Verdrängte Erinnerungen
Der Winter war schon lange vorbei. Das Grün der Natur war wieder da, die Blumen lockten Bienen an. Pollen flogen durch die Luft, während die Sonne die Ländereien von Hogwarts anstrahlte. Es war das perfekte Wetter für Quidditch. Gryffindors und Hufflepuffs bejubelten ihre Mannschaft. Die Quidditch-Spieler marschierten auf ihre Plätze. Aus der Tribüne aus betrachtete Craig mit Dylan und Terry die Spieler. Lysander Scamander stolzierte Stolz zur Mitte des Spielfeld. Der Hüter Mara Hupcoonoxtn und der Treiber Fred Weasley wärmten sich etwas auf, während der Jäger Quinn McLaggen, der Treiber James Potter und der Sucher Paul Hartley sich eilig unterhielten. Der Jäger Tim Hussain starrte seinen Besen begierig an. Das Team der Hufflepuffs hatte anscheinend vor, ihre fünf Jahre lange Siegessträhne auf ein weiteres Jahr zu vergrößern, so entschlossen sahen sie aus. Craig erkannte Henry Walsh, den großen Bruder von Robert Walsh, den in Hogwarts berühmten Jäger David Dawntish, den beliebte Jäger Sarah Temp, den Sucher Florence Reywondab und weitere Hufflepuffs.
„McLaggen, McLaggen, unser Ass im Ärmel!“, sangen ein paar Gryffindors, angeführt von Louis und Roxanne Weasley. „Sie bringt uns Ehre und Ruhm!“
Lysander und Kapitän der Hufflepuffs Florence Reywondab schüttelten sich die Hand. Der Pfiff von Madam Hooch ertönte, woraufhin die Quidditch-Spieler mit ihren Besen in die Luft flogen.
Helene Pearce kommentierte das Spiel: „Hufflepuff dominiert sofort! Dawntish hat den Quaffel. Potter hat es auf Dawntish abgesehen, doch der Jäger kann dem Klatscher ausweichen. Ouch! Weasley hat Dawntish getroffen. Nun hat Hussain den Quaffel. Pass zu McLaggen, Pass zu Hussain, Pass zu Scamander! Was für ein geniales Passspiel! McLaggen wirf! Aber Loptap kann den Quaffel noch halten. Ein langer Pass zu Walsh, der schon los fliegt. Weasley versucht vergeblich, ihn aufzuhalten. Loptap passt zu Temp, die es in ein schönes Tor verwandelt!“
So ging das zwei Stunden weiter. Es stand zweihunderteins zu einhundertachtzig für Hufflepuff. Die Gryffindors hatten den Kampfgeist aber noch nicht verloren. Craig beobachtete das Spiel konzentriert. Was ist das da am Himmel? Es war Terry, der dies gedacht hatte. Craig sah zum Himmel auf. Er sah nur die Sonne am wolkenlosen Tag. Er entdeckte plötzlich einen schwarzen Punkt am Himmel. Der Punkt wurde immer größer, dann bemerkte Craig, dass es gar kein Punkt war. Eine menschenartige Gestalt schwebte in der Luft. Craig erkannte die Umrisse nicht, aber er bekam Panik, als eine weitere Gestalt aufteichte, gefolgt von ein dutzend weiteren. Auch andere Gryffindors und Hufflepuffs bemerkten die Kreaturen. Allesamt schauten auf den Himmel, selbst die Quidditch-Spieler taten es ihnen gleich.
Schließlich schrie Craig schockiert: „Dementoren!“
Schüler kreischten verängstigt. Einige von ihnen drängten sich bereits zu dem Ausgang, während andere widerum noch die Lage zu verstehen versuchten. Terry zog die zwei Brüder in die Menge. Craig folgte seinem besten Freund. Als Liebhaber für brutale Tierwesen kannte er sich mit Dementoren gut aus. Es waren Gestalten, die einem jedes Glück aufsaugten. Craig konnte gut raten, wieso sie in Hogwarts waren: Wegen ihm. Er schaffte es, sich durch den Ausgang zu zwängen und entdeckte Dylan und Terry ein paar Meter von ihm entfernt. Er rannte schnell zu ihnen, als Dylan mit dem Zeigefinger auf ihn zeigte. Sein Gesicht verriet Angst und einen Schock. Craig drehte sich mit einem unguten Gefühl um. Ein Dementor schwebte direkt vor ihm. Craig hörte Schluchzen. Das Schluchzen seiner Mutter. Ihm wurde schwarz vor Augen, als er umkippte.
„Mama, wieso bist du so krank?“, fragte der jüngere Craig vorsichtig.
Mit dem jüngeren Dylan und seinem Vater stand er vor dem Bett von seiner Mutter Charlotte Creevey im St. Mungo Hospital. Craig trug ein blaues Shirt und graue Jeans. Dylan hatte einen grünen Pullover an. Dennis Creevey trug einen Bowler, einen braunen Mantel und alte Sneaker.
„Ich muss euch etwas gestehen“, sprach Charlotte mit einer kränklichen Stimme. „Ich habe Drachenpocken.“
„Das ist uns schon klar“, meinte Dylan.
„Euch ist aber eines nicht klar“, erklärte seine Mutter. „Ich werde höchstwahrscheinlich sterben.“
„Mr Creevey? Wachen Sie auf!“
Craig schlug seine Augen auf. Dylan, Terry, Professor Upangry und Filch umkreisen ihn. Craig spürte den Schlamm an seiner Kleidung. Er stand vorsichtig auf.
„Der Dementor, was ist mit ihm passiert?“, erkundigte er sich.
Upangry erzählte: „Sie sind ohnmächtig geworden, als ich noch gekommen bin, bevor er Ihnen einen Kuss geben konnte.“
Terry sah Craig und Professor Upangry fragend an.
„So hätte er ihm die Seele geraubt“, fügte der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hinzu. „Hier, nimm die Schokolade, dass hilft gegen die Schmerzen.“
Er hielt einen Schokoriegel in der Hand. Erst jetzt bemerkte Craig, wie schwach er sich fühlte. Seine Beine schienen aus Gummi zu bestehen, Kopfschmerzen ließen ihn nicht klar denken. Das Gefühl von Trauer und Wut beströmte seine Adern.
„Das las' ich mir nicht zweimal sagen“, stammelte er und versuchte, normal zu klingen.
Er ergriff die Schokolade und verschlang sie sehnsüchtig. Craigs Beine waren abrupt geheilt, sein Kopfschmerzen war nicht mehr so stark und die Wut und die Trauer waren ganz verschwunden.
„Wo sind die Dementoren jetzt?“, fragte Craig.
Upangry antwortete erfreut: „Weit weg.“
„Und so soll es bleiben“, fügte Filch hinzu.
Er führte sie mit Professor Upangry zum Schloss. Im Gemeinschaftsraum zog sich Craig neue Kleider an, man musste am Wochenende eh keine Schuluniform tragen. Ein rotes T-Shirt mit dem Wappen von Hogwarts und eine graue Jeans reichten für ihn aus. Er verlaß den Schlafsaal und setzte sich auf einem Sofa im Gemeinschaftsraum, Schreibwaren in der einen und ein Heft in der anderen Hand. Die Federspitze tupfte er in die Tinte, bevor er anfing, einen Aufsatz über Hauselfen zu schreiben. Ein Geistesblitz überkam ihn plötzlich. Ihm kann der letzte Traum in den Sinn und erst in diesem Moment wusste er, dass ein Hauself darin eine wichtige Rolle spielte. Danach fielen ihm Namen wie Scamander und Finnigan ein. Lorcan und Lysander trugen den Nachnamen Scamander. Hatte es etwas mit ihnen zu tun? Beim Namen Finnigan klingelte bei Craig nichts.
„Ich hoffe, dass das so sein soll“, amüsierte Fred Weasley sich, der neben Craig Platz genommen hatte.
Craig bemerkte den riesigen Tintenfleck am Papier des Heftes. Er zog sofort die Feder vom Blatt, obwohl er es eher versuchte. Die Feder klebte an dem Blatt Papier. Craig zog kräftig, aber die Tinte klebte an der Feder.
„Lass mich das mal machen“, bot Fred an und hob seinen Zauberstab in die Luft. „Accio Feder.“
Die Feder befreite sich von der Tinte. Fred fing sie gekonnt auf und gab sie Craig. Fred murmelte einen Zauber, woraufhin die Tinte vom Heft von seinem Zauberstab wie ein Staubsauger aufgesogen wurde. Craig beobachtete den Zauberstab beeindruckt.
„Also“, begann Fred eine Konversation, „Wir brauchen deine Hilfe.“
„Wir?“ Craig starrte Fred verwirrt an.
Dieser erinnerte ihn: „Weißt du noch, als Roxanne und ich die Kekse genommen haben? Wir haben ein bisschen experimentiert.“
„Was soll das heißen?“, fragte Craig. „Ihr habt experimentiert?“
„Sozusagen. Das Amortentia in den Keksen haben wir so verändert, dass es einen in seine Animagusform verwandelt. Wir brauchen aber ein Test Kaninchen. Da kommst du in Frage“, legte Fred dar.
Craig brauchte nicht lange, um zu widersprechen: „Nein!“
„Ach, komm, was könnte schon schlimmes passieren außer, dass du ein paar Wunden bekommst?“, meinte der Weasley genervt.
Craig dachte kurz nach. Wäre es eine gute Entscheidung, es zu tuhen, oder eine schlechte und würde es Konsequenzen geben? Aber Craig erinnerte sich, dass er mutig war, auch ein wenig stur, aber mutig.
„Ich mach's“, entschied Craig sich.
Fred klatschte erfreut in die Hände, „Das wird ein Fest. Morgen, kurz nach Unterrichtsschluss, in der Eingangshalle.“
Mit diesen Worten erhob er sich und verließ den Gemeinschaftsraum. Craig schrieb den Aufsatz über Hauselfen von neuem.
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