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61 | behind the scenes

„Wow", hauchte er ehrfürchtig und ließ die Hand mit seiner provisorischen Augenbinde sinken, während er einen Schritt in den Raum machte. Die Wände waren hoch, er schätzte sie auf mindestens fünf Meter, und zugestellt mit Bücherregalen, die sich unter der Last der Papiere bogen. Hohe Fenster ließen das Licht der Nachmittagssonne herein und leuchteten auf eine kleine Sitzecke an der ein Kaffeetisch mit Kuchen und Tee gedeckt war.

„Shuhua hat das für uns vorbereitet", erklärte Taehyung leise und nahm Jeongguk bei der Hand. „Komm mit... aus den Fenstern kann man den ganzen Wald überblicken bis zu Stadt."

Jeongguk antwortete nicht und ließ sich einfach mitziehen. Sein Mund stand offen und er sah sich staunend in der Halle um. Die Decke war kunstvoll bemalt mit alten Bildern von Engeln, Königen und Fabelwesen und zwischen den freien Regalreihen waren Schaukästen aufgebaut in denen verschiedene Gegenstände ausgestellt worden waren. Er konnte eine golden funkelnde Krone und ein Schwert von glänzendem Silber erkennen, bis Taehyung ihn außer Sichtweite gezogen hatte.

„Ihr habt hier ein Museum", war das Erste, was er herausbrachte, als der Prinz anhielt und ihm stolz lächelnd anbot sich zu setzen. Der Tee stand auf einem kleinen Stövchen und auf einem Teller waren Kekse und Éclairs angerichtet. „Ein verdammtes Museum."

„Tatsächlich... ist es noch ein bisschen mehr als das", sagte der Prinz und goss ihnen ein wenig von dem dampfenden Tee ein. „Du kannst dir hier Erebos ausleihen, aber auch alte Schriften von Zeitzeugen aus den früheren Jahrhunderten."
„So... wie das Zeug was die im Vatikan versteckt halten?"
„Jup. Nur dass es für uns alle zugänglich ist. Du musst nur wissen, wo du suchen musst... und fließend Latein, Altgriechisch und Sanskrit sprechen können."

Jeongguk war viel zu beeindruckt, um zu lachen.
„Hast du schon alles hiervon gelesen?"
„Nee. Ich kann nur Latein und auch das nicht ganz so gut wie mein Vater gern hätte. Das Einzige, was ich gefunden und vollständig übersetzt hab, ist eine alte Schrift, die beweist, dass es tatsächlich eine Päpstin Johanna gegeben haben muss..."
„Okay, Robert Langdon", grinste Jeongguk und nahm sich einen Éclair.

„Du lachst noch... aber wenn dich das nicht beeindruckt, dann lies dir das mal durch", meinte Taehyung gespielt beleidigt und hielt ihm eine alte Schrift hin, die zwar eingeschlagen, allerdings noch erstaunlich gut erhalten war. Das Papier war ein wenig vergilbt, aber die Tinte noch deutlich lesbar... voraussichtlich man sprach Mandarin.

„Ich glaub, du überschätzt meine Schulausbildung ein wenig", murmelte Jeongguk und gab Taehyung das Stück Papier zurück. „Ich kann kein Mandarin."
Taehyung grinste, als hätte er es gewusst und Jeongguk zog eine Grimasse.

„Grundsätzlich ist es über die Herkunft von meinem Urgroßvater. Kim Taehyung. Ein verarmter Bauer aus dem Süden, der in der Hauptstadt versucht hat sein Glück zu machen, nachdem seine Familie bei einem Waldbrand ums Leben gekommen ist. Diese Schrift hier ist von dem Mann, der ihm damals bei sich Unterkunft gegeben und zur Arbeit verholfen hat." Taehyung lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von seinem Tee. Sein Blick glitt über die Baumkronen über denen sie schwebten und Jeongguk folgte ihn in die Ferne. Die Sonne stand noch relativ hoch am Himmel, aber trotzdem war ihr Licht wärmer als sonst.

„Bei der Revolution in den Vierzigern hatte er sich soweit, dass er beim König in den Ställen gearbeitet hat und ihm angeblich treu ergeben war."
„Oh, ich erinnere mich", warf Jeongguk leise ein und fing an zu lächeln. Sein Geschichtslehrer in der Achten hatte dieses Thema geliebt; wie sich ihr Land nach der Revolution abspalten und halten konnte. Bis heute sehr faszinierend.

„War es nicht so, dass der König in die Ställe geflüchtet war und Taehyung ihm versucht hat das Leben zu retten."
„Ja, in den Schulbüchern wird geschrieben, dass er ihn zu seinem offiziellen Erben ernannt hat, bevor er erschossen wurde."
„Wir hatten dazu ne echt gute Karikatur, die wir für einen Test analysieren sollten. Das weiß ich noch. Schon krass, dass ein ganzes Land einfach so weitergereicht werden kann."

Taehyung nickte langsam, sah jedoch alles andere als glücklich aus.
„Ja... es geht alles schneller, wenn die Dinge erzwungen werden." Seine Stimme war belegt und die Art wie er es sagte irgendwie verbissen.

„Was meinst du damit?", fragte Jeongguk verwirrt.

„Um genau zu sein... hat Kim Taehyung nicht das Leben des Königs gerettet, sondern es bedroht, bis er ihm schriftlich seine Erbschaft zugesprochen hat. Und ihm dann eine Kugel in den Kopf gejagt."
„Bitte..."
„Er war derjenige, der den Aufstand ins Schloss geführt und nach der Unterschreibung des Testaments die Menschen um sich gesammelt hat, um seine eigenen Leute, die Rebellen, die tatsächlich unzufrieden waren, zu bekämpfen. In dem Chaos mit der Spaltung des Landes und der Ermordung der gesamten Königsfamilie sind die Details untergegangen. Taehyung war der Retter des Landes und der Krone und wurde auf den Thron gesetzt. Ende der Geschichte."

Jeongguks Hals war ganz trocken und er musste sich räuspern, doch Taehyung sprach weiter, bevor er etwas dazu sagen konnte.
„Ich bin kein Prinz. Ich bin der Urenkel eines Verbrechers und Lügners." Er seufzte tief und riss seinen Blick von dem frühlingsgrünen Wald los. „Und ich finde, dass du das wissen solltest... nach allem was passiert ist, bin ich dir das irgendwie schuldig."

Für einen Moment war es still in dem Raum und Jeongguk war nicht fähig irgendetwas dazu zu sagen.
Alles, was er in der Schule und von seinen Eltern gelernt hatte, war also falsch? Die Regentschaft seines Landes basierte nicht nur auf einer Revolution, sondern noch auf einem weiteren Verbrechen. Ein weitaus hinterlistigeres Verbrechen, als man hätte ahnen können.

„Ich hab die Schriften und die Kopien von Kim Taehyungs Tagebuch gefunden, nachdem ich von meinem Auslandsjahr wiedergekommen bin und mir irgendwann zu langweilig geworden ist."
„Warum wird es so unter Verschluss gehalten? Jetzt ist doch bestimmt schon genug Zeit verstrichen..."

Jeongguk dachte an Hoseok und Jimin, die schon seit langem alles nahmen, um die Schwachstellen der Krone zu beleuchten. Für sie wäre dieses Tagebuch unter Garantie gefundenes Fressen.
Er verzog das Gesicht.

„Du weißt warum, oder?", fragte Taehyung vorsichtig und senkte nervös den Blick auf seinen Tee. „Hasst du mich jetzt?"

Erschrocken sah Jeongguk ihn an und lehnte sich vor, damit der Prinz seinen Blick erwiderte.
„Warum sollte ich?", fragte er und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Taehyung allerdings zuckte nur schüchtern und ziemlich untypisch für ihn mit den Schultern.

„Ich weiß nicht... Vielleicht, weil ich aus einer ursprünglich armen Familie komme, die seit fast einhundert Jahren nur lügt und sich zunutze macht, dass mein Urgroßvater die Initiative ergriffen und das Land in Chaos gestürzt hat...", meinte er und legte die Schrift wieder neben sich auf einem kleinen Regal ab. „Auch wenn ich es echt gern wäre... bin ich einfach kein Prinz. Und all das hier ist nicht gerechtfertigt."

Nachdenklich nahm Jeongguk sich einen Keks und betrachtete die Schokoladenglasur. Eigentlich bestürzte ihn diese Erkenntnis, je länger er darüber nachdachte, nicht wirklich. Immerhin wusste er, dass Taehyung kein schlechter Mensch war. Er war zu Anfang ein bisschen egoistisch und überheblich gewesen, hatte sich jedoch zusammengerissen und versucht seine Ansichten zu verstehen.

Taehyung vertraute ihm sogar soweit, dass er ihm dieses Familiengeheimnis verraten hatte, wofür er sich offensichtlich schämte.
Echter Prinz hin oder her, er und sein Vater erledigten einen Job als Herrscher des Landes und bis auf manche Dinge, machten sie sich doch ganz gut.

„Ich denke nicht, dass du dich schlecht fühlen solltest. Auf dem Papier bist du Teil der Königsfamilie und glaub mir, wenn ich dir sage, dass du kein schlechter Mensch bist."
„Da warst du zwischenzeitlich aber mal ganz anderer Meinung."
„Ich war zwischenzeitlich der Meinung, dass du ein verzogenes, selbstverliebtes Arschloch bist. Nicht, dass du andere Menschen umbringen würdest, um sich an ihrem Status und ihrer Macht zu bereichern. Das ist ein Unterschied", erklärte Jeongguk selbstsicher, doch der Prinz sah noch immer nicht ganz überzeugt aus.

„Vielleicht hast du recht...und trotzdem ist es doch irgendwo ein schlechtes Zeichen, dass ich hoffe, dass diese Schriften niemals an die Öffentlichkeit kommen", murmelte Taehyung unsicher und warf einen langen, hasserfüllten Blick auf das Papier. „Ich bin so dumm... warum hab ich dir das nur gezeigt..."
„Hey", unterbrach Jeongguk ihn hastig und griff über den Tisch nach seiner Hand. Augenblicklich ließ Taehyung von dem Dokument ab und schloss seine Finger um Jeongguks. „Hör auf damit. Ich bin froh, dass du es mir gezeigt hast. Und echter Prinz hin oder her... ich mag dich trotzdem."

Langsam hob Taehyung den Blick und sah wieder aus dem Fenster. In seinen Augen spiegelte sich das Licht der Sonne und ein wohliges Gefühl breitete sich in Jeongguks Körper aus, als er anfing zu lächeln.

„Du magst mich?"
„Ich mag dich."
„Und das sagst du nicht einfach nur so?"
„Ich glaub, du müsstest mich mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass ich sowas nicht einfach nur so sage."

Taehyungs Lächeln schwenkte ins Verträumte, bevor er Jeongguks Hand sanft drückte und ihm wieder in die Augen sah.
„Warum bist du eigentlich nur ab und zu so sentimental?"
„Damit es etwas besonderes bleibt und jetzt halt die Klappe und küss mich. Ich..."
„Mein Prinz, Mr. Jeongguk. Gott sei Dank, da seid Ihr ja!"

Erschrocken richtete Jeongguk sich auf, um einen Blick über die Schulter zu werfen. Er erkannte Yugyeoms Stimme sofort und wollte gerade seine Hand aus Taehyungs Griff ziehen, doch der Prinz hielt ihn fest.

„Wo willst du hin?", fragte er leise und warf einen schnellen Blick in Richtung der Tür. „Glaubst du, es ist mittlerweile genug Zeit vergangen?"
„Eine Woche ist nicht viel."
„Sagen wir, es war Liebe auf den ersten Blick."
„Und du bist dir sicher?"
„Nur, wenn du dir sicher bist..."

Noch einmal drehte Jeongguk seinen Kopf in Richtung der Tür, von wo Yugyeom und BamBam auf sie zu geeilt kamen. Dann lehnte er sich vor, um Taehyung einen federleichten Kuss zu geben. Sofort verstummten die Schritte und Taehyungs Hand wanderte zu seiner Wange, um die Berührung zu erwidern.

„Sie werden uns nie mehr in Ruhe lassen", grinste er, als sich die Schritte so leise wie möglich wieder entfernten und küsste ihn noch einmal.

„Immerhin müssen unsere Eltern jetzt nicht mehr Angst haben, dass wir uns womöglich doch nicht verstehen", wisperte Jeongguk. Er wollte zurücksehen und schauen, ob die beiden sie noch immer beobachteten, doch Taehyungs Blick hielt ihn fest. „Und wir müssen uns nicht mehr verstecken."

Sie küssten sich ein weiteres Mal, ließen dann jedoch voneinander ab und sanken zurück in den Sessel, den Blick starr aus dem Fenster gerichtet.
Beide mit dem selben Gedanken im Kopf: Jetzt würde es auch kein Zurück mehr geben.











Ich hätte dieses Buch „To be or not to be" nennen sollen... so ne Kacke xD

Songempfehlung des Tages:
Winter Flower [Younha feat. RM]

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