Kapitel 33
Song: Something Great - One Direction
Pünktlich um 19 Uhr trat Louis durch die Tür des Plattenladens. Harry hatte seine Sachen bereits zusammengepackt und wartete nur darauf, dass der Wuschelkopf ihn abholen kam. Bereits eine Stunde vor Ladenschluss hatte er damit begonnen die Schallplatten aufzuräumen und alles an seinen Platz zurückzustellen, auch wenn immer wieder Kunden hereinkamen und sowieso wieder alles durcheinander brachten. Doch Harry brauchte etwas zu tun, er brauchte eine Ablenkung, damit er sich nicht in seinen Gedanken verlor und außerdem war er nervös.
Zayn lachte sich jedes Mal hinter seinem Rücken kaputt, wenn Harry gerade ein Regal sortiert hatte und keine fünf Minuten später ein neuer Kunde hereinkam, nur um besagtes Regal dann wieder komplett auf den Kopf zu stellen. Doch er sagte nichts zu Harrys Verhalten. Er konnte sich in etwa vorstellen, was in dem Lockenkopf vorher gehen musste, nachdem dieser ihm erzählt hatte, dass Louis ihn abholen und mit nach Hause nehmen würde.
"Hi, Louis.", rief Zayn durch den Laden, als er den Doncaster durch die Tür treten sah. Harry, welcher hinter dem Verkaufstresen stand und gerade auf sein Handy blickte, zuckte merklich zusammen und hob seinen Kopf. Er sah, wie Louis Zayn zuwinkte, nur um sich dann kurz darauf vor ihm auf dem Tresen abzustützen. "Hey, H. Bist du fertig?" Er schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln, bei dem Harry sofort an Ort und Stelle hätte dahinschmelzen können.
Er holte einmal tief Luft und stopfte sein Handy in die Hosentasche. "Hi." Er stützte sich ebenfalls mit seinen Armen auf dem Tresen ab, sodass sie sich mit geringem Abstand direkt in die Augen sahen. Nur die breite Holzplatte befand sich zwischen ihnen. Louis griff nach Harrys Hand, die vor ihm auf dem Holz lag und drückte sie einmal kurz, bevor er mit dem Kopf in Richtung Tür nickte. "Komm, lass uns los. Zayn braucht dich hier nicht mehr, oder?" Harry schüttelte mit dem Kopf, schnappte sich seinen Rucksack und kam um den Tresen herum, rief ein "Bye, Z" durch den Raum und verschwand mit Louis aus dem Plattenladen.
Louis führte sie zu einem dunkelblauen Golf, welchen er extra für diesen Abend über eine Car-Sharing App gemietet hatte, da er selber kein Auto besaß und erntete dafür sofort Protest von Harry. "Ich hätte doch fahren können, dann hättest du nicht extra ein Auto mieten müssen, Lou." Louis schüttelte nur mit dem Kopf und deutete Harry einzusteigen. "Unsinn. Ich fahre dich heute Abend nach Hause und hole dich Morgen Vormittag ab, um dich an die Arbeit zu fahren. Und außerdem war ich eben schon für meine Großeltern einkaufen." Harry versuchte mit aller Anstrengung nicht rot zu werden, doch spätestens als er das Grinsen auf Louis' Lippen bemerkte, wusste er, dass er kläglich scheiterte.
Die Fahrt verlief relativ ruhig. Sie erzählten sich von ihrem Tag und was sie am vergangenen Wochenende noch gemacht hatten und lauschten ansonsten den Liedern aus dem Radio. Knapp eine Dreiviertelstunde später parkte Louis den Golf vor einem mehrstöckigen Einfamilienhaus, mit kleinem Vorgarten und mit Winterblumen bunt bepflanzten Beeten. Neugierig blickte Harry aus dem Fenster und stieg erst aus, als er hörte, wie Louis die Fahrertür bereits zuknallte.
Er half dem Älteren die Einkäufe ins Haus zu tragen und sie in der Küche zu verstauen. Seine Großeltern waren bereits vor wenigen Minuten zu ihrem Theaterbesuch aufgebrochen, wie Louis einem handgeschriebenen Zettel seiner Nan entnehmen konnte. Ernest und Doris seien oben in ihrem Zimmer am Spielen und die älteren Zwillinge hätten einen Blick auf sie.
"Danke." Louis sah Harry lächelnd an, als er die leeren Einkaufstüten zusammenfaltete und sie auf der Küchentheke verstaute. "Nicht dafür." Louis' Herz schmolz dahin, als er den Lockenkopf so dort stehen sah. Mit einem aufrichtigen Lächeln auf den Lippen, inmitten der Küche seines Elternhauses, wo seine Großeltern und seine Geschwister lebten. Hinter ihm an der Wand unzählige Fotos seiner Mum und Fizzy mit dem Rest seiner Familie und ihm. Seine Mum wäre stolz auf ihn, wenn sie wüsste, was für einen tollen Menschen er in Harry gefunden hatte. Louis war sich sicher, dass sie Harry im Nullkommanichts in ihr Herz geschlossen hätte, es hätte nur eins seiner Grübchenlächeln gebraucht.
"Och Mann, wieso sind die bestaussehendsten Männer immer schwul?" Verärgert warf Phoebe die Arme in die Luft, blieb inmitten des Torbogens zur offenen Wohnküche stehen und riss Louis somit aus seiner Trance. Sie sah Daisy neben sich mit einem leidenden Gesichtsausdruck an. Diese tätschelte ihrer Zwillingsschwester nur den Rücken und schob sie schließlich weiter in die Küche hinein.
"Phoebe Rose, ich bitte dich, ist das etwa deine Begrüßung?! Und außerdem, du bist erst Sechzehn! Harry ist bestimmt zehn Jahre älter als du, junge Dame." Louis sah seine Schwester streng an, doch sie wussten beide, dass Louis nur Spaß machte. Zumindest zum Teil.
"Sorry.", murmelte Phoebe und streckte Harry dann, ganz das gut erzogene Mädchen, das sie war, die Hand entgegen. "Ich bin Phoebe. Freut mich, dich endlich mal kennenzulernen." Der Lockenkopf ergriff ihre Hand und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. "Freut mich auch, Phoebe. Und übrigens, ich schreibe mir selber kein Label zu, also.." Er zuckte mit den Schultern und ließ den restlichen Satz unausgesprochen im Raum stehen. "Oh.", kam es fast zeitgleich aus allen drei Mündern und ertappt sahen die Geschwister erst sich gegenseitig und dann Harry an. Dieser grinste allerdings nur und stellte sich der Form halber dann auch noch bei Daisy vor.
"Ehm." Louis räusperte sich einmal, er musste dringend das Thema wechseln. "Wo sind Ernie und Doris?" Daisy stibitzte sich ein paar Weintrauben aus der Obstschale und stopfte sie sich in den Mund. Louis verdrehte die Augen. "Die sind nicht gewaschen, Dais." Seine Schwester zuckte nur mit den Schultern. "Die beiden spielen oben in ihrem Zimmer, Ernie hat vorhin schon nach dir gefragt." Louis' Augen begannen zu funkeln, sobald er an die beiden Kleinen dachte.
Er liebte seine Geschwister alle abgöttisch, aber besonders die beiden kleinen Zwillinge hatten einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen. Louis war über 20 Jahre älter als sie, sie könnten seine eigenen Kinder sein und er hatte einfach das Bedürfnis immer für sie da zu sein und sie zu beschützen. Den Beschützerinstinkt hatte er bei all seinen Geschwistern... und neuerdings auch bei Harry.
Ebendiesen sah der Braunhaarige jetzt wieder an, Harry hatte die Konversation zwischen Louis und seinen Geschwistern stumm schmunzelnd beobachtet, doch blickte sofort in die blauen Augen, als diese seinen Blick auffingen. "Kommst du mit mir nach oben? Ich möchte den Kleinen Hallo sagen und nach ihnen sehen. Danach könnten wir was kochen." Den letzten Satz richtete er an seine Schwestern, welche mittlerweile dabei waren alle Küchenschränke nach etwas Essbaren zu durchforsten und sich über die frisch eingekauften Lebensmittel herzumachen schienen.
"Natürlich." Harry ging mit Louis aus der Küche und eine Treppe nach oben. "Die beiden freuen sich übrigens am meisten dich kennenzulernen. Ich habe ihnen erzählt, dass du singst und jetzt können sie es kaum abwarten, dass du ihnen vorm Schlafengehen etwas vorsingst." Louis grinste Harry mit zusammengepressten Lippen an, welchem gerade die Farbe aus dem Gesicht zu entweichen schien. Jedoch wurde es ihm ganz warm um sein Herz. "Oh, okay."
Doch sobald er durch die Tür des Kinderzimmers ging und zwei Wirbelwinde auf Louis und ihn zugestürmt kamen, ihn sofort mit offenen Armen empfingen und keinerlei Schüchternheit in seiner Gegenwart zeigten, wusste Harry, dass er ihnen niemals einen Wunsch würde abschlagen können.
„I want you here with me like how I pictured it, so I don't have to keep imagining. Come on, jump out at me, come on, bring everything. Is it too much to ask for something great? You're all I want, so much it's hurting. You're all I want, so much it's hurting."
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So, ihr kleinen Weihnachtswichtel, hier wären wir mit dem zweiten Kapitel über die Feiertage. 🎄♥️ Nächste Woche dann wieder regulär. Ich freue mich über euer ganzes liebes Feedback, danke dafür! 🥰 - Sarah
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