
Leseprobe: Der Zug
Es war ein sonniger und heißer Tag in London. In King's Cross war es sehr überfüllt. Lauter Mengen mit Umhängen liefen umher, was manche Muggel verwirrte. Doch schließlich verschwanden die Leute mit Umhängen vor einer Absperrung. Sie schien wie eine normale Absperrung, doch wenn man durch diese lief, kam man in den Gleis neundreiviertel. Mit dem Zug dort konnte man nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, fahren. Der Zug fuhr mit den Schülern los. Zwei Brüder suchten im Zug ein leeres Abteil. Sie hießen Craig und Dylan. Beide hatten mausbraunes Haar und eine braune Augenfarbe. Craig war etwas kleiner als Dylan, obwohl er der ältere war. Dylan trug ein rotes Hemd, eine blaue Jeans und schwarze Sneaker. Craig hatte ein blaues T-Shirt, graue Shorts und braune Sneaker an. Sie schoben schwere Koffer und Käfige für ihre Eulen mit.
„Ich komme definitiv nach Gryffindor", versicherte Craig seinem Bruder. „Und du kommst nach Ravenclaw, da gibt's keine anderen Möglichkeiten."
„Stimmt gar nicht", log Dylan belustigt.
Er schleifte seinen Koffer mit Mühe durch den Zug.
„Hab gehört", wechselte Craig rasch das Thema, „das Harry Potters zweiter Sohn nach Hogwarts kommt. Hey, dieses Abteil hier ist leer!"
Er lugte durch das Fenster einer Tür. Ein schwarzhaariger Junge saß dort. Er trug bereits einen Umhang mit dem Emblem von Hogwarts. Er schaute gelangweilt auf die gegenüberliegende Wand. Dylan nickte, bevor die Brüder eintraten. Der Junge im Abteil schreckte auf.
„Ist das Abteil besetzt?", wollte Craig vom Jungen wissen.
Dieser schüttelte schnell den Kopf. Craig setzte sich gegenüber dem Jungen, Dylan neben seinem Bruder. Stille trat ein. Dylan packte ein Buch mit dem Titel ʼGeschichte der Zaubereiʼ von seinem Koffer aus und begann, darin zu blättern. Der sonderbare Junge sah verträumt durch das Fenster. Der Gestank von billigem Deodorant lag in der Luft, weswegen Dylan mehrere Male in sein Buch hustete und die Speichel mit dem Ärmel wegwischte. Craig lehnte sich gelangweilt gegen das Sitzpolster. Draußen wurde die Landschaft hügeliger und ein paar Ansammlungen von Bäumen waren zu erkennen. Die Wolken rückten näher beisammen, der Himmel verdunkelte sich.
„Wie heißt du?", kam es aus Craig heraus.
Dylan richtete seinen Blick auf Craig und den Jungen, der jedoch nicht Notiz von Craig nahm.
Craig wiederholte sich: „Wie heißt du?"
Der Junge zuckte zusammen und richtete sich auf.
„Terry Green", antwortete er etwas nüchtern.
Craig fragte weiter: „Bist du also muggelstämmig?"
„Sowas fragt man nicht", mischte sich Dylan ein.
„Was bedeutet muggelstämmig?", erkundigte sich Terry.
„Oh, das ist ein unhöflicher Begriff für Zauberer und Hexen, die von nicht-magischen Menschen, Muggeln, abstammen", erklärte Dylan ihm. „Du hast echt viel Pech, denn reinblütige Zauberer und Hexen hassen Muggelstämmige."
Terry fragte: „Und wer seid ihr?"
„Ich bin Craig Creevey", erwiderte Craig gelassen. „Der da ist mein Bruder Dylan."
Terry nickte.
„Wisst ihr eigentlich was über dieses Hobart?", fragte er an.
„Es heißt Hogwarts und ist die beste Schule aller Zeiten. Dort lernt man alles!", schilderte Craig begeistert. „Es gibt vier Häuser, in denen man kommen kann, Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. In Gryffindor kommen die mutigen und treuen Schüler, das bin wohl ich. Dylan kommt wahrscheinlich nach Ravenclaw, denn da kommt man hin, wenn man schlau ist. Man erzählt sich, dass die größten Deppen nach Hufflepuff kommen, und ganz ehrlich, ich kann das Gerücht glauben. Slytherin ist das Haus der bösen Schüler, da willst du nicht hin."
Dylan reagierte: „Nicht ganz, Craig. Was ist mit dem alten Schulleiter von Hogwarts Severus Snape? Der war in Slytherin und begab sich mehrere Male in Gefahr, um die magische, als auch die nicht-magische Welt zu retten."
„Das ist eine Ausnahme", wendete Craig entschieden ein. „Was ist mit Du-weißt-schon-wem?"
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