53 | the return of mr. jeongguk
Ironischerweise unterschied sich das Leben im Schloss nicht groß von dem, was er in seinem Zimmer im Goldenen Hasen geführt hatte.
Nachdem man seinen Knöchel untersucht und ihm mehrere Tabletten eingeflößt hatte, wurde er von einem uniformierten Wachmann zurück auf sein Zimmer geführt mit dem Befehl Bescheid zu geben, falls es ihn an irgendetwas fehlen sollte. Natürlich hatte Jeongguk es brav abgenickt und langweilte sich seitdem schrecklich.
Sein Zimmer war zwar ungefähr dreimal so groß wie sein Altes, aber mit seinem Verband an Knöchel und Arm konnte er sich nicht einmal richtig bewegen. Zum draußen sitzen war es zu kalt und die Bücher in dem Regal sagten ihm alle nicht zu.
Allerdings wollte er auch nicht den Wachmann vor seiner Tür nerven, weshalb er nur stumm auf seinem Bett lag und an die Decke starrte. Die ganze Situation zerdachte und langsam anfing sie vollständig zu realisieren.
Er war wieder da, lebte in einem Gästezimmer im Schloss der Königsfamilie. Hoseok und Jimin hatten ihn gerettet. Seine Eltern waren hier. Taehyung war hier, doch er hatte sich seit gestern Abend nicht gezeigt.
Mehrmals dachte Jeongguk daran ihn suchen zu gehen, bis ihm einfiel, dass sie einander für die Außenwelt noch immer fremd waren.
Wenn jemand erfuhr, dass Taehyung hinter all dem gesteckt hatte, würde weiß Gott mit ihm passieren. Auch wenn es bei weitem nicht so viele Folgen haben würde, wie wenn ans Licht kam, dass Jeongguk bei diesem Theater auch noch mitgespielt hatte.
Sie mussten quasi noch einmal ganz von vorne anfangen.
So wie es sich der König und seine Eltern vorgestellt und geplant hatten. Damals, als sie noch gedacht hatten, dass sie ihren Kindern eine arrangierte Ehe aufzwingen konnten.
Ein entsetzlicher Gedanke schlich sich unter diese Feststellung und Jeongguk setzte sich erschrocken in seinem Bett auf.
Die arrangierte Ehe.
Er war wieder da, Hoseok und Jimin hatten ihn zurückgebracht und kassierten dafür das Geld ein.
Taehyung würde ihn einen Antrag machen und er einwilligen müssen. Es lief alles nach Plan.
„Mr. Jeongguk? Guten Morgen, Mr. Jeongguk."
Die sanfte Frauenstimme hing direkt über ihm und eine Hand strich immer wieder über seine Schulter, als wäre er ein schlafendes Kätzchen. Mürrisch schüttelte Jeongguk sie ab und drehte sich auf die andere Seite, um sich über die Augen zu reiben.
„Könnt ihr nicht wenigstens für ein einziges Mal so tun, als wär ich das Stück Scheiße, was ich vor dieser Scheiße hier war?", knurrte er müde und blinzelte bis die Frau neben seinem Bett scharf geworden war. Sie war relativ klein, hatte ihre dunklen Haare in lange Zöpfe geflochten und starrte ihn mit großen Augen an. Als jedoch ihre Mundwinkel anfingen zu zucken, sah sie schnell weg und griff hinter sich. „Wer sind Sie überhaupt?"
„Mein Name ist Wheein, Mr. Jeongguk. Schön, dass Sie wach sind, Mr. Jeongguk", nuschelte sie und als sie sich umdrehte hielt sie einen Stapel Klamotten in der Hand. „Ich habe den Auftrag bekommen, Sie für das bevorstehende Dinner herzurichten. Hier ist ein Hemd und..."
„Dinner?"
„Der König möchte mit Ihnen und Ihrer Familie zusammen speisen, um Sie näher kennenzulernen. Nach Ihrem Eintreffen hatten sich dazu ja nicht sehr viele Möglichkeiten ergeben..."
Jeongguk verdrehte die Augen und quälte sich aus seinem warmen, viel zu bequemen Bett, um den Stapel Klamotten entgegen zu nehmen.
Ein Dinner mit dem König. Na klasse.
Er hatte ja gerade so das Dinner mit Taehyung überlebt, ohne in die unzähligen Fettnäpfchen der Benimmregeln zu treten.
„Sind die Sachen von Taehyung?", fragte er gedankenverloren und war schon versucht seine Nase in dem Stoff zu vergraben, bis er den geschockten Blick von Wheein bemerkte. „Prinz Taehyung. Ich bitte um Verzeihung", fügte er hinzu und hoffte, dass sie die Ironie heraushörte.
„Ja, das sind sie. Wir haben leider nicht mehr rechtzeitig Kleidung in Ihrer Größe auftreiben können..."
„Schon okay. Ich denke, ich werde mich auch hiermit arrangieren können", verbeugte Jeongguk sich dankend und fragte sich, wie Wheein das schaffen konnte ohne zu lachen.
Bereit sich umzuziehen, drehte Jeongguk sich um und legte die Sachen auf seinem Bett ab, bevor er den Saum seines T-Shirts ergriff um es sich über den Kopf zu ziehen... doch Wheein stand noch immer direkt hinter ihm.
„Uhm... ich glaub umziehen, schaff ich allein", murmelte er und nickte unauffällig in Richtung Tür, doch Wheein schüttelte den Kopf.
„Ich habe Anweisungen bekommen Ihnen zu helfen", widersprach sie ernst mit einem Blick auf das Hemd. Genervt warf Jeongguk die Hände in die Luft. Mittlerweile war es ihm auch egal, dass man vermutlich denken würde, er käme aus dem Ghetto wenn er so redete, doch ganz ehrlich... das tat er auch und er schämte sich nicht im Mindesten dafür.
„Von wem kamen diese Anweisungen?"
„Von Prinz Taehyung."
„Prinz Taehyung, so so..."
Jeongguk schüttelte den Kopf bei der Vorstellung, dass Taehyung Wheein absichtlich mit so einem Auftrag auf ihn angesetzt hatte, um ihn zu nerven. Das klang erschreckend realistisch.
„Und... Sie tun alles, was Ihnen diese Anweisungen sagen?"
„Ja, so funktioniert meine Arbeit hier."
„Kann ich Ihnen dann auch einen Auftrag geben?"
„Selbstverständlich, Mr. Jeongguk."
„Schön. Dann beauftrage ich Sie damit mich jetzt in Ruhe zu lassen und zurück zu Prinz Taehyung zu gehen, um ihm beim Binden seiner Krawatte zu helfen. Oh und richten Sie aus, dass dieser Wunsch explizit von mir gekommen ist..."
Wheein sah für einen kurzen Moment irritiert aus, dann nickte sie einfach nur und verbeugte sich tief vor Jeongguk.
„Wie Sie wünschen, Sir."
Dann verließ sie mit eiligen Schritten das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
Jeongguk grinste noch immer zufrieden, als er sich Taehyungs Hemd zuknöpfte, bis ihm auffiel, was er da gerade getan hatte.
Er hatte jemanden durch die Gegend kommandiert. Und es hatte sich wirklich gut angefühlt.
Was freu ich mich darauf wenn in drei Jahren die 2000er und 2010er Ästhetik und Musik wieder in ist... das wird ne tolle Zeit
Songempfehlung des Tages:
Dynamite [Taio Cruz]
♡
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