besorgt, nicht gelassen. Einfach ruhig.
Zu ruhig.
„Ist das dein Ernst?“, fragte ich, mein Blick bohrte sich in seinen.
„Du glaubst nicht wirklich, dass er das für sich behält, oder?“
Chan hielt meinem Blick stand. „Ich weiß es nicht.“
Ich ließ ein angespanntes Lachen hören und wandte mich ab. „Großartig. Echt toll.“
Meine Gedanken überschlugen sich. Wenn Felix wirklich zur Schulleitung ging… wenn er zur Polizei ging… wenn das rauskommen würde…
Mir wurde flau im Magen.
„Hyunjin.“
Ich spürte Chans Hand an meinem Arm. Nicht fest, nur eine sanfte Berührung, als wollte er mich wieder auf den Boden zurückholen.
Ich atmete tief durch. „Sag mir, dass das nicht völlig aus dem Ruder läuft.“
„Es läuft nicht aus dem Ruder.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
Chan musterte mich für einen Moment. Dann sagte er leise:
„Weil Felix nicht aus Wut handelt. Sondern aus Sorge.“
Ich blinzelte.
„Er ist schockiert, ja. Er ist wütend. Aber das hier war keine Drohung aus Rache oder Hass. Er will dir nicht weh tun, Hyunjin.“
Ich biss mir auf die Lippe.
Felix hatte gesagt, dass er mich nicht verlieren wollte.
„Und wenn er trotzdem geht?“, fragte ich schließlich.
Chan seufzte leise. „Dann reden wir mit ihm.“
Das klang so einfach.
Aber vielleicht war es genau das, was ich hören musste.
Ich schloss für einen Moment die Augen, versuchte, meine Gedanken zu sortieren.
Chan ließ meinen Arm los, aber er blieb nah.
„Wir warten ab“, sagte er schließlich. „Und wenn Felix sich entscheidet zu reden, dann stellen wir uns dem. Aber wir lassen uns nicht von Angst auffressen, bevor überhaupt etwas passiert ist.“
Seine Worte sollten beruhigend klingen.
Aber in mir blieb ein leises Zittern.
Ich wusste nicht, ob wir darauf vorbereitet waren.
Und ich wusste nicht, ob Felix sich wirklich zurückhalten würde.
Aber ich wusste eines:
Wenn das hier aufflog, würde es alles verändern.
Für immer.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro