-(35)- Deja vû
Es ist bereits Nachmittag, als ich Nialls Mutter helfe den Tisch abzuräumen, obwohl sie mir schon beinahe verbietet ihr zur Seite zu greifen.
Und dennoch höre ich nicht auf Maura und räume Küchengeschirr und kleine Teller vom Tisch.
"Schätzchen, lass sofort das Besteck los! Du bist mein Gast, das ist nicht deine Aufgabe!", sagt sie erneut, als ich ein paar Tassen in die Küche tragen will.
"Sofort? Direkt an Ort und Stelle?", frage ich nach und tue so, als ob ich alles, was ich in den Händen halte, auf den Boden schmeißen will. Vor Schreck höre ich Maura sogar leicht aufschreien. Ihre Hand hat sie auch erschrocken in meine Richtung gestreckt.
"Keine Sorge. So gemein bin ich dann auch nicht", erwidere ich lachend und stelle das Geschirr in der Spüle ab. Sie klopft mir nur schmunzelnd auf die Schulter, ehe sie mich ins Wohnzimmer scheucht. Dieses Mal aber mit der eindrücklichen Bitte nicht mehr ihre Arbeit zu machen.
Ich weiß gar nicht was sie hat. Ich wäre an ihrer Stelle froh gewesen, wenn ich jemanden hätte, der mir damals die Aufgaben übernommen hätte. Ich habe es gehasst, wenn ich mal wieder die Küche samt Spüömaschiene aufräumen musste.
Als ich ins warme und gemütliche Wohnzimmer trete, liegt Niall immer noch auf dem Sofa und hält sich keuchend den Bauch, der von dem vielen Essen, das er regelrecht eingesaugt hat, laut ihm total weh tut. Ich glaube er stellt sich einfach nur an. Und wenn nicht ist er immerhin immer noch selbst Schuld. Wer frisst sich denn auch auf einmal so voll, dass man beinahe wieder alles auskotzen muss?
Kopfschüttelnd setze ich mich neben ihn aufs Sofa und lehne mich an die Rückenlehne.
"Was hast du heute vor?", fragt Nialls Mutter ihn, als sie kurz aus der Küche herausguckt. Nialls Kopf streckt sich in ihre Richtung.
"Nachher kommen Greg und Denise mit Theo vorbei. Also warten wir noch auf sie und danach keine Ahnung", sagt er.
Ich weiß, dass Greg sein Bruder ist. Und vorhin hat er uns ja schon gesagt, wer Theo ist. Denise? Keine Ahnung wer das ist. Vielleicht Gregs Hund?
Ich werde mich wohl überraschen lassen müssen. Zugegeben: Obwohl sich das Ganze gerade wie eine Familienfeier anhört habe ich dennoch Lust darauf.
Entweder es liegt an meinen Hormonen, oder einfach weil es mich wirklich interessiert.
Ich schiebe es einfach auf die Hormone.
Bis Greg, sein Hund und Theo kommen, vertreiben wir uns die Zeit indem wir völlig gelangweilt eine Runde Monopoly spielen. Zusammen mit Nialls Vater, der gefühlt jede fünf Minuten einen Blick nach draußen zu seinen Karotten wirft.
Ich stelle schnell fest, dass Niall nicht so begabt darin ist, was das Rechnen beträgt. Zumindest verrechnet er sich bei jedem Deal, den man abschließt und mit den vielen Papierscheinen scheint er außerdem viel zu überfordert.
Nialls Mutter knippst uns während wir spielen gefühlt hundert Mal ab, nur um das perfekte Bild zu bekommen. Nachdem der Blitz mir aber schon nach zehn Malen die Netzhaut weggeblitzt hat, wage ich zu bezweifeln, dass sie das 'perfekte' Bild abbekommen hat.
Zumindest ist es sicherlich nicht perfekt, wenn ich darauf wie eine Verrückte mit Augenproblemen gucke. Ich hoffe sie hängt sich das Bild nicht irgendwie an die Wand, wo es dann bei Familienfeiern von allen angestarrt wird. Ich habe keine Lust auf hunderte Horan's, die mit lachendem Ausdruck auf das Bild von mir zeigen und sich über meine Augenprobleme lustig machen.
Irgendwann hat sie dann, ihrer Meinung nach, das passende Bild und mein Auge kann in Ruhe heilen. Hoffentlich trägt das keine bleibenden Schäden mit sich. Diese Frau ist so liebenswert und süß, ich glaube ich könnte sie noch nicht einmal anzeigen, selbst wenn ich mein Augenlicht wegen dieser Sache verlieren würde.
Am Ende zockt Laura uns alle ab und steigert sich etwas zu sehr in ihre Rolle als führende Unternehmerin rein. Das böse, tiefe Gelächter am Ende wirkt dann eben doch etwas gruselig. Vorallem in meinen Ohren. Ich habe sie noch nie so lachen gehört.
Niall und sein Vater sind gleichermaßen beleidigt, dass sie nicht gewonnen haben und winkeln fast synchron die Beine an, um sie mit den Armen zu umschlingen.
Ich schmunzele bei dem Anblick und stehe auf, um mich zu strecken und mich danach an den Kachelofen zu stellen. Mein Hintern ist von dem ganzen Sitzen schon komplett eingeschlafen und kalt. Aber ihn direkt an die Kacheln zu pressen sieht dann vielleicht doch ein bisschen komisch aus.
Weitere zehn Minuten später klingelt es an der Türe und Maura klatscht begeistert in die Hände und tappt aufgeregt zur Türe, wo man sie auch direkt hört, als sie ihren anderen Sohn begrüßt.
"Hallo Denise!", höre ich sie freudig murmeln.
Ich habe gar nicht bemerkt, dass Nialls Blick auf mir liegt, aber als ich ihn dabei erwische, wendet er sich nicht einmal ab. Er grinst mich stattdessen breit an. Verwirrt blicke ich ihn einfach an und weiß nicht genau was er damit erreichen will.
Aber dann kommen auch schon Greg und seine gar nicht nach einem Hund aussehende Denise ins Wohnzimmer. Und Theo, aber der wird von Denise im Arm gehalten und sieht Niall einfach unglaublich ähnlich. Für einen kurzen Moment frage ich mich, ob das Nialls Kind ist, aber da es Greg ebenso ähnlich sieht, schließe ich einfach mal darauf, dass es sich auch wirklich, so wie mir erzählt wurde, um Gregs Kind handelt.
Denise ist dann wohl die Mutter und Gregs Frau. Na ja, da lag ich mit der Hund -Theorie wohl nicht so ganz richtig.
Egal.
Ich wende mich vom Ofen weg und bewege mich auf die Beiden zu, um sie zu begrüßen. Ich reiche Denise freundlich meine Hand, aber sie guckt diese nur blöd an und zieht mich unvorbereitet in ihre Arme. Und ihre Umarmung ist herzlich und wahnsinnig fest und oh, ich brauche Luft.
"Hi, ich bin Denise. Greg's Ehefrau! Ich habe echt schon eine Menge von dir mitbekommen, auch wenn ich das meiste in irgendwelchen komischen Zeitungen gelesen habe!", spricht sie sogleich mit mir. Oh Gott, hat sie einen Akzent. Es fällt mir echt schwer ihr Englisch zu verstehen.
"Hi, ich habe auch schon eine Menge von dir gehört! Allerdings überhaupt nicht aus Zeitungen oder so", murmele ich etwas überfordert, aber dennoch lächelnd.
Ja ich habe eine Menge von ihr gehört. Richtig gut Emma, du dachtest ja überhaupt nicht, dass sie ein Hund ist.
Ich verscheuche meine Gedanken, als sie mich aus ihrer Umarmung entlässt und widme mich Greg, der mir seine Hand reicht.
Vielleicht ist das eine Prüfung?
Immerhin hat Denise auch nicht auf meine ausgestreckte Hand reagiert.
Also ahme ich ihr nach und schließe Greg in eine Umarmung anstatt ihm ebenfalls die Hand zu geben. Die zweite Methode wäre mir sichtlich lieber gewesen, aber man muss es auf die traditionelle Art und Weise machen, nicht wahr? Vielleicht stehen Iren ja auf Traditionen.
"Oh! Emma!", höre ich ihn lachen und trete sofort mit roten Backen zurück, aber er grinst mich nur freundlich an. "Du gefällst mir!"
"Äh Danke?", murmele ich verwundert. War das wirklich ein Test? Habe ich ihn bestanden? Ich glaube er wollte mir wirklich nur die Hand hinreichen. Männer sind ja nicht so Kontaktfreudig, oder?
"Süße Frisur, wo hast du die dir so schneiden lassen?", fragt Denise mich interessiert, nachdem Theo seine Hände danach ausgestreckt hat und etwas an ihnen herumreißt.
"Ähm, die sind mir so weggekokelt", antworte ich ihr einfach und zucke mit den Schultern.
"Oh", antwortet sie einen Moment bedrückt. "Sieht aber echt cool aus! Vielleicht sollte ich das auch einmal machen, was meinst du Niall?", fragt sie ihren Schwager, der nur unecht grinst.
"Wirklich eine fabelhafte Idee", murmelt er und streckt seine Arme nach Theo aus, um ihn in seine Arme zu nehmen.
Dieser kleine Bängel hat dieselben strahlenden Augen wie Niall. Und auch Greg lässt in diesem Punkt nicht nach. Reine Gene. Wie ungerecht.
"Und wie gefällt dir Irland bis jetzt so? Hat mein Bruder dir schon einige Traditionen gezeigt?", fragt er neugierig.
Ich muss mich bemühen, damit mir das Grinsen nicht sofort vom Gesicht weicht, aber irgendwie gelingt es mir dann doch, möglichst positiv über das Geschehene zu sagen.
"Ja, Traditionell war es eigentlich noch nicht so wirklich. Hoffe ich zumindest. Aber ich habe irische Schafe gesehen und eins angefasst habe ich auch. Und beinahe auch eins überfahren", tease ich sie an, ohne aber die ganze Geschichte zu erzählen. Ich kann mir denken, dass ei Bruder wie Greg die Sache bestimmt in geeigneten Situationen benutzen wird, um seinen kleinen Bruder damit aufzuziehen.
"Interessant", meint er, wird dann von seiner Mutter abgefangen und verabschiedet sich kurz von mir.
"Wie alt ist der Kleine?", frage ich Denise, die nun neben mir steht und ebenso wie ich zu Niall guckt, der Theo im Arm hält und ihn leicht kitzelt, was den kleinen zum Auflachen bringt.
"Er ist vor ein paar Wochen drei geworden."
"Süß", antworte ich einfach nur. Und dann schweigen Denise und ich und gucken einfach nur Niall zu. Dieser bemerkt unser Gestarre erst nach einiger Zeit, als er seinen wieder von Theo abwendet. Dann lächelt er mich völlig ehrlich mit strahlenden Augen an und verpasst mir damit ein wahnsinnig unangenehmes Gefühl, dass sich in meinem kompletten Körper ausbreitet.
"Willst du ihn halten?", dringen Nialls Worte zu mir durch, also nicke ich einfach nur benommen.
Was war das bitte?
Niall kommt auf mich zu um mir das kleine Bündel zu reichen, dass mich ebenfalls angrinst.
Oh Gott, hier sind mir eindeutig zu viele Horans. Diese dummen Augen.
Theo ist nicht so leicht wie er aussieht und ziemlich am Zappeln, aber vorallem ist er damit beschäftigt sich wieder an meinen Haaren zu bedienen. Die haben es ihm wohl echt angetan.
Aber ich lasse ihn spielen und meine Haare vergewaltigen, denn auf einen schreienden drei Jährigen habe ich nicht allzu große Lust. Allgemein auf schreiende Kinder habe ich keine Lust.
Während Greg mit seiner Mutter und Denise mit Niall redet, fühle ich mich zugegeben etwas verloren. Ich meine, ich könnte mich mit Laura unterhalten, aber die hat sich irgendwo verkrochen und ist nicht auffindbar. Und zu Bobby und seinen Mören? Na ja, darauf habe ich jetzt auch nicht die größte Lust.
Als es dann also wieder an der Türe klingelt scheint das nach einer ausgezeichneten Alternative, die ich sogleich ergreife.
Mit Theo laufe ich zur Eingangstüre und öffne sie, ohne zu gucken, wer tatsächlich vor der Türe steht. Ziemlich dumm, wenn man betrachtet in welchem Haus ich mich befinde. Es könnte eine ganze Horde One Direction Fans sein, die mitbekommen hat, dass Niall gerade in Mullingar ist.
Aber Fans der Band stehen gerade sicherlich nicht vor der Türe. Eher die Mitglieder. Und sehr zufrieden und glücklich sehen die mich gerade nicht an.
One Direction steht vor meiner Türe. Ach du scheiße. Eigentlich Grund genug sofort kreischend an ihnen vorbei zu rennen. Aber mit Kleinkind auf dem Arm? Keine so gute Idee.
"Ein paar Tage weg und schon bist du Mutter geworden?", spricht Louis mich etwas giftig an.
Beleidigt über seine Andeutung stämme ich die freie Hand in die freie Seite meiner Hüfte und blicke ihn so gut es geht vorwurfsvoll an.
"Hast du mich grade Schlampe genannt?", frage ich ihn vorwurfsvoll.
"Keine Ahnung, wer weiß das schon?", fragt er mich zurück.
"Schla- Sch...", klatscht Theo auf meinem Arm begeistert, was mich dazu verleitet ihn mit großen Augen anzugucken.
"Na toll. Sie hat das Schimpfwort vor einem Kind gesagt", meint Zayn nur verzweifelt und fährt sich mit der Hand übers Gesicht. Peinlich berührt halte ich meine Hand über seinen kleinen Mund und grinse nur unschuldig.
"War keine Absicht", murmele ich nuschelnd und grinse Theo kurz an. "Sag das ja nicht vor deinen Eltern!", warne ich ihn sicherheitshalber.
Ich sehe, wie Harry genervt seine Augen verdreht und ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippelt.
"Was wollt ihr hier?", frage ich also einfach.
"Wir holen dich ab", meint Liam monoton, während Louis grinsend ein paar Handschellen und ein langes, pinknes Seil hoch hällt. Meine Augen werden sofort groß.
"What the... Die sind doch nicht etwa für mich?", frage ich erstarrt.
"Natürlich sind die für dich. Grüße von deiner Mutter. Sie ist sehr enttäuscht, dass du einfach abgehauen bist."
Meine Mutter.
"Ihr habt sie doch nicht etwa angerufen?!", frage ich mit zusammengebissenen Zähnen.
Zayn zuckt beiläufig mit den Schultern. "Natürlich."
"Du hast uns keine andere Wahl gelassen", meint Harry nur, alllerdings scheint es mir eher, als wäre er abwesend und überhaupt nicht da.
Ich setze Theo auf den Boden ab und sage ihm, dass er ins Haus laufen soll.
Schluckend schließe ich die Türe hinter mir, damit die Menschen drinnen nichts mitbekommen. Ich kann gerade nicht garantieren nicht auszurasten.
"Das ging ja einfach", meint Liam fast schon etwas überrascht. "Kein Treten und Schlagen oder komplettes Ausrasten?"
"Oh doch", lache ich auf. In mir kocht es. "Pass mal auf, das kommt jetzt."
"Auf öffentlicher Straße? Das gibt sicherlich keine guten Schlagzeilen", höre ich Zayn zu Liam sagen.
"Ich habe euch doch gesagt, dass es keine gute Idee war."
"Haltet sofort eure Fresse!", bringe ich sie zum Schweigen, indem ich mit meinen Fingern auf sie zeige und tief einatme.
"Ich bin erwachsen. Ich bin eine erwachsene Frau und ihr habt kein Recht mich zu zwingen in diese beschissene Klinik zu stopfen, wenn ich das nicht will. Ihr habt kein Recht mich wie euer kleiner Schoßhund zu behandeln, nur weil ihr euch in irgendeiner Weise dazu verpflichtet fühlt. Ihr seid eine beschissene Band, die kleinen Kindern das Geld aus der Tasche zieht, also geht verdammt noch einmal auf eure beschissenen Welttourneen und lasst mich meinen eigenen Schrott machen! Ich bin nicht auf euch angewiesen und ihr seid nicht meine Eltern!"
"Aber-"
"Mein Vater ist tot, falls ihr das noch nicht wusstet. Und meine Mutter hat es die restlichen Wochen einen Dreck interessiert wo ich bin und wie ich mich mache. Also verdammt noch einmal: Ihr hattet nicht das geringste Recht sie in diese Situation einzuweihen, wenn ich mich seit Wochen einmal wieder glücklich fühle."
"Du fühlst dich glücklich?", höre ich Harry verbittert ausstoßen. "Wieso?"
Ich starre zu ihm zurück. Sein Blick ist direkt auf mich gerichtet und seine Augen blicken mich beinahe schon vorwurfsvoll an.
"Niall hat mit mir-"
"Er hat mit dir geschlafen?!", unterbricht er mich voller Schock. Überrascht weiche ich einen Schritt zurück und blicke ihn weiter einfach nur an.
"Ich fasse es nicht", stößt Harry raus und drückt sich an mir vorbei zur Türe um heftig an dieser zu Klopfen und zu Klingeln.
"Was-"
"Niall hat was getan?!", fragt Liam mich nun wütend.
"Nein, was redet ihr denn da! Es ist nichts dergleichen passiert!", rufe ich verwirrt.
Während ich mich umdrehe, sehe ich dass Niall gerade die Türe aufmacht und sofort eine von Harry verpasst bekommt. Erschrocken ziehe ich scharf die Luft ein und kann nur tatenlos dabei zusehen, wie Niall nach hinten ins Haus taumelt.
"Harry! Hör sofort auf!", brülle ich ihn panisch an und renne auf ihn zu, um Mögliches noch zu verhindern.
Aber dieser scheint wie in Trance. Auf meine Rufe reagiert er überhaupt nicht. Das Einzige, das er tut, ist sich bedrohlich vor Niall aufzubauen.
"Verdammt, helft mir und steht nicht wie behinderte Affen nur dumm rum!", fahre ich die drei anderen Heinis an, die sich langsam ebenfalls aus ihrer Starre lösen und mit mir versuchen Harry zurückzuhalten. Aber dieser denkt gar nicht daran sich geschlagen zu geben und wehrt sich heftig gegen den Griff seiner Freunde.
Hoppla, was passiert denn hier?
Da Niall immer noch völlig schockiert im Eingang liegt und Harry weiter tobt, renne ich rein und hole panisch das dumme Nudelholz aus meinem Rucksack. Ich hoffe einfach ich komme nicht zu spät.
"Emma? Was ist da draußen denn los?", höre ich Maura fragend, aber antworten kann ich ihr nicht. Zu schnell renne ich wieder zum Eingang und baue mich, nicht ganz so bedrohlich, vor Harry auf.
"Wenn du nicht sofort aufhörst dich wie der letzte Knasti zu verhalten schlage ich das Ding hier nicht nur in deine Eier!", drohe ich ihm. Aber er blickt mich nur verletzt an und schubst mich unachtsam auf die Seite, sodass ich gegen die Komode knalle und das Telefonbuch zu Boden fällt.
Stöhnend reibe ich mir die schmerzende Schulter und blicke auf, bereit das Nudelholz voller Wucht in sämtliche Stellen seines Körpers zu rammen, aber das muss ich anscheinend gar nicht.
Denn Harrys Wut ist gewichen und sein Blick hat sich in komplette Überraschung verwandelt.
"Emma", flüstert er meinen Namen leise, als er wohl erkennt, was er gerade getan hat.
Ich währenddessen rappele mich keuchend auf und schlucke einmal, ehe ich versuche mich noch einmal vor ihm aufzurichten.
"Verschwinde", sage ich zu ihm.
Ich erkenne die Tränen, die sich in seinen Augen bilden.
"Verschwinde!", wiederhole ich.
"Es tut mir leid", keucht er schockiert.
Ich kneife meine Augen zusammen und helfe Niall auf die Beine. Seine Nase sieht nicht allzu gut aus. Das war ja ein richtiger Boxkampf.
Als ich aufblicke steht Harry immer noch an Ort und Stelle, hat nun sogar die Hand nach mir ausgestreckt.
Ich schlage mein Nudelholz mit aller Wucht dagegen, als ich bemerke dass ich nun auch anfange zu weinen.
"Du sollst verschwinden!", schreie ich ihn an, was ihn zum Zurückzucken verleitet.
"Aber-"
"Verschwinde verdammt noch einmal! Ich habe nicht mit Niall geschlafen! Er hat mich glücklich gemacht, weil er mich aus dieser verdammten Klinik rausgeholt hat. Ich habe endlich mal etwas anderes getan als sieben Stunden Sport am Tag und ich habe endlich Mal etwas anderes gesehen, als triste Betonwände und schlaffe Omahintern! Ich habe nicht mit Niall geschlafen, also würdest du dich jetzt bitte einfach nur verpissen und mich in Ruhe lassen?!", brülle ich ihn verletzt und heulend an.
Er zuckt zusammen, nickt aber und dreht sich tatsächlich weg, um zu verschwinden.
"Ich glaube es ist Zeit wieder zurück zu gehen Emma", meint Niall nun neben mir. Sein Blick ist nicht mehr strahlend, aber dennoch mitfühlend.
"Was?", frage ich verwirrt nach und wische mir die Tränen von den Wangen.
"Ich glaube es war keine gute Idee dich aus der Klinik zu schmuggeln. Es wäre besser, wenn du einfach zurück gehst und deine letzten einundhalb Wochen noch durchziehst."
Ich starre ihn einfach nur an.
"Komm schon, deine Mutter hat auch gesagt du musst wieder zurück", höre ich Liam leise sagen.
"Es ist das Beste", meint Niall verdeutlichend.
Während ich ihn anstarre breitet sich das Gefühl in mir aus verraten zu werden.
"Okay, wenn du das meinst", meine ich leise. "Dann gehen wir halt wieder zurück."
"Ehrlich gesagt werde ich nicht mitkommen", sagt Niall leise.
"Oh", stoße ich nur aus und nicke dann einfach nur. "Dann machs gut."
Er nickt mir einfach nur zu.
Ich blicke ihn einfach nur an und weiß nicht richtig, was ich machen soll. Ich fühle mich einfach nur überfordert. Also tue ich auch nichts gegen Liams Hand, die mich langsam mit zum Auto zieht.
Mein Blick ist auf den Boden gerichtet, aber bevor ich ins Auto steige blicke ich noch einmal verletzt zurück. Niall steht weiterhin vor der Haustüre und streicht sich durch die Haare.
Durch ein Geräusch wird er abgelenkt, denn ein paar Augenblicke später stürmt auch schon ein lachender Theo aus der Haustüre und springt um seine Füße herum, während er immer wieder und wieder 'Schlampe' um sich ruft.
Ich muss leicht lächeln, weil der kleine so niedlich ist, aber ich denke Niall sieh eher so aus, als würde er jeden Moment umfallen.
Solange er nicht erfährt wer ihm dieses Wort beigebracht hat.
Und obwohl Theo mir doch noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, kann ich nicht verhindern, dass es sich nicht gleichzeitig so anfühlt, als hätte Niall mir das Herz rausgerissen.
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Hey Leute :D
Uh, ist das Ende dieses Kapitels traurig. Ups.
Aber es geht aufs Ende zu und ihr kennt meine Enden :D Ich bin nicht immer ein Fan von Happy Ends lalala.
Es tut mir leid, dass ich so ewig nicht mehr geupdatet habe, aber ich hatte die totalste Schreibblockade der Welt und sadfuaibdvhudjfai es wollte einfach nichts kommen.
Ich hoffe dennoch euch hat dieses Kapitel gefallen! Und ich verspreche, dass ich das nächste Update schneller raushauen werde :D
Ily,
Alina xx
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