Themenwechsel
Alexander findet sich in der Situation wieder, die er eigentlich nicht wollte. Er hatte gehofft sie vielleicht auf die Seite ziehen zu können, weiß jetzt aber auch dass das nicht mehr wirklich funktionieren wird. „Ich- Kann ich mit Momo reden? Allein?" Der Urvampir schnaubt amüsiert, der glaubt doch auch noch an die Zahnfee, oder? Hans sieht zu Ramona, die deutet ihm an auf Standby zu bleiben und geht an Alucard vorbei nach vorn, bleibt aber gute fünf Meter vom Pater entfernt stehen. Die Arme auf dem Rücken verschränkt, der Stand schulterbreit- Als wäre das nichts weiter als eine weitere Verhandlung unter Geschäftspartnern. „Ich bin hier, Pater Anderson. Was braucht Ihr." Der blondhaarige Mann verzieht leicht das Gesicht. „Allein, Momo." Willst du dir das wirklich noch einmal antun? Du bist zu weich, Schatz. Du weißt das. Hans stimmt dem zu. Du lässt dich zu schnell überreden. Sie weiß das! Aber... Jeder braucht die Chance um sich zu erklären, vor allem nachdem die andere Partei sich beruhigt hat um auch wieder logisch zu denken. Alucard verdreht die Augen und legt ihr eine Hand auf die Schulter. Ohne dass Anderson es bemerkt, krabbelt ein Tausendfüßler aus dem Ärmel des Urvampirs. Ich kann jetzt zuhören, gib mir bescheid sobald du etwas brauchst. Die Braunhaarige nickt, während er sie loslässt und zu Hans geht. Wir werden sehen was rauskommt, aber das ist nicht unser Bier. Nur zögerlich lässt sich der Werwolf in den Schatten mitnehmen, wobei Alexander noch ein paar Sekunden skeptisch abwartet. Sind sie wirklich gegangen? „Sie hören sehr gut auf dich, meinen Respekt." Der Paladin geht seufzend ein paar Schritte auf sie zu und ist froh, dass sie nicht zurückweicht.
„Es... tut mir leid was ich gesagt habe, okay? Ich weiß dass diese Entschuldigung nichts ist was das alles irgendwie gut machen könnte und ich kann diese Worte und Formulierung nie wieder zurücknehmen! Aber du musst auch meine Seite verstehen, okay?" Die grünen Augen blicken in die emotionslosen roten Spiegel der Seele, eine Eiseskälte geht davon aus. „Ich bin dazu da um Krea- Wesen wie Vampire auszulöschen und auch wenn ich weiß dass sie nicht grundsätzlich böse sind, ist dieses Weltbild noch so tief verankert dass ich es nicht sofort lösen kann. Alucard habe ich Jahrelang bekämpft und dass er dieser... Rasse ebenfalls angehört, hat es mit meinen Gefühlen dieser Personen gegenüber nicht gerade gut gemeint." Ramona hört es sich an, muss aber auch gleichzeitig ernst bleiben, weil der Tausendfüßler gerade ihren Rücken herunterkrabbelt und ihren gesamten Rücken erkundet. Und das kitzelt ein bisschen. „Ich mag dich, wirklich sehr sogar! Immer noch! Ich- Wir haben ausgemacht dass wir keinerlei Lügen aussprechen, also dachte ich auch dass es so besser wäre." Offener Rassismus ist besser als es bei sich zu behalten, alles klar. „Du bedeutest mir immer noch so verdammt viel und es war ein Schock für mich als es plötzlich hieß, dass du ein Vampir bist, verstehst du? Urplötzlich ist diese Person die man mag, die Person die man... nah bei sich haben möchte- Plötzlich ist sie genau eines dieser Wesen die du töten willst, sollst und meistens sogar musst." Er lässt die Schultern sinken, genau wie seinen Blick. „Ich wollte dir nur meine Seite erklären, weil du mich ja überall blockiert hast. Was du damit machst ist deine Entscheidung." Ramona presst die Kiefer aufeinander, ugh... Alucard und Hans haben recht. Sie ist viel zu weich. VIEL zu weich. Das Krabbeln an ihrem Rücken verlagert sich nun zu ihrem Arm und sie hebt die Hand, während der Tausendfüßler aus ihrem Ärmel krabbelt und auf dem Handrücken stehen bleibt, bevor er das vordere Drittel suchend nach oben reckt.
Die Ärztin streckt ihm die zweite Hand entgegen, die nimmt das Tier aber auch an und krabbelt somit über die Kleidung auf die Schulter. Alexander beobachtet die Interaktion misstrauisch, was sollte das eigentlich? „Du hast ein neues... Haustier?" Momo dreht leicht den Kopf und mustert das Tier auf ihrer Schulter, bevor sie leise schnaubt und nickt. „So ungefähr. Tausendfüßler sind durchaus faszinierende Wesen. Ich habe das Gefühl..." Sie nimmt das Tier und betrachtet es, spürt Alucards Anwesenheit dadurch und streicht über den Panzer. „Einmal loyal, hat man die Chance auf ein Leben voller Abenteuer. Und wer hat nicht gern loyale Freunde." Die Fühler des Tieres streichen über ihre Wange, bevor es sich um ihren Hals legt. Stumm dankt sie dem Urvampir, sie hätte sich vielleicht wieder einlullen lassen. „Freunde die einen nicht verurteilen was man ist, oder eben nicht. Ob stark oder schwach, ob Jäger oder Opfer..." Sie hebt den Kopf und mustert ihn immer noch emotionslos. „Ihr wusstet worauf ich Wert lege. Ich habe es Euch mehrfach gesagt als wir unser erstes Date hatten." Ramona verneigt sich leicht und richtet sich erneut wieder auf. „Aber wenn so etwas wie eine Rasse wirklich zwischen uns steht und wenn man unsere Vorgeschichte in Betracht zieht, war das auch unser letztes Date, Pater Anderson." Sie geht an ihm vorbei, bleibt aber noch kurz stehen. „Behandelt die nächste Person in Eurem Leben so, wie auch Ihr behandelt werden wollt, Regenerator." Dann geht sie weiter.
Abrupt wird sie aber am Handgelenk zurückgerissen und sie blickt in die grünen Augen des Paladins. Seine Stimme leise. „Momo... bitte. Ich will niemand anderen. Ich habe Zeit gebraucht um das zu verstehen, zu viel Zeit!" Sein Blick wird bittend. „Ich weiß dass es... von meiner Seite wahrscheinlich vergebene Liebesmüh ist, aber ich kann nicht einmal eine Nacht durchschlafen ohne deinen verletzten Blick in meinem Traum zu sehen und jedes Mal wache ich auf und könnte es nicht mehr bereuen! Diese Worte hätten alle anderen dazu gebracht mich nicht einmal sehen zu wollen, aber du sprichst mit mir. Du bist hier! Bei mir..." Vorsichtig lässt er ihr Handgelenk los, nimmt stattdessen ihre Hand und lässt ihr jedoch jederzeit die Möglichkeit damit sie ihre Hand herausziehen könnte. Ramonas Augen weiten sich, als er sogar vor ihr auf die Knie fällt. Scheiße, ist der verzweifelt. „Ich werde meinen Hass gegenüber Vampiren versuchen zu minimieren, vielleicht schaffe ich es sogar es komplett abzuschaffen! Aber bitte, Momo. Gib mir noch eine aller letzte Chance." Die Ärztin presst die Kiefer aufeinander und ein ums andere Mal merkt sie, dass sie nicht mit ihm abgeschlossen hat. Dass sie es nicht kann. Sie geht in die Hocke, ist nun auf Augenhöhe mit dem Paladin. Langsam nimmt sie ihre Hand aus seiner und legt sie zögerlich an seine Wange, er zuckt aufgrund der Kälte zusammen und wartet auf ihre Worte. Die Kälte aus ihren Augen ist verschwunden, er kann ihre eigene Verzweiflung sehen. Den Zwiespalt. „Das erste Mal konnte ich noch irgendwie verstehen, Alex." Hoffnung flammt in seinen Augen auf als sie seinen Vornamen nutzt.
„Es tat weh, die Lüge tat weh- Aber nachdem wir uns ausgesprochen hatten, dachte ich dass es wirklich gut werden würde. Dann wurde ich nach meinem Einkauf für meine kleine Praxis in eine Gasse gezerrt, mir wurde etwas gespritzt und ich weiß nur noch dass ich in ein Auto gehievt wurde, bevor ich in einer Zelle aufwachte. Ich wusste nicht wo ich war, wie spät es war, wie viel Zeit verging. Man wollte mir, wie bei Millenium damals, einen Chip implantieren um mich von möglichen Abwegen abzuhalten, konnte mich aber vorher befreien und aus der Zelle fliehen. Ich hatte Blutrausch nach Blutrausch, wusste nicht was es war und habe... ich weiß nicht einmal mehr wie viele ich dort unten umgebracht habe. Ich kann mich an nichts erinnern was diese Blackouts während eines Blutrauschs angeht und habe nur hin und wieder etwas mitbekommen wenn es um Informationen ging. Dann kamt ihr, Alucard hat mir erklärt was ich geworden bin und hat mich rausgebracht. Hans war es egal, er war einfach nur froh dass ich zurück bin und dann kamst du. Nach Tagen, die ich da unten verbracht habe in der ständigen Angst ermordet zu werden und jetzt mit der Klarheit dass ich ein unfreiwilliges Experiment geworden bin, war ich das erste Mal draußen und auch wenn ich es dir anrechne dass du die Wahrheit gesagt und nicht gelogen hast, waren diese Worte, von jemandem den ich bewunderte und schon fast vergötterte, der heftigste Schlag in mein Gesicht den ich je erlebt habe." Ihr Blick wandert zu seinem Hals und sie steht auf, sieht auf die Seite. „Ich sollte gehen, der Hunger kommt schneller als ich dachte." „WARTE!" Wieder windet sich die Hand um ihr Handgelenk, wobei die Kälte in den Augen wieder da ist. „Alexander, lass mich los. Als Jungvampir brauche ich verdammt viel Blut und ich brauche das JETZT." Der Paladin presst erst die Lippen aufeinander, schließt die Augen und atmet tief durch, bevor er sie wieder ansieht. „Trink von mir. Mein erster Schritt um an meinen Gefühlen zu arbeiten und ein Zeichen meines guten Willen."
Die Braunhaarige leckt sich unsicher über die Lippen, spürt aber wie sich der Magen ein wenig zusammenzieht. Sie möge später vielleicht mit der menschlichen Nahrung besser zurechtkommen, aber nicht als frischer Jungvampir. Anderson macht sich den Hals frei und legt den Kopf auf die Seite, das Rauschen seines Blutes ist so verdammt verführerisch. „Ich... hab noch nie am Hals getrunken." Stirnrunzelnd mustert er sie. „Wie dann?" Ist schon fast peinlich das zu sagen, aber hey. „Bei Alucard am Unterarm oder Konserven." Ein sanftes Lächeln ziert das Gesicht des Paladin. „Dann probier es aus." Er streckt seine Arme aus und wartet kniend auf ihre Antwort. Es kostet ihm dann doch einiges an Überwindung dieses Angebot auszusprechen, vor allem da er weiß wie die aktuelle Sachlage ist. Aber irgendwie muss er zeigen dass er es mehr als ernst meint. Eine ihrer Augenbrauen geht hoch und er nickt. „Ich bin mir sicher, ja." Soll er es als gutes Zeichen sehen dass sie ihn stumm gefragt hat ob das geht? Er findet schon. Sie lehnt nicht ab! Für ein paar Augenblicke hadert sie noch mit sich selbst, bevor sie schluckt und den letzten Schritt auf ihn zugeht. Sie hat nur Hunger, wird den stillen und dann müssen sie eh wieder rein. Da ist nichts dabei. Anderson spreizt die Beine ein wenig sodass sie sich zumindest vor ihm in die Hocke bringen kann, bevor er die Augen schließt. Er wird gebissen. Er lässt sich freiwillig beißen! Er spürt ihre Hände auf seinen Schultern und ihre direkte Anwesenheit, bevor sie zubeißt.
Der Instinkt hat übernommen, als sie auch nur in der Nähe des Halses war. Das Blut läuft die Kehle hinunter und hat einen etwas herberen Geschmack. Es ist kräftig, aber im Gegensatz von dem zu Alucard nicht süß. Mehr wie ein trockener Wein, dennoch sehr nahrhaft. Die warmen Arme legen sich um sie, halten sie in dieser Position fest und eine Hand ruht auf dem Hinterkopf. Anderson hat die Augen immer noch geschlossen, versucht sich aber selbst zu beruhigen und fängt deswegen an, ihr über den Hinterkopf zu streichen. Nur langsam entspannt sie sich in seinen Armen und er merkt auch, wie sie sich ein wenig an ihn lehnt. Auch spürt er ihren Widerwillen als sie loslässt und ein Schauer läuft über seinen Körper, als ihre feuchte Zunge über den Hals streicht um die Löcher, die er selbst geschlossen hätte, zu heilen. Ramona schluckt den Rest runter und hebt den Kopf, sieht über seine Schulter zum anderen Ende der Gartenanlage des Anwesens. Nur langsam wird das Ziehen wieder leichter, Alucard hat recht. Es hinauszuzögern würde nichts bringen sondern nur mehr Blut beim Opfer verlangen. Oder mehr Konserven. „Wir... sollten wieder rein.", flüstert sie an seinem Ohr und steht auf, Anderson wartet kurz und steht dann ebenfalls auf. „H-Hey! Ich hab noch keine Antwort!" Die braucht er auch noch, er will wissen ob sie ein unerreichbarer Geist in seinen Träumen werden wird, oder doch nicht. Bevor Ramona antworten kann, unterbricht Alucard das Ganze jedoch und taucht wie aus dem Nichts auf, deutet hinter sich auf das Anwesen. „Es geht weiter, persönliche Gesprächszeit vorbei." Alexander presst die Kiefer aufeinander und wirft ihm einen stinksauren Blick zu, schnaubt dann aber und lässt die Schulter sinken. Es bringt im Augenblick nichts. Während er also in das Anwesen geht, sieht Alucard zu Ramona. Schatz, mach keinen Fehler. Wer weiß was er dir das dritte Mal antun würde- Ich weiß genau wie kurz du davor stehst zu sagen dass du ihm SCHON WIEDER eine Chance gibst!
Die Ärztin sieht schuldig auf die Seite und legt sich eine Hand an den Nacken, sie kann halt bei sowas auch schlecht nein sagen. Und irgendwie ist da trotzdem noch was für ihn da! Alucard stellt sich vor sie, nachdem Anderson reingegangen ist, schnippst ihr immer wieder gegen die Stirn und lehnt sich nach vorn. „Aus. Pfui. Er hat dir zwei Mal das Herz gebrochen- Nix da! Wie so eine verdammte läufige Hündin, man." Ramona sinkt ein wenig in sich zusammen, sie weiß ja dass sie da nicht die durchsetzungsfähigste ist! Und wie schnell man sie umstimmen kann. „Wenn du jemanden zum vögeln brauchst, dann bin ich mir sicher dass Hans ein zweites Mal auch nicht nein sagen wird, jetzt beweg dich." Mit einem leicht hängenden Kopf geht sie in das Gebäude, Alucard lässt sie nicht aus den Augen und als sie auf Hans treffen, hat der schon vorwurfsvoll seine Augenbrauen hochgezogen und die Arme verschränkt. Du bist zu nett, Dok. Leicht perplex zieht sie ihre eigenen Augenbrauen hoch und mustert ihn. Ich will dich nur daran erinnern wie sehr du in dieser Gasse darum gebettelt hast- Hans presst ihr automatisch die Hand auf den Mund, wobei die Überraschung sie trotzdem zum Verstummen bringt. Dann erwidert sie ruhig seinen Blick. Hans... ich DENKE. Ich rede nicht. Na das ist ihm auch aufgefallen. „Er hat in der Gasse um WAS gebettelt." Alucard grinst breit. „Das würde mich jetzt schon interessieren. Immerhin ging da ja... EINIGES ab." Der Werwolf legt sich nur eine Hand auf das Gesicht, man könnte fast meinen dass er ein wenig errötet. Ramona sieht an Alucard runter und wieder hoch. Darüber kann man reden wenn wir was hätten. Haben wir aber nicht, Bestie. „Hallo? Wir sind beste Freunde, dafür bin ich DA! Ich will das Drama wissen, okay? Alles! Gib mir die Infos, Schatzi!"
Wir sollten los. Der Weißhaarige will einfach nur aus dieser Konversation raus, in dieser Gasse ist einiges abgelaufen und das muss Alucard jetzt echt nicht wissen. Irgendwo hat doch auch er einmal seine Grenzen. Momo hingegen legt sich eine Hand an das Kinn. Du sag mal- Wie groß bist du untenrum eigentlich wenn du in der Werwolfgestalt bist? Während Hans sie ein wenig geschockt anstarrt, bricht Alucard urplötzlich in schallendes Gelächter aus und lehnt sich an die nächste Wand, japst sogar irgendwann unnötigerweise nach Luft. Ich- Ich glaube ich habe mich gedanklich verhört, Dok... was war nochmal? Die Braunhaarige seufzt. Wie groß dein Penis in deiner Werwolfform ist. Ich meine- Es wäre interessant da vielleicht was auszuprobieren. Der Urvampir wischt sich ein paar Lachtränen weg. „Ich kann nicht mehr... ich kann nicht mehr!" Wieder erschüttert ihn weiteres Lachen, wobei Hans sich nur eine Hand auf das nun doch rote Gesicht legt. Wie kann man nur so ehrlich und doch so... so DU sein. Ramona weiß zwar nicht was sie mit der Aussage anfangen soll, zuckt aber nur mit den Schultern, brummt leise. Ist halt so. Können wir jetzt BITTE zurück zur Lady?! Der Werwolf kann das nicht mehr lange mit den beiden aushalten, während sich der Schwarzhaarige nur langsam aufrichtet und es aussieht als wäre er am Heulen- Die Tränen laufen ihm wirklich schon die Wangen runter und immer wieder bricht er in ein leises Lachen aus. „Ich bring uns hin, keine- keine Sorge." Wieder ein leises Lachen, das ist einfach nur eine super Kombi mit den beiden.
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