
Des jeweils anderen Puffer
Ein... Werwolf-Zombie-Virus. „Du verarschst mich." Integra ist geschockt. Nicht, dass es das gibt- War nur eine Frage der Zeit um ehrlich zu sein. Aber dass es ausgerechnet Alucard und Doktor Nechita getroffen hat. Und Hans, der scheinbar überraschend gut kooperiert. „Das dachte ich mir auch als Momo zum ersten Mal Angst gezeigt hat. Uhm... nein, tut uns leid. Die Dinger waren sehr real. Leider." Die Lady dachte, dass es ein normaler Anruf wird um einfach bescheid zu geben wie es läuft und so weiter. Dass dann aber so etwas rauskommt... ist scheiße. „Ich muss den Erzbischof sofort anrufen. Wenn sich das Vieh an Hans ranmachen wollte, dann kann es sein dass es Werwölfe bevorzugt! Aber wir wissen nicht ob es auch auf Menschen übertragbar ist. Scheiße..." Integra reibt sich den Nasenrücken und schüttelt den Kopf, immer irgendwas neues mit dem. „Ihr bleibt in Quarantäne, ich gebe dem Erzbischof bescheid und falls irgendwelche Fragen auftauchen, dann rufen wir an. Ich will einen Bericht gegen Mittag einmal am Tag. Bedeutet, du rufst mich um vier an. Vier Stunden Zeitverschiebung, dann müsste es passen. Ich will einen Bericht über mögliche Symptome oder eben nicht. Sollte einer von den beiden Symptome zeigen, dann bring denjenigen nicht um, sondern studier das Verhalten und schau wie es sich verändert." Ach, das wird jetzt auch noch eine wissenschaftliche Exkursion? Schön. „Morgen will ich meinen ersten Bericht, verstanden? Ich kümmere mich um den Rest. Und eine Sache noch, aber nutze sie weise. Level 0 ist bis auf weiteres freigegeben. Wir brauchen keine Ausbreitung." Sie legt auf und auch Alucard lässt die Hand sinken, wobei dieser die beiden möglich infizierten ansieht. „Gute Nachricht, wir können in aller Ruhe Urlaub machen. Schlechte Nachricht, falls einer von euch beiden infiziert ist, wird derjenige als Studienobjekt genutzt." Ramona brummt leise und nickt, früher hatte sie immer die Studienobjekte genutzt... heute wird sie selbst eins. Kreislauf der Medizin, definitiv.
Hans streckt sich noch einmal, die restliche Nacht haben sie gemeinsam im Schlafzimmer des Hauses verbracht. Wobei er sich auf den Boden gelegt hatte, während die anderen beiden in aller Ruhe miteinander gekuschelt haben. Walter hat sich um die Sicherheit gekümmert und Hans ist überrascht, dass er sporadisch tatsächlich so wirkt als würde er sich ehrlich um die Menschenfrau sorgen. Sie ist nett, ja. Aber er sieht nicht was so besonders an ihr ist, dass selbst Walter sich verzaubern lässt. Ich geh raus, frische Luft. Alucard beobachtet Momo skeptisch, noch kommt sie nicht ganz mit der Situation klar. „Ein Spaziergang wird gut tun. Oder willst du allein sein?" Kurz bleibt sie stehen, schüttelt aber den Kopf. „Komm, Flohteppich. Frische Luft tut uns allen ganz gut.", murmelt Alucard und folgt ihr nach draußen. Der Werwolf legt den Kopf schief. Sagt ausgerechnet der, der keine braucht. Dennoch trottet er hinterher und schüttelt sich, als die ersten Strahlen der Sonne auf sein Fell fallen. Es ist friedlich im Augenblick, auch wenn nun wirklich nichts mehr lebt. Werwolf-Zombies, auch für ihn ist diese Mischung neu und auch ein wenig furchteinflößend, vor allem weil das Ding auf IHN zugekrabbelt ist. Aber wenn der Körper so schnell verwest- Oder liegt das am Alter? Den, den die Menschfrau nämlich aufgeschnitten hatte, der war eigentlich schon ein wenig älter. Nicht so alt wie er, aber um die 120 Jahre rum. Was ist, wenn das eigentliche Alter nach dem Stoppen des Regenerationsprozesses auch noch oben drauf schlägt? Die jüngeren Opfer sahen nicht ganz so schlimm aus und vielleicht wären sie nicht so explodiert wenn man sie aufgeschnitten hätte.
Aber das wird man wohl nicht mehr rausbekommen, denn alles was in diesem Haus noch ist, ist Matsch. Im nächsten Moment brummt Alucard kurz. „Hm? Klar kann ich das machen. Aber vertraust du mir mit deiner Unterwäsche?" Schmunzelnd lehnt er sich ein wenig zu ihr, schnaubt dann aber leicht und nickt. „Klar. Bin gleich wieder da." Was die beiden wohl reden? Er hat mitbekommen dass Momo jetzt auch nicht so der Fan von reden ist, dennoch tut sie es in Situationen, in welchen es nicht anders geht. Im Gegensatz zu ihm. Sie scheint sich mit Alucard meistens über Gedanken zu unterhalten, was wiederum bei allen außenstehenden Personen die Frage aufwirft... warum, was ist das Thema und wie kann es sein dass man das einfach zulässt. Der Urvampir geht in Richtung des Hauses mit all den Pfützen und lässt die Menschenfrau und ihn einfach so zurück. Ach stimmt, die Wäsche ist da noch drin. Und die Sachen die sie aus der Hose geholt hat. So viele Taschen haben doch wirklich seinen Vorteil und WENN er einmal Hosen trägt, dann nur welche mit genug Taschenplatz um einen halben Kleinwagen transportieren zu können. Aber eine Sache wundert ihn schon. Er wurde bis jetzt noch nicht ein einziges Mal gefragt wie er es geschafft hat zu überleben, seine Existenz wurde einfach hingenommen als wäre er nichts weiter als ein alter Bekannter in einer neuen Umgebung. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass man ihn sofort umbringt! Tja, auch falsch gedacht.
„Ein schöner Tag, dass muss man einfach zugeben." Die Stimme lässt Ramona abrupt den Kopf drehen, die klingt nicht nach jemandem bekannten. Und das, obwohl der Mann rumänisch spricht. Die schwarzen, langen Haare erinnern an Alucards Haare, die roten Augen ebenfalls- Der Rest ist überhaupt nicht der Urvampir. Bart, breiterer Körperbau aufgrund von offensichtlicher Muskelmasse, eine Rüstung mit rotem, zerschlissenem Cape und der neuen Stimme. Die Ärztin sieht an ihm runter und wieder hoch, kennt sie ihn? Sollte sie ihn kennen? Der Mann lächelt leicht, das weicht seine harten Gesichtszüge durchaus ein wenig auf. „Schöner Tag, schöne Frau... was gibt es besseres?" Ihr Blick wird immer skeptischer und sie weicht ein wenig zurück als er ungeniert auf sie zukommt und sie anfassen will. Alucard... ich weiß nicht ob du einen Bruder hast oder nicht, aber da ist ein verdammt breit gebauter Kerl, schwarze Haare, rote Augen wie du... Uhm... Hilfe? Hans legt sich nur hin, die erkennt den Kerl echt nicht, hm? Hat sie ihn noch nie in seiner Level 0 Form gesehen? Anscheinend. Sieht er wenigstens gut aus? DAS IST GERADE NICHT WICHTIG! Tut er es? N bisschen... ich mag den Bart- Aber beweg deinen Arsch her und klär das, man! Der spricht rumänisch! Mit einem Mal fängt der Mann an zu lachen und grinst dann breit. „Natürlich spreche ich rumänisch. Vlad der Pfähler, stehts zu Diensten." Damit verneigt er sich leicht und Ramona starrt ihn mit einer Mischung aus Schock, Unsicherheit und Verwirrung an. „A-Alucard...?" Dieser richtet sich wieder auf und stellt sich direkt vor sie. „Ich finde es schön dass du den Bart magst, das einzige was ich in meiner normalen Form nicht habe."
Das ist sein einziges Problem? Wie viele Formen hat er? Auf wie viele verschiedene Alucards oder Vlads muss sie sich einstellen? „Nur das eine hier, das andere... ist nicht weiter tragisch. Aber du siehst den Vlad, den deine Vorfahren gesehen haben als sie an meiner Seite kämpften." Kein Wunder dass es immer so viele Frauen und auch Männer gab die ihn wollten. Verständlich. „Bitte?" Ramona räuspert sich und presst die Lippen aufeinander, mustert ihn misstrauisch. Er hat davon noch nie etwas mitbekommen? „Von WAS." Die, deren Vorfahren dich, Vlad den Pfähler, erlebt hatten, berichten davon dass Männer und Frauen gleichermaßen reihenweise von deinem Aussehen geblendet waren und... ich kann es verstehen. Alucard blinzelt ein paar Mal. „Das ist... bis heute? Die wissen, was ihre Vorfahren... Das ist alles überliefert worden?" Oh, meine Nachbarin hatte eine Vorfahrin, die konnte schreiben. Damals schon. Und die hat tatsächlich von damals noch eine handgeschriebene Sexvorstellung von ihr und dir. Auf Pergament. Der Urvampir streicht sich über den Bart und sieht auf die Seite, wow. Er war so beliebt bei den anderen? Zumindest vom Aussehen? „Ich hatte damals eine Frau und Kinder!" Und sie hatte einen Ehemann und war schwanger. Meinst du uns Frauen hält sowas ab, solange wir nichts aktives tun? Die roten Augen gehen wieder zu ihr. „Das macht es nicht besser!" Einfaches Schulterzucken ihrerseits, es ist was es ist. Aber er hat eine so andere, noch tiefere und gewaltigere Stimme... Sie kann es nicht lassen sich zu fragen wie die wohl klingt wenn da was ins Ohr geraunt wird. Aber sie haben im Augenblick wirklich andere Probleme als das. Aber die Bilder sind schon heiß, die Stimme vielleicht vermischt mit einem leisen Keuchen. Begierde-
„Wie kannst du bei solchen Bildern so gleichgültig aussehen...", murmelt Alucard und schüttelt leicht den Kopf, wobei Ramona nur leicht lächelt. „Übung, wenn dein Ehemann das Bett kalt lässt und dir nur deine Vorstellung bleibt. Mitten im Familientreffen. Während die anderen über den ersten Weltkrieg und Politik diskutieren." Der Urvampir mustert sie mit leicht verzogenem Gesicht. „Er hat dich einfach so stehen lassen. Nichts gemacht. Gar nichts?" Erneutes Schulterzucken. Einmal war er an der Reihe mir was gutes zu tun. Dachte ich. Dann hat er mich am Oberschenkel gebissen und das wars. Sonst lief eh nichts. „Er hat... was. Ohne Zustimmung?" Leises Seufzen. Themawechsel. Bitte. Wir- Wir sollten uns darum kümmern warum er überhaupt hier ist! Dabei sieht sie kurz zu Hans, der vollkommen entspannt auf dem Boden liegt und nicht ansatzweise ein Problem mit irgendetwas hat. „Stimmt..." Mitten im Gehen nimmt er wieder seine normale Form an und bleibt vor dem Werwolf stehen, sieht auf ihn runter. „Wie hast du das mit Seras überlebt." Ich dachte eher daran warum er hier im Dorf war- Aber guter Einwand! Eh? Oh, da war auch noch was. Eins nach dem anderen, Speedy. Hans schnaubt und setzt sich in aller Ruhe auf, ihn kann im Augenblick nichts stören oder sonst noch überraschen. Nicht mehr. Und da er an sich weiß dass es keine andere Möglichkeit gibt, lässt er den Urvampir erneut in seinen Kopf, zeigt ihm die Szene, wie sie sich aus seiner Sichtweise abgespielt hat. An sich eine einfache Sache! Das Labor des Doks, welches gleich neben dem Raum war, explodierte ebenfalls aufgrund der Hitze und dank der direkten Zusammenarbeit und ein paar Experimenten war er immun gegen die halluzinogenen Auswirkungen gewisser Gase.
Langsam dreht Alucard den Kopf zu Ramona, die ihn abwartend ansieht. Na? Was hat er jetzt gesagt? „Süße, ich zweifle nie wieder an irgendeiner Aussage von dir. Gas. Halluzinogen." Die Braunhaarige prustet kurz, fängt sich aber schnell wieder und nickt leicht. Cool, sie hatte recht. „Baskerville entschuldigt sich übrigens dafür, dass er dir nicht geglaubt hat." Stumm winkt sie ab, sie hätte sich selbst ja auch nicht geglaubt. Hans mustert die Frau, die war da? Sie wusste was da abging? „Im Gegensatz zu uns, hatte sie in der Zeit was sinnvolles zu tun und hat Leben gerettet. Sie war nicht dabei. Aber da jetzt die Frage geklärt ist, noch eine zweite, Fellteppich. Warum bist du hier nach Georgien und wieso bist du in diesem Dorf." Huh, ziemlich neugierig geworden. Hans schnaubt nur und verdreht die Augen, lässt ihn aber weitermachen. Bringt ja sonst relativ wenig und was will er bitte eigentlich noch verheimlichen. Nachdem er fliehen konnte, seine Überlebensinstinkte haben dann doch eingesetzt da er wusste dass Seras eine Gegnerin ist die ihm mit mehr Übung über sein könnte, ist er erst einmal nur drauf los und hatte kein Ziel im Kopf. Er überlebte jahrelang nur in der Wildnis und konnte sich teilweise auf verschiedenen Schiffen über das Meer schleusen um vielleicht auf anderen Kontinenten oder in anderen Ländern sein Glück zu versuchen. Deutschland hat er gleich gemieden, zu offensichtlich wäre es, wenn er dorthin geflohen wäre. Irgendwann aber lernte er Rudel kennen, die sich mit dem Wunsch der Einsamkeit auseinandergesetzt haben. Einsamkeit und doch mit menschlichem Touch. Also half er ihnen damit, zeigte ihnen wie man bei Vollmond richtig jagt da viele das nicht konnten und lehrte ihnen eine gesunde Sichtweise von Macht und Unterwürfigkeit. Zusammenarbeit. Wie man mit Menschen richtig umgeht und wie man sie nicht gleich umbringt. Dieses Rudel hier hatte, nachdem es von ihm erfuhr, um Hilfe gebeten und er war genau deswegen hier. Vor drei Wochen ist er hier angekommen, wurde freundlich aufgenommen und konnte deswegen einigermaßen sagen wann sie sich wie komisch verhielten.
Alucard würde, wenn er das nicht direkt aus dem Kopf hat bei dem es keine Möglichkeit der Lüge gibt, überhaupt nicht glauben was für einen Mist man erzählen kann. Tja, scheiße nur wenn es komplett wahr ist. „Das ist eine der wildesten Geschichten die ich je mitbekommen habe und ich würde dir den Scheiß nicht abkaufen wenn du ihn mir erzählt hättest.", murmelt der Schwarzhaarige und schüttelt leicht den Kopf. Eine Hand auf seinem Rücken lässt ihn den Kopf herumreißen, doch Ramona sieht ihn nur neugierig an, will natürlich auch wissen WAS er ihm nicht geglaubt hätte. Er legt ihr eine Hand auf den Kopf und schnalzt mit der Zunge. „Würdest du mir glauben, mit all dem Wissen dass du von ihm hast, dass er geflohen ist und dann verschiedenen Werwolfrudeln geholfen hat isoliert zu leben und sich dennoch mit Menschen auf einem guten Ast zu befinden? Und dass er das auch hier machen wollte?" Die Braunhaarige mustert ihn, sieht kurz auf die Seite und dann wieder in die roten Augen. Leute verändern sich, Alucard. So wie ich mich verändert hab nachdem ich dich getroffen hab. Sein skeptischer Blick wird weich und er sieht zu ihr runter. Wie willst du dich verändert haben? Du redest immer noch kaum, hast immer noch die kalte Attitüde und das mit dem Anwesen und den Besuchen- Das ist Pips Verdienst! Leicht nickend erwidert sie seinen Blick. Ich habe mir nie zugetraut Leute zu finden die bei mir bleiben. Ich weiß dass ich schwierig bin was meinen Charakter angeht, meine Umgangsweise. Aber ich... wurde dich einfach nicht mehr los! Und- Ich mag unsere Abende. Sehr. Du hilfst mir, du unterstützt mich, du verteidigst mich! Weißt du wie lange das her ist? Dass ich das letzte Mal verteidigt wurde? Ich bin offener geworden, in der kurzen Zeit in der wir uns jetzt kennen. Ich SUCHE den Körperkontakt, Alucard. Das habe ich nie in meinem Leben vorher getan.
Der Urvampir fängt sogar leicht an zu lächeln. Mach weiter so und ich heule noch. Willst du das? Mach doch, dafür sind wir da. Gegenseitige Unterstützung. Wie war das? Wir sind der Puffer des jeweils anderen. Hans sieht wie der Blick des Urvampirs noch sanfter wird und fühlt sich gerade etwas fehl am Platz. Freunde. Klar. Das kann man anderen vorspielen, aber nicht ihm. Doch im nächsten Moment klopft Ramona dem Urvampir auf den Rücken und nickt leicht. „Wir brauchen irgendetwas dass wir für eine Woche Quarantäne tun können. Ideen?" Alucard wird aus seinen Gedanken geholt und schnaubt entgeistert. „DU wirst deinen Trainingsplan einhalten." Der Blick der Ärztin wird perplex. „Aber-" „Du machst zu viel. Punkt. Vier Mal höchstens! Und dann auch nicht den ganzen Tag. Außerdem hast du hier keine Pferde, das fällt auch weg. Und dein Trainingsraum im Keller ist auch nicht erreichbar." Ein wenig eingeschnappt verschränkt sie die Arme und sieht genervt auf die Seite, na ganz toll. „Aber hey, mehr Zeit um uns über den Pater auszulassen. Und ja... DU-" Dabei sieht er zu Hans. „Wirst auch eine der Tratschtanten. Versprochen." Alucard, lass ihn doch einfach. „Nö. Das ist ein kleiner Teil meiner Rache für die Scheiße die er angestellt hat. Er muss da dabei sein was er am meisten hasst. Klatsch und Tratsch."
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