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Mit dem Ende der Welt meinte er Frankreich. Fragt mich bitte nicht, wie er zu dieser Überleitung kam.
Wir übernachteten bei ihm, weil wir die Schule geschwänzt hatten und seine Eltern nicht daheim waren, so konnten wir auch gleich Pläne für unseren kleinen, verrückten Trip schmieden.
"Also, mein Vorschlag wäre Trampen, da wir beide blank sind."
"Bullshit, ich hab noch ne Menge Geld von den Büchern, die ich vertickt habe."
"Das würde aber eh nicht reichen. Außerdem müsstest du dazu nochmal nach Hause, und wie das ausgeht kannst du dir doch sicher denken."
"Wie stellst du dir das vor, Malvin? Dass wir ohne Gepäck mal eben nach Frankreich Trampen, uns dort ein neues Leben aufbauen und dafür never ever Verantwortung tragen müssen?"
Seufzend richtete er sich auf, um aus dem Fester zu sehen. Der Ausblick bot nichts als ein Meer aus schwarz.
"Ich will doch einfach nur mein Leben für ein einziges Mal leben, ohne an so 'nen Scheiß denken zu müssen. Ohne Konsequenzen, ohne Stress. Einfach Spaß haben und was erleben, verdammt."
Nachdenklich sah ich ihn an. In seinem Herzen mussten so viele Wünsche und Träume stecken, dass das Leben ihn mit seinen 19 Jahren bereits bitter enttäuscht haben musste.
Einerseits tat er mir leid, andererseits...bewunderte ich ihn für sein Wesen.
"Dann machen wir das.", sagte ich grinsend.
Er sah auf und ein strahlendes Lächeln erschien.
"Klasse."

Eines muss gesagt werden. Ich verstand mich ziemlich gut mit meinen Eltern und wir stritten nur so oft, wie das bei einem durchschnittlichen Haushalt eben üblich war. Ich war nicht unzufrieden mit meiner Familie oder mit meiner allgemeinen Situation, abgesehen von den Augenblicken der Leere zwischendurch ... und trotzdem wollte ich es wagen. Ich wollte raus aus diesem Loch, raus aus der Einöde und der Langeweile und der Berechenbarkeit. Zusammen mit Malvin würde es vermutlich das spannendste Abenteuer aller Zeiten bedeuten.
Dennoch kam in mir das Gefühl auf, nicht das Richtige zu tun. Es lag an seinem Timing. Es war zu ... entgültig für einen Jungen wie Malvin. Ich machte mir Sorgen, er könne es schon bald wieder bereuen, diese Aktion losgetreten zu haben. Darum erforderte die Situation einen Gesundheitscheck à la Cory.
"Sag mal, nimmst du Drogen?"
"Was?"
"Tut mir leid, wenn das etwas plötzlich kommt." Ich lachte über sein empörtes Gesicht.
"Cory, diese Unterhaltung haben wir bereits geführt."
"Echt jetzt?"
"15. Juli 2017. 'Malvin, nimmst du etwa Drogen?!' Und ich habe dir bereits erläutert, dass der Konsum von Rauschgift und anderen abhängig machenden Drogen für mich nur eine Option werden sollte, falls eine Apokalypse ansteht und alle meine Freunde von Zombies infiziert wurden."
Ich betrachtete ihn eine Weile.
"Und was ist mit den Zigs?"
"Halt die Klappe."
Diesen Punkt konnte Doktor Cory also von der Liste streichen.
"Hast du etwa Kennedy's Freundin geschwängert?"
Er hielt beim Packen seiner Tasche inne.
"Willst du mich wütend machen, Cory? Falls ja, bist du nahe dran, einen Preis zu gewinnen."
Ich konnte ihm fast von der Nase ablesen, dass dies auch nicht das Problem war. Er hätte niemals mit einem vergebenen Mädchen geschlafen, selbst mit der Freundin seines verhassten Feindes nicht.
"Was ist es dann? Bist du depressiv? Hast du 'ne Essstörung? Aufmerksamkeitsdefizit? Antriebslosigkeit? Hast du geklaut? Etwas in Brand gesteckt? Jemanden umgebracht?"
"Was soll der Scheiß, Cory?"
Ich räusperte mich.
"Sorry. Das sind eben die gewöhnlichen Probleme unserer heutigen Jugend."
Er verdrehte die Augen.
"Du immer mit deiner Gesellschafts-Analyse. Da fehlt nur noch die Brille und der Aktenkoffer."
Nun war ich es, der den Augenroller brachte.
"Du immer mit deinen Stereotypen und widerlichen Klischees."
Er wusste, dass ich davon träumte, Psychologie zu studieren. Das menschliche Verhalten war für mich eines der faszinierendsten Dinge überhaupt. Und trotzdem schaffte es Malvin, alles ins Lächerliche zu befördern.
Er änderte das Thema. "In deinen Augen bin ich also gewöhnlich, was?"
Ich schüttelte erstaunt den Kopf.
"Hä? Nein, das hab ich gar nicht gesagt..."
"Vergiss es einfach." Diese Worte verließen seinen Mund mit einem Seufzer, während er seinen Rucksack schloss. Mit einer eleganten Bewegung schmiss er sich auf sein knarrendes Bett. Ich blieb wo ich war und starrte ihn an.
Hier liegt also das Problem, nicht?
"Was ist, Dornröschen? Brauchst du noch 'ne Einladung von deinem Prinzen?"
Ich antwortete mit einem anstößigen Knicks und warf mich nicht minder elegant neben ihn. Über uns brannten tausend winziger, silberner Pünktchen (die wir in Astronomie glaube ich 'Sterne' oder so genannt haben) hinter der Fensterscheibe.
"Ich werde morgen früh trotzdem noch nach Hause müssen.", warf ich in die Stille ein. Neben mir raschelte es.
"Hm...naja, mach, wie du denkst."
"Tu' ich immer."
"So wie heute, was?"
"Ach, Schnauze."
Stille. Harmonisch und müde.
"Willst du wissen, was das Problem ist?", fragte er plötzlich.
Ein Auto fuhr draußen vorbei und warf sein grelles Scheinwerferlicht ins Zimmer.
"Ja."
"Es ist das Gefühl, nicht in dieses Leben zu passen."
Damit drehte er mir seinen Rücken entgegen und schwieg.
Es war das lauteste Schweigen der Welt.

"Hast du alles?"
"Ich schätze schon."
"Dann müssen wir nur noch zu mir und meinen Kram holen."
"Hoffentlich sieht uns niemand."
Der Tag des Aufbruchs war stürmisch. Wie gerufen für einen Abgang aus dem Kaff.
Der Wecker zeigte noch nicht einmal sechs Uhr an, als wir Malvins Haus verließen. Die Straßen waren leer und wirkten geisterhaft in diesem Morgenlicht. Ein kühler Nebel hüllte uns ein und begleitete uns auf dem Weg zu meinem Haus.
"Wirst du ...", setzte Malvin an, unterbrach sich aber selbst mit einem Kopfschütteln.
"Was ist? Sag schon.", forderte ich.
Seine hellen Augen wirkten unsicher.
"Naja, wirst du ihnen irgendwas hinterlassen? Einen Brief oder so?"
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gar nicht daran gedacht, meinen Eltern irgendeine Nachricht zukommen zu lassen. Ich hatte mich einfach auf Malvin und seinen Plan konzentriert.
Mitten auf der Straße blieb ich stehen.
"Was ist?", fragte er mich nun.
"Malvin, bist du sicher, dass du das hier durchziehen willst?"
Er wirkte erstaunt, aber nicht über die Frage selbst, sondern wegen des Zeitpunktes. Das Timing dieser Frage machte ihn sprachlos.
Ich blieb jedoch beharrlich. "Willst du wirklich mit mir abhauen, Malvin? Ist es wirklich das, was du möchtest?"
Irgendwo bellte ein Hund. Es war, als hätte er meinen besten Freund aus einer Trance gerissen.
Er sagte: "Ja, das will ich."
Ich seufzte und fragte mich, was ich davon halten sollte.
"Na dann, ab in die Flitterwochen."

Bei meinem Haus angekommen, kramte ich lautstark nach meinem Schlüssel. Malvin beobachtete mich missbilligend.
"Mach noch etwas lauter, dann kannst du dir den Brief sparen."
"Lass mich in Ruhe."
Nach ewiger Sucherei schloss ich die Tür auf und betete, niemandem zu begegnen. Ich hätte es nicht verkraften können, meinen Eltern erzählen zu müssen, zur Schule zu gehen, obwohl ich nicht mehr zurück kommen würde.
"Warte hier. Ich mach schnell.", flüsterte ich, ehe ich den Flur betrat.
Ich wusste nicht, dass ich direkt in den Horror hineinspazierte.

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