Chapter8🥀
Ich habe mir nicht ausgesucht so zu werden... ihr habt mich so gemacht!
Wir haben jetzt "Unterricht der freien Gedanken". Es klingt echt kitschig, ist es auch, aber es ist auch ganz nett. Auch wenn es nicht wirklich von meiner Interesse ist, lernt man hier die eigentliche Persönlichkeit der anderen Patienten kennen. Unsere Gedanken sind immerhin das was uns ausmacht... das was uns führt oder aufhällt. Normalerweise schreiben wir einfach auf was uns zu dem Zeutpubkt durch den Kopf geht, der "Lehrer" liest sie sich bis zum nächsten Mal durch und sucht sich eins aus. Die Person die das ausgesuchte Exemplar geschrieben hat muss es dann vorstellen.
,,Min Yoongi.", so unauffällig wie möglich schaue ich zu dem gerade vom Lehrer aufgerufenen Jungen. Ein abwertendes doch ängstliches Grinsen bringt seine Schneidezähne zum Vorschein. Es ist fast unmöglich seine Augen zu Erkennen, so lang sind seine Haare. Zu dem sind sie blondiert, doch der Ansatz ist stark sichtbar. ,,Was wenn ich nicht möchte?", die meisten schauen eingeschüchtert weg. Doch interessiert an seinen weiteren Handlungen/Bewegungen beobachte ich ihn weiterhin. ,,Yoongi ich bitte dich... nur dieses eine Mal.", er schluckt schwer. Er scheint wohl doch einzuwilligen. Er wendet seinen Blick von dem "Lehrer" ab und unsere Blicke treffen sich.
Während er Aufsteht stößt er den Stuhl energisch nach hinten. Unsere Blicke sind immer noch verankert bis er, an mir vorbei, nach vorne an die Tafel läuft. Der "Lehrer" reicht ihm ein zerknittertes Stück Papier. Yoongi räuspert sich bevor er sich unauffällig auf die Unterlippe beißt. ,,Der Himmel... und ich meine nicht den den sich alle nach dem Tod wünschen. Ich meine den den wir so ziemlich jeden Tag sehen. Wenn zwei Menschen zu ihm hochschauen, schauen sie auf das gleiche, aber irgendwie auch nicht. Es ist irgendwie kompliziert das Auszuschreiben,", er holt noch einmal tief Luft bevor er weiterliest, ,,Aber was ich meine ist folgendes: Für den einen Menschen ist der Himmel am Tag die Hoffnung... durch seine Helligkeit, die Sonne und die vielen "flauschigen" Wolken die diese Gewisse Ruhe ausstrahlen, und die Nacht ist die Angst. Die Dunkelheit die einen Umgibt und scheint uns voll und ganz einzunehmen... nur der Mond und ein paar Sterne erleuchten die Nacht... und das nicht immer. Für den anderen Menschen jedoch ist der Tag die Qual. Wolken die einen Gefangen nehmen, einsperren. Das Licht das uns zu verbrennen scheint. Die Unruhe am Land die uns nervös macht, uns unsere Ruhe nimmt, uns verschlingt... und die Nacht ist die Erlösung. Es ist fast schon so als würde man vom Schlaf fliehen nur um etwas mehr von der Freiheit der Nacht zu genießen. Die Sterne die einem den Weg weisen, der Mond der einem, zumindest fast, immer zuhört. Die Dunkelheit die die Grenzen vergessen lässt, uns Träumen lässt, bis ins Unendliche, einfach weil kein Ende in Sicht ist. Es gibt noch viel mehr Vareationen. Für den einen ist beides eine Qual etc. Ich finde es bloß Interressant wie etwas das für jeden Menschen, physisch betrachtet, gleich ist, doch so verschiedene Bedeutungen tragen kann...", er zerknüllt das Blatt mit seiner rechten Hand und wirft es perfekt in den Papierkorb. Er läuft schnell zurück zu seinem Platz und in dem Moment in dem er sich hingesetzt hat, hat er auch schon seinen Kopf auf seine Arme gelegt.
,,ChimChim du starrst jetzt schon seit was weiß ich wie lange so aus dem Fenster... worüber denkst du nach?", Hoseok Hyung setzt sich zu mir auf den Boden und schaut ebenfalls aus dem Fenster. ,,Über die Gedanken von Min Yoongi.", verwirrt wendet er sich zu mir. ,,Der blondhaarige der mit uns am Tisch ist und mit dem wir Musik haben?", ,,Ja..." ,,Woher kennst du seine Gedanken?", noch verwirrter als vorhin dreht er sich wieder zum Fenster. ,,Unterricht der Freien Gedanken.", mehr muss ich nicht erklären. ,,Achso." ,,Hyung?" ,,hmm?" ,,was siehst du gerade?" ,,ChimChim wa isst das für eine Frage? Ich sehe das gleiche wie du!", ,,Aber jeder Mensch sieht es doch anders oder nicht? Zum Beispiel für mich sieht das Fenster aus wie Hoffnung. Das Fenster der weg, der aus diesem dunklen engen Zimmer, ins grüne Frei führt." ,,Für mich ist es eine Qual. Die Freiheit sehen zu können... ihr so nah zu sein, aber sie doch nicht zu erreichen. Wir sehen aber trotzdem das gleiche.", diesmal schaue ich verwirrt zu ihm. ,,Hyung das macht keinen Sinn!", ,,Chim... wir sehen das gleiche: wir sehen ein kleines Fenster. Wir geben dem Fenster nur eine andere Bedeutung. Es ist nicht so das wir es anderst sehen sondern das wir es anders deuten."
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