Kapitel 27
Song: We Are Family - Sister Sledge
„We are family, I got all my sisters with me. We are family, get up everybody and sing!"
Harry hatte sich mit seiner Mutter direkt am darauf folgenden Tag verabredet, da Anne sich nicht damit zufrieden geben wollte, wenn ihr Sohn ihr nur ein paar Bröckchen wie „jemanden kennengelernt", „Tierpark" und „Treffen" durchs Telefon zuwarf.
Er konnte seine Mutter bereits die Haustür aufreißen sehen, bevor er überhaupt vollständig die Einfahrt hinaufgelaufen war und sah, wie sie aufgeregt auf ihren Fersen hin und her wippte. Sie stand wie auf heißen Kohlen.
„Hi, Mum." Harry legte einen Arm um ihren Rücken, als er bei ihr angekommen war und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Was ist los, warum fängst du mich direkt an der Haustür ab?" „Hallo, mein Liebling." Sie schloss ihren Sohn kurz in die Arme, bevor sie ihn ins Haus zerrte und die Tür hinter ihm schloss. „Komm schon rein, wir haben uns viel zu erzählen."
„Oh Gott, Mum, was habe ich da bloß angefangen.", stöhnte Harry, als er sich die Schuhe von den Füßen streifte und hörte kurz darauf lautes Fußgetrappel, als jemand eilig die Treppe herunter gerannt kam. „Da bist du ja!" Und schon lag ihm seine Schwester in den Armen, welche ihn einmal fest an sich drückte.
„Gemma?" Harry blickte verwirrt auf den braunen Haarschopf seiner älteren Schwester, welche sich jetzt von ihm löste und sich grinsend neben ihre Mutter stellte. „Was geht hier vor sich? Wieso werde ich hier direkt vom obersten Staatsgebot empfangen, als gäbe es etwas zu feiern?" Er sah zwischen seiner grinsenden Schwester hinüber zu seiner Mutter, welche ein fast identisches Grinsen auf den Lippen trug. Selbst ein Fremder könnte nicht abstreiten, dass die beiden Mutter und Tochter waren.
„Aber Bruderherz, dein Liebesleben ist ein Grund zum feiern!", rief Gemma aus und setzte sich schließlich in Bewegung, um ihren Bruder in Richtung Wohnzimmer zu ziehen, wo sie ihn sogleich aufs Sofa drückte.
„Oh mein Gooott." Harry vergrub stöhnend sein Gesicht in seinen Händen und konnte nur wiederholt mit dem Kopf schütteln. „Das war ein Fehler, das war ein verdammter Fehler.", murmelte er vor sich her und kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.
Wie hätte er jemals glauben können, dass, seiner Mutter zu verraten, dass er wohlmöglich jemanden kennen gelernt hatte, eine gute Idee war? Und wie hätte er glauben können, dass sie darüber dicht hält und es nicht gleich in die ganze Weltgeschichte hinaus schreit?
"Okay, H, wie heißt er?", drängte ihn seine Schwester, bevor sie sich überhaupt neben ihn gesetzt hatte. Harry schob seine Unterlippe vor und sah sie aus großen Augen an. "Woher wollt ihr wissen, dass es ein Mann ist?"
"Da hast du recht, Liebling. Tut uns leid.", entschuldigte sich Anne für ihr beider Verhaltung. Sie wussten, dass Harry bei einer Person keinen Wert auf das Geschlecht legte, sondern er rein auf die inneren Werte zählte. Sie beugte sich aus dem nebenstehenden Sessel nach vorne und griff nach Harrys Arm. "Verrate uns, wen du kennen gelernt hast, Schatz."
Harry lächelte seine Mum dankend an. "Er heißt Louis und arbeitet beim Radio, wo er, zusammen mit einem Freund, eine eigene Sendung moderiert." Er sah seine Schwester aus dem Augenwinkel triumphierend grinsen, da sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte, und ein Schmunzeln huschte ihm über die Lippen.
"Oh wow, kennt man den Sender?", fragte Anne, sie hatte sich in ihrem Sessel wieder bequem zurückgelehnt und ihre Beine übereinander geschlagen, trotzdem sah sie ihren Sohn interessiert an. Harry zog die Schultern nach oben und zuckte leicht mit ihnen. "Ich weiß nicht, Hidden Hits FM. Ich bin auch durch Zufall darauf gestoßen."
Die beiden Frauen schüttelten mit dem Kopf und Harry erzählte kurz die Geschichte, wie er den Sender gefunden hatte und wie Louis auf ihn aufmerksam geworden war.
"Das ist echt verdammt süß, wie sehr er es mag, dich singen zu hören." Freudig rutschte Gemma auf den Polstern hin und her, sie konnte vor Aufregung nicht still sitzen bleiben. "Als wäre er dein größter Fan." "Ich glaube den Titel hat er sich innerlich schon selber zugeschrieben.", lachte der Lockenkopf und rief sich Louis' häufigen Komplimente über seine Stimme und seinen eigenen Song 'Falling' in seine Gedanken.
"Ihr wisst ja, dass es mir immer noch schwer fällt, über das, was Jacob mir angetan hat, hinweg zu kommen. Aber Louis lässt mich wirklich wieder an das Gute im Menschen glauben. Wir haben gerade so ein Ding am laufen. Er hat mich um drei Treffen gebeten und wenn es mir danach noch nicht zu viel ist und ich es möchte, gehen wir auf ein Date." Harrys Augen strahlten, sein Lächeln war ihm wie ins Gesicht gemeißelt. Auch wenn er es selber nicht merkte, seine Mutter und seine Schwester merkten es allemal.
"Das klingt toll! Ich freue mich so für dich, Liebling." Anne stand auf und streckte eine Hand nach ihrem Sohn aus, welche dieser sofort ergriff und sich von ihr erst auf die Beine und dann in ihre Arme ziehen ließ. Er schlang die Arme fest um seine kleinere Mutter, welche ihn an sich drückte und presste ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Danke, Mum."
"Aber damit eins klar ist, ich will diesen Louis kennen lernen, bevor du ihn datest. Ich lasse es nicht zu, dass dir eine weitere Person das Herz bricht. Du hast es verdient, wieder glücklich zu sein, H." Harry blickte seine Schwester über die Schulter seiner Mutter hinweg an und sah den ernsten Ausdruck in ihrem Gesicht. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus und er wusste es mehr als nur zu schätzen, dass sie ihn beschützen wollte.
"Ich bin glücklich, Gem. Ich bin wirklich glücklich.", wisperte er leise, zog seine Schwester mit in ihre Umarmung und drückte die beiden Frauen, die er am meisten auf der Welt liebte, so fest er konnte an sich.
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Hach ja, Familienliebe! <3 habt eine schöne Woche. - Sarah
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