Was labern die da? Oh Gott... Ramona reibt sich den Nasenrücken und zieht die Augenbrauen hoch, wartet auf den Moment in welchem ihnen klar wird dass das taktische Scheiße ist die sie da von sich geben. Aber sie reden... und reden... und reden... langsam kommen Zweifel in ihr auf dass sie vielleicht falsch denken könnte! So selbstbewusst wie sie den Mist von sich geben, würde doch eigentlich niemand reden der keine Ahnung von dem Thema hat. Oder? ODER? Leute warnen um Angst zu schüren- Das bringt doch nichts. Ein Verbot aushängen weil man denkt es würde Wirkung zeigen. Mit Alucard drohen. „Und was hält unser werter menschliche Gast davon? Als Vertretung der... anderen Rasse." Die Ärztin atmet tief durch und lehnt sich nach vorn auf die Tischplatte, die Unterarme liegen drauf und die Hände gefaltet. „Nichts." Eine fragende Augenbraue des bisherigen Sprechers, wobei der stehende Vampir sie stumm dazu auffordert zu sagen was sie damit meint. „Ich halte Nichts davon." „Oh?" Der etwas ältere Herr, gerade noch so an der Grenze des wandelbaren Alters, richtet sich auf und verschränkt die Arme auf dem Rücken. „Seien Sie ehrlich!" Er lacht kurz. „Wir sind Ihnen auch nicht böse. Nur brauchen Sie eine fundierte Grundlage, Doktor Nechita." Ihr Blick geht seitlich zu Billy, der aber nur leicht nickt. Etwas dagegen tun kann er so oder so nicht. Somit steht Ramona auf und verschränkt ebenfalls die Arme auf dem Rücken. „Es ist räudige Scheiße die taktisch an einen billigen Versuch einer verzweifelten Gruppe herankommt. Was offensichtlich der Fall ist."
Diese Aussage bringt ihr einige überraschte und auch feindselige Blicke ein und Billy legt sich nur eine Hand auf das Gesicht, sie und ihre kalte Ehrlichkeit. „Ein Verbot bringt nichts, dieser Leitvampir bricht schon alle möglichen Gesetze der normalen Menschenwelt und so wie ich es mitbekommen habe, auch der, dieser Community. Seit Wochen. Eine Warnung hat keine Auswirkung, selbst wenn man mit Alucard droht. Dieser Leitvampir, oder Leitvampire die Anzahl ist unbekannt, ist schon länger mit Hellsing im direkten Kampf. Er weiß also wer gegen ihn steht. Nutzlos, jeder einzelne bis jetzt vorgebrachte Vorschlag." Alucard leckt sich amüsiert über die Lippen, oh das schmeckt den anderen hier anwesenden Vampiren aber gar nicht! „Und welchen Gegenvorschlag haben Sie?", zischt der Sprecher schon fast und muss sich wirklich zusammenreißen um ruhig zu bleiben. „Mein Wissen über die vollständigen Ressourcen dieser... Community halten sich in Grenzen. Begrenztes Angriffsgebiet, beziehungsweise sie wandern in eine Richtung, warum? Zeitpunkte sind fast vorhersehbar, warum? Wie können sie danach spurlos verschwinden? Konzentriert man sich auf diese Fragen, ist das Endergebnis mit dem Wissen um die leitende Person unausweichlich da es den Kreis der Verdächtigen extrem eingrenzt." Billy mustert seine Ex-Ehefrau. Er wusste ja dass sie analytisch vorgeht, aber woher kommt das ganze Wissen um diese Einzelheiten? „Sie scheinen sich mit dem Thema befasst zu haben, Doktor Nechita.", bringt der stehende Vampir zwischen zusammengepressten Zähnen heraus, während sie sich wieder hinsetzt.
Oh sie hat von vielem keine Ahnung, aber das musste jetzt einmal gesagt werden. Das sind die Basics, hat man denen so etwas noch nie erklärt? Hat keiner von denen jemals irgendeinen Film mit einer taktischen Besprechung gesehen? War keiner von denen im Militär? Alucard winkt ab, schmunzelt aber amüsiert. „Dass sind Basics die man hier wissen sollte, sie war nur freundlich genug es auf eine etwas unkonventionelle Art und Weise vorzutragen. Aber ich muss ihr zustimmen, diese kleinen Ideen klingen süß, niedlich und... alles. Aber nützlich werden sie nicht werden." Der Sprecher setzt sich hin und nickt leicht, ach von Alucard nimmt man das an? „Gut, wir werden dem Vorschlag folgen, Alucard." Ramona sieht Billy wieder aus dem Augenwinkel an, wird sie hier gerade komplett übergangen? Der Schwarzhaarige zuckt leicht mit den Schultern. „Was ihr machen müsst, ist ganz einfach. Gar nichts, was eure direkten Gemeinschaften angeht. Informationen die wichtig erscheinen, über Garyson, der gibt es an Doktor Nechita weiter und sie wird mich kontaktieren." „Und wie sollen wir darauf vertrauen dass die Informationsweitergabe über so viele Personen glatt läuft?" Alucard mustert eine der Draculinen, zieht eine Augenbraue hoch. „Gibt es ein Problem mit meiner Entscheidung euch meine Nummer nicht zu geben?" Dann scheint er sich an etwas zu erinnern. „Apropos... hier." Er zieht ein Stück Papier hervor, hält es Ramona hin. Mit einem entgeisterten Blick nimmt sie den Zettel entgegen und sieht auf die Nummer. Huh, wenn es nur immer so einfach wäre jemandes Nummer zu klären. Sie steckt den Zettel in ihren BH, lehnt sich dann aber gemütlich zurück, wartet auf das Fortfahren des Gesprächs bei dem sie anscheinend nur die Deko ist. „Lasst uns weitermachen, ich will hier auch irgendwann wieder raus.", gibt Alucard von sich und verschränkt die Arme.
Endlich fertig! Nicht nur mit diesem Treffen und dem Gespräch, sondern auch vollkommen mit den Nerven. Das Gähnen kann sie sich nicht mehr wirklich verkneifen, es wird Zeit für das Bett- oder etwas zu essen und DANN das Bett. Es war vollkommen nutzlos dass sie dabei war, Alucard hat sich ja eigentlich ziemlich gut zusammengerissen und weder einen dummen Kommentar abgegeben, noch hat er jemanden angegriffen. Und das was sie gesagt hat, hätte er auch sagen können. „Naw, ist da jemand müde?" Ramona steht draußen und wollte eigentlich auf Billy warten, sie dachte dass Alucard schon weg wäre. Anscheinend nicht, aber gut. „Offensichtlich." Müde, kalt, hungrig. Was für eine Kombination. „Ihr Ex quatscht drinnen noch mit ein paar." Alucard deutet hinter sich und schnaubt. „Bevor Sie mir jemanden umbringen, bring ich Sie heim. Deal?" Ihr Blick wird sehr skeptisch, warum genau ist der jetzt so nett? Nicht dass sie was dagegen hätte! Aber es klingeln ein paar Glöckchen und das ist normalerweise nicht ganz so gut. Der Schwarzhaarige verzieht das Gesicht, schnalzt mit der Zunge. „Es ist bis jetzt gut gelaufen, bevor Sie es versauen weil Sie die Klappe nicht halten können, was mich bei Ihnen wundern würde aber es kann passieren, sollten wir abhauen." Stimmt auch wieder. Kurzes Nicken, bevor Alucard sie im Schatten mitnimmt und sie auch in ihrem Wohnzimmer wieder rauslässt. Ramona seufzt und schließt die Augen, bevor sie sie wieder öffnet und ihre Haare auf die Seite schiebt um den Hals freizumachen. Der Urvampir beobachtet das ein wenig skeptisch, mustert sie auch fragend. „Und was soll das werden?"
Die braunen Augen gehen zu ihm hoch, nach was sieht es denn bitte aus? „Bezahlung, offensichtlich." Bezahlung- „Was für eine Bezahlung. Hat Pip Ihnen scheiße eingeredet? Die Lady?" Ihrem Blick nach zu urteilen scheint das nicht der Fall zu sein, aber wer dann? „Sagen Sie mir nicht dass man Ihnen eingeredet hat dass man das bei jedem Mal machen müsste wenn ein Vampir etwas für Sie tut." Stumm hebt Ramona den Kopf wieder und sagt nichts, Alucard aber verdreht nur die Augen. „Ich hätte Sie nicht für so blauäugig gehalten, Dok. Haben Sie mit mehr Vampiren zu tun als mit Ihrem Ex bevor Seras und ich auftauchten?" Kurze Stille. „Negativ, Sir." Oh Gott, bei der muss man ja auch noch bei den Grundlagen der Vampire anfangen! „Punkt Nummer eins, so etwas wie eine ‚Bezahlung' gibt es nicht, außer man hat es direkt ausgemacht. Wurde es ausgemacht?" Billy meinte, dass es zur normalen Etikette einer Mensch-Vampir-Beziehung gehört sich bei dem Vampir in der Beziehung mit Blut zu bedanken. Und er erklärte auch, dass es bei anderen auch so ist- Nicht nur in einer direkten Beziehung. Er hat sie voll verarscht, so wie sie die Reaktion von Alucard einschätzen kann. „Aber vollkommen verarscht. Ich will ja nicht sagen dass er ein niederes Wesen der Vampirgesellschaft ist wenn man seinen Partner in so eine Lüge reinzieht, aber... Naja." Wenn er sie schon bei so etwas verarscht hat- welches Wissen kann sie als gesichert ansehen wenn es um Vampire geht? Alucard holt sein Handy raus und schnaubt leicht amüsiert, bevor er sich eiskalt auf die Couch setzt. „Wenn du einen guten Tropfen Wein im Haus hast, wovon ich einmal ausgehe, bin ich gern bereit dir Rede und Antwort zu stehen. Denn müde siehst du nicht mehr aus und ich glaube kaum dass du noch in den Stall fahren würdest. DEN wilden Ritt wirst du dir mit mir genehmigen müssen."
Sie sieht an ihm runter und wieder hoch, die Augenbrauen gehen nach oben. Alucard lehnt sich nach hinten, schmunzelt. „Nicht DEN Ritt. Außer du hättest die Ausdauer dazu. Denn Scheißhaufen wie der sind der Grund warum normale Vampire noch so in der Gesellschaft geächtet sind." Ach, sauer ist der Herr auch? Und vom Siezen sind sie anscheinend auch runter, alles klar. Sich auf seinen Schoß zu setzen und zu sehen was passiert, das klingt schon irgendwie verführerisch! Dennoch nickt sie leicht und geht in die Küche, öffnet den Alkoholschrank. Wein. Wann hat sie das letzte Mal Wein in Gesellschaft getrunken? Die Whiskeyflaschen haben kein Staubkörnchen auf sich liegen, der dahinterstehende Wein dafür umso mehr. „Schöne kleine Sammlung." Ramona zuckt zusammen und presst die Kiefer aufeinander, irgendwann trifft ihn noch ausversehen etwas wenn er sie weiterhin so erschreckt. „Mich trifft höchstens der Schlag wenn ich herausfinde wie wenig du eigentlich wirklich weißt. Nimm den und die Sache hat sich." Sein Arm geht an ihr vorbei und er deutet auf die Flasche ganz hinten. Wenn er meint, dann wird es halt die Flasche. Als sie ihren Kopf leicht dreht weil etwas aufblitzt, hält Alucard nur die Gläser hoch die er wohl innerhalb weniger Sekunden gefunden hatte. Nein, sie hinterfragt nicht. Er ist der erste Vampir der je existiert haben soll, es gibt Dinge die sie einfach nicht verstehen wird und die man auch nicht erfragen sollte. „Oh, das sind meine eigenen. Du hast keine Ahnung was man in so einer pocket Dimension alles mit sich tragen kann." Pocket... Dimension? Sowas gibt es wirklich? Sie hat einiges zu lernen.
Es ist schon fast traurig wie schnell man das Problem mit dem Leitvampir lösen konnte, obwohl man Alucard nicht einsetzen musste und nachdem man sich mit der Vamcom, wie sie sich selbst gern nennen, zusammengetan hat. Die Informationen führten zu einem speziellen Ort, an welchem sich wiederum herausstellte dass sich dort die Ghule aufhielten. Diese konnte man relativ problemlos vernichten, es war kein Problem sie mit geheiligtem Silber aus der Existenz zu pusten. Nur fand man in diesem alten Gebäude auch einen Geheimraum dessen Inhalt sich als vier Särge herausstellten und nachdem die Geese diese geöffnet hatten, sah man zwei Männer und zwei Frauen schlafend dort drin liegen, jeder in seinem eigenen Sarg. Ernest erkannte eine der Frauen, sie griff die Truppe das letzte Mal an und auch wenn sie versuchte sich unkenntlich zu machen half es nicht viel. Im Schlaf getötet zu werden möge nicht die ehrenvollste Ausführung sein, aber es ist definitiv die effektivste und überraschenderweise hat man bis jetzt nichts mehr von irgendwelchen Angriffen gehört. Drei Wochen lang, himmlische Ruhe. Stattdessen ist man zu einer eigentlich normalen Routine übergegangen. Doktor Nechita ist ein regelmäßig auftauchender Gast der eigentlich jeden Tag hier ist um mit den Söldnern zu trainieren und sich auch ein wenig um die Wunden zu kümmern, vor allem aber will sie immer wissen wie es Pip mit seiner Schusswunde geht. Querschläger von einem der anderen Söldner, aber damit muss man leben. Auch lernt sie sehr schnell dass Seras, die blondhaarige Draculina die sie am Anfang zu Pip geführt hatte, das Licht seines Lebens ist und er alles für sie tun würde.
Ab dem Zeitpunkt dieses Wissens zieht sie sich zurück sobald Seras für Pip anwesend ist und widmet sich Ernest oder fährt einfach zurück und kümmert sich um die Pferde. Und jeden Donnerstag, pünktlich um zehn Uhr Abends, taucht dann Alucard bei ihr auf und bei dem ein oder anderen Glas Wein ist er großzügig genug um alle möglichen Falschannahmen über Vampire aus dem Weg zu räumen. Es sind mehr als er dachte und innerlich hält er sie dann doch manchmal für dumm! Dann aber wiederum muss er sich eingestehen dass sie es nicht anders kennengelernt hat. Sie hatte von Vampiren keine Ahnung bevor sie Billy getroffen hatte, oder wusste zumindest nur von den Klischees, die für normale Vampire ja gelten. Und wenn man über eine unbekannte Gesellschaft aufklärt, dann kann man dieser Person viel Mist erzählen, was hier passiert ist. Alucard musste klarstellen dass es nicht nur so etwas wie eine ‚Bezahlung' wirklich nicht gibt und er von so etwas auch noch nie gehört hatte, noch dass es normal wäre dass sie sich komplett nach ihm richten müsste wenn sie es nicht möchte. Oder dass sie eine Show-Gattin ist. Oder dass sie sich irgendwelchen Schönheitsstandards der Vampirwelt unterwerfen müsste um auch von den anderen anerkannt zu werden. Oder dass sie regelmäßig Blut an ihn abgeben muss damit er sich nur an sie bindet und andere wissen würden dass sie ihm gehört. Sie hat echt einiges an Scheiße mitgemacht! Bei einigem muss er dann doch zugeben dass er sich die Frage stellt warum sie selbst nicht darauf gekommen ist dass das kompletter Schwachsinn ist.
„Meine gesamte Ehe war eine Lüge.", stellt Ramona schlussendlich fest und sieht in die rötliche Flüssigkeit in dem Glas. „Lüge ist noch harmlos, Momo. Verarscht hat er dich. Von vorn bis hinten. Ich glaube ich könnte ein Auge zudrücken wenn ich von seinem Tod hören würde." Würde er tun. Und er würde es auch den anderen weitergeben dass dieser Tod NICHTS für eine Untersuchung wäre. Sie brummt leise und schüttelt dann den Kopf. Mord bringt hier nichts, das muss anders gehen. „Oh? Du denkst an Rache?" Der Urvampir hebt das Glas. „Weih mich ein! Für Gossip bin ich zu haben und im Moment habe ich noch Auftragsverbot- Helfende Hände könnten dir gerade passen." Rache... stellt sich nur die Frage mit was? Sie könnte... nein. „Komm schon, du hast doch etwas in der Hinterhand, oder nicht?" Ihr Blick wird leicht entgeistert, sie hat nichts was sie ausführen könnte! Dass ist das Problem. „Huh... woran hapert es?" An Liebe. Glück. An so etwas hapert es. Sie weiß ganz genau wie eifersüchtig Billy heute noch wird wenn sie mit jemand oder etwas anderem glücklich ist was nicht ihre Arbeit, ihn, die Pferde, die Katzen, oder die Nichten und Neffen anbelangt. „Ist das nicht etwas Basic, ihn eifersüchtig machen zu wollen?" Sie trinkt einen Schluck und seufzt, blickt in das brennende und knackende Feuer im Holzofen. „Billy wird nicht nur eifersüchtig, er wird stinksauer. Er versucht das zu zerstören auf was sich meine Aufmerksamkeit richtet. Er hat meinen ersten Freund nach ihm umgebracht, den zweiten ins Krankenhaus gebracht. Er wird nicht nur ‚eifersüchtig', er ist hin und wieder ein Psychopath." Die roten Augen starren sie an, bevor er auf seinen Wein sieht. Ist da irgendwas drin? Hat sie ihm was untergemischt dass er halluziniert? Der schüchterne, ängstliche Billy wird zum Vollzeitpsychopathen wenn seine Ex ein eigenes Leben beginnt? Und die verstehen sich trotzdem noch so gut? „Aber du spielst es schon dass du ihn magst, oder?" Ein schon fast amüsiertes schnauben ertönt. „Er zahlt mir alles was die Pferde angeht, Unterhalt auch wenn er das Haus in meinen Namen überschreiben lies und würde mir immer Geld geben wenn ich danach frage. Ich akzeptiere seine Gewohnheiten, melke ihn dafür."
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