I
Die Bar in der wir saßen, besaß ein äußerst lässiges Ambiente, welches mir sehr gefiel.
Im Eingangsbereich stand eine große Bar mit einigen Sitzmöglichkeiten. Es gab noch einen weiteren Raum, wo es Sitznieschen mit roten Couchen und sogar einige Attraktionen wie einen Billiardtisch, einen Kickertisch und sogar eine Dartscheibe gab.
Wir hatten viel Spaß zusammen und sogar Akaashi kam ein wenig aus sich heraus, als wir am Kickertisch gegeneinander spielten.
Bokuto schaffte es wie immer mit seiner geselligen Art alle zu unterhalten und schaffte es, dass sich einfach jeder wohlfühlte.
Später trafen wir sogar einige von Kuroos Teamkameraden, welche Lev, Yamamoto und Yaku hießen. Ich unterhielt mich ein wenig mit Lev der ebenfalls ein Mischlingskind war wie ich.
Yamamoto hatte scheinbar ein Auge auf Arisa geworfen und obwohl er auf den ersten Blick ziemlich gruselig aussah, war er wirklich ein netter Kerl.
Später brachten uns die Jungs sogar nach Hause und das obwohl einige von ihnen schon ziemlich am schwanken waren.
Nachdem Arisa mit Himari drinnen verschwunden waren, bat Kuroo die Jungs vorzugehen, damit er sich angemessen von mir verabschieden konnte, was einmal wieder in einer Welle von Jubel endete.
"Du hast Ballett getanzt?" Kuroo hob beeindruckt seine Augenbrauen, nachdem ich ihm davon erzählt hatte.
"Ich habe damit aufgehört, weil mich nie jemand richtig ernst genommen hat. Obwohl ich wirklich gut darin war."
"Das tut mir leid, Nanami... Ich hätte dich wirklich gern tanzen gesehen", Kuroo sah mich mitfühlend an.
"Ist ja auch egal. Ich will und wollte ja sowieso keine richtige Ballerina sein..."
Kuroo schüttelte bestürzt seinen Kopf.
"Na und? Man möchte doch trotzdem für sein Talent anerkannt werden. Auch wenn es bloß ein Hobby ist. Ich spreche da aus Erfahrung."
Es war ein äußerst befriedigendes Gefühl, da er genau nachvollziehen konnte, wovon ich sprach. Er nahm mir eine schwere Last von den Schultern nur mit seinem Verständnis.
"Pass bitte auf die anderen auf und gib bescheid, wenn ihr zuhause seid.", verlangte ich besorgt von dem Riesen vor mir, der mich nur angrinste.
"Und was kriege ich dafür?" Dieses freche Grinsen, dass ich zu mögen begonnen hatte, breitete sich auf seinen Mundwinkeln aus.
Er streckte seine Hand nach mir aus und ich ließ mich von ihm näher an sich heran ziehen. Ich spürte seinen durchdringenden Blick auf mir, doch wagte es nicht ihn zu erwidern, sondern sah stattdessen unsere Hände an.
Sein Körpergeruch gemischt mit dem von Rauch, stieg mir in die Nase. Und obwohl ich kein großer Fan von dem Geruch von Zigarettenrauch war, störte es mich nicht.
Mit rosiger Nasenpartie füllte ich die Lücke zwischen uns gänzlich aus, sodass nicht einmal mehr ein Blatt zwischen uns passte und vergrub mein Gesicht schüchtern an seinem Torso.
Obwohl ich Angst vor den wachsenden Gefühlen für ihn hatte, war seine Nähe ganz und gar nicht beängstigend. Ich fühlte mich so wohl mit ihm, wie mit keinem anderen.
Ich konnte hören wie auch Kuroos sonst so regelmäßiger Herzschlag fahrt aufnahm, als sich seine muskulösen Arme um mich schmiegten.
"Daran könnte ich mich gewöhnen", hörte ich ihn sagen, was mich zum schmunzeln brachte.
"Du solltest ihnen folgen, bevor die Jungs noch etwas anstellen." Ich wich einen Schritt zurück, als ich mich aus unserer Umarmung löste.
"Da hast du wohl leider recht", gab er seufzend zu und fuhr sich mit einer Hand über seinen Nacken.
"Gute Nacht", sagte er schließlich und wollte dann, dass ich nach oben ging.
Ich lief grinsend hoch in die Wohnung und biss mir auf meine Unterlippe.
Ich konnte mich nicht daran erinnern jemals so einen lustigen Abend mit Raidens Freunden gehabt zu haben. Diese waren meistens in ihrer eigenen Welt und grenzten einen aus. Wahrscheinlich nicht einmal absichtlich.
Umso mehr freute ich mich, dass ich mich so gut mit Kuroos Freunden und Teamkameraden verstand und unterhalten konnte.
Obwohl ich es vermied die zwei miteinander zu vergleichen, kam ich manchmal einfach nicht drum herum.
"Nana-chan~", lallte Arisa mit ihren Apfelbäckchen, als ich den Flur betrat.
Wenn sie zu tief ins Glas schaute wurde sie noch um einiges Anhänglicher.
"Ab ins Bett mit dir!" Glucksend griff ich der Blondine unter die Arme, damit ich sie in ihr Zimmer bringen konnte.
[…]
Zwei Tage später
"Was ist los?", erkundigte ich mich bei meinem Lieblings Kommilitonen und musterte diesen aus großen Augen.
"Akaashi kommt heute nicht", erwiderte Bokuto eindeutig niedergeschlagen von dieser Tatsache, weshalb ich bloß anfing zu grinsen.
"Du bist doch nicht etwa verknallt in ihn, oder?", stichelte ich und rechnete fest damit, dass er es lautstark leugnen würde, jedoch hob der Größere schweigend seinen Kopf und nickte ohne mit der Wimper zu zucken zur Bestätigung.
Natürlich war mir aufgefallen, dass die beiden eine enge Bindung zueinander besaßen. Gerade weil die beiden so unterschiedlich waren, begeisterte mich dies.
"Und? Was ist dein Plan?", hakte ich nach und stupste ihr spielerisch mit dem Ellenbogen an.
"Plan? Da gibt es gar keinen", erwiderte er und ließ danach seine Schultern schließlich entmutigt hängen.
"Ich glaube nicht, dass er dasselbe für mich empfindet."
Da wäre ich mir nicht so sicher, dachte ich mir und dachte an die vielen Male in denen ich selbst miterlebt hatte wie weich Akaashi wurde, wenn es um Bokuto ging.
"Woher willst du das wissen, wenn du ihn nicht fragst? Ich kann ja verstehen, dass du Angst um eure Freundschaft hast, aber denkst du nicht, dass Akaashi es verstehen würde? Selbst wenn es bloß einseitig sein sollte. Dann weißt du wenigstens, dass du später nichts zu bereuen hast."
Der junge Mann mit den schwarz-weißen Haaren blickte mich aus seinen goldenen Augen an, wie ein Welpe, der sich verirrt hatte.
"Weißt du... Kuroo hat genau das gleiche gesagt, als ich ihm davon erzählt habe", verriet Bokuto mir, ehe sich endlich wieder auf seinen Lippen bildete.
"Vielleicht sollte ich es wirklich versuchen, wenn meine beiden engsten Freunde mir dazu raten."
Ich hielt ihm lachend meine Hand für ein High Five hoch, was seine Laune schließlich erhellte und ich hoffte wirklich, dass er es mit Akaashi versuchte.
"Danke fürs zuhören, Taiga."
"Das mache ich doch gern", ich zeigte dem Größeren beide Daumen, um ihn anzufeuern.
"Du schaffst das. Schließlich bist du Koutarou Bokuto, der Kapitän unserer Volleyball Mannschaft!"
Damit war sein Wille angeheizt.
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