D R E I U N D V I E R Z I G
»Ahh, spinnst du?«, rufe ich aufgebracht, als River sich auf meiner Haarpracht abstützt. Erschrocken lässt er von meinen Lippen ab und sieht mich verwundert an. »Was ist los?«, fragt er verwirrt, der Ausdruck in seinen Augen hatte sich nun von Lust in Sorge verändert. »Leg deinen Arm irgendwo hin, wo du mir nicht die Hälfte meiner Haare abreißt!«
Sein Blick wandert zu seinem Arm, der immer noch neben meinem Kopf liegt. Schnell zieht er ihn weg und streicht mir behutsam über den Kopf. Mit einem leichten Lächeln beugt er sich zu mir runter und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, der wirklich viel zu kurz war. Enttäuscht seufze ich und lasse meine Arme neben meinen Körper fallen. »Das hat jetzt irgendwie total die Stimmung zerstört.« Meine Stimme klingt frustrierter als eigentlich beabsichtigt.
»Ach Gott bist du süß.« Genervt verdrehe ich die Augen und schaue zu meiner Zimmerpflanze auf dem Fensterbrett, die allmählich zu Grunde geht. Ich rolle River von mir herunter, was schwerer ist als gedacht, und gehe zum Fenster. »Was machst du da?«, kommt es vom Bett, doch ich ignoriere meinen Nachbarn gekonnt und wende mich der Pflanze zu. Doch als ich sie leicht an einem Ast anstupse, fallen jegliche Blätter, die das arme Ding noch besaß zu Boden. Vielleicht hätte ich sie doch ein weniger öfter gießen sollen.
Plötzlich spüre ich zwei Arme, die sich um meinen Bauch schlingen. »Wir waren noch nicht fertig, Pyper«, raunt River mir ins Ohr und fährt mit seiner Hand meine Seite entlang. »Wieso flüsterst du?«, frage ich und drehe mich zu ihm um. »Ich... ich dachte das wäre irgendwie..-« Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an und muss mich beherrschen um nicht zu schmunzeln. »Ach vergiss es!«
Grinsend löse ich mich von ihm. Ich wollte gerade etwas sagen, da hören wir einen Schrei, der definitiv von draußen kommt. Schnell pressen wir unsere Gesichter ans Fenster, um zu sehen, wer unsere Ruhe stört.
Das muss für Außenstehende wahrscheinlich ziemlich bescheuert aussehen, wie wir hier so stehen und die Nachbarschaft stalken.
Mein Blick schweift über die Straße, bis ich ein Mädchen in meinem Alter entdecke, die wild gestikulierend vor ihrem Vater steht. Es handelt sich hierbei um die versnobteste Familie, die mir in meinem kurzen Leben je unter die Augen getreten ist. Das Mädchen heißt meines Wissens nach Lauren. Sie hat nicht wirklich etwas übrig für normal-bezahlte Menschen wie meine Familie. Deshalb reibt sie uns auch immer wieder unter die Nase wie viel Geld sie denn wieder von Daddy bekommen hat.
»Ich weiß wirklich nicht, weshalb ihr Vater diesem Blag immer wieder Kohle in den Hintern bläst.« River sieht mich fragend an, anscheinend hat er noch nicht Bekanntschaft mit diesen Schnöseln gemacht.
Ich zeige auf Lauren, während ich mich verschwörerisch zu ihm rüber lehne. »Das ist die Familie Trevory. Allesamt reiche, abgehobene Snobs. Die Tochter Lauren ist das mit Abstand größte Miststück, das ich kenne. Sie bekommt alles von ihrem Vater, was sie sich wünscht, da sie ja so ein liebes und hübsches Mädchen ist.« Meine Stimme trieft vor Ironie.
Lachend legt River einen Arm um mich. »Hoffen wir mal, dass ich auch in Zukunft nichts mit ihnen zu tun haben muss.« Lächelnd sehe ich zu ihm nach oben, während sein Blick schon längst auf mir liegt.
Seine Lippen verziehen sich zu diesem schrecklich perversen Grinsen. »Was meinst du, sollen wir da weiter machen, wo wir vorhin aufgehört haben?«, fragt er und setzt schon an mich zum Bett zu bugsieren.
Doch da die Stimmung nun sowieso nicht mehr die Gleiche ist, ziehe ich es vor unsere Paarung für einen besseren Moment aufzuheben. Außerdem will ich nicht, das meine Mutter etwas von unserem Balzverhalten mitbekommt, da ich mich sonst wieder in unangenehmen Aufklärungsgesprächen mit ihr wiederfinden würde.
»River, das Angebot ist wirklich äußerst attraktiv, aber ich kann vorerst darauf verzichten, dass du deine Satansbrut in mich pflanzt.«
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