Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

8 | wake up

Als Jeongguk die Augen wieder aufschlug fielen Sonnenstrahlen auf sein Gesicht. Es war warm und im Licht konnte man den Staub tanzen sehen. Für ein paar Minuten lag er einfach nur da, tief in das Kissen gekuschelt und mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Erst als sein Blick von den Fenster abschweifte und auf die Raumausstattung fiel, hielt er inne.

Das war nicht sein Zimmer.
Die Tapete war hellgrün gemustert und in einer Ecke stand eine Reihe von Topfpflanzen, die dem Raum etwas wohnliches verpassten. So etwas würde er sich nicht einmal im Traum anschaffen. Ein Tisch und zwei Stühle standen unter dem Fenster und er lag quer ausgestreckt auf einem Doppelbett, das mit steif gebügelter, schneeweißer Bettwäsche bezogen war.

Mit seiner Wachheit kehrten nach und nach die Ereignisse von gestern Abend und der gesamten letzten Woche zurück.
Er sollte heiraten.
Er war weggelaufen.
Man hatte ihn überwältigt.

Sofort saß er kerzengerade im Bett und wollte gerade aufstehen, als etwas in seine Handgelenke einschnitt. Verwirrt sah er auf seine Hände und stellte fest, dass sie mit Kabelbinder zusammengebunden worden sind.

„Was zum...", murmelte er leise und versuchte mit den Zähnen das Plastik abzureißen, doch das bewirkte nur, dass es sich tiefer in seine Haut einschnitt. Nach einer Weile gab er auf und sah sich noch ein zweites Mal in dem Raum um. Es gab zwei Türen. Die eine stand offen und gab den Blick auf eine Dusche frei, die andere war geschlossen und führte offensichtlich hinaus. Daneben stand ein gefülltes Bücherregal.

Probehalber stand Jeongguk auf und drückte die Klinke die Tür hinunter, doch natürlich ließ sie sich nicht öffnen. Er war hier eingesperrt.

Er war entführt worden, verschleppt und irgendwo eingesperrt, wo ihn niemals jemand finden würde. Und seine Handgelenke waren mit verdammten Kabelbindern miteinander verschweißt worden.

Um nicht in Panik auszubrechen holte Jeongguk tief Luft und lief zum Fenster hinüber. Vielleicht war er gar nicht so weit von Zuhause entfernt und würde es schaffen, irgendeine Nachricht an Hoseok und Jimin zu schicken. Die könnten ihn ganz bestimmt hier herausholen.

Leider war auch der Ausblick aus dem Fenster nicht sehr vielversprechend. Hotel und Restaurant Zum goldenen Hasen prangte als hässlicher LED Schriftzug über dem Eingang des rotbraunen Plattenbaus und auf dem sandigen Platz davor stand nur ein einziges Auto in der warmen Morgensonne.
Ein Mietwagen von CARry on.

Als Jeongguk den Blick nach rechts wandte, schloss sich jedoch der sandige Platz schnell zu einem Waldweg, der von einem dichten Laubwald verschluckt wurde.
Er war gefangen im Nirgendwo.

Unbewusst fing Jeongguk an schneller zu atmen und wehrte sich nicht gegen die Tränen, die über seine Wangen liefen. Es war aussichtslos. Im besten Fall hatten die beiden Typen - Namjoon und Yoongi, glaubte er sich zu erinnern - ihn hier ganz allein gelassen. Ohne Geld und was zu Essen und...

Jeongguk konnte den Gedanken gar nicht richtig zu Ende denken, als ihm schon etwas Neues einfiel.
Sein Rucksack.
Sein Rucksack war noch in der Bahn unter dem Sitz. Dort war sein Laptop, seine Klamotten und sein ganzes Geld, was er sich seit Jahren aus allen Ecken zusammengekratzt hatte.

„Scheiße", fluchte er leise. „Scheiße, scheiße, scheiße."
Die Sicht verschwommen packte er einen der Stühle und trat ihn um. „Scheiße", brüllte er noch einmal und sank in sich zusammen.
Es war alles weg. Und er dürfte wieder ganz von vorn anfangen.

Er brauchte ein paar Minuten, um den ganzen Frust einmal auszuweinen und den Kopf in seinen Händen zu vergraben in der Hoffnung wenigstens dadurch ein bisschen das Gefühl von Sicherheit zu bekommen.
Erst als er sich einigermaßen beruhigt hatte, schaffte er es noch einmal auf seine Lage zu gucken.

Er würde hier herauskommen.
Koste es, was es wolle.
Er war über die Dachterrasse mehrerer Hochhäuser vor Polizisten geflüchtet. Da würde er es doch locker mit diesen beiden Vollidioten aus der Bahn aufnehmen.

Überzeugt davon, dass alles gut werden würde, zog Jeongguk sich wieder auf die Beine und sah sich noch einmal im Zimmer um. Bett, Regal, Pflanzen, Tisch, ein kleiner Fernseher, Telefon... warte. Telefon?

Sofort stürzte Jeongguk auf das alte Gerät zu und begutachtete die Zahleneingabe. Wie zur Hölle benutzte man so etwas?
Neben dem schwarzen, verstaubten Gerät lag ein Zettel mit verschiedenen Telefonnummern. Rezeption, Reinigungsdienst, Küche, etc.

Jeongguk seufzte. Selbst wenn er es schaffte den Notruf zu wählen, was würde er ihnen sagen? Er wusste ja nicht einmal wo genau er sich befand und die vage Durchsage „Ich bin von zwei Typen entführt worden" könnte man ohne genauere Angaben auch als sehr schlechten Scherz verstehen. Und Hoseok konnte er auch nicht anrufen, da er nie die Notwendigkeit darin gesehen hatte, seine Nummer auswendig zu lernen. War alles im Handy eingespeichert gewesen.

Enttäuscht legte er den Hörer wieder ab und setzte sich auf den zweiten Stuhl. Ansonsten war hier nichts sinnvolles. Ein Bogen Papier und ein Stift, Briefmarken, die ein Kenner bestimmt einer Provinz zuordnen konnte, und Briefumschläge. Er konnte ja einen Brief schreiben. Ayo Hobi und Chim, ich bin entführt worden und hab kein Plan wo ich jetzt bin. Macht mal was!

Jeongguk lächelte bitter bei diesem Gedanken, griff allerdings trotzdem nach einem der Zettel und präparierte einen Brief, den er an seine besten Freunde adressierte und zusätzlich den Namen des Hotels und die Kennzeichennummer des Mietwagens aufschrieb. Es war nicht viel, aber es war ein Lebenszeichen. Wenn er spätestens morgen nicht zurückrief, würden sie anfangen sich Sorgen zu machen. Und was sollte er auch sonst tun?
Selbst wenn er den Brief nicht selbst abschicken konnte, hatte er einen Anfang hier herauszukommen.

Als er fertig war, starrte er wieder auf seine Handgelenke. Die Kabelbinder hatten sie wund gerieben und er wusste, dass es nicht mehr allzu viel brauchen würde, bis seine Haut an der Stelle offen war. Und dann? Was zum Teufel brachte es ihnen, ihm die Hände zu binden, wenn die Tür sowieso abgeschlossen war. Als ob er andernfalls einfach aus dem Fenster klettern würde und... obwohl... das schien gar nicht so abwegig.

Wenig überzeugt stand Jeongguk wieder auf und sah ein weiteres Mal aus dem Fenster. Der Mietwagen stand noch immer dort, doch gerade als er sich wieder abwenden wollte, fuhr ein weiteres Auto auf den sandigen Parkplatz.
Ein sehr alter und zerkratzter Hyundai. Vermutlich noch aus dem 20. Jahrhundert.

Er parkte elegant neben dem Mietwagen und Jeongguk blieb fast die Spucke weg, als er Yoongi auf der Fahrerseite aussteigen sah.
Sie waren hier. Sie waren wegen ihm hier.

Hastig duckte er sich unter das Fenster und lauschte kurz auf seinen rasenden Herzschlag.
Durch das Fenster drangen gedämpfte Stimmen zu ihm hoch und er spürte, wie die Panik seine Gedanken lähmte. Was sollte er tun? Er konnte nirgendwohin. Aus dem Fenster springen? Zu hoch und, bei Gott, er würde nicht sterben, weil er sich das Genick gebrochen hatte. Außerdem würde er sich mit gefesselten Händen niemals abfangen können. Vielleicht konnte er sich im Badezimmer verstecken.

Panisch rappelte Jeongguk sich auf und flüchtete in die Toilette. Sie war eng. Die Dusche, das Waschbecken und das Klo waren vielleicht auf drei Quadratmeter zusammengequetscht worden. Außerdem gab es kein einziges Fenster. Glücklicherweise ließ sich die Tür abschließen.

Mit klopfenden Herzen setzte Jeongguk sich auf den Klodeckel und lauschte seinem Atem und der erdrückenden Stille des Raumes. Sie würden gleich kommen, sie würden gleich kommen, schoss es ihm immer wieder durch den Kopf und er starrte auf den hellen Schlitz unter der Tür, durch den das Licht hereinfiel.

Etwa fünfzehn Minuten hockte er so in der erdrückenden Dunkelheit und verkniff sich das Bedürfnis laut zu schreien. Eigentlich hatte er keine Angst vor engen Räumen, doch gepaart mit seiner Panik zogen sich die Wände irgendwie immer weiter zusammen, bis er das Gefühl hatte seine Schultern würden gegen die kalte Keramik stoßen, sobald er sich auch nur einen Zentimeter bewegte.

Er lauschte noch einmal auf die Geräusche draußen, doch sein Herz übertönte jedes noch so kleine Knistern. Vielleicht konnte er ja nur kurz einmal Luft holen und dann gleich wieder...

So leise wie möglich entriegelte er das Schloss und trat zurück ins Helle. Die frische Luft füllte seine Lungen und beruhigten für einen kurzen Moment seinen Puls.

Noch im selben Augenblick jedoch klickte das Türschloss seiner Zimmertür.













Ist doch immer wieder schön pitschnass nach Hause zu kommen, obwohl es erst nach etwa der Hälfte des Weges anfangen hat aus Eimern zu schütten... ich liebe den Frühling.

Songempfehlung des Tages:
Skip Skip [Purple Kiss]

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro