Kapitel 10 - Stark
"Hey! Aufwachen, mein Sternchen", flüsterte Masky mir ins Ohr. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlug ich meine Augen auf und versank in seinen. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, alles wäre gut, es gäbe keine Probleme mehr... Und dann sackte ich in mich zusammen. Wie konnte ich Masky das antun? Warum hatte ich ihm nicht früher erzählt, wie es mir ging? Es war ein Fehler gewesen. Ein großer. Besorgt schaute Masky mich an. "Ist alles okay bei dir?", fragte er vorsichtig. Nein, verdammt, nichts war okay! Absolut gar nichts! Ich war eine schlechte Freundin, hatte Nacht oder Tag für Tag diesen fürchterlichen Traum, vermisste dieses Gefühl von Familie... Nein, nichts war okay, absolut nichts. "Klar, bin nur müde", lächelte ich und zog ihn in eine Umarmung. Ja, es war das falsche gewesen und ja, ich habe gelogen, aber ich konnte nicht anders. Diese Gefühle gehören mir und sie sind einfach nur peinlich. Wer hat denn schon Angst vor Feuer, abgesehen von mir? Und trotzdem konnte ich diese Umarmung nicht genießen. Es war so falsch, ich log, nur um mein wahres Ich nicht zeigen zu müssen. Vielleicht wollte er ja auch gar kein schwaches Mädchen... Bestimmt nicht... Und dann würde ich ihn verlieren, nur weil ich es nicht schaffte, so einem dämlichen Traum entgegenzutreten? Niemals! "Hab dich lieb", hauchte ich ihm ins Ohr, bevor ich mich langsam aus der Umarmung löste und mich wieder richtig hinsetzte. Nala und Luna waren schon wach und frühstückten wahrscheinlich schon. Mit einem entschuldigenden Lächeln deutete ich auf die Tür zum Badezimmer und Masky lief hinaus auf den Flur, um dort auf mich zu warten. Er war einfach der süßeste Freund der Welt!
Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, öffnete ich die Tür und rannte auf Masky zu. Ich brauchte seine Nähe gerade, obwohl es sich so falsch anfühlte. Mit einem etwas verwunderten Blick nahm er mich in die Arme und drückte mich fest an sich. "Ich bin immer für dich da", flüsterte er. Dann legte er mir eine Hand um die Taille und lief mit mir die Treppen hinunter zum Frühstückssaal. Natürlich liefen wir beide direkt in die Küche, er an den Schrank, ich an die Tiefkühltruhe. Zusammen setzen wir uns an den großen Tisch und aßen unseren Käsekuchen. Dabei fütterten wir uns gegenseitig, lachten und sahen uns lange in die Augen. Da waren sie wieder, diese Schuldgefühle ihm gegenüber. Ich wusste, lange konnte ich das nicht mehr durchhalten. Doch was dann? Sollte ich ihm wirklich sagen, wie schlecht es mir wirklich ging? Aber... Wenn... "Nein, hör auf, Mehl!", rief ich, und merkte erst ein paar Sekunden zu spät, dass ich das gerade laut gesagt hatte. Ungläubig und ein bisschen verunsichert blickte Masky zu mir. "I-Ist wirklich alles... Also... Ich meine... Alles okay?", fragte er vorsichtig. Außerdem nahm er meine Hände in seine und auf seinen Augen lag ein wehmütig-bittender Schleier. Das war zu viel für mich. Wie sollte ich stark bleiben, wenn ich einen Menschen dadurch so verletzte? Es war unmöglich. Meine Wangen färbten sich rot, mein Auge trübte und ich schmiss mich in seine Arme. Dies war wieder einer der Momente, wo ich geweint hätte, wenn ich es könnte. Mit einer Hand streichelte Masky mir vorsichtig über den Rücken, mit der anderen fuhr er über meinen Kopf. Ja, es gab jemanden, der mich liebte und der mir das Gefühl gab, Zuhause und hier richtig zu sein. Und genau diesen hatte ich so lange angelogen? "I-ich... Es..." Ich schniefte kurz. "Es t-tut mir l-leid..." Wie eine Mutter sah Masky mich an und ging gar nicht darauf ein. "Los, erzähl. Du weißt du kannst mit vertrauen. Ich bin hier wenn du mich brauchst." Er war hier und dafür war ich ihm so unglaublich dankbar. Ich seufzte noch einmal, bevor alles einfach aus mir herausbrach: der Traum, der mit jedem Augenschließen schlimmer wurde, dass ich meine Familie vermisste, dieses Anlügen und dieses Vorspielen... Dass ich stark sein wollte, so wie immer, doch dass es das falsche war. Die ganze Zeit hörte er mir zu, streichelte mich und drückte mich bei jedem neuen Punkt stärker an sich. Als ich fertig war mit Erzählen, hob er meinen Kopf hoch und schaute mir in die Augen. "Mehl, egal was passiert, ich bin hier und werde dir helfen, deine Familie zu finden. Du bist ein tolles Mädchen. Traurig sein ist keine Schwäche, sondern die Stärke, seine Gefühle zeigen zu können." Allein diese Worte bauten mich wie von selbst wieder auf... Und wenn ich wirklich nicht schwach war? Es wäre so schön, doch ich wollte gerade nicht mehr nachdenken, sondern einfach nur wissen, dass er da ist. Zum ich weiß nicht wie vielen Mal heute kuschelte ich mich an ihn und er sich an mich. Wir saßen lange so da, einfach froh, dass wir einander hatten. Ich liebe dich Masky!
Hey meine lieben Cookies ^^
Endlich ist das neue Kapitel fertig! Es hat ein bisschen gedauert, weil ich ein paar Probleme hatte, aber jz ist wieder alles in Ordnung :3 Es ist ein bisschen sentimental geworden, ungefähr so, wie ich mich zurzeit fühle. Schreibt mir gerne in die Kommentare, ob das nicht doch etwas zu viel war :3
Viel Spaß beim Lesen ^^
Euer Mehl :3
*staub staub*
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