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Ich setzte mich auf eins der leeren Sitzkissen und musste mich sammeln. Doch der Moment der Ruhe dauerte nicht lange. Stella, die Hochzeitsplanerin kam auf mich zu. Neben ihr lief eine junge Frau mit einer Etagere in der Hand.

„Ellie, ich möchte dir gerne Caro vorstellen. Sie ist die Bäckerin von der ich dir erzählt habe". Ich atmete kurz durch und stellte mich dann zu den beiden. „Hallo. Ich bin die Schwester der Braut. Ich dachte sie bringen erst morgen die Hochzeitstorte", sagte ich und sah die beiden Frauen an. 

Die Bäckerin kicherte. „Ja das stimmt. Aber ich habe für die Feier heute Abend ein paar Cupcakes gebacken. Außerdem wollte ich mich vergewissern, dass die Kühlung ausreichend Platz für die Torte bietet. Ich freue mich sehr sie kennen zu lernen. Meine Cousine hat auch einmal in London gelebt", erzählte sie strahlend. 

„Oh, sie reden in der Vergangenheit." Ich legte meinen Kopf etwas schief und betrachtete sie neugierig. An ihrem Ringfinger blitzte ein Ring. Scheinbar war die Tortenfee verheiratet. Und wenn ich meinem geschulten Blick trauen konnte, war sie in anderen Umständen. Das würde auch ihr Strahlen in den Augen erklären. 

„Ja. Sie ist schon vor ein paar Jahren wieder zurück nach München gezogen und hat ihre Jugendliebe geheiratet. Eine verrückte Geschichte, aber die wollen Sie bestimmt nicht hören", meinte sie und legte eine Hand auf die Stirn. Sie sah aus als wäre ihr schwindelig. 

„Alles okay?", fragte ich und auch Stella sah sie besorgt an. „Ja, alles gut. Das habe ich häufiger", meinte sie und strich über ihren Bauch. „Das werden die Hormone sein". Und sie strahlte wieder. Ich hatte also recht.

„Sie haben etwas von einer verrückten Story erzählt. Das ist mein tägliches Leben. Jetzt bin ich sowieso neugierig", sagte ich und musste auch grinsen. 

Eine halbe Stunde später war ich in alle Familiengeheimnisse und Lebensgeschichten eingeweiht. Stella hatte uns in der Zwischenzeit verlassen, da sie nach dem Rechten gucken wollte.

„Ihre Liebesgeschichte ist aber auch nicht schlecht. Wissen Sie schon was es wird?", fragte ich und deutete auf ihre Hand, die den Bauch sachte streichelte. Sie sah mich im ersten Moment verwundert an. 

„Bin ich schon so rund, oder haben Sie so einen guten Blick?" 

Jetzt musste ich lachen. „Nein, Sie sehen bezaubernd aus. Ich würde mal sagen, dass ich einfach eine gute Auffassungsgabe habe. Nach der langen Zeit in meinem Job, sehe ich sehr viele Dinge".

„Wahnsinn. Meine besagte Cousine, ist im übrigen ein riesiger Fan. Sie hat die Couture abonniert. Aber nicht nur die deutsche Ausgabe. Auch die englische. Aber das hören Sie bestimmt sehr häufig".

„Ich höre das aber sehr gerne. Da arbeite ich noch lieber. Sie haben ein Café in München?", fragte ich neugierig.

„Ja genau. Wenn das Baby da ist, werde ich einen zweiten Laden aufmachen. Wir sind gerade am renovieren. Vielleicht haben Sie ja Lust mal nach München zu kommen", meinte sie.

„Sie wissen gar nicht wie sehr ich Kuchen und Torten liebe. Nach der Hochzeit habe ich noch ein paar Tage frei. Dann komme ich doch mal in die Zwitscherstube", sagte ich grinsend. 

Kurz nach Mitternacht waren endlich alle Feiergäste in ihren Zimmern verschwunden und ich konnte so noch etwas ungestört am Artikel arbeiten.                                                        

Ich nutzte das noch schwüle Wetter und schrieb im Garten. Eigentlich hatte ich gedacht dort allein zu sein, doch dem war nicht so.

„Du bist ja noch wach. Willst du nicht auch mal schlafen?", fragte meine Mutter und setzte sich mit einem Glas Wasser zu mir.

„Du schläfst ja auch noch nicht", entgegnete ich und wusste noch immer nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte. Dem Braten wollte und konnte ich noch nicht trauen.

„Dein Vater schnarcht nachdem er Alkohol getrunken hat. Außerdem habe ich dich hier sitzen sehen und wollte nochmal nach dir schauen. Ich weiß, dass du mir nicht vertraust und das kann ich nicht einmal verurteilen. Dein Vater und ich haben einiges dafür getan, dass du uns nicht mehr an deinem Leben teilhaben lässt".

„Das kann ich leider nicht abstreiten. Ich weiß nicht was ich von alledem halten soll. Du hast mich jahrelang so verurteilt, für das was ich mache. Und jetzt erzählst du mir, dass du die Couture abonniert hast. Das muss ich erst einmal verarbeiten", sagte ich ehrlich und klappte meinem Laptop zu. Arbeiten konnte ich ohnehin nicht.

„Ich wollte dich nicht von deiner Arbeit abhalten. Aber vielleicht solltest du wirklich eine Pause machen. Du siehst ziemlich überarbeitet aus". Sie umging mal wieder alles was ich gesagt hatte.

„Ich habe viele Mitarbeiter für die ich zuständig bin. Da muss ich mich schon anstrengen, dass alles läuft". Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte. Vermutlich würde sich das Verhältnis zu meiner Mutter nie wieder ändern. Wir drehten uns immer wieder im Kreis. 

„Das weiß ich doch. Ich weiß auch, dass du alt genug bist. Du sollst nur wissen, dass ich wirklich sehr stolz auf dich bin. Ich hätte damals einfach nicht damit gerechnet, dass du tatsächlich solch eine Karriere in diesem Metier machen wirst". Ihre Lippen formten sich zu einem zarten Lächeln. „Dein Vater und ich haben uns damals die erste Ausgabe der Couture gekauft, in dem du einen Artikel geschrieben hast. Eigentlich waren wir damals noch fest davon überzeugt, dass du danach sofort wieder vor unserer Tür stehen wirst. Dein Vater war sich so sicher. Dein Artikel war wirklich gut. Wir haben damals nicht verstehen können, wieso du nicht einfach bei der Zeitung in der Stadt oder in München angefangen hast. Du hättest so immer noch bei uns wohnen können. Aber mir ist nach diesem Artikel schnell klar geworden, wieso du das eben nicht wolltest. Du hast damit die richtige Entscheidung getroffen. Guck dich an. Du bist bildhübsch, wirst auf die größten Modeevents eingeladen und kennst vermutlich die ganzen Stars. Du warst schon immer für etwas Großes bestimmt", gestand sie und setzte ihr Glas an die Lippen. „Dein Vater versteht es bis heute nicht". Sie unterbrach kurz und schien selber zu überlegen. „Vielleicht versteht er es doch, aber er ist einfach zu stolz. Er hatte immer gehofft, dass beide seiner Töchter in den Familienbetrieb einsteigen". Ich hatte mir alles ganz genau angehört. Meine Mutter traute sich nun doch ihre eigenen Fehler anzusprechen. Das überraschte mich sehr. All die Jahre hatte ich immer das Gefühl eine Art Aussätzige zu sein. Und nun offenbarte mir meine Mutter, dass sie sich die Ausgabe mit meinem ersten Artikel gekauft hatte. Ich war damals aufgeregt und stolz in meinem jungen Alter einen Artikel für ein großes Magazin zu schreiben. Die Couture war damals noch nicht weltweit vertreten. Zu Beginn erschien sie nur in England, dafür aber sehr erfolgreich. Ich hatte das Glück schnell den Posten als Assistentin der damaligen Chefredakteurin zu bekommen. Von ihr habe ich alles gelernt und mir viel abgeguckt. Nach deren plötzlichem Tod, hatte sich die Verlagsleitung für mich als Nachfolgerin entschieden. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. Und ich schon einmal gar nicht. 

„Ich gehöre in die Stadt, ich brauche das lebendige und schnelle. Ihr habt euch damals wirklich die Ausgabe gekauft?", fragte ich nochmal und sah meine Mutter eindringlich an. Diese vertiefte das Lächeln und nickte. „Ja. Und ich habe sie sogar aufgehoben. Sie liegt in meinem Nachtschrank. Ich weiß noch wie dein Vater damals ins Büro kam. Mit der Tageszeitung und mit dem Kopf schüttelte. Er sagte damals nur, dass eine deutsche den Posten der Chefredakteurin bekommen hatte und gab mir die Zeitung. Darin war ein Foto von dir. Ellie F., stand damals nur drunter. Wir waren erst einmal sprachlos und konnten es gar nicht glauben. Du warst schließlich noch so jung. Aber wie man sieht, war es die richtige Entscheidung. Ich bin wirklich stolz auf dich". Und ich war sprachlos. In mir wurde das Verlangen, meine Mutter zu drücken, immer stärker. Doch irgendwie konnte ich nicht so ganz über meinen Schatten springen. 

„Danke. Das du mir das erzählst bedeutet mir viel. Ich habe euch damals enttäuscht, ihr hattet andere Pläne, ich weiß. Aber meine Arbeit macht mich glücklich", sagte ich und musste ebenfalls lächeln. 

Meine Mutter nickte und legte ihre Hand auf meinen Arm. Ein komisches aber auch gleichzeitig gutes Gefühl. „So soll es sein. Das wichtigste ist, dass du glücklich bist. Vermutlich leistet Leo da auch einen Beitrag oder?", fragte sie leise und hatte wahrscheinlich angst wieder etwas falsches gesagt zu haben. Ich konnte hingegen nur lachen. „Leo und ich... das ist nichts festes. Wir verstehen uns sehr gut. Aber wir wollen nur unseren Spaß. Für eine Beziehung habe ich keine Zeit", sagte ich ehrlich und sah mir meine Mutter genauer an. Sie sah etwas gestresst aber dennoch sehr gut aus.

„Wie wäre es denn, wenn ihr mich mal in London besuchen kommt? Oder auch nur du. Papa wird sein Hotel sicher nicht alleine lassen wollen. Aber ich würde mich freuen, wenn ich dir mein Zuhause zeigen könnte", sagte ich und meinte es auch so.

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