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Der Todesengel von Auschwitz 3

Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau:


Wir waren endlich angekommen. Tage bevor die eigentliche Befreiung überhaupt stattfinden sollte waren wir bereits nervös. Was wäre, wenn dort ein riesiges Bataillon auf uns warten würde? Was wäre, wenn unsere Taktik versagen würde? Auf der Fahrt zu unserem Absatzpunkt war die Spannung so groß, dass niemand auch nur ein Wort sagte. Je näher wir kamen, desto bedrückender und unheilvoller wurde die Atmosphäre. Am Morgen des 27. Januar war der Himmel grau und dunkel. Wir griffen blitzschnell an, um die Wärter zu überrumpeln, doch auch hier waren keine Wärter mehr. Aber wir fanden einen Haufen abgemagerter und armer Menschen, die in den kleinen Baracken zusammengepfercht hausten. Sie wurden so schnell es ging versorgt. Ein Mann, der so etwas wie das Oberhaupt der Insassen war, erzählte mir, was hier passiert war. Er trug einen einfachen Insassen Overall mit der Nummer 7449. „Dies hier ist kein Arbeitslager", begann er, „es ist ein Konzentrations- oder Vernichtungslager, wie sie es nannten." „Ich weiß. Wir haben vor einigen Monaten ein anderes Vernichtungslager in Treblinka gefunden und erkundet." Erzählte ich dem Mann. Er nickte. „Sie haben die Leute in diese Kammern gebracht. Dort wurde Gas hereingeleitet. Es war ein grauenhafter Anblick. Manchmal mussten wir zusehen, wie unsere Familien, Freunde und Mitgefangenen elendig erstickt sind." Sagte der Mann mit bebender Stimme. „Also auch hier." Murmelte ich. Dann fragte ich: „Kennen Sie einen J. Mengele? Er muss hier ein sehr hohes Tier gewesen sein. Er..." „Joseph Mengele, " unterbrach mich der Mann, „Ja. Er war hier der Arzt. Doch er hat uns weniger geheilt, als dass er Experimente gemacht hat. Wir wissen nur wenig, die meisten Leute sind nie von seinen Experimenten zurückgekehrt." Der Mann sah mich verschwörerisch an, senkte den Blick und sagte dann sehr leise und unheilvoll: „Viele nannten ihn nur: Den Todesengel." Ich erschrak, als im selben Moment eine alte Frau, die auf dem Boden saß, aufschrie. Sie sah mich panisch an und schrie: „Der Todesengel!" Dann hielten ihre Augen inne. Ich lief zu ihr hinüber, fragte sie, ob alles in Ordnung sei und fühlte ihren Puls. Sie war tot. Die arme Frau war bestimmt an Altersschwäche und an den Folgen der Unterernährung gestorben. Aber wieso hatte sie ausgerechnet das wiederholt? Ich war in heller Aufregung. Hier waren Dinge geschehen. Dinge, die grausamer waren, als alles was wir uns bis dahin vorgestellt hatten. Dinge, die so ungeheuerlich waren, dass sie wie schaurige Märchen klangen. Dinge, die über unser Verständnis von Natürlichkeit weit hinausgehen würden. Dinge, die selbst die üblichen, abscheulichen Vergehen der Nazis übertrafen. Ich wendete mich an den Mann, mit dem ich vorher geredet hatte, und eine Gruppe Insassen, die sich um ihn versammelt hatte: „Wären Sie alle bereit mir zu erzählen, was hier in den letzten Jahren passiert ist und was Sie hier erlebt haben?" Der Mann nickte. Die anderen zögerten, einige nickten dann, andere schauten sich verstört um und ein paar wenige schüttelten den Kopf, als hätten sie Angst, dass sie getötet würden, wenn sie über die Geschehnisse in diesem Vernichtungslager berichteten. Während wir auf den Rest unseres Trupps warteten, versorgten wir die Befreiten und redeten mit ihnen.


Erzählung des Insassen 7449:

„Wissen Sie," fing der Mann an, „dies ist kein „normales" Vernichtungslager. Jeden Tag wurden hier Hunderte Menschen vergast. Wahrscheinlich waren es über die Jahre hin Millionen von Insassen die hier ihr Leben verloren. Die Wärter waren unglaublich brutal und haben zusätzlich jeden Tag Menschen erschossen oder so lange gequält, bis sie unter den Schmerzen der Tortur kraftlos zusammenbrachen und starben. Doch das meine ich nicht. Ich kam 1942 hier nach Auschwitz, als die Nazis mein Dorf eroberten und alle jüdischen Bürger deportierten. Sie pferchten uns auf einem Platz in der Mitte unseres kleinen Ortes zusammen und fingen an uns zu zählen, manche prügelten uns, andere erschossen wahllos Leute auf dem Platz. Dann trieben uns die SS-Truppen in LKWs und Züge, mit denen sie uns nach Auschwitz brachten. Nach stundenlangen Fahrten durch die Kälte, eingesperrt und zusammengedrängt in kleinen Güterwagons, erreichten wir unser Ziel. Hier wurden wir sortiert. Alte, Junge, Schwangere...alle die nicht arbeiten konnten wurden umgehend vergast. Ältere Kinder, junge Erwachsene und die Älteren wurden in die Barracken gesperrt. Wir mussten arbeiten oder sterben." Er hielt kurz inne und schmunzelte traurig und erschüttert: „Naja ersteres hatte letzteres oft zur Folge. Eigentlich würden wir alle hier früher oder später sterben. Zumindest dachten wir dies. Vor zwei Jahren im Mai kam dann dieser Mann. Es war ein kalter, düsterer Morgen, genauso eisig und finster wie der Blick dieses Mannes. Er redete mit den Wärtern und betrat dann ein Gebäude. In derselben Nacht wurden wir aus unseren Betten gescheucht und in Reihen draußen aufgestellt. Es regnete und wir hatten nur unsere Unterwäsche an, als der Mann hinter zwei Wachen hervortrat. Unheilvoll begann er zu sprechen: „Guten Abend meine Damen und Herren. Gestatten sie, dass ich mich vorstelle: Mein Name ist Joseph Mengele. Ich werde ab heute der Arzt dieses Konzentrationslagers sein. Einige von Ihnen werde ich wohl kaum näher kennen lernen, andere werden dieses Privileg bekommen." Er nickte einem bewaffneten Wärter zu und sofort fielen mehrere Schüsse und dann drei oder vier Gefangene aus der ersten Reihe. Natürlich erschraken wir, doch das willkürliche Töten dieser unmenschlichen...Kreaturen, war für uns leider schon zur Gewohnheit geworden. Es kam hier immer wieder mal vor, dass Gefangene hinterrücks, aus reinem Hass von den Wärtern erschossen wurden. Dann fuhr er fort: ‚So wie diese..."Individuen". "Wissen Sie, ich bin ein Mann der Wissenschaft, ein Mann der Medizin. Ich forsche sehr viel, nicht nur für den Dienst am Deutschen Reich, sondern auch aus eigenem Interesse. Sie werden feststellen, dass meine Forschungsmethoden nicht...", an dieser Stelle huschte ein bösartiges Lächeln über sein in den finsteren Schatten liegendes Gesicht, "den üblichen und normalen Forschungsmethoden entsprechen." Dann wurden wir wieder in unsere Baracken gescheucht und durften ein paar weitere Stunden schlafen. Doch viele waren besorgt oder besser gesagt besorgter. Wir wussten zwar, dass die Chancen hier lebend herauszukommen sehr gering waren, doch was dieser Dr. Mengele über seine Forschung gesagt hatte, ließ uns das Blut in den Adern gefrieren. Einige Kinder wachten nachts immer wieder schreiend auf und behaupteten das fürchterliche Lächeln dieses Mannes in ihren Träumen gesehen zu haben. Er schien einen unglaublichen Einfluss auf die Menschen um sich und eine bedrückende Aura zu haben. Am nächsten Tag wurden wir dann, wie man uns ja bereits mitgeteilt hatte, in Gruppen abgeholt und in ein steriles Untersuchungszimmer gebracht, wo wir gemustert wurden. Bis zu dem Tage wussten wir gar nicht, dass so ein Raum überhaupt existierte. In Unterwäsche standen wir in der Schlange, bis in das kalte Zimmer hinein. In dem Untersuchungsraum standen Tragen, Geräte, Schränke voll Medizin und anderes ärztliches Zubehör herum. Akribisch untersuchten sie jeden Winkel unserer Körper, auf der Suche nach allen Details und Makeln. Es waren zwei jüngere Männer in weißen Arztkitteln, die die Untersuchungen durchführten, während Mengele alles mit seinem Blick, der ebenso kalt und steril war wie dieser Raum, überwachte. Einen nach dem anderen inspizierten sie. Als wären wir Tiere oder Ware. Danach mussten wir wieder schuften. Wir alle fragten uns, was diese Untersuchungen wohl zu bedeuten hatten, es konnte ihnen wohl kaum um unser Wohl und um unsere Gesundheit gehen. Doch schon am selben Tag wurden einige von uns von den Wärtern in Gewahrsam genommen. Es waren so um die hundert Insassen: Männer, Frauen, Kinder, Alte. Natürlich setzte sich niemand zur Wehr oder half ihnen. Es wäre reiner Selbstmord gewesen. Am selben Tag kamen einige zur Abendstunde wieder. Es waren grade mal zehn oder zwanzig. Manche hatten Bandagen, andere Pflaster und wieder andere...waren komplett entstellt. Die anderen waren vermutlich immer noch in den Untersuchungsräumen oder sogar schon tot. Als wir in den Baracken waren, berichteten sie, was sie erlebt hatten. Es waren unaussprechliche Grausamkeiten gewesen, die man den Insassen angetan hatten. Sie berichteten, dass man ihnen giftige Flüssigkeiten in Adern oder Organe gespritzt hatte, andere mussten Säurebäder überstehen. Einige hatte man in große Wannen voller trockenem Eis baden lassen, um zu sehen, wie lange sie so eine Tortur aushalten können. Und mit all diesen Erzählungen wuchs unsere Angst vor den Experimenten und vor diesen abscheulichen Menschen. Von dem Tag an wurden täglich neue Menschen hier nach Auschwitz gebracht und täglich wurden Leute zu diesen Experimenten abgeholt. Täglich gab es mehr Leichen und Vergasungen und täglich wuchs die Furcht vor den Grausamkeiten. Jeden Tag hörten wir von grausameren Experimenten." Der Mann geriet immer mehr in Rage vor Abscheu und Trauer. „Sie führten Hitzetests durch und verbrannten die Leute bei lebendigem Leib. Vor allem mit Zwillingen machten sie viele Experimente, sie nannten das Zwillingsforschung: Sie fügten dem einen unvorstellbare Schmerzen ohne Betäubung zu, um zu sehen, ob der andere auch etwas spürte. Sie operierten sie sogar bei Bewusstsein. Andere Insassen wurden ebenfalls bei Bewusstsein operiert, manchmal nähten sie sie sogar zusammen und verschmolzen ihre Körper. Sie folterten die Insassen wie Versuchstiere in ihren Experimenten." Dem Mann liefen ein paar Tränen über die Wange und tropften auf den Asphalt. Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte ruhig: „Es ist vorbei."

Mittlerweile waren weitere Soldaten meines Trupps angekommen. Wir besprachen das weitere Vorgehen und beschlossen, dass ein Teil weiter die Befreiten betreute und retten sollte und dass wir, die wir schon das Vernichtungslager in Treblinka durchsucht hatten, nun auch Auschwitz erkunden sollten. Wir mussten uns aufteilen. Ich wendete mich wieder an den Mann mit der Nummer 7449: „Kennen Sie sich hier etwas aus? Können sie mir sagen, wo welche Gebäude stehen?" „Natürlich." Er zeichnete eine Karte. Als er fertig war, teilten wir uns auf. Doch bevor wir losziehen konnten, hielt uns der Mann an: „Sie sollten noch etwas wissen.", begann er erneut, „Es gab ein paar seltsame Vorkommnisse hier. Immer wieder hörte man verzerrte Schreie aus einem Gebäude. Einmal gab es hier sogar so etwas wie ein Erdbeben, doch es fühlte sich so an, als läge die Quelle nur wenige Meter unter unseren Füßen. Wir haben herausgefunden, dass es in dem Gebäude einen Zugang zu Katakomben, die unter diesem Vernichtungslager liegen, gibt. Dort wurden auch Experimente durchgeführt. Die wenigen, die von dort wieder gekommen sind, haben Dr. Mengele seinen Namen gegeben: Todesengel." „Wir werden uns darum kümmern" antwortete ich. Dann wendete ich mich an zwei meiner Genossen und wir gingen los Richtung des Gebäudes, das der Eingang zu den Katakomben sein sollte.

Das Gebäude lag etwas abgelegen, hinter anderen Gebäuden. Es war das einzige Gebäude, dessen Tür man verbarrikadiert hatte. Wir zerbrachen die Bretter und Holzkisten, die die Nazis vor die Tür gestellt hatten, um den Zugang zu verdecken und zu versperren. Die Tür war mit Schlössern von innen gesichert, sodass die einzige Möglichkeit, die uns blieb, eine Sprengung war. Mit einer lauten Explosion zerstörten wir die Tür und ebenso die dahinter gelegenen Tische und andere Möbel, die man davor geschafft hatte. Wir traten langsam ein. Es war stockfinster, doch im Gegensatz zu den Gebäuden in Treblinka hatte man hier jegliche Stromleitung gekappt. Wir mussten uns also weiter durch die Finsternis tasten. Einer von uns musste seine Waffe gegen einen Scheinwerfer austauschen und sich auf uns verlassen. So durchkämmten wir weiter das Gebäude. Je tiefer wir kamen, desto mulmiger wurde uns. Es gab mehrere Untergeschosse, welche wie Gänge mit Zellen, Untersuchungsräumen oder Operationssälen aufgebaut waren. Diese Gänge führten in einem Viereck einmal um die Etage herum. Die ersten Untergeschosse sahen noch normal aus. Die Untersuchungszimmer waren steril und sauber. In einigen Laboren standen Glasapparaturen und Flaschen mit diversen Substanzen und Medikamenten. Man konnte vom Gang aus in die Zellen hereinblicken. In jeder standen ein Bett, ein Waschbecken und ein Klo. Vermutlich hatte man hier Langzeitfolgen von Experimenten überwacht. Doch je tiefer wir kamen, desto unerträglicher wurde der Anblick, der sich uns in den Gängen bot. Die Räume sahen immer verwahrloster, heruntergekommener und grausamer aus. Im letzten Stockwerk bot sich uns ein Anblick, den wohl niemand von uns wieder vergessen wird. Operationssäle an dessen Wänden, Boden und sogar an deren Scheiben Blut klebte. Menschliche Kadaver, die in Zellen oder auf Tragen gefesselt, verrotteten. Abstrus deformierte Körper, merkwürdige Mutationen, verzerrte Gesichter, Blut und undefinierbare Flüssigkeiten. Einmal kamen wir an einer Scheibe vorbei, die über und über mit Blut bedeckt war. Wir konnten uns nur ausmalen, was hinter dem Sicherheitsglas geschehen war. Meine Fantasie zeichnete schreckliche Szenen vor mein inneres Auge. Ein anderes Mal sahen wir in einem Raum zwei Menschen, die man zusammen genäht hatte. Sie hatten sich offenbar gegenseitig das Fleisch von den Körpern gekratzt und sich dann gegenseitig erwürgt. Die Gerüchte, die wir von dem Gefangen über Mengeles Experimente erfahren hatten, waren wahr. Wir hatten diese absurden Behauptungen für zu schrecklich und grausam befunden, um wahr zu sein. Es war ungefähr nach der fünften oder sechsten Ebene, als wir wieder bei der Treppe waren. Wir planten unser weiteres Vorgehen, als wir etwas hörten. Es war ein merkwürdiges Geräusch und ich konnte es kaum einem mir bekannten Geräusch zu ordnen. Weder klang es wie eine Stimme, noch wie ein Kratzen oder wie ein Schlag auf einen metallischen Gegenstand, der nachklingt. Es klang wohl am ehesten, als würde etwas zerfasern bei dem Versuch den festen Beton zu durchdringen. Doch so sehr ich auch versuchte dieses Geräusch zu beschreiben, einzuordnen, zu kategorisieren und zu definieren, es gelang mir nicht. Das Geräusch war für menschliche Ohren schlicht und ergreifend zu fremdartig, als dass jemand es beschreiben könnte. „Was war das? Wo kam das her?" flüsterte der Genosse neben mir, der ebenfalls noch bewaffnet war. „Ich glaube von unten." antwortete ich in die Dunkelheit hinein. Wir stiegen die Treppe noch etwas weiter hinab und kamen zu einem großen Tor. Es bestand aus zwei Türen, auf denen mehrere Sicherheitshinweise waren und die mittels eines großen, festgeschweißten Eisenträgers versperrt waren. Mit ein paar kleinen Sprengsätzen, konnten wir die großen Doppeltüren aus ihren Scharnieren sprengen. Dahinter war gähnende Schwärze. Dies mussten die Katakomben von Auschwitz sein. Als unser Genosse mit dem Scheinwerfer in die Finsternis leuchtete, konnten wir gerade einmal zehn bis zwanzig Meter in den Gang hereinblicken, welcher sich hinter dem Tor befand. Es war ein sehr langer doch schmaler Gang. Wir mussten zusammengedrängt gehen, um hindurch zu gelangen. Die Wände waren nicht mehr als 2,5 Meter voneinander entfernt und bestanden aus roten Ziegeln. Doch die Länge des Gangs war beachtlich. Der Weg durch ihn hindurch dauerte fast eine halbe Stunde. Am Ende teilte sich der dunkle Korridor auf und verlief nach rechts und links weiter. „Wo gehen wir lang?" fragte der Genosse und leuchtete mit dem Scheinwerfer in jede Richtung. Wir konnten wie schon zuvor nur wenige Meter in die finstere Schwärze spähen. „Wir werfen eine Münze." schlug ich vor und holte eine silberne Münze aus meiner Tasche. „Bei Kopf gehen wir nach links, bei Zahl gehen wir nach rechts." sagte der dritte Genosse. Ich schnipste die Münze in die Luft. Im selben Moment ertönte wieder das Geräusch, das wir in der vorherigen Etage gehört hatten. Dieses Mal jedoch lauter. Blitzschnell erhoben wir unsere Waffen und den Scheinwerfer und blickten in alle Richtungen. Adrenalin schoss durch meinen Kopf. Eine Mischung aus Aufregung, Angst und einem Gefühl, dem, was dort in der Finsternis war, völlig ausgeliefert und unterlegen zu sein. Es war unbeschreiblich bedrückend in der Dunkelheit zu stehen und nicht zu wissen, was um einen herum passierte. Wir warteten darauf, dass wir etwas sehen oder hören würden, doch es blieb still in dem Korridor. Erst nach mehreren Minuten lösten wir uns wieder. Ich wollte die Münze aufheben, doch konnte sie nirgends finden, bis ich ein metallisches Klackern hörte. Jedoch nicht auf dem Boden, wo ich grade gesucht hatte, sondern über mir. Ich richtete mich auf und schaute nach oben. Und als der Lichtstrahl die Decke erhellte erschraken wir: Die Münze stieß immer wieder gegen ein Metallrohr an der Decke, umgeben von einem Flimmern in der Luft. Im Lichtkegel konnte ich die Silhouette einer Hand erkennen, die mit dem Taler gegen die Decke schlug. Im selben Moment fingen die anderen beiden Soldaten an zu schreien, einer fluchte panisch: „Was ist das?! Wir müssen hier raus!" Sie drehten sich um, doch ich stand nur da, stocksteif und paralysiert. Die Angst in mir, vor dem was da grade Unbegreifliches vor sich ging, war so groß, dass ich fühlte, wie ich langsam immer leerer wurde und diese endlose Dunkelheit, die uns umgab, sich in mir ausbreitete. Ich hörte nur noch wie einer meiner Genossen an mir rüttelte und mich anschrie: „Wir müssen hier raus, komm!" und sich dann an den anderen Soldaten wandte: „Scheiße, er reagiert nicht! Hilf mir!" Es klang so, als würden sie durch einen dicken Schleier sprechen.

Dann wurde ich ohnmächtig und viel in einen wahnwitzigen Fiebertraum. Absurd, seltsam, formlos, bizarr...ich kann es kaum beschreiben, was ich in diesem Traum sah. Es schien nicht von dieser Welt zu sein.


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